Beiträge von Daniel Hedges

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC) Leandra Brynat
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1340


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    Es wurmte Danny, dass er gerade so gar nichts wirklich unternehmen konnte, zumal die Romulaner ihre Gefangenen inzwischen so postiert hatten, dass die Techniker keine Chance hatten, sich an den Dingen hier im Lager zu bedienen. ###Aber selbst wenn, die behalten uns zu gut im Blick, als dass wir aktuell auch nur den Hauch einer Chance hätten, was zu basteln. Und unbewaffnet... Es wäre zwar nicht unmöglich, die anzugreifen und zu überwältigen, aber wir würden nicht schnell genug an diese Spitzohren heran kommen. Die würden einige von uns töten, bevor wir nahe genug heran wären.### Konnte er dieses Risiko eingehen? ###Nein, unsere Chancen sind gerade nicht gut genug. Wir bräuchten ein Ablenkungsmanöver.###


    Auch wenn es ihm nicht gefiel, momentan konnten sie nur abwarten und hoffen, dass die Wachsamkeit ihrer Wachen irgendwann nachließ. Er schaute eine junge Technikerin an, die jetzt neben ihm saß. Er hatte sie zwar im Maschinenraum schon mal gesehen, sich aber bislang noch nicht weiter mit ihr befasst. Vielleicht konnte man sich leise unterhalten, ohne dass die Romulaner sofort giftig reagierten.


    Doch bevor er dazu kam sie anzusprechen, wurde der Raum plötzlich in dunkelblaues Licht gehüllt. "Nanu, Blauer Alarm?" murmelte Danny, der nur zu genau wusste, dass die Shenzhou nicht landen konnte. Der Alarm jedoch war auf allen Schiffen der Sternenflotte installiert und konnte nicht von allen Offizieren ausgelöst werden. Mit einem innerlichen Grinsen kam er zu dem Schluss, dass die Romulaner offenbar nicht alle Führungsoffiziere unter ihrer Kontrolle hatten. Sollte sich hier eventuell eine Chance ergeben?


    Einige der Techniker schauten Danny erwartungsvoll an, vor allem weil die beiden Wachen, die noch anwesend waren, irritiert wirkten. Danny nickte seinen Leuten kaum merklich zu, und offenbar war das Universum gerade auf ihrer Seite, denn plötzlich ging das Licht komplett aus und wurde Sekunden später durch Notbeleuchtung ersetzt. ###Grauer Alarm, wir sind im Energiesparmodus. Das ist unsere Chance!### "Bleiben Sie bei Nizu", sagte er zu dieser neuen Technikerin, zu den anderen: "Jetzt!"


    Die Techniker sprangen wie von einer Tarantel gestochen auf, stoben auseinander, und obwohl die Romulaner sofort reagierten, waren sie überrascht genug, dass sie von den ach so harmlosen Technikern überwältigt werden konnten. Doch auch die Techniker hatten eine militärische Ausbildung. Die beiden Wachen zu überwältigen war somit kein Problem, auch wenn sie trotzdem am Ende zwei Tote zu beklagen hatten. Dafür hatten die Techniker jetzt zumindest zwei Waffen, womit sich ihre Chancen verbessert hatten.


    "In Ordnung, Leute. Schaut, dass ihr hier für etwas findet, das sich als Waffe verwenden lässt", sagte Danny laut genug, dass alle Techniker ihn hören konnten. "Wir brauchen eine Möglichkeit, die Wachen von draußen hier hinein zu locken. Wenn wir die auch ausschalten können, haben wir weitaus mehr Möglichkeiten."

    "Die beiden Wachen haben Kommunikatoren, und ich beherrsche den romulanischen Dialekt, den die vorhin genutzt haben", erklärte Lieutenant Straan. Der Vulkanier wirkte vollkommen stoisch. "Ich bekomme das hin."

    Danny nickte. "Gut. Telar, Sie müssen gleich Nizu tragen. Sie wissen ja, dass sie sich nicht mehr als nötig bewegen darf im Moment."

    Auch dieser Vulkanier nickte. "Verstanden", antwortete der schlicht.

    Erneut schaute Danny die ihm noch unbekannte Technikerin an. "Was auch immer passiert, Sie bleiben an meiner Seite. Für alle anderen gilt: Sobald wir unsere Wachen losgeworden sind, teilen wir uns auf, aber der Treffpunkt ist unser Maschinenraum. Holen wir ihn uns zurück!"


    Straan nutzte den Kommunikator von einem der beiden überwältigten Wachen und erklärte schlicht, dass sie kurz mal Unterstützung bräuchten. Dummer und ältester Trick der Welt, doch er öffnete ihnen die Tür des Frachtraums, und die beiden letzten Wachen, die vor der Tür postiert gewesen waren, wurden ebenfalls blitzschnell überwältigt. Der erste wurde durch einen vulkanischen Nervengriff ausgeschaltet, der zweite wurde von einem Schuss aus einem der erbeuteten Disruptorgewehre gefällt.


    "In Ordnung, Ladies und Gentlemen. Packen wir die beiden in den Frachtraum, schließen die Tür, und dann lassen sie uns von hier verschwinden. Wir treffen uns im Maschinenraum. Viel Glück!" Mit der neuen Technikerin, dem Vulkanier Telar und Nizu verschwand Danny schließlich in einer der Jeffriesröhren und war wild entschlossen, diese Spitzohren aus seinem Maschinenraum zu entfernen, denn die hatten dort nichts verloren.



    [Wörter: 680]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC) Adhara De Lacroix  Leandra Brynat
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1330


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    "Lieutenant Leprechaun?" Einen Moment lang schaute Danny Adhara irritiert an, dann jedoch grinste er. "So hat mich bislang noch niemand genannt, Doc, vor allem auch, weil ich kein Ire, sondern Australier bin." ###Würde aber ein gutes Callsign abgeben###, schoss es ihm durch den Kopf. Dass sie Irish Dance einfach als 'opsen bezeichnete, gefiel ihm zwar nicht ganz so, aber das schluckte er erst einmal runter, denn sie hatten hier gerade ganz andere Probleme, und die hatten Priorität.


    Zum Beispiel das Wohl seiner Techniker. Er war nicht überrascht, dass ein paar von ihnen Verletzungen erlitten hatten, immerhin waren diese dreimal verdammten Spitzohren nicht eben freundlich mit ihnen ungesprungen. Zum Glück jedoch handelte es sich bei allen jedoch nur um leichte Verletzungen, die zwar lästig waren, aber nicht gefährlich. Doch mit den begrenzten Möglichkeiten, die die CMO hier momentan hatte, war mehr außer einer Gabe von Schmerzmitteln nicht machbar. Doch er wusste, dass seine Leute zäh waren.


    Erst dann war er selbst an der Reihe, und Adhara stellte sich so hin, dass ihr Rücken den Wachen zugewandt war. Damit konnte er diese nicht mehr sehen, diese jedoch nicht die Lippenbewegungen der Ärztin beobachten. Während sie ihn scannte, informierte sie ihn, dass sie noch ein antikes Skalpell bei sich trug sowie Beruhigungsmittel, doch sie sagte es bereits selbst, es waren noch immer zu viele Wachen. Als sie ihm das Hypospray mit einem Schmerzmittel verabreichte, sagte er ebenso leise: "Sie haben recht. Wir könnten zwar wahrscheinlich zwei von denen schnell ausschalten, aber nicht den Rest. Die halten ihren Abstand zu uns leider sehr gewissenhaft ein. Vermutlich kämen wir nicht einmal an die ersten beiden vernünftig heran."


    Er seufzte leise, denn er wusste, dass sie unter diesen Voraussetzungen keine Chance hatten. Nicht ohne Hilfe von vielleicht noch auf freiem Fuß befindlichen Leuten aus der Crew. "Halten Sie ihr Skalpell gut verborgen, Doc, vielleicht brauchen Sie es noch. Hier bei uns ist es leider aktuell nicht von Nutzen. Aber vielleicht müssen Sie ja auch noch andere Leute verarzten, bei denen eine bessere Chance besteht, dass man da was machen kann." Er warf ihr einen Blick zu, der ihr Zuversicht geben sollte. "Machen Sie sich um uns hier keine Sorgen. Wir werden hier auch schon eine Möglichkeit finden. Wir sind hier in einem Frachtraum, und wenn wir's geschickt anstellen, können wir hier vielleicht was basteln."


    Das war zwar weit aus dem Fenster gelehnt, aber sie hier waren Techniker. Und wenn Techniker zwei Dinge gut konnten, dann waren das basten und improvisieren. "Bis auf weiteres werden wir die Füße still halten und den Eindruck erwecken, dass wir kapituliert haben, um die Roms in Sicherheit zu wiegen. Alles weitere findet sich."


    "Jetzt reicht es!" donnerte einer der romulanischen Wachen, der, der Adhara hergebracht hatte und der nun zu ihnen kam, gedeckt von seinen Kollegen. "Sie werden mich jetzt wieder zurück zu ihren Leuten begleiten", sagte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ergriff die Ärztin grob am Arm.


    "Passen Sie auf sich auf, Doc", sagte Danny nur ruhig, wurde aber dennoch nicht minder grob beiseite gestoßen.


    "Da rüber und hinsetzen!" fauchte jetzt ein anderer Wachposten, und Danny gehorchte. Tot war er für niemandem von Nutzen, und weitere Verletzungen wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht riskieren. Die Zeit der Techniker würde noch kommen.



    [Wörter: 545]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC) Adhara De Lacroix  Leandra Brynat
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1240


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    "Ja, damit könnten sie recht haben, Doc", erwiderte Danny nach Adharas Antwort bezüglich des Topfschlagens und dass wohl eher sie selbst die Töpfe waren. Und als wäre dies das Stichwort gewesen, zuckte eine Schmerzwelle durch Dannys Hinterkopf und er verkrampfte sich kurz, während er einen Anfall von Übelkeit niederrang. Dadurch angestrengter atmend beobachtete er, wie die Bordärztin Nizu untersuchte.


    Dass sie bis zu einem gewissen Grad Entwarnung gab, beruhigte Danny. ###Gut, wenigstens wurde Nizus Lunge nicht punktiert. Das hätte sich hier, und vor allem unter diesen Umständen, kaum behandeln lassen.### Die Ärztin verabreichte Nizu ein Schmerzmittel, und Danny konnte sehen, dass dieses auch recht schnell seine Wirkung entfaltete.


    Als Adhara dann die Frage stellte, ob sonst noch jemand verletzt wäre, hob er die Hand und sagte ruhig, wenn auch immer noch ein wenig angestrengt: "Ich habe definitiv eine Platzwunde am Hinterkopf und mir ist sowohl schwindlig als auch übel. Sehstörungen habe ich aber nicht, zumindest bis jetzt. Aber behandeln Sie erst die anderen hier, die eventuell etwas abbekommen haben."


    Etwas lauter, so dass alle Techniker ihn hören konnten, meinte er: "Nur keine Scheu, alle, die verletzt sind, jetzt mal eine Flosse in die Luft, damit Doktor De Lacroix weiß, wen sie alles noch behandeln muss."


    Er warf auch einen kurzen Blick zu den romulanischen Wachen, die gerade alles andere als erfreut darüber wirkten, dass dies hier offenbar doch länger dauern würde, als die gedacht hatten. Doch das war Danny herzlich egal, solange sie nicht einschritten. ###Wir sind hier zwar deutlich in der Überzahl, aber solange die diese Distanz zu uns wahren, käme keiner von uns schnell genug heran, um sie auszuschalten, bevor die von ihren Disruptorgewehren Gebrauch machen. Und die Dinger haben ja leider keinen Betäubungsmodus.### Nein, solange die auf Distanz blieben und darauf achteten, dass sich ihnen niemand zu weit näherte, hatten sie kaum eine Aussicht auf Erfolg.


    Kurz überlegte er. ###Vielleicht mit einem Ablenkungsmanöver? Wir müssten dann nur schnell genug sein, um zu verhindern, dass einer von denen Verstärkung ruft.### Ja, das mochte eine Möglichkeit sein, doch dazu mussten er und seine Leute in besserer Verfassung sein als jetzt gerade. Aber wenn die Ärztin fertig war, mochte die Situation schon ganz anders aussehen.



    [Wörter: 365]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1230 ff


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    Auf Adharas Bemerkung mit dem Kindergeburtstag und dass Romulaner keine geeigneten Gäste für einen solchen wären, musste Danny grinsen. "Vielleicht kann man die für Topfschlagen begeistern, mit denen als Topf...", gab er dann ebenso leise zurück.


    Ihre folgenden Worte nahm Danny durchaus mit einem gewissen Ernst wahr und nickte schließlich. "Das bekommen wir hin, Doktor", erklärte er voller Überzeugung, denn einen lebenden Paravant zu erzeugen, sollte nun wirklich das kleinste aller Probleme darstellen. Sein Blick untermalte seine Aussage. Und quasi ihren linken Arm zu verdecken, sollte ebenfalls kein unüberwindbares Hindernis darstellen.


    Dass einer der Romulaner natürlich wieder herummeckern musste, war klar, doch davon ließen sich weder Adhara noch er stören. Mit besorgtem Blick beobachtete er, wie die Ärztin sich neben Nizu kniete und ihre Untersuchung einleitete. Er hoffte, dass Nizus Verletzungen nicht so schlimm waren, wie es aussah. Doch das festzustellen, musste er Adhara überlassen.



    [Wörter: 145]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC) Adhara De Lacroix
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1230 ff


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    Natürlich dauerte es ein paar Minuten, bis sich dann wirklich etwas tat. Danny saß an die Wand gelehnt, hatte die Augen geschlossen und bemühte sich darum, möglichst ruhig zu atmen. ###Ich kann meinen Leuten hier nicht helfen, wenn ich jetzt auch noch verletzt ausfalle###, dachte er, gefolgt von einem ###Wobei, verletzt bin ich schon. Aber vielleicht kann mir dann gleich auch noch geholfen werden.### Doch Priorität hatte Nizu, da sie weitaus schlimmer dran war.


    Als sich schließlich die Tür zum Frachtraum öffnete und er die harschen Worte hörte, die eine Ärztin ankündigten, öffnete er seine Augen wieder und schaute, wen die Romulaner ihnen geholt hatten. Er erkannte die leitende Medizinerin, doch es war nicht zu übersehen, dass es ihr ebenfalls nicht allzu gut ging. Er begann die Romulaner zu hassen.


    Stumm beobachtete er, wie Adhara offenbar Probleme hatte, ihre Beine zu sortieren und hoffte, dass sie sich auf den Beinen halten konnte. ###Offenbar hat man sie ausgesucht, weil sie nach der geringsten Bedrohung aussieht###, spekulierte der stellvertretende Chefingenieur. Dennoch behielten die romulanischen Wachen alles sorgfältig im Blick.


    Als die Ärztin bei ihm und seinen Leuten ankam, nickte er ihr zu. "Doktor De Lacroix, ich freue mich, Sie zu sehen, auch wenn ich wünschte, dass die Umstände angenehmere wären", sagte er halblaut aber vollkommen ruhig. "Diese Spitzohren verstehen offenbar tatsächlich keinen Spaß", fuhr er fort mit Blick auf die Blutanhaftungen bei ihr. Ihm selbst ging es ja auch nicht besser.


    Aber dann deutete er auf Nizu und erklärte: "Nizu... Ich meine Lieutenant Vahl... Hat offenbar ein paar gebrochene Rippen. Sie hat auf der linken Seite im entsprechenden Bereich Schmerzen und hat vorhin auch Blut gespuckt. Zudem war sie noch benommen, als man sie hergebracht hat, weshalb ich vermute, dass auch sie niedergeschlagen wurde." Mit ernstem Blick schaute er Adhara an. "Tun Sie, was Sie unter den gegebenen Umständen für Nizu tun können. Und wenn ich Ihnen da irgendwie helfen kann, lassen Sie's mich wissen."



    [Wörter: 330]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC), Adhara De Lacroix
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1220 ff


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    "Oh Mann, mein Schädel..." Danny, gerade wieder zu sich gekommen, tastete behutsam nach seinem Hinterkopf und spürte dort etwas Klebriges. "Hat sich wer die Kennung des Schlachtkreuzers gemerkt, der mich gerammt hat?" Er wollte sich aufsetzen, doch da ihm sofort schwindlig wurde, sah er fürs erste davon ab. Statt dessen ließ er kurz den Blick schweifen und stellte dadurch fest, dass er wieder dort war, wo seine Leute sich niedergelassen hatte, nach wie vor bewacht von schlecht gelaunten und humorlosen Spitzohren.


    Er schaute zu Nizu rüber. Sie sah nach wie vor nicht gut aus, und Danny hatte den Eindruck, dass er vorhin phänomenal versagt hatte. Nicht nur, dass er es nicht geschafft hatte, ärztliche Hilfe, medizinische Mittel zur Versorgung von Nizus Verletzungen oder wenigstens Schmerzmittel für sie zu bekommen. Nein, statt dessen hatte er es unbedachter Weise fertig gebracht, dass nun auch er verletzt war, und das ärgerte ihn.


    "Sorry, Danny", hörte er die Stimme von Kessian, dem andorianischen Techniker, dem er vorhin Nizu anvertraut hatte. "Die Kennung war unleserlich." Die Fühler des Andorianers bewegten sich in einer Art, die dem Kundigen zeigte, dass er besorgt war. "Wie fühlst du dich?"

    "Als hätte ich einen harten Schlag gegen den Kopf bekommen", gab Danny trocken mit einem leisen Grollen zurück. "Wie geht es Nizu?"

    "Könnte besser sein", antwortete Kessian. "Das Atmen fällt ihr schwer und sie hat Schmerzen."

    ###Danke, dass du mich daran erinnerst###, dachte Danny ein wenig frostig und erinnerte sich daran, dass sie vorhin auch Blut gespuckt hatte. Laut sagte er: "Ich weiß. Wenn sie recht hat und einige ihrer Rippen gebrochen sind, könnte durchaus auch ihre Lunge etwas abbekommen haben. Sollte das der Fall sein, haben wir hier bald ein Problem. Auch deshalb benötigen wir hier einen Arzt. Zum einen muss das dringend abgeklärt werden, und zum anderen fehlt uns allen hier das medizinische Fachwissen und die nötigen Kenntnisse, um ihr effektiv helfen zu können, sollte ihre Verletzung zu einem richtig ernsten medizinischen Problem werden."


    Danny versuchte erneut, sich behutsam aufzusetzen, und diesmal hielt sich das Schwindelgefühl in Grenzen. Er atmete mehrmals tief durch. ###Verdammt noch mal! In Abwesenheit des Chefingenieurs bin ich für das Wohl unserer Techniker verantwortlich###, dachte Danny angesäuert, etwas, das in der Tat nur sehr selten geschah, da sein Emotionsleben normalerweise sehr, sehr seicht war. ###Und hier brauchen wir gerade einen Arzt. Es muss doch wohl möglich sein, diesen Typen das begreiflich zu machen!###


    Er blieb noch ein paar weitere Minuten sitzen, in denen er tief und ruhig atmete. Zwar hatte er das Gefühl, dass sein Schädel kurz davor stand, zu explodieren, doch aufzugeben, nur weil man ihn niedergeschlagen hatte, kam für ihn nicht infrage. Langsam erhob er sich, nicht sicher, ob seine Beine mitspielen würden. Doch auch wenn er sich gerade ein wenig wacklig auf besagten Beinen fühlte, er stand. Also konnte er auch gehen!


    Dementsprechend bewegte er sich erneut auf diesen romulanischen Wachposten zu. Blasser um die Nase als zuvor, ein bisschen wackelig, aber wild entschlossen. Diesmal wurde er nicht nur von den Romulanern im Blick behalten, sondern auch von seinen eigenen Leuten. Die Motivation dafür war jedoch aus verständlichen Gründen sehr unterschiedlich.


    Erneut mit einem gewissen respektvollen Abstand stehenbleibend, sah Danny diesen Romulaner von vorhin ruhig an, doch in seinen grauen Augen zeigte sich absolut nichts mehr. "Hören Sie", begann er in einem sehr ruhigen Tonfall, auch wenn er sein Gegenüber am liebsten angebrüllt und danach verprügelt hätte. "Wir hatten wohl einfach einen schlechten Start." Der Romulaner sah ihn nur schweigend an, in seinem dunklen Augen konnte man jedoch erkennen, dass er von diesem Menschen offenbar ein wenig genervt war. "Diese Technikerin dort drüben ist ernsthaft verletzt. Ohne rechtzeitige medizinische Versorgung könnte sie schon sehr bald zu einem medizinischen Notfall werden." Weiterhin keine Regung vom Spitzohr. "Mir ist vollkommen klar, dass unser Wohl für Sie und Ihre Kollegen nicht von Interesse ist. Dennoch werden Sie mir zustimmen müssen, dass wir unversehrt mehr wert sind als halb tot."

    "Komm auf den Punkt, Mensch!" knurrte der Romulaner, dessen Geduldsfaden offenbar entweder kurz vor seinem natürlichen Ende stand oder aber kurz davor war, zu reißen.

    "Wir brauchen hier einen Arzt", erklärte Danny. "So, wie es aussieht, hat sie gebrochene Rippen, und es hat den Anschein, dass ihre Lunge punktiert wurde. Das muss dringend behandelt werden. Verstehen Sie das?"

    "Ich bin nicht dumm, Mensch!" zischte der Wachposten und schien kurz zu überlegen. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass tatsächlich Handlungsbedarf herrschte, denn er hatte zum einen die ganze Zeit über die Szenerie im Blick gehabt, und zum anderen ging es diesem Menschen vor ihm auch nicht sonderlich gut. Dennoch setzte er sich hier für medizinische Versorgung ein und ging somit das Risiko ein, sich erneut eine zu fangen. Also betätigte er seinen Kommunikator und gab durch, dass man jemanden vom medizinischen Personal der Shenzhou, vorzugsweise einen der Ärzte samt notwendiger Ausrüstung, zum Frachtraum I auf Deck 23 eskortieren sollte. "Ich habe medizinische Hilfe angefordert", erklärte er knurrend. "Und jetzt zurück zu den anderen mit dir, bevor ich ungemütlich werde!"


    "Danke", erwiderte Danny nur, nickte kurz und begab sich dann zu seinen Leuten zurück, wo er sich dann wieder hinsetzte, und zwar neben Nizu. "Medizinische Hilfe sollte jetzt auf dem Weg sein", sagte er leise, lehnte sich an die Wand und schloss erst einmal seine Augen. Erneut überkam ihn ein Schwindelgefühl, und übel war ihm außerdem auch. Doch das konnte er jetzt gerade nicht ändern.



    [Wörter: 900]

    Ort des Geschehens: Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1145


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    Besorgt musterte Danny Nizu, die offenbar wirklich starke Schmerzen hatte, und offensichtlich nicht nur im Gesicht. ###Wenn wir nichts finden, womit wir das kühlen können, wird das alles bald übelst geschwollen sein###, dachte er bei einem kurzen Blick darauf. So etwas kannte er vom Rugby, wo man sich ziemlich schnell Blessuren zuziehen konnte, auch wenn Kopfverletzungen dort nicht so häufig auftraten wie andere.


    Als Nizu ihm dann zeigen wollte, dass ihre Rippen auf der linken Seite betroffen waren, verlor sie ihr Gleichgewicht, und ehe sich Danny versah, lag sie auf ihm drauf und schrie kurz vor Schmerz auf. "Kessias, hilf mir mal", wandte er sich an einen andorianischen Techniker. "Nizu, wir helfen dir jetzt erstmal auf und bringen dich dort drüben hin. Da kannst du dich setzen und an die Wand lehnen, okay?"


    So behutsam wie möglich half Danny Nizu mit seinem Kollegen auf die Beine, alles unter dem wachsamen Blick einiger Romulaner, die die Gefangenen bewachen und im Blick behalten sollten. Sie dann dort hinzusetzen verursachte der jungen Trill offenkundig Schmerzen, und Danny beschloss, dass er etwas unternehmen musste. "Bleib bei ihr und pass auf, dass sie vernünftig Luft kriegt, okay? Ich schau mal, ob ich die Typen überzeugen kann, dass hier jemand medizinische Hilfe braucht", sagte er zu Kessias, der nur schweigend nickte.


    Langsam und mit auf Schulterhöhe gehaltenen Händen näherte sich Danny einem der Wachposten, der ihn misstrauisch beäugte. Dem stellvertretenden Chefingenieur war durchaus klar, dass Romulaner sich nicht unbedingt an die in der Föderation üblichen Regeln hielten, wenn es um Gefangene ging. Trotzdem sollten möglichst unversehrte Geiseln mehr wert sein als schwer verletzte.


    "Das ist nah genug", zischte der Romulaner, der sein Disruptorgewehr ein Stück weit anhob.


    Danny blieb stehen und sah den Typen so ruhig an, wie es ihm möglich war, denn in ihm sah es gerade alles andere als ruhig aus. "Diese Technikerin ist schwer verletzt", erklärte Danny zwar ruhig, aber doch mit einem leicht frostigen Unterton, wobei er auf Nizu deutete. "Wir benötigen für sie einen Arzt oder zumindest etwas, womit wir ihre Verletzungen angemessen behandeln können. Oder wenigstens ein Schmerzmittel."


    Der Romulaner schaute Danny nur ausdruckslos an, und ansatzlos drehte er seine Waffe so, dass er dem jungen Australier den Kolben mit voller Wucht in den Magen rammen konnte. Als der entsprechend in die Knie ging, grollte das Spitzohr: "Nicht unser Problem, wenn ihr so verweichlicht seid. Und jetzt hoch mit dir!"


    Danny rappelte sich wieder hoch und sah den Romulaner mit einer Kälte in den Augen an, die man bei ihm nur sehr, sehr selten zu Gesicht bekam. Doch kaum, dass er wieder einigermaßen stand, erhielt er einen erneuten Hieb in den Magen und ging erneut in die Knie. "Das könnte ich den ganzen Tag machen", erklärte der Romulaner spöttisch, bevor er Danny mit einem Tritt in die Flanke endgültig auf den Boden befördern wollte. Doch der reagierte instinktiv, packte das Bein und trat dem Romulaner das andere unter dem Hintern weg, so dass auch der nun auf dem Boden landete.


    Dass das keine brillante Idee gewesen war, merkte Danny einen Moment später, als er einen harten Schlag gegen seinen Kopf verspürte, einen Moment lang hübsche bunte Sterne sah und dann in einen schwarzen Abgrund fiel. Bewusstlos ging er zu Boden.



    [Wörter: 540]

    Ort des Geschehens: Deeck 17, Maschinenraum ---> Deck 23, Frachtraum I
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1140 ff


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    Schweigend und mit einem unguten Gefühl im Magen hatte Danny beobachtet, wie diese verdammten Spitzohren alle Techniker im Maschinenraum zusammengetrieben hatte wie Vieh. Als einer dieser Bastarde eine Technikerin, die sich seiner Ansicht nach nicht schnell genug bewegte, grob packte, sah Danny, wie Harry quasi aus dem Nichts auftauchte, einschritt und die zierliche Frau schützen wollte. ###Wo hat der bis gerade bitte gesteckt?### Der Preis, den Harry für sein Einschreiten zahlte, war hoch. Der Romulaner verstand offenkundig keinen Spaß und schlug den Chefingenieur, der nicht eben klein geraten war, derart brutal nieder, dass der reglos liegen blieb. Offenbar wollte das Spitzohr bei ihm kein unnötiges Risiko eingehen.


    Als man sie alle dann in kleinen Gruppen fortbrachte, um sie alle in einem der Frachträume einzusperren, musste Harry getragen werden, was ein vulkanischer Techniker tat, der aufgrund der natürlichen Stärke seines Volkes kein Problem damit hatte. Danny sorgte sich selten um andere, da es nicht wirklich in seiner Natur lag. Doch bei Personen, die es in seinen inneren Kreis geschafft hatten, sah die Sache anders aus. Besonders um Nizu machte er sich gerade Sorgen, denn sie sah er noch immer nirgends.


    Schließlich war auch Danny im Frachtraum I gelandet und sah sich von Leuten umgeben, die allesamt zwar mehr oder minder ruhig wirkten, in deren Blicken er jedoch Unsicherheit zu erkennen glaubte, hier und da vielleicht sogar Angst. Aber sicher war er sich da nicht. Was solche Dinge einzuschätzen oder zu erkennen betraf, war er eine Kartoffel. Als stellvertretender Chefingenieur hatte er nun aber eine gewisse Verantwortung, und so schaute er zunächst nach den Leuten, die hier mit ihm eingesperrt waren. Doch außer ein paar blauen Flecken und der einen oder anderen Beule hier und da, schien es den Leuten soweit gut zu gehen. Harry schien hingegen in einem anderen Raum gelandet zu sein, denn den sah Danny nicht.


    Als sich erneut die Tür öffnete, schaute Danny kurz hin, und etwas in ihm zuckte kurz zusammen, denn eines dieser verfluchten Spitzohren trug gerade Nizu in den Frachtraum und ließ sie unweit der Tür achtlos fallen, bevor er sich wieder verdünnisierte.


    Danny ging, nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte, zu Nizu hin. Sie war wach, aber sie hatte offenkundig Schmerzen, das war selbst für ihn mehr als deutlich erkennbar. Und ihr Gesicht sah gar nicht gut aus. Danny vermutete, dass sie dort von einem harten Gegenstand getroffen worden war, vermutlich dem Kolben eines Disruptorgewehrs. Ihm entfleuchte ein kurzes Knurren, doch dann kniete er an ihrer Seite nieder und legte ihr behutsam eine Hand auf die Schulter. "Nizu? Ich bin's, Danny", sagte er ruhig. "Sie mich an. Tut dir, abgesehen von seinem Gesicht, irgendetwas weh? Hast du sonst noch Verletzungen?"


    Die Frage war nicht unberechtigt, denn bislang hatt er hier keine Angehörigen der medizinischen Abteilung gesehen. Doch wenn ernste Verletzungen vorlagen, mussten die in irgendeiner Form behandelt werden. ###Toll.Ich bin Techniker, kein verdammter Arzt!### Dennoch würde er tun, was in seiner Macht stand, um zu helfen.


    Mochte er nur selten Sorge um andere empfinden, bei Nizu sah die Sache für ihn anders aus, und das spiegelte sich ausnahmsweise nun auch in seinem Blick, den die anderen hier zum Glück nicht sahen. Ebenso wenig konnten sie alle wissen, dass er den Bastard, der die junge Trill geschlagen hatte, am liebsten verprügelt hätte, und zwar nach Strich und Faden.



    [Wörter: 555]

    Ort des Geschehens: Deck 17, Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC, erwähnt)
    Datum: 20.02.2403 Uhrzeit: 1135 ff


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    Die letzten Tage waren für Danny wie im Fluge vergangen. Arbeit gab es hier in der Technik immer genug, und so war ihm kaum aufgefallen, wie schnell die Zeit eigentlich vergangen war. Mit einem leichten Lächeln erinnerte er sich an den Abend, an dem Nizu und ihre Zwillingsschwester Saria ihre jeweilige Beförderung gefeiert hatten. Als jetzt definitiv nicht mehr so heimlicher Verehrer von Nizu war er mit von der Partie gewesen, und er hatte den Abend wirklich sehr genossen.


    Doch irgendetwas hatte Danny seither unbewusst gestört. ###Bilde ich mir das nur ein, oder macht Nizu seit ihrer Beförderung einen Bogen um den Maschinenraum?### fragte er sich, und das nicht zum ersten Mal. Er war nicht sonderlich gut in solchen Dingen, doch er hatte den unguten Eindruck, dass es Spannungen zwischen ihr und Harry gab. War etwas zwischen ihnen vorgefallen? Er wusste es nicht, und solche Situationen bereiteten ihm eher Kopfschmerzen als dass er da durch blickte. Alles, was mit Emotionen zu tun hatte, war für ihn schwierig. Das war es immer schon gewesen. "Ich sollte mal mit Nizu reden", murmelte er in Gedanken zu sich selbst. "An mir kann es eigentlich nicht liegen, dass sie..."


    Danny hielt inne, denn da war plötzlich das charakteristische Flackern eines Transportvorgangs, und das praktisch überall im Maschinenraum. ###Romulaner!### schoss es ihm durch den Kopf, als er erkannte, wer sich da ungefragt an Bord gebeamt hatte. Der junge Australier wäre durchaus bereit gewesen, sofort zu einer Waffe zu greifen und zu kämpfen, doch zwischen ihm und den Waffen, die es auch hier im Maschinenraum gab, standen viel zu viele Spitzohren, die zudem ihre Disruptorgewehre auf die Techniker richteten und praktisch sofort damit begannen, alle zusammenzutreiben. Zudem schaute er gerade direkt in den Lauf einer solchen Waffe und wusste, dass diese Dinger keinen Betäubungsmodus hatten.


    So tat Danny das an dieser Stelle einzig Sinnvolle. Er hob die Hände und ließ sich zu den anderen Technikern bugsieren. Er bemühte sich darum, so viel Ruhe wie möglich auszustrahlen in der Hoffnung, dass diese sich auf die übrigen Techniker übertrug. Denn nur, wenn hier alle einen kühlen Kopf bewahrten, bestand eine Chance, irgendwie lebend aus dieser Sache herauszukommen. ###Zumindest haben sie uns nicht gleich einfach über den Haufen geschossen. Irgendwas wollen die also von uns. Oder die brauchen einige von uns und den Rest nutzen sie als Druckmittel. Wäre diesen spitzohrigen Bastarden jedenfalls zuzutrauen.###


    Was ihm ein wenig Bauchschmerzen bereitete, war, dass er gerade weder Harry noch Nizu sehen konnte. ###Nizu!### Er erinnerte sich, dass sie sich für Arbeiten auf Deck 12 eingetragen hatte. Hoffentlich konnte sie diesen Typen entkommen. Doch wenn Danny ehrlich zu sich selbst war, so war die Wahrscheinlichkeit hierfür nicht allzu hoch, denn auch Romulaner konnten mit Tricordern umgehen. Herauszufinden, ob sich irgendwo jemand bewegte, der kein Romulaner war, würde für die somit kein Problem darstellen. Dementsprechend würde es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sie alle Personen eingesammelt haben würden, die nicht zu ihnen gehörten. Und dazu gehörte auch Nizu, die für ihn inzwischen mehr war als einfach nur eine gute Kollegin.



    [Wörter: 510]

    Ort des Geschehens: Deck 17, Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 1032


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    Als Saria ihrer Hoffnung Ausdruck verlieh, dass der heimliche Verehrer ihrer Schwester auch zur Feier der Beförderungen kommen würde, grinste der gebürtige Australier und nickte. "Das wird er, zumal ein Nein ja nicht zur Debatte steht." Solch ein Ereignis zu feiern war eine schöne Sache, und als letztlich gar nicht so geheimer Verehrer von Nizu würde er nur allzu gerne mitfeiern. ###Man soll die Feste feiern, wie sie fallen###, dachte er.


    Dann tauchte besagte Schwester auf und gratulierte dann Saria zur Beförderung. Und ja, sie hatte recht, Saria strahle in der Tat wie ein Warpkern. Dass Nizu auf ihre Bemerkung hin dann hinter ihm in Deckung ging, sorgte für einen Sekundenbruchteil für einen verwirrten Gesichtsausdruck bei ihm, doch dann siegte wieder das gut gelaunte Grinsen.


    Er lauschte dem kurzen Austausch zwischen den beiden und kam aus dem Grinsen kaum heraus. ###So, so, das wird also als Date bezeichnet, dass heute Abend im Casino gefeiert wird###, schoss es ihm durch den Kopf, doch im nächsten Moment wurde das kurze schwarze erwähnt, und prompt hatte Danny Bilder im Kopf. Ihm wurde warm, als sein Hirn ungefragt ein Bild von Nizu in einem auf diese Beschreibung passenden Kleidungsstück präsentierte. ###Verdammt, reiß dich zusammen, Blödmann!### rief er sich selbst zur Räson. Leichter gesagt als getan, denn das von seinem Hirn präsentierte Bild gefiel ihm.


    Als Saria dann wieder ging, wandte sich Nizu direkt an ihn und bestätigte, dass ein Nein nicht akzeptiert werden würde. Er wollte gerade antworten, da wurde Nizu jedoch von Harry gerufen. Er selbst war ja vorgewarnt, aber Nizu zählte offenkundig eins und eins zusammen, denn sie deutete grinsend auf ihren Kragen.


    Da sie sich entsprechend in Bewegung setzte, seinen Vorgesetzten ließ man schließlich nicht warten, sah Danny ihr hinterher und freute sich schon auf den Abend. Zwar würde er nicht mit Nizu alleine feiern können, denn Zwillinge bekam man nun einmal nur im Doppelpack, aber das war ihm egal. Er konnte Zeit mit ihr verbringen, mit ihr Feiern und sich gemeinsam mit ihr über ihre Beförderung freuen, und das war alles was für ihn zählte.



    [Wörter: 345]

    Ort des Geschehens: Deck 17, Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Saria Vahl  Hieronymus Dallas (erwähnt)
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 1010


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    Danny war voll und ganz mit der Auswertung einer Reihe von Daten beschäftigt, die mit Kühlsystem des Warpantriebs zu tun hatten und bemerkte daher nicht sofort, dass wieder einmal jemand den Maschinenraum betreten hatte. Zumeist interessierte es ihn auch recht wenig, denn entweder waren es Techniker, die von Wartungs- und Reparaturarbeiten zurückkehrten, oder es waren Leute, die irgendetwas von den Technikern wollten, aber aus welchen Gründen auch immer offenbar nichts von Anfragen per Kommunikator hielten.


    Dementsprechend riskierte er zunächst auch nur einen kurzen Blick in die Richtung und stutzte. ###Nanu, Nizu ist schon wieder hier?### wunderte er sich, zumal er Straan nirgends sah, der die junge Trill ja hatte begleiten sollen. Und er kannte diesen Vulkanier. Mit dem an ihrer Seite würde die Überprüfung der Transporter gut doppelt solange dauern. ###Es sei denn, sie hat ihn, weil er ihr auf die Nerven gegangen ist, einfach irgendwo eingesperrt...### Dieser Gedanke ließ Danny kurz grinsen, dann setzte er sich in Bewegung.


    Die Trill stand neben Cesna, mit dem Rücken zum Warpkern, um den Danny erst noch herum gehen musste. "Schon fertig mit der Überprüfung, Nizu?" fragte er, legte den letzten Teil der Strecke zurück, dann blieb er stehen, als wäre er vor eine Wand gelaufen. Grund hierfür war, dass er nun seinen Fehler sah, denn die Uniform, bei der man die Farbe der Abteilung von hinten nunmal nicht erkennen konnte, war rot und nicht gelb. ###Verdammt! Die beiden sind sich echt so ähnlich wie ein Ei dem anderen!### schoss es dem jungen Australier durch den Kopf. ###Die beiden tragen sogar die gleiche Frisur... Wie soll man die da, bitte schön, auseinanderhalten können?###


    "Sorry, mein Fehler. Ich habe Sie von hinten nicht erkannt", gab er offen zu. Zwar war es ihm nicht peinlich, doch ein wenig ärgerte es ihn, dass er Saria mit ihrer Zwillingsschwester Nizu verwechselt hatte. Und dann viel ihm noch etwas auf. "Glückwunsch zur Beförderung!" schob er dementsprechend noch hinterher und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.


    "Bei Ihnen war man da schneller, aber freuen Sie sich nicht zu sehr", meinte er dann mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. "Nizu ist auch fällig, und wenn sie und Harry wieder hier sind, wird Nizu wieder mit Ihnen gleich ziehen." Das Grinsen in seinem Gesicht blieb, als er Saria anschaute. ###Dennoch, wenn dies ein Wettbewerb wäre, wer schneller befördert wird, dann hätte Saria gerade gewonnen###, dachte er. ###So oder so, die beiden haben heute etwas zu feiern, und das haben sich beide verdient.###



    [Wörter: 410]

    Ort des Geschehens: Frachttransporterraum 1 ---> Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 0914


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    Ja, da hatte Harry wohl recht, der Captain musste davon erfahren. Danny stimmte Harry da voll und ganz zu und nickte dementsprechend nur schweigend. Wenn ausgerechnet bei einem Transporter ein bioneurales Gelpack fehlte, war das keine Kleinigkeit. ###Und wieder ein Fall für die Sicherheit###, dachte der stellvertretende Chefingenieur der Shenzhou. "In Ordnung, Harry, ich kümmere mich drum", erklärte er trocken auf die Aufforderung, ein neues Gelpack aus dem Lager zu holen und hier einzufügen. "Ich sehe zu, dass auch alle anderen Transporter dahingehend überprüft werden." Nicht auszudenken, wenn da auch welche fehlten.


    Als Harry dann zum Briefing aufbrach, sah sich Danny das Ganze noch einmal an und schüttelte den Kopf. "Aus Versehen vergisst man so etwas in der Regel nicht", murmelte er und konnte nur bestätigen, was sein Chef gerade festgestellt hatte, nämlich dass das Gelpack absolut professionell ausgebaut worden war. Immer noch kopfschüttelnd schloss er das Datenzentrum dieses Transporters wieder und gab durch, dass dieser Transporter zwecks Wartungsarbeiten aktuell außer Betrieb war, dann begab er sich ins Lager und besorgte ein neues Gelpack. Kurz prüfte er den Bestand, nur um sicher zu gehen, dass hier nicht auch was verschwunden war, doch hier im Lager war alles vollzählig. Er trug dementsprechend dann auch ein, dass er eines entnommen hatte und machte sich damit auf den Weg zurück zum Frachttransportraum eins.


    Das neue bioneurale Gelpack einzubauen dauerte nicht lange, und er überprüfte anschließend noch, ob jetzt wieder alles ordnungsgemäß funktionierte. Die Kommunikation zwischen Konsole und Transporter funktionierte wieder, und so schloss Danny diese Arbeit ab und trug im Log ein, dass der Fehler behoben wurde und gab den Transporterraum wieder frei. ###Fehler ist gut###, dachte er. ###Das wäre die Untertreibung dieses jungen Jahres.###


    Nachdenklich kehrte Danny zunächst in den Maschinenraum zurück und ging schnurstracks zu Nizu. Er nahm sie beiseite und sagte dann leise: "Im Frachttransporterraum eins fehlte im Datencenter das bioneurale Gelpack. Wer auch immer das Ding ausgebaut hat, wusste genau, was er tat. Es gibt keine Spur von Vandalismus. Zwar lässt sich nicht ausschließen, dass es ein Versehen war, aber wir müssen auf Nummer sicher gehen. Ich möchte, dass du dir Straan schnappst und sämtliche Transporter daraufhin überprüfst. Nicht, dass noch mehr davon fehlen." Er wusste, dass Straan einen mit seiner Art nerven konnte, doch er war kompetent und arbeitete schnell und effizient. "Und Nizu, das darf bis auf Weiteres nicht durchsickern. Ich informiere die Sicherheit. Harry wird den Cap in Kenntnis setzen."


    Danny wartete die Bestätigung von Nizu ab, dann ging er in Harrys Büro, das er mit nutzen durfte, und kontaktierte Lieutenant Shras. ***Lieutenant Hedges, was verschafft mir die Ehre?*** fragte der Andorianer.

    ***Lieutenant, ich komme gleich zur Sache***, begann Danny ruhig. ***Im Frachttransporterraum eins fehlte im Datenzentrum das bioneurale Gelpack. Wir sind uns nicht sicher, ob es ein Versehen war oder Absicht.***

    Shras nickte verstehend. ***Ohne Gelpack keine Berechnung, und ohne Berechnung gibt es eine riesige Sauerei***, stimmte der Andorianer zu. ***Wir nehmen uns der Sache an. Shras ende.***


    "Kein Freund vieler Worte", murmelte Danny und blieb noch einige Sekunden, bevor er ins Getümmel des Maschinenraums zurückkehrte und für Harry die Stellung hielt, bis dieser aus dem Briefing zurück sein würde.



    [Wörter: 525]

    Ort des Geschehens: Deck 17, Maschinenraum ---> Deck 24, Frachttransporterraum 1
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 0805 ff


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    Als Harry verkündete, dass er eben auf Deck 24 sein würde und Danny zusammen mit Nizu solange das Kommando im Maschinenraum hätten, antwortete Danny mit einem breiten Grinsen: "Aber verlauf dich nicht, ja?" Er lachte leise und fügte hinzu: "Wir halten hier solange die Stellung."


    Die folgenden Minuten kümmerte er sich um die üblichen Dinge, verteilte diverse Aufgaben und überwachte Daten, was gerade jetzt vor dem Ablegen nicht vernachlässigt werden durfte, vor allem weil die Wartungstechniker, die kurz an Bord gewesen waren, wieder einmal ihre eigenen Vorstellungen hier und da gehabt und umgesetzt hatten. ###Ein ewiger Kreislauf###, dachte Danny. ###Wir stellen alles so ein, dass es für die Bedürfnisse unserer Crew und unseres Captains passt, und die setzen vieles davon einfach wieder zurück auf Standard.### Er schnaubte leise. Standardeinstellungen mochten bei neuen Schiffen gut und nützlich sein, doch erst im eigentlichen Alltag zeigte sich, welche Bedürfnisse wirklich da waren. Die dann vorgenommenen Einstellungen waren dann genau das, was Crew und Captain brauchten, damit sie alle ihren Job vernünftig machen konnten. Warum konnten diese Wartungsheinis das nicht einfach akzeptieren?


    Er schüttelte gerade den Kopf, als er von der Seite her angesprochen wurde. Ein Bajoraner, etwa so groß wie er selbst mit braunen Haaren und blauen Augen stand neben ihm. "Entschuldigen Sie, Sir, sind Sie Lieutenant Dallas? Ich soll mich hier zum Dienst melden."

    "Und Sie sind...?"

    "Elar Tom, Sir", gab der Bajoraner umgehend zurück.

    Danny fragte den Namen ab und wurde schnell fündig. "Ah, da haben wir Sie ja", murmelte Danny. "Ensign Elar Tom." Er schaute den Bajoraner an und schenkte ihm ein durchaus freundliches Lächeln. "Dann willkommen hier im Maschinenraum, Ensign Elar." Er nickte ihm zu. "Daniel Hedges, stellvertretender Chefingenieur der Shenzhou. Mister Dallas ist gerade im Schiff unterwegs, den werden Sie hier im Maschinenraum also gerade nicht antreffen. Ist aber halb so wild. Ich habe Sie jetzt hier eingetragen, damit existieren sie hier jetzt auch offiziell." Er grinste.

    "Danke, Sir."

    "Nennen Sie mich aber ruhig Danny, wir sind hier fast wie eine Familie." Erneut ein kurzes Grinsen. "Nun, morgen erscheinen Sie dann aber bitte pünktlich hier, und nun... Sehen Sie die Andorianerin dort drüben? Der dürfen Sie jetzt gerne zur Hand gehen."

    "Ja, Sir, verstanden."


    Danny sah dem Bajoraner kurz hinterher, als dieser zu der angegebenen andorianischen Technikerin ging, um diese bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Er hatte sich gerade erst wieder dem Display vom Situationstisch zugewandt und behielt von dort alle jetzt für den Start relevanten Daten im Blick, als sich plötzlich Harry bei ihm meldete und ihn bat, kurz zu ihm runter zu kommen, in den Frachttransporterraum eins. ***Okay, bin auf dem Weg***, gab er zur Antwort und rief dann zu Nizu rüber: "Nizu! Harry hat mich gerade zu sich runter gerufen. Ich schau mal, was los ist. Du hast solange den Maschinenraum."


    Er wartete noch ihre Bestätigung ab und machte sich dann auf den Weg zu besagtem Frachttransporterraum, wo er wenige Minuten später eintraf. Unterwegs spürte er das Rumpeln, mit dem die Andockklammern sich vom Schiff lösten. Sie hatten also abgelegt. "Okay, Harry, was gibt es denn, das du mir so unbedingt zeigen..." Er brach den Satz mittendrin ab. Das Datenzentrum des Transporters lag offen vor ihm, und so sah auch er sofort, dass da etwas Entscheidendes fehlte, nämlich ein Gelpack. Danny starrte auf die leere Stelle, wo das Gelpack eigentlich hatte sein sollen. "Was zum Teufel...?"


    Fassungslos schaute er Harry an und erinnerte sich an die lapidare Meldung im Wartungslog, dass mit dem Frachttransporter etwas nicht stimmen würde. Der Grund war weniger lapidar, und was bei misslungenen Transportvorgängen von Dingen und Personen übrig blieb... Und für eben diese Berechnungen, die das verhindern sollten, waren diese Gelpacks heute unerlässlich, da sie über mehr Rechenkapazität verfügten als ihre Vorgänger, die isolinearen Chips.


    "Ich hoffe, dass das hier einfach nur ein Versehen war", brummte er, und von seinem sonst eher unbekümmerten Naturell war jetzt nicht mehr viel zu sehen. Statt dessen wirkte er ernst wie schon lange nicht mehr. "Wir sollten auf jeden Fall jeden Transporter hier an Bord überprüfen, nur um sicher zu gehen."


    Klar, es mochte ein Versehen gewesen sein, Unaufmerksamkeit, Schlamperei. Doch nach alles Manipulationen, die an diesem Schiff schon vorgenommen worden waren, schwirrte leider auch eine andere Option durch den Raum: Sabotage. Darüber mochte Danny nicht nachdenken, denn von dieser Paranoia hatte er an sich die Schnauze voll. Ungewollt meldete sein Hirn, dass auch diese Datenschnipsel nach wie vor immer wieder gerne mal auftauchten. Er seufzte. "Willst du das gleich im Briefing mit auf den Tisch bringen?" Er schaute Harry an und sah in dessen Blick den gleichen Ernst, den auch er selbst verspürte.



    [Wörter: 770]

    Ort des Geschehens: Deck 17, Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC)
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 0803


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    Danny würde Vulkanier wohl nie verstehen. Als er aus den Augenwinkeln mitbekam, dass Nizu dem wandelnden Computer auf die Schulter klopfte und ihn auf dessen Bemerkung an Danny gerade eben hin ansprach, konnte er nicht anders und gab seiner Neugier nach.


    Lieutenant Straan, der hier quasi zum Urgestein gehörte, schien nicht erfreut, dass man ihn einfach so berührte, auch wenn er das eigentlich gewohnt sein sollte. Danny konnte sich ein breites innerliches Grinsen nicht verkneifen, und so ein wenig zeigte es sich auch in seinen Mundwinkeln.


    "Lieutenant Vahl, es ist unlogisch der Hardware zu sagen, wo ihr Platz ist. Sie verfügt über keinen eigenen Verstand, um dieses Konzept begreifen zu können", gab der Vulkanier in seiner trockenen Art zurück, wobei eine seiner Augenbrauen ein Stück in die Höhe gewandert war. "Abgesehen davon unterscheidet sich die Art, mit der Technik zu verfahren, nicht nennenswert von der hier gebräuchlichen." Seinen dunklen Augen konnte man nicht entnehmen, was hinter seiner Stirn vor sich ging, doch sein Tonfall zeigte, dass er nicht so recht wusste, wie er diese Situation handhaben sollte. Fragen dieser Art war der vulkanische Techniker einfach nicht gewohnt.


    Danny wandte sich wieder ab. Grund hierfür war nicht, dass er kein Interesse mehr an diesem kleinen Schauspiel gehabt hätte, sondern vielmehr, weil er jetzt doch Probleme hatte, sich das Lachen zu verkneifen. Das bekam er zwar hin, jedoch nicht, ohne sich verstohlen ein paar Lachtränen aus den Augen zu wischen. Manchmal war die Realität eben doch deutlich besser als jede fiktive Geschichte.


    "He, Harry, sieht soweit jetzt alles gut aus", rief er in Richtung des Chefingenieurs, der an einer anderen Konsole beschäftigt war. "Die Shen schnurrt fast so schön wie ein Kätzchen!"



    [Wörter: 280]

    Ort des Geschehens: Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Saria Vahl (Nizu Vahl, NPC) Hieronymus Dallas
    Datum: 17.02.2403 Uhrzeit: 0755


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    Danny war an diesem Morgen ebenfalls schon sehr zeitig im Maschinenraum gewesen, steckte jedoch gerade gefühlt bis zum Bauchnabel in einer Wartungsöffnung. Manchmal genügte es einfach nicht, nur über die Kontrollen der Konsolen Einstellungen vorzunehmen. Nein, manchmal musste man in den Eingeweiden des Schiffes herumwühlen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.


    Er wusste, dass sie bald von der Starbase ablegen würden. Einerseits fand er es schade, weil er durchaus ein paar sehr nette Leute dort getroffen und eine sehr unterhaltsame Zeit dort verbracht hatte. Andererseits fiel ihm so langsam hier auch schon wieder die Decke auf den Kopf, und er wollte mit dem Schiff wieder hinaus ins All. "Jetzt komm schon, du blödes Ding!" grollte er, weil sich das winzige Bauteil weigerte, ordnungsgemäß einzurasten, doch Hartnäckigkeit siegte. "Hah! Der Punkt geht an mich", verkündete er mehr zu sich selbst als für andere Ohren bestimmt.


    Gekonnt wuselte er sich wieder aus der Wartungsöffnung, kniete davor und griff nach der Verkleidung, die er ebenso routiniert wieder anbrachte. "So, das war's. Und, wie sieht's aus, Benny?"

    "Läuft", gab der schon ältere und langsam grau werdende Kollege zurück. "Jetzt sind die Werte so, wie sie sein sollten."

    "Sehr gut", meinte Danny und erhob sich, klopfte kurz die Kleidung ab und grinste den Kollegen an. "Manchmal muss man eben doch die Hardware überzeugen und nicht die Software."

    "Ach, komm, du würdest auf einfach mal drauf hauen oder dagegen treten, wenn du die Technik damit wieder ans Laufen bringen kannst", witzelte Benny.

    Das Grinsen bei Danny wuchs in die Breite. "Klar, wenn's hilft?" Er lachte. "Nur sollte ich mich dabei lieber nicht von Harry erwischen lassen!"


    "Es ist unlogisch darauf zu bauen, dass Technik wieder funktioniert, wenn man Gewalt anwendet", kommentierte einer der vulkanischen Techniker ruhig und mit ansatzweise hochgezogener Augenbraue.

    "Wohl dosiert und gezielt eingesetzt, kann ein Klaps auf die technischen Komponenten durchaus bisweilen hilfreich sein, aber das werden Sie vermutlich nie verstehen", meinte Danny, der den Vulkanier anschaute und leicht die Schultern zuckte. Er meinte noch ein leises, auf vulkanisch gemurmeltes "Menschen!" zu vernehmen, als der vulkanische Kollege weiterging.


    Vulkanier. Er würde diese wandelnden Computer wahrscheinlich nie verstehen, obwohl ihnen ihre logische Art zu denken durchaus zusagte. Dennoch hatten sie manchmal so eine Art an sich, die in ihm en Wunsch aufkommen ließ, diese Leute zu erwürgen. Danny schüttelte den Gedanken ab und widmete sich den letzten Vorbereitungen. Wenn die Shenzhou ablegte, sollte schließlich alles bereit sein und laufen.



    [Wörter: 405]

    Ort des Geschehens: Brücke ---> Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Thanos Sohn des Thorvaq
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 1500 ff


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    Die Shuttles, die das Außenteam wieder eingesammelt hatten, waren mittlerweile wieder zurück. Da er nun nicht mehr auf der Brücke benötigt wurde, gab er schlicht an Harry durch, dass er sich die Schutzanzüge sowie auch die eingesetzten Shuttles näher anschauen wollte um zu schauen, ob er da nützliche Informationen draus gewinnen konnte. Harry gab ihm das Okay, da Danny dabei ja nicht wirklich groß körperlich aktiv sein würde. Immerhin musste er seinen Arm ja immer noch schonen. Erst in ein paar Tagen würde er diese lästige Schiene wieder ablegen dürfen. Darauf freute er sich schon, denn ihm ging das Ding mittlerweile ziemlich auf den Keks.


    Man hatte ihm die Anzüge schon bereit gelegt, und so nahm er sich diese nun vor. Mit einer steilen Falte zwischen seinen Augenbrauen begutachtete er die Werte. "So weit hätte die Energie der Schutzanzüge nicht absinken dürfen, zumindest bei weitem nicht so schnell", murmelte er leise und im breiten Akzent seiner Heimat, wo manch einer sich fragte, ob das überhaupt noch Englisch war.


    Auch die Shuttles hatten offenbar ein paar Amöben abbekommen, die nur deshalb nicht mehr da waren, weil man auch die bereits dekontaminiert hatte. Doch die Werte, die der stellvertretende Chefingenieur aus den Bordcomputern zog, sprachen eine eindeutige Sprache. Obwohl diese Amöben quasi nur als blinde Passagiere mitgekommen waren, hatten sie bereits mit ihrem zerstörerischen Werk begonnen. Zum Glück hatte man sofort nach der Landung im Hangar alles gründlich dekontaminiert.


    Dennoch entlockten diese Daten Danny ein unzufriedenes Kopfschütteln. "Da herrscht immer noch Verbesserungsbedarf", brummte er. Zwar waren die Shuttles ebenso eingestellt worden wie die Bordsysteme der Shenzhou, um die Energie quasi 'ungenießbar' zu machen, doch das hatte die Amöben nicht davon abgehalten, es dennoch zu versuchen. Und so war ein geringer Energieabfall bemerkbar, wenn auch bei weitem nicht so drastisch, wie das bei den Schutzanzügen und dem Frachter der Fall gewesen war. "Da werden wir nachbessern müssen. Und der Klingone unseres Vertrauens sollte die Daten auch bekommen. Vielleicht hat der ja noch ein paar brauchbare Ideen für uns."


    Gesagt, getan. Danny übermittelte seine Daten und Erkenntnisse an den Maschinenraum und auch an Thanos. Manchmal war es eben besser, interdisziplinär zu arbeiten, und dies hier war ein solcher Fall.



    [Wörter: 365]

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Saria Vahl  Thanos Sohn des Thorvaq
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 1400


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    Auf der Brücke behielt Danny derweil die hereinkommenden Daten sorgfältig im Blick. Sollte das gleiche Zeug, das bereits gegen die Strafkolonie zum Einsatz gekommen war, auch hier verwendet worden sein, musste er sichergehen, dass die Systeme der Shenzhou nicht angegriffen wurden. Natürlich waren entsprechende Maßnahmen bereits ergriffen worden, doch Tests im Labor und Computersimulationen waren eine Sache, die Realität oftmals eine völlig andere. Bisher sah jedoch alles gut aus, und das entlockte ihm ein leichtes Lächeln.


    Als dann Commander Irwin von der neuen Ärztin, die an Bord gekommen war, gerufen wurde und die Brücke dann verlassen wollte, war der junge Australier überrascht, dass nicht etwa die XO den Platz in der Mitte übernahm, wie es eigentlich normal gewesen wäre, sondern dass Leano den Platz vorübergehend übernehmen sollte.


    Danny schaute kurz hin und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er bemerkte, dass der junge Italiener, der immerhin leitender taktischer Offizier war, offenbar kurzzeitig in eine Art Schockstarre verfiel und mit einer kleinen Verzögerung reagierte.


    Die folgenden Minuten verliefen weiterhin ruhig, zumindest bis sie gerufen wurden. Es war Commander Selke, die zum einen mitteilte, dass sie mit ihrem Team nun auf die Techniker wartete, die von ihr bereits informiert worden waren. Doch zum anderen teilte sie auch mit, dass sie mehrere Tote an Bord gefunden hatten. ###Elende Bastarde!### schoss es ihm durch den Kopf. ###Die Leute auf dem Frachter haben nur ihren Job gemacht, und dieser Abschaum hat nichts Besseres zu tun, als...### Kopfschüttelnd ließ er den Rest dieses Gedankens offen.



    [Wörter: 250]

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Saria Vahl  Thanos Sohn des Thorvaq
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 1332


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    Danny hörte schweigend, wie die ersten Meldungen hereinkamen. ###Alles klar, dann wollen wir mal###, dachte er. Routiniert kümmerte er sich darum, dass vor allem die taktischen Sensoren mehr Leistung bringen konnten, denn wenn hier irgendwo ein getarntes Schiff unterwegs war, dann sollte man das besser so schnell wie möglich entdecken. Zudem warf er einen Blick auf die Daten, die die Sensoren bislang lieferten, und diese sorgten für eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen.


    Er rief sich die Spezifikationen der Antares-Klasse auf und schaute sich kurz diese an, rechnete im Kopf ein paar Dinge durch und kam zu einem wenig erfreulichen Schluss. "Captain, alle Daten deuten darauf hin, dass dieser Frachter vor uns auf Notenergie läuft und diese kurz vor dem Versagen steht, und damit auch die Lebenserhaltung, die aktuell offenbar alles an Energie dort drüben zieht." Noch während er dies sagte, führte er Berechnungen durch um festzustellen, wie lange die Energie noch reichen würde. "Laut meinen Berechnungen wird diese Restenergie noch für knapp fünf Minuten halten, vielleicht sieben, wenn die Leute dort drüben nicht an den Bordsystemen herum spielen."


    Nein, das waren keine guten Aussichten für die Crew des Frachters. Im Grunde lief denen die Zeit davon. Was Danny hingegen irritierte war, dass er in den hereinkommenden Daten keinerlei Anzeichen für externe Beschädigungen erkennen konnte. ###Was ist passiert, Leute?### fragte er sich im Stillen.



    Wörter: 225]

    Ort des Geschehens: Maschinenraum ---> Brücke
    Beteiligte Personen: Tira Akari  Leano Casadio  Thanos Sohn des Thorvaq  Saria Vahl  Hieronymus Dallas
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 1325


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    So langsam ging es Danny auf den Keks, dass er die Armschiene tragen musste, doch ein paar Tage würde er wohl oder übel noch durchhalten müssen, bevor er darauf hoffen konnte, sie endlich wieder los zu sein. Also hatte er sich weitestgehend um organisatorische Angelegenheiten gekümmert und hier und da seinen Senf dazu gegeben und ansonsten zusammen mit seinen Kollegen überlegt, wie man diesen seltsamen Amöben, die offenbar gerne alles an Energieflüssen 'anknabberten', das ihnen vor wie auch immer geartete Fresswerkzeuge kam, den Appetit auf die Energiesysteme der Shenzhou madig machen konnte. Das von Harry verwendete Bild, quasi die Milch sauer zu machen, war eine durchaus passende Analogie, fand Danny. Und tatsächlich gab es bereits erste Ansätze, die durchaus viel versprechend wirkten und nun unter stark kontrollierten Bedingungen getestet wurden.


    Auch wenn es für Danny immer noch seltsam wirkte, dass ein Klingone als leitender Wissenschaftsoffizier diente, hatte er sich inzwischen an dessen Art gewöhnt und kam nicht umhin festzustellen, dass Thanos in Sachen Wissenschaft was drauf hatte. Und in diesem Fall war eine interdisziplinäre Zusammenarbeit absolut vonnöten.


    Nebenbei beschäftigte er sich aber auch immer wieder mit den beiden Konsolen, die offenbar ein Eigenleben entwickelt hatten. Noch immer rätselte er, wie das sein konnte, denn es handelte sich eben nicht um Konsolen, die zur Zeit jenes Zwischenfalls vor zwei Jahren an Bord gewesen waren, sondern um bei späteren Wartungsarbeiten eingebaute. Doch egal, was man bisher auch versucht hatte, das Eigenleben blieb.


    Doch an diesem Tag wurden seine Gedankengänge jäh unterbrochen. Als Danny gerade wieder einmal mit seinen Kollegen überlegte, wie man die Energiesysteme, und sicherheitshalber auch alle anderen Bordsysteme, vor diesen Amöben schützen konnte, wurde plötzlich gelber Alarm ausgerufen. Zufrieden sah er, wie sich alle sofort daran machten, auf ihre jeweiligen Posten zu gehen. Da er inzwischen wusste, dass Harry im Ernstfall lieber hier im Maschinenraum blieb, begab sich Danny auf dem schnellsten Weg zur Brücke, wo er wenig später eintraf und dort seinen Platz einnahm.



    [Wörter: 325]

    Ort des Geschehens: Maschinenraum
    Beteiligte Personen: Hieronymus Dallas  Saria Vahl (als Nizu Vahl, NPC) [Beide erwähnt]
    Datum: 13.09.2402 Uhrzeit: 0930


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    Danny hatte in den letzten Tagen hauptsächlich mit der Organisation im Maschinenraum zu tun gehabt. Das waren Aufgaben, die er zwar nicht sonderlich mochte, da er weit lieber selbst mit der Technik hier arbeitete, doch zum einen ging es gerade nicht anders, und zum anderen mussten auch diese, von ihm eher ungeliebten Aufgaben erledigt werden. Dadurch hielt er zugleich Harry den Rücken frei, der sich so voll und ganz auf andere wichtige Aufgaben konzentrieren konnte.


    Er war auch von der Wissenschaftsabteilung kontaktiert worden, da man sich dort Hilfe mit einigen Eindämmungsfeldern erhofft hatte. Das Problem wurde dort von Proben verursacht, die man vom Planeten hochgebeamt hatte, wo sie sich um diese Strafkolonie gekümmert hatten. Danny hatte Nizu hingeschickt, sich das vor Ort mal anzuschauen, und sofern er wusste, hatten sie eine Lösung gefunden.


    Er selbst hatte sich jedoch dumpf an etwas erinnert. Vor zig Monaten hatten sie mit Piraten zu tun gehabt, die eine fremdartige Substanz verwendet hatten, die ebenfalls mit irgendwelchen thermophilen Organismen in Verbindung gestanden und die Technik der überfallenen Schiffe lahmgelegt hatte. Also schaute sich Danny das ganze noch einmal an. Gekonnt stellte er alles an Daten zusammen, das er in diesem Zusammenhang finden konnte und kontaktierte dann den leitenden Wissenschaftsoffizier.


    ***Lieutenant Hedges an Ensign Thanos, ich denke, ich habe da etwas für Sie***, begann er. ***Der energetische Totalausfall in der Strafkolonie hat mich an etwas erinnert, mit dem wir vor ein paar Monaten zu tun hatten. Damals haben Piraten diverse Frachter überfallen und dabei eine Substanz verwendet, die ebenfalls auf thermophilen Organismen basierte. Bei den Frachtern ist damals ebenfalls alles an Technik ausgefallen. Ich schicke Ihnen die Daten mal rüber. Vielleicht können Sie damit etwas anfangen. Hedges ende.***


    Er schickte die Daten zu Thanos und hoffte, dass diese Daten für den Klingonen hilfreich waren. Ihm selbst gab diese Ähnlichkeit zu denken, und er glaubte nicht an Zufälle. Sie hatten die Piraten damals stellen und festnehmen können, doch die Quelle der Substanz hatte nie ermittelt werden können. Wenn es hier einen Zusammenhang gab, ergab sich jetzt vielleicht die Gelegenheit, die Fragen von damals gleich mit zu klären.



    [Wörter: 350]