Nebelklassifikationen

  • 1 Diffuse Nebel


    Diffuse Nebel sind Wolken aus interstellarer Materie, in der Regel dünne und weit verstreute Gas- und Staubansammlungen. Zu ihnen zählen Emissionsnebel und die Reflexionsnebel. Im Gegensatz zu den planetarischen Nebeln sind diffuse Nebel unregelmäßig geformt und werden nicht zwangsläufig durch einen, sondern meist durch mehrere Sterne zum Leuchten angeregt. Wenn diffuse Nebel groß und massereich genug sind, sind sie häufig Sternentstehungsorte und erzeugen große Sternassoziationen und Sternhaufen.


    1.1 Emissionsnebel


    Emissionsnebel sind Nebel, die durch ihre Zusammensetzung und Nähe zu Sonnen, die hochenergetische Photonen abstrahlen, selbst Licht aussenden. In diesen Nebeln sind Tarnvorrichtungen nutzlos.


    • Farbe: hängt von chemischer Zusammensetzung und von der Energie des eingestrahlten Lichts ab; bei hohem Wasserstoffanteil und geringer Ionisationsenergie ein charakteristisches Rot.
    • Bestandteile: 90% Wasserstoff, Helium, Sauerstoff, Stickstoff, weitere Elemente

    Beispiele: Lagunennebel, Orionnebel


    1.2 Reflexionsnebel


    Reflexionsnebel sind Nebel, die durch ihre Zusammensetzung einfallendes Licht reflektieren und nicht selbst aussenden. Die Energie die auf diese Nebel einwirkt ist nicht groß genug, um die Gasteilchen zu ionisieren.


    • Farbe: Reflexionsnebel erscheinen meist blau, da blaues Licht stärker gestreut wird als rotes.
    • Bestandteile: Nebelpartikel mit Kohlenstoffverbindungen (u. a. Diamantstaub), Eisen und Nickel
    • Beispiele: Omeganebel, Orionnebel, Barnards Merope Nebel, Plejaden

    2 Dunkelwolken


    Dunkelwolken sind Nebel, die das Licht absorbieren, welches auf sie trifft. Sie erscheinen als dunkle Flecken am Sternenhimmel. Dunkelwolken verfügen über ein eigenes Magnetfeld, welches ihrer Eigengravitation entgegenwirkt. Es gibt innerhalb von Dunkelwolken Verdichtungsgebiete unterschiedlichster Größen, von der Größe von Sternen bis hin zu Lichtjahr großen Gebilden. Man vermutet, das in diesen Wolken Sterne entstehen.


    • Farbe: Wolkenzentren im sichtbaren Licht völlig unsichtbar, können aber durch Mikrowellenstrahlung der enthaltenen Moleküle wahrgenommen werden.
    • Bestandteile: Wasserstoffmoleküle, überwiegend Gas und Staub, aber auch Sterne


    Beispiele: Pferdekopfnebel


    3 Planetarische Nebel


    Ein Planetarischer Nebel ist ein astronomisches Objekt und besteht aus einer Hülle aus Gas und Plasma, das von einem Stern am Ende seines Lebens abgestoßen wird. Der Name ist irreführend, denn ein solches Objekt hat nichts mit Planeten zu tun. Die Bezeichnung entstammt der auffallenden Ähnlichkeit einiger Nebel zu planetaren Gasriesen. Sie sind in der Regel symmetrisch und ungefähr sphärisch. Jedoch existieren auch sehr unterschiedliche und komplexe Formen. Einige sind stark bipolar ausgeprägt, andere asymmetrisch bis hin zu rechteckigen Gestalten. Die Ursache der Formenvielfalt ist nach wie vor nicht genau bekannt. Planetarische Nebel spielen eine entscheidende Rolle in der chemischen Evolution der Galaxie.


    • Farbe: abhängig von der genauen Zusammensetzung. Häufige Rottönung
    • Bestandteile: 70 % Wasserstoff, 28 % Helium, 2 % weitere Stoffe (Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Kalzium, etc.)


    Beispiele: Ameisennebel, Katzenaugennebel, Roter Spinnenebel