Beiträge von Anna Saar

    Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum
    Beteiligte Personen: Tira Akari  Selke  @Isla MacTavish  Leano Casadio  @Judy Robinson 
    Datum: 22.01.2401 Uhrzeit: 1232 ff


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    Anna war wie üblich ein paar Minuten zu früh im Konferenzraum. Für die Chefärztin der Shenzhou galt immer die goldene ‚Fünf Minuten vor der Zeit ist des Mediziners Pünktlichkeit, zehn Minuten später kommen die Sanitäter‘ das hatte sie in ihrer Ausbildung gelernt und hat es auch an alle Ärzte und an das gesamte medizinische Personal, welches die erfahrende Ärztin ausgebildet hatte, weitergegeben. Als Anna die Schatulle vor Junia sah war sie etwas verunsichert. ### Man wollte mich nach der Sache mit Priola befördern, als Zeichen der Wertschätzung, doch diese habe ich abgelehnt. Ich möchte mir meine Sporen selbst verdienen und nicht aus Mitleid bekommen. Junia weiß das. ### schoss es ihr durch den Kopf und Anna hoffte das dieser Pin dort in der Schatulle nicht für sie war. Nachdem sich Isla neben die Ärztin gesetzt hatte, überlegten die zwei gemeinsam wer den nun befördert werden sollte.


    „Du bist doch auch langsam an der Reihe Anna“ sagte Isla leise zu der Chefärztin. Anna schüttelte leicht den Kopf. „Das mag sein Isla, doch du kennst mich, ich will mir meine Sporen selbst verdienen. Ich will sie nicht geschenkt bekommen, wegen was auch immer“ erwiderte Anna ebenfalls leise und Isla schaute sie fragend an. „Das erkläre ich dir mal in einer ruhigen Minute." Als Selke dann den Raum betreten hatten, musterte Anna die Sicherheitschefin kurz und war durchaus zufrieden. Die Chefärztin lächelte Selke kurz an, doch dann begann schon die Kommandantin und ließ Leano vortreten. Anna fiel ein kleiner Stein vom Herzen, das Leano nun wohl zum Lieutenant Junior Grade befördert wurde. Sie lauschte dem was ihre Freundin sagte und konnte dem Ganzen nur bedingungslos zustimmen. Sie selbst hatte nicht viel Kontakt mit dem taktischen Offizier, doch das was die Ärztin bisher von ihm gesehen hatte und das was Anna sich hat sagen lassen konnte sie nur zustimmen. Er war jung, aber er machte seinen Job sehr gut.


    Nachdem Junia dem Lieutenant Junior Grade gratuliert hatte, klatschte sie kurz wie die anderen. Denn die richtigen Gratulationen mussten bis nach der Besprechung warten. Captain Rix wollte in solchen Besprechungen immer Disziplin sehen und dazu gehörte es auch den Captain nicht durch Gratulationen zu unterbrechen. Dann ließ die Kommandantin ebenfalls den ersten Offizier der Shenzhou, Lieutenant Akari vortreten. Anna wunderte sich kurz, denn es stand keine zweite Schatulle auf dem Tisch. Sollte sie Belobigung ausgesprochen bekommen? Doch das was dann kam, damit hatte die Chefärztin nicht gerechnet. Ihre Freundin setzte die Mannschaft darüber in Kenntnis das Lieutenant Akari in den vergangenen Monaten ihr Kommandotrainings Programm erfolgreich absolviert hatte und nun vollkommender erste Offizier der Shenzhou war. Dabei machte sie sie dramatische Pause und Anna kamen die Sekunden der Pause so vor, als wenn es Minuten waren. Junia hingegen schien das ganze zu genießen.


    Auch hier klatschten die Anwesenden Führungsoffiziere kurz und Junia setzte sich wieder hin, genauso wie Lieutenant Akari. Junia begrüßte anschließend noch den neuen Chefingenieur an Bord der Shenzhou. Anna nickte ihr kurz zu als Geste des Willkommens. Nach der Besprechung, wenn es die Zeit zulassen sollte, würde sie dem neuen Chefingenieur noch einen Termin zur Dienstantritts Untersuchung zukommen lassen. Denn das war Pflicht, wenn man auf einem neuen Schiff seinen Dienst antrat. Als die Kommandantin dann scheinbar mit allem was sie sich vorgenommen hatte durch war, übergab sie das Wort an Lieutenant Akari. Denn diese sollte die Besprechung leiten. Anna war gespannt was nun auf die Führungsoffiziere zukommen sollte.


    [Wörter: 567 – ich mag solche Zahlen =) ]

    Ort des Geschehens: Krankenstation, Intensivbereich
    Beteiligte Personen: Selke
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 1730 ff


    NPC Saria Vahl


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    Saria bemerkte die körperliche Reaktion von Lieutenant Selke und sprach leise und sanft "Lieutenant, wo sind sie gerade?"


    Die Romulanerin schüttelte sich ein wenig, und statt diese Frage sofort zu beantworten, wanderte ihr Blick durch den Raum, verharrte kurz auf diversen Dingen, die sie dort sah. Wegen der Ereignisse, die damals zu ihrer Flucht geführt hatten, hatte man ihr damals entsprechende Techniken vermittelt, mit denen sie sich wieder auf den Boden zurück holen konnte. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Sie ließ sich Zeit, auch wenn sie im Hinterkopf hatte, dass da jemand war.


    Erst, als sie sich wieder ruhig genug fühlte, sagte sie leise: "Commander Priola hat mit mir auch einen solchen... Ausflug… gemacht. Aufs Holodeck, in eine winterliche Parklandschaft." Sie wickelte sich unbewusst enger in ihre Decke. "Es war kalt. Und dann..." Sie hielt inne, denn ihre Stimme versagte ihr den Dienst.


    Saria hörte genau zu was Selke ihr sagte. Dass sie gefoltert wurde, das wusste Saria bereits aus den Berichten. "Miss Selke" begann Saria ruhig und mit sanfter Stimme. "Sie befinden sich zur Zeit auf der U.S.S Shenzhou, sind hier auf der Krankenstation und in Sicherheit. Commander Priola kann Ihnen nichts mehr tun. Darauf haben sie mein Wort" fuhr sie dann fort und wartete die Reaktion ab bevor sie fragte "Nennen sie mir bitte fünf Geräusche die sie gerade wahrnehmen und nennen sie mir vier Sachen die sie gerade sehen."


    Selke vernahm die ruhige Stimme der Trill, was ihr durchaus ein wenig Halt gab. Fünf Geräusche? Sie konzentrierte sich und lauschte. "Das Geräusch von diesem Monitor hier neben mir ###Verdammt penetrant!###, Ihr Atmen, Schritte auf dem Gang, ein leises Brummen von diesem Leuchtpanel dort hinten in der Ecke, da ist gerade irgendwo etwas runtergefallen, auch wenn ich nicht weiß, was." Bei ihrem Gehör war das kein Wunder. ###Okay, fehlen vier Dinge, die ich sehe.### "Ich sehe: Ihren Kommunikator, den Monitor hier, diese Decke, die Leuchtpanele an der Decke."


    Selke spürte es selbst. Die Konzentration auf diese Dinge ließ sie wieder ruhiger werden. Zwar kannte sie diese Technik, doch es war ungleich einfacher, wenn jemand dabei war. ###Vor allem so kurz nach allem.### Sie atmete ein paarmal tief durch, und als sie Saria danach ansah, wirkte sie schon wieder etwas gefasster.


    Saria hörte weiter zu und und als Selke sie dann schaute schenkte sie ihr ein warmes lächeln. "Ich möchte mich für diesen Ausdruck entschuldigen" begann sie dann und fragte dann "Kann ich Ihnen gerade etwas gutes tun? Vielleicht einen wärmenden Tee?"


    "Sie konnten das ja nicht ahnen, Miss Vahl", sagte Selke nur und fuhr fort: "Zu einem Tee würde ich jetzt nicht nein sagen. Rotbusch mit ein wenig Karamellaroma, bitte." Tee. Ja, darauf konnte sie sich freuen.


    Saria nickte und sagte "Kommt sofort, einen kleinen Augenblick bitte" und stand dann auf um aus dem Zimmer zu gehen und besagten Tee zu holen. Dabei sprach sie noch einmal mit dem diensthabenden Arzt, allerdings so das es außerhalb des Sichtfeldes des Zimmers war. Nach ein paar Minuten betrat Saria das Zimmer wieder mit einer heiß dampfenden Tasse Rotbuschtee, dessen Aroma man nun im ganzen Raum riechen konnte. Sie reichte die Tasse vorsichtig Selke, da sie keine schnellen Bewegungen machen wollte. "Vorsicht heiß" merkte sie dabei noch an.


    Selke versuchte, es sich ein wenig bequemer zu machen, damit sie es einfacher hatte, den Tee auch trinken zu können. Das erwies sich gerade als nicht ganz so einfach. Offenbar hatte sie mehr abbekommen, als sie selbst es vermutet hatte. Als Saria dann mit dem Tee zurückkam, breitete sich der Duft dieses Heißgetränks im ganzen Raum aus, und Selke genoss dieses Aroma. Mit einem dankbaren Nicken nahm sie die Tasse mit dem Tee entgegen. "Danke, den kann ich jetzt gut gebrauchen", sagte sie und nickte der Trill kurz zu. Die Tasse und ihr Inhalt mochten heiß sein, doch allein die Wärme, das sanfte Aroma, beides tat ihr gerade gut. Langsam und vorsichtig, immerhin war der Tee heiß, nahm sie einen kleinen Schluck. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie zuletzt Rotbuschtee getrunken hatte. ###Wie lange war ich eigentlich weg?### fragte sich ein Teil von ihr, doch sie ging dem nicht weiter nach. Wichtig war nur das Hier und Jetzt. Und natürlich der Tee.


    Saria war erleichtert, dass Selke so gut auf den Tee reagierte, sie ließ ihr auch die Zeit diesen zu genießen. Sie schien zur Zeit einigermaßen stabil zu sein, wenn man von stabil nach so kurzer Zeit überhaupt reden konnte. Nach ein paar Minuten der Ruhe sprach Saria immer noch mit sanfter Stimme. "Ich denke ich habe ihre Zeit lange genug in Anspruch genommen Lieutenant, ich wollte auch nur kurz nach Ihnen sehen."


    "Zeit habe ich momentan eigentlich eine Menge, Miss Vahl", gab Selke trocken zurück. "Solange ich hier auf der Krankenstation bin, wird mein Terminkalender wohl kaum aus allen Nähten platzen." Sie nahm einen weiteren Schluck Tee und spürte, wie sich die Wärme wohlig in ihr ausbreitete.


    Saria grinste kurz aufgrund der Bemerkung. "Da haben sie durchaus recht Lieutenant. Wenn sie möchten kann ich Ihnen auch noch etwas Gesellschaft leisten, ich kann es aber auch verstehen wenn sie gerade mit dem Tee etwas Ruhe brauchen könnten. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. ich kann Ihnen nur Angebote machen" erwiderte Saria.


    "Danke für das Angebot, Miss Vahl", meinte Selke und schenkte der Trill ein zwar kurzes und nicht sehr ausgeprägtes, dafür aber zumindest ehrliches Lächeln. "Ich denke, ich hätte dann im Moment statt Gesellschaft lieber etwas zu lesen. Und bitte keine schwere Lektüre wie Krieg und Frieden..."


    Saria nickte und war froh das Selke kurz lächelte. "Ich werde Ihnen gerne jemanden vom Pflegepersonal vorbeischicken der mit Ihnen eine Auswahl bereitstellen kann Lieutenant" erwiderte Saria und wartete einen kurzen Augenblick. "Und Lieutenant, wenn sie jemanden brauchen sollten, scheuen sie nicht davor jemanden vom Pflegepersonal, einen Arzt oder auch mich zu rufen. Das ist unsere Aufgabe die mir mit Freude erfüllen."


    "Vielen Dank", erwiderte Selke und nickte kurz. "Und ich werde mich darum bemühen, daran zu denken, dass ich Sie oder jemanden vom hiesigen Personal rufen kann, wenn irgendetwas sein sollte. Dafür garantieren, dass ich das im Ernstfall tatsächlich hinbekomme, kann ich allerdings nicht." Sie senkte kurz den Blick, denn ein solches Eingeständnis war für sie als Romulanerin beinahe eine Art Super-GAU.


    "Sie müssen sich keine Sorgen machen das sie jemanden stören könnten falls das ihre Bedenken sein sollten, denn wir sind genau dafür da und Lieutenant, genauso wie Captain Rix sie in Sicherheitsfragen dazu bittet, können sie uns auch jederzeit rufen lassen" erklärte Saria ihrer Patientin dann.


    Selke nickte nur und sagte dann leise: "Ich glaube, ich brauche jetzt echt ein wenig Ruhe. Die letzten Tage waren doch recht anstrengend..."


    "Das kann ich natürlich verstehen Lieutenant" erwiderte Saria und stand auf. Doch eine letzte Frage hatte die Trill noch und diese musste sie auch stellen damit sie ruhigen Gewissens gehen konnte. "Eine letzte Frage habe ich noch Lieutenant. Ich muss sie fragen, ob sie sich etwas antun würden?" dabei beobachtete Saria nun genau die Reaktion des Lieutenant.


    "Warum sollte ich so etwas tun, Miss Vahl?" fragte Selke und schaute die Counselor völlig irritiert an.


    "Nun Lieutenant, ich bin froh das sie so denken" erwiderte Saria und lächelte dabei. "Dann bleibt mir nur noch zu sagen "Genießen sie den Tee" dann machte sich Saria auf den Weg zur Tür.


    "Danke, das werde ich", gab Selke zurück und widmete sich dem Tee, bevor dieser noch kalt wurde.


    [Wörter: 1236]

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Tira Akari (Manadis)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0944 ff


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    Anna saß immer noch vor dem Shuttle und hatte ihre Augen geschlossen. Sie war den Tränen sehr nah, doch das konnte die Ärztin nicht zulassen, auch wenn sie jetzt allein war, sie musste Stärke ausstrahlen, sie war eine erfahrende Ärztin und hatte schon ganz andere Situationen erlebt. ### Stell dich nicht so an Anna, Selke hat es viel schlimmer erwischt als dich. Also schwing deinen Hinter hoch und dann ab auf die Krankenstation! ### schallte sie sich selbst. Sie musste einfach wissen, wie es der Sicherheitschefin ging. Immerhin waren diese die letzten Stunden getrennt gewesen. Als Anna dann eine Stimme vernahm, die genau vor ihr ertönte, zuckte die Ärztin kurz zusammen. Anna hatte nicht damit gerechnet das noch jemand hier im Hangar war.


    Nachdem Anna die Augen geöffnet hatte, saß sie einen Ensign in tealer Uniform. Sie stellte sich als Manadis vor. Anna hörte die Worte, die sie sagte, doch diese waren so fern, zumindest kam es der Ärztin so vor. Manadis fragte Anna dann was sie gerade brauchen würde. Anna wusste das selbst nicht, sie wollte nur auf die Krankenstation, doch Manadis sagte ihr auch das Selke bereits auf der Krankenstation sei und doch bestens versorgt wurde. Das war der Ärztin durchaus klar, immerhin hatte sie einige der Ärzte dort ausgebildet. Anna schaute Manadis mit einem Ausdruckslosen Blick an, in diesem lag nichts als Leere. Die Ärztin war fast schon am Ende ihrer Kräfte.


    „Was... was ich brauche ist jemand der mich auf die Krankenstation bringt. Ich muss nach Lieutenant Selke schauen. Sie braucht viel eher Hilfe als ich. Mir fehlt körperlich nichts, ich bin nur etwas erschöpft“ antwortete Anna und an ihrer Stimme konnte merken das sie kraftlos war. So hatte sich Anna noch nie gefühlt. ### In Sicherheit? Auf der Shenzhou? Diese Priola ist immer noch so quasi auf freien Fuß! ### schoss es der Ärztin dann durch den Kopf.


    [Wörter: 313]

    Ort des Geschehens: Deck 10, Büro des LMO
    Beteiligte Personen: Selke (erwähnt) @Manadis (erwähnt)
    Datum: 22.01.2401 Uhrzeit: 1130


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    Anna saß in ihrem Büro auf der Shenzhou. Nach den letzten Monaten hatte sie an das Sternenflottenkommando die bitte gerichtet wieder in den aktiven Dienst gestellt zu werden und auch ihren alten Posten an Bord der U.S.S Shenzhou zugeteilt zu werden. Doch irgendwas hatte sich verändert, die Shenzhou war ihr zu Hause, doch manche Gewohnheiten der Ärztin hatten sich verändert. Sie betrat seit der Entführer durch Commander Priola keinen Raum mehr der dunkel war, auch schreckte sie sehr oft zusammen. Alles in allem war es nichts was ihre Dienstfähigkeit einschränkte, doch es war anders. In den letzten Monaten hatte sie intensiv mit Ensign Manadis gearbeitet damit sie so schnell wie möglich wieder auf ihrer Krankenstation stehen konnte. Anna nahm ihre Tasse zur Hand, in der ein Lavendeltee war, der den ganzen Raum mit Duft erfüllte. Sie trank auch nicht mehr so viel Kaffee wie noch vor ein paar Monaten, doch ganz ließ sie sich den Kaffee nicht nehmen, da konnte auch ein Admiral befehlen das sie keinen Kaffee mehr trinken sollte. Sie würde in diesem Fall, ohne zu zögern eine Befehlsverweigerung begehen und die Strafe war ihr da dann auch egal. Eine Unfallchirurgin lebte von Kaffee, das hatte noch nie ein Schlipps Trägern verstanden.


    Nachdem Anna die Tasse wieder abgestellt hatte, schaute sie kurz ihren Terminkalender durch. Sie hatte im Laufe des Tages noch einen Termin in der Counselorabteilung. Denn das war die Vorsetzung das Lieutenant Commander Saar weiterhin an Bord der Shenzhou dienen durfte. Ebenfalls hatte Junia dies angeordnet und die Ärztin wusste das die Kommandantin diese Anordnung auch konsequent umsetzte. Anna musste zugeben, dass sie diese Termin manchmal als sehr nervend empfand. Was sollte sie denn noch sagen, es war alles gesagt und der Rest würde ihrer Meinung mit der Zeit besser werden. Sie hatte dringendere Aufgaben hier an Bord und diese verlangten die volle Aufmerksamkeit der Chefärztin.


    Anna schaltete wieder den Terminkalender weg und rief die Akte von Lieutenant Commander Selke auf. Ihre Verletzungen schienen gut verheilt zu sein, doch Anna hatte immer noch ein wachsamen Auge auf die Sicherheitschefin, denn ihre Verletzungen waren ja auch nichts kleines gewesen. Sie schrieb der Sicherheitschefin eine Nachricht das sie bitte an die heutige Kontrolluntersuchung nach Dienstschluss denken möge, da Anna den Eindruck hatte das Selke gerne einen weiten Bogen um die Krankenstation machte. Dabei trennten das Büro der Sicherheitschefin und die Krankenstation nur zwei Decks. Die Ärztin schickte die Nachricht ab und stand auf und streckte sich kurz, um dann auf die Krankenstation zu gehen. Es war Zeit das sie ihre Runde machte.


    [Wörter: 424]

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Tira Akari (Manadis) Selke (Shras und McMasters)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0944 ff


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    Anna war, nachdem das Shuttle gelandet war und alle das Shuttle verlassen hatten, sitzen geblieben. Sie brauchte kurz ein paar Minuten. Auch wenn Selke das meiste abbekommen hatte, so war es auch für die erfahrende Ärztin nicht einfach gewesen. Sie hatte zusehen müssen wie dieser McMasters die Sicherheitschefin ein ums andere mal gefoltert hatte und auch diese Priola hatte sie auf dem Holodeck massiven Stress ausgesetzt. Dann hörte die Ärztin draußen vor dem Shuttle Geschrei was von Priola stammte. Unmerklich zuckte sie zusammen, ihr Nervenkostüm war mehr als angeschlagen und sie musste auch zugeben, dass sie den Tränen nahe war. Doch das durfte sie jetzt nicht zulassen, sie musste jetzt gerade funktionieren. Sie war die Bordärztin und auf ihrer Krankenstation lag eine schwer verletzte Sicherheitschefin. Sie atmete einmal kurz durch und wischte sich eine Träne weg. Sie musste jetzt auf die Krankenstation, denn sie wurde gebraucht.


    Wenn Anna ehrlich zu sich wäre, dann würde sie sich wohl eingestehen das sie jetzt erst einmal Ruhe brauchen würde, doch sie brauchte auch ihre Arbeit. Es war nun einmal ihre Bestimmung anderen zu helfen. Die Frage die Anna sich stellte war aber die, ob Junia sie so einfach wieder ihren Dienst verrichten lassen würde. Wahrscheinlich eher nicht. Genauso wie sie jedem der ihrer Situation gewesen wäre dazu raten würde einen Counselor aufzusuchen, wird sie jetzt wohl ein Gespräch mit einem Counselor führen müssen. Sie seufzte und stand auf, um aus dem Shuttle zu treten.


    Das was die Ärztin da sah, gefiel ihr gar nicht. Die Situation schien sehr angespannt zu sein, allerdings schien es auch so dass es nicht eskalieren würde. So sehr Anna diese Priola verabscheute, so hatte sie doch stets das getan was sie gesagt hatte. Anna lehnte sich an das Shuttle und sah wie die abtrünnige Agentin aus ihrer Tasche langsam etwas zog, es war scheinbar ein Orden. Darauf war sie stets sehr stolz und das hatte sie mehrfach betont. Sie sieht sich als Heldin, was vielleicht auf den Dominionkrieg zutraf, doch jetzt gerade war sie keine. Shras scannte diese, dann steckte sie ihn wieder weg und schien dann etwas unter ihrer Uniform hervorzuholen. Es war wohl eine Art Kette oder Anhänger. Auch das scannte Shras und auch dann steckte sie diesen wieder weg. Anschließend wurden die beiden abtrünnigen Agenten von der Sicherheit und den Marines aus dem Hangar eskortiert.


    Anna dachte das sie jetzt allein war, denn sie wartete kurz bis die ganzen Sicherheitsleute durch die Tür verschwunden war, sie hatte sich auch auf diese Menschenmenge konzentriert und nichts anderes mitbekommen. Anna schloss ihre Augen, atmete noch einmal tief durch und rutsche dann an der Außenhaut des Shuttle entlang, bis sie auf dem Boden saß. Ihre Kraft war am Ende, doch sie musste schnell neue Kraft finden, sie musste nach Selke schauen. Auch wenn sie volles Vertrauen in ihre ehemaligen Mitarbeiter auf der Krankenstation der Shenzhou hatte, sie musste nach Selke sehen. Das sagte ihr eine innere Stimme, sie musste sicher gehen, dass es ihr gut ging und dass sie es auch überlebt hatte, denn wenn nicht würde sie sich ihr ganzes Leben lang Vorwürfe machen das sie nichts unternommen hat um ihr besser zu helfen.


    [Wörter: 527]