Beiträge von Tira Akari

    Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Leano Casadio
    09.09.2402 Uhrzeit: 0950 ff


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    Es ging los und für Tira fühlte es sich nicht richtig an, an Bord der Shenzhou zu sitzen, während sich ein Teil der Crew in unbekanntes Gebiet begab.
    Captain Irwin stellte ihr die Frage, was sie von all dem hielt. Sie holte kurz Luft, doch da kamen schon die nächsten Nachrichten herein. Diese mußten erstmal abgehandelt werden.


    Leano berichtete, dass es wohl einen Angriff von außen gegeben haben muß. Das waren keine gute Nachrichten, denn dies bedeutete, dass sie evtl wieder kommen würden oder aber, auch andere Einrichtungen dieser Art gefährdet sein konnten. Nicht auszumalen, wenn auf andere Gefängnisse ebenfalls ein Anschlag erfolgen könnte.

    Tira hatte sich von ihrem Sitz erhoben, um Leano anzusehen. Sie sah den Crewmitgliedern lieber direkt ins Gesicht, wenn dies möglich war.


    „Mr Casadio, können sie anhand der Daten und anhand ihres Wissens eine Vermutung äußern, was es für Waffen sein könnten, die hier verwendet wurden? Gibt es in der Datenbank vielleicht vergleichbares, wenn auch keine 100%igen Übereinstimmungen? Wir sollten die Atmosphäre nach eventuellen Rückständen scannen, seien sie auch noch so klein. Es bleibt immer etwas zurück und manchmal können sich diese Rückstände gut tarnen.“, gab sie zu bedenken. Manchmal mußte man sich die kleinen Dinge anschauen, auch bei so großen Zerstörungen wie hier.


    Danach drehte sie sich zum Captain: „Wäre es vielleicht ratsam, die Sternenflotte zu informieren, damit auch andere Gefängnisse im Moment besser geschützt werden? Wenn es ein Angriff von außen war, dann gilt so ein Anschlag vielleicht nicht nur hier.“, äußerte sie ihre Gedanken.

    Da gerade „Luft“ war, setzte sie sich wieder auf ihren Sitz und sagte leise: „Um noch ihre Frage von vorhin kurz zu beantworten: Ich habe große Bedenken, wenn dieser Angriff tatsächlich etwas mit McMasters zu tun hat. Denn dann ist mit allem zu rechnen, vor allem aber mit Dingen, an die man nicht gleich denkt. Er und Priola haben Angst auf diesem Schiff verbreitet und ein Gefühl von Ohnmacht herbeigeführt – und das sitzt, wie sie vorhin gemerkt haben, noch immer tief.
    Ich hoffe, dass dies nur ein Zufall war und McMasters oder Priola nichts damit zu tun haben. Und wenn doch, dann sollten wir auf der Hut sein.“
    , schloss Tira ihre Wort mit einem ernsten Nachdruck.

    (369)

    Ort des Geschehens: Besprechungsraum
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Selke  Anna Saar  Leano Casadio  Hieronymus Dallas  Thanos Sohn des Thorvaq
    09.09.2402 Uhrzeit: 0850 ff


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    Die Besprechung startete und was Captain Iwin berichtete ließ Tira nicht nur aufhorchen, sondern tatsächlich leicht erschaudern. Strafkolonie – auch noch der höchsten Sicherheitsstufe. Also aller Abschaum, der sich so herumtreibt, um kein Schaden mehr anrichten zu können. Wenn es dort eine Meuterei gegeben hat, dann war das sicherlich eine sehr schlechte Nachricht.
    Captain Iwin teilte den jeweils zuständigen Führungsoffizieren ihre Aufgaben zu und auch Tira erhielt eine Liste mit den Namen der Straftäter. Sie scrollte kurz durch die Liste, sich jeden Namen genau anzusehen, war kaum möglich, immerhin wollte sie mit ihrer Aufmerksamkeit auch noch bei der Besprechung bleiben. Doch dann stockte sie und ein Name sprang in ihre Augen - ihrige riss Tira wahrscheinlich auch kurz auf.
    Konnte das wahr sein? Sie las ihn ein zweites Mal, dann ein drittes Mal. ###Bei den Propheten, dass ist ein Witz! Das kann doch nicht wirklich wahr sein.### Sie blickte unweigerlich zu Dr Saar und zu Cmdr Selke. Und sie machte sich schlagartig Sorgen um die Beiden.
    Was würde passieren, wenn sie ihrem Peiniger gegenüber treten würden? Wären sie wirklich einsatzbereit? Das man Theoretisch über so ein Ereignis hinwegkommt ist die eine Sache eine andere, wenn man getriggert wurde. Wie würden sie in so einem Moment reagieren?
    Und nicht nur das, diese Person durfte auf keinen Fall an Bord kommen. Nach dem letzten Ereignis vor ein paar Tagen mit dem Asteroiden und den Code-Schnipseln hatte Tira Bedenken, dass diese Person, wenn sie an Bord kommen sollte, hier auch etwas auslösen konnte. Nicht auszumalen, was dies bedeuten könnte.


    Diese ganze Geschichte hatte doch etwas mehr Auswirkungen, als es zunächst den Anschein hatte.

    Die ersten Meldeten sich zu Wort und Dr Saar äußerte den Wunsch, mit im ersten Team sein zu dürfen. Und ja, Tira verkniff sich ein Grinsen. Dr Saar nahm ihre Aufgaben immer sehr genau und würde sich da auch nicht so schnell hinein reden lassen. Sie trat sehr bestimmt auf und auch Cmdr Selke unterstützte die Ärztin. Der Wunsch der Ärztin war durchaus nachvollziehbar – aus medizinischer Sicht, aber aus psychologischer? Tira würden auf jeden Fall mit Captain Iwin, Dr Saar und Cmdr Selke sprechen müssen.
    Mit dem Captain darüber, ob er wußte, was dieser Strafgefangene für die Shenzhou bedeutete und mit Selke und Anna darüber, ob sie einer etwaigen Konfrontation gewachsen waren.
    Innerlich seufzte sie. Ihr gefiel das alles ganz und gar nicht.

    Leano meldete seine Bedenken an. Und obwohl er die Liste der Strafgefangenen nicht gesehen hatte, war sein Einwand durchaus gerechtfertigt.
    Zwar war die Mannschaft mittlerweile mit vielen neuen Mitgliedern gut durchmischt, dennoch gab es noch genügend an Bord, die die Erlebnisse wohl kaum vergessen hatten.
    So würde dem Team um Counselor Manadis eventuell auch eine Notfall-Seelsorge auf dem eigenen Schiff bevor stehen. Tira strich kurz über ihren Nasenkamm und blickte in die Gesichter der Führungsoffiziere. Wie ging es ihnen? Das war im Moment kaum auszumachen.


    Captain Irwin antwortete ruhig auf die Anmerkungen und Fragen der Führungsoffiziere. Wäre er genauso gelassen, wenn er wüßte, was hier passiert war? Kannte er alle Fakten? Gewiss kannte er einen Teil, aber was genau? Er sagte, dass er sich sicher ist, dass die Sicherheit mit den „Burschen“, wie er sie nannte, fertig wird. Tira hingegen hatte da ihre Zweifel. Sie zweifelte in keinem Fall an ihrer Crew, sondern daran, dass sie wirklich absehen konnten, zu was Mr McMasters fähig war. Es brauchte evtl nur ein Wort von ihm und er wäre vielleicht im Stande, Teile des Schiffes außer Gefecht zu setzen.
    Sah Tira gerade zu schwarz? War sie selber zu sehr von den Ereignissen damals geprägt und sah nur Gefahren anstatt es gelassen anzugehen? Sie war sich selber nicht sicher, ob sie objektiv sein konnte.

    Tira freute sich darüber, wie sich die Führungsoffiziere mit ihren Fragen und Ideen einbrachten. Das zeugte von einer guten und offenen Atmosphäre, die einfach wichtig war, wenn sie zusammenarbeiten wollten.

    Schließlich meldete sich Tira zu Wort: „Captain, das Ganze hat einen kleinen Haken.“, begann sie. „Es gibt jemanden auf dem Planeten, der dazu im Stande sein könnte, dieses Schiff lahm zu legen. Und das meine ich im Ernst. Er ist keines Falls zu unterschätzen: er ist gewieft, hinterhältig, hat meistens nicht nur einen Plan, ist gerne einen Schritt voraus und natürlich einfach gefährlich.
    Ich bin ehrlich besorgt um das Schiff und die Crew, sollte diese Person an Bord gelangen. Denn was ist, wenn ihm die verbliebenen und erst kürzlich entdecken Code-Schnipsel reichen, um hier an Bord Unruhe zu stiften und damit unser Schiff angreifbar zu machen?“
    , Tira sprach ruhig, aber deutlich aus, was ihre Gedanken dazu waren.
    „Ich verstehen, dass sich dies eventuell überempfindlich anhört, aber ich würde in diesem Falle gerne klare Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.“, Tiras Augen wanderten zu Selke. „Wie schätzen sie die Gefahr aus der Sicht der Sicherheit ein? Mein Wunsch an dieser Stelle wäre, dass was auch immer uns dort erwartet und was immer dort unten passiert ist, McMasters auf keinen Fall an Bord gelangt.“ und damit blickte sie wieder zu Captain Iwin.


    (831)

    Ort des Geschehens: Konferenzraum

    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Selke  Saria Vahl

    Datum: 09.09.2402 Uhrzeit: 0820


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    So langsam kehrte Ruhe in das Schiff. Nicht, dass es vorher Laut gewesen war, aber so ein Wechsel von einigen Führungsoffizieren Plus des Captains brachte eine gewisse Unruhe. Alle mußten sich neu einspielen, sich ausloten – zusammenfinden. Tira hatte den Eindruck, dass dies recht gut verlief.

    Sie selber hatte ein gutes, offenes Gespräch mit Captain Irwin. Er brachte seine australische Natur ins Spiel, was Tira nur schmunzeln ließ. Sie hatte ihm versichert, dass sie mit Australiern ganz gut zurecht kam, da sie nur ein paar Kilometer entfernt ihre zweite Heimat hatte: Neuseeland. Immerhin war sie halb Mensch, halb Bajoranerin, auch wenn man äußerlich nur den Bajoraner sah.


    Sie war sehr angetan davon gewesen, dass er ihr von seinen „Baustellen“ erzählte. Es war gut zu wissen, wie ihr neuer Captain tickte. Was dies letzten Endes bedeuten würde, würde sich wohl in der nächsten Zeit zeigen. Sie würden sich aufeinander einspielen müssen, wenn sie dieses Schiff erfolgreich leiten wollten. Ein Stück seiner Impulsivität hatte sie bereits kennen gelernt, sie war gespannt, welche Ausmaße dies wirklich noch haben konnte.

    Ihrerseits erklärte sie, wie es zu ihrer Prothese des linken Unterarmes kam. Sicherlich konnte man dies auch ihrer Akte entnehmen, aber wenn sie schon ein Mal offen miteinander sprachen, so war es auch gut, von sich zu erzählen. Schließlich mußte auch Captain Connor mit ihr zurecht kommen. So konnten sie auch gleich noch fragen, wie sein Standpunkt zu den Ereignissen mit Captain Rix und dem Vorgehen der Crew war. Tiras Eindruck war, dass er keine Probleme damit hatte. Was für Tira positiv war. Wahrscheinlich wäre sie auch sonst nicht mehr auf ihrem Posten.


    Die letzten Tage vergingen relativ schnell. Es waren Routinen, die die Tage hauptsächlich gestalteten. Tira hatte die einzelnen Stationen besucht und die jeweiligen Offiziere gefragt, wie sich die neuen Crewmitglieder einfügten.


    Tira war gerade bei ihrem Rundgang durch das Schiff. Das machte sie wirklich gerne. Sie legte mal hier und mal dort ein Stopp ein, fragte zB in der Wissenschaft, wie die aktuellen Experimente verliefen etc. Sie war gerne informiert und war gerne im direkten Kontakt zu ihrer Crew. Und insbesondere dann, wenn es eher ruhig war, nutzte sie die Zeit dafür.

    Sie hatte gerade mit einem Crewman gesprochen, als die Nachricht herein kam, dass es in 10 Minuten eine Besprechung im Konferenzraum geben sollte. Tira war kurz verdutzt, so plötzlich ein Treffen, das würde wohl kaum an der Impulsivität des Captains liegen, der schlagartig Sehnsucht nach den Führungsoffizieren hatte. Da mußte etwas anderes dahinter stecken und wenn es keine Zeit hatte, dann konnte dies auch nichts gutes bedeuten.

    Daher nahm sie den nächsten Turbolift und traf kurze Zeit später auch im Konferenzraum ein.
    „Captain, Commander Selke.“, begrüßte sie die zwei bereits anwesenden und steuerte auf den Replikator zu. Dabei sah sie in ihren Augenwinkeln noch eine Person: "Oh Lt Vahl, sie habe ich erst gar nicht wahrgenommen.", war Tira etwas überrascht, dabei war die Pilotin nicht zu übersehen. Oder hatte sie sich gerade hinter Commander Selke versteckt oder unter dem Tisch? Auf jeden Fall war Tira kurz aus dem Konzept gebracht, stand vor dem Replikator und überlegte, was sie gerade bestellen wollte. Schließlich viel es ihr wieder ein: „L&P – eiskalt.“, bestellte sie und nahm schließlich das Glas mit zu ihrem Platz. „Trinkt man in Australien eigentlich auch L&P oder ist es dort nicht bekannt?“, fragte Tira ihren Captain und nahm einen Schluck von ihrem alkoholfreien Erfrischungsgetränk, das aus Zitrone und Mineralwasser mit Kohlensäure hergestellt wird – sozusagen ein Nationalgetränk der Neuseeländer.


    (582)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum
    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Thanos Sohn des Thorvaq  Hieronymus Dallas  Saria Vahl  Anna Saar  Selke
    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0930


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    Kurz kniff Tira ihre Augen zusammen, als ihr neuer Captain sagte, dass sie ihren Rang verlieren würde. Das wäre eine sehr späte Konsequenz gewesen. Aber er löste dann doch gleich auf und es ging um die Beförderung. Und obwohl Tira nicht gedacht hätte, dass ihr ihr Rang aberkannt wurde, bemerkte sie, dass sie doch kurz durchatmete.
    ###Lieutenant Commander###, ging ihr durch den Kopf. ###dass geht alles irgendwie ganz schön schnell.### Niemals hätte sie gedacht, dass sie so zügig in den Rängen aufsteigen würde.
    Aber eine Sache machte sie wieder etwas nachdenklich: Ihr war klar, dass nicht alle die Handlungen, die Selke und sie veranlasst hatten, um die Unschuld von Junia zu beweisen, gutgeheißen hatten. Tira würde ohne zögern wieder genau so handeln. Ihr war schon damals bewußt, dass dies Folgen haben könnte. Sie fragte sich, ob dies noch länger nachhallen würde. Aber scheinbar war es für Captain Irwin kein Problem. Sonst hätte er wahrscheinlich sie und Selke austauschen lassen.
    Es würde wohl ein Interessantes Gespräch zwischen dem Captain und ihr werden, wenn sie denn irgendwann Zeit dafür hatten. Aber bei einer Patrouillenfahrt sollte dies wohl möglich sein.

    Tira lächelte Captain Irwin an: „Danke Sir.“ und erwiderte seinen Handschlag mit einem festen, selbstbewussten Griff.
    Sie drehte sich schließlich zu Selke „Herzlichen Glückwunsch, sehr verdient und ich freue mich weiterhin auf so gute Zusammenarbeit.“, und reichte ihr die Hand.

    Schließlich beendete der Captain das Briefing und entließ alle, nicht ohne, Tira die Brücke zu übergeben ###... Commander... oh man... nein, damit habe ich nicht gerechnet.
    Beim herausgehen auf die Brücke trat Leano neben sie und beglückwünschte sie. „Ich danke ihnen, Leano.“, erwiderte sie freundlich lächelnd.

    Schließlich setzte sie sich auf ihren Stuhl und ging ein paar Aufgaben durch.

    (286)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum

    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Anna Saar  Thanos Sohn des Thorvaq  Hieronymus Dallas  Saria Vahl  Connor Irwin

    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0925


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    Nun saßen sie also das erste Mal in neuer Konstellation zusammen. Es war durchaus gewöhnungsbedürftig, wenn so viele neue Gesichter in der Runde saßen. Tira kannte nur die Akten, aber was konnten diese wirklich sagen? Es würde sich in den nächsten Wochen zeigen, wer sie waren und wie sie sich in das Team einfügten bzw. das Team die neuen Mitglieder aufnahm. Doch Tira sah dem positiv entgegen.
    Es war ein etwas ungewöhnliches briefing. In Tiras Augen ein wenig durcheinander oder sagen wir: ungewöhnliche Reihenfolge. Aber gut, jeder hatte seine Vorlieben und mit dem Aktuellen anzufangen, war vielleicht auch nicht verkehrt.
    So gab Abteilung für Abteilung ihren Stand der Dinge bekannt. Es war teilweise doch recht langatmig, dennoch wichtig. Aber manchmal war es ernüchternd, wie viel Bürokratie, Besprechungen, Berichte etc es in den Sternen gab. Das hatte nichts mit Weltraumromantik zu tun, wie man es sich als Kind so vorgestellt hat: zu fremden Planeten reisen, neue Spezies treffen, Abenteuer erleben... das stand im krassen Gegensatz zu: langweilige Patrouillenflüge, kriegerischen Handlungen und eben dem Papierkram.
    Aber das war nun auch Teil ihres Jobs.
    Nicht nur, dass der Start holprig war, sie befanden sich auf dem Weg zu eben so einem eher langweiligen Patrouillenflug.
    Tira wurde wieder aus ihren Gedanken gerissen, als sich Captain Irwin vorstellte. Von ihm hatte sich Tira auch noch kein so richtiges Bild machen können. Wie auch, sie hatten erst ein paar Stunden miteinander zu tun und noch nicht mal Zeit für ein Gespräch unter vier Augen gehabt. Als der Captain dann erwähnte, dass er, wenn es passte durchaus auch die Ärmel hochkrempelte, um mit anzupacken, mußte sich Tira ein Schmunzeln verkneifen. Nicht, dass sie ihm das nicht zutraute, sondern weil sie diese Uniform so rein gar nicht dafür gemacht findet, die Ärmel hochzukrempeln. Es war unglaublich unbequem und schnürte die Arme ein.
    ###Oh jeh, ich bin wohl ein wenig überdreht. Ich sollte mir solche Bilder nicht vor Augen holen. Es ist gut, dass er mit anpacken will, denn so bleibt man offen für das, was passierte, hatte ein besseres Gespür für die Crew und dafür, was machbar war und was nicht.### Tira war da nicht anders. Und wäre alles nicht so schlag auf schlag gegangen, würde sie wohl auch noch an der Taktik stehen.

    Nun aber war sie kurz irritiert, als der Captain Selke und ihren Namen sagte und sie bat vorzutreten. Ja, sie hatte die Schachteln auf dem Tisch wahrgenommen und doch wieder zur Seite geschoben. Für einen Augenblick sah man wohl ihre Irritation, bevor sie sich wieder fing und eben dies tat, was der Captain gesagt hatte.
    „Sir!“, sagte sie nur und ihr Herz pochte etwas schneller. Unbewußt nahm sie etwas mehr Haltung an.


    (449)

    Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Saria Vahl  Selke
    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0842


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    Tira folgte dem Captain etwas zur Seite, um ihm ruhig und konzentriert zuzuhören. Was sollte sie darauf noch sagen? Er war der Captain und sie nur XO. Sie war erst 28 Jahre alt und hatte noch lange nicht so viele Erfahrungen, wie er sie hatte. Letzten Endes mußte der Captain die Entscheidungen treffen, auch wenn sie anderer Meinung war und das war sie noch immer. Tira kannte dieses Schiff und den größten Teil dieser Crew besser als Captain Irwin und somit auch das Potential. Ihrer Einschätzung nach, hätten sie noch die Zeit gehabt, anders zu reagieren. Und wahrscheinlich wäre Tira auch das Risiko eingegangen, das Schiff zu beschädigen, anstatt die Flugrichtung eines so großen Asteroiden zu verändern. Sie konnten ihm nicht ewig folgen, aber die Veränderung könnte gewaltige Veränderung für andere Spezies auf ihren Planeten haben.
    Captain Irwin mußte dieses Schiff und seine Crew erstmal in Ruhe kennen lernen, aus dieser Perspektive verstand sie, dass er kein größeres Risiko eingehen wollte und daher diesen Weg einschlug.

    Tira blieb ruhig, denn es war nun mal nicht ihre Entscheidung gewesen, jetzt konnten sie nur dafür sorgen, den eventuell herbeigeführten Schaden zu minimieren oder ihn nicht entstehen zu lassen.


    „Das ist richtig, Sir.“, sprach Tira ebenso ruhig auf die Bemerkung, dass sie wohl nicht so glücklich über seine Entscheidung war. „Es war ihre Entscheidung und ihr Befehl und ich trage diese mit.“, erwiderte sie und nickte ihm zu. Sie mußten nicht immer einer Meinung sein, das wäre vielleicht auch fatal, denn sie waren letzten Endes alle nur Lebewesen, die auch mal Fehler machten. Dennoch war klar, er war der Captain und Tira würde seinen Befehlen folge leisten (außer in ganz bestimmten Fällen, die hoffentlich nie eintreten würden).


    „Wir werden uns die Sensoren noch mal ganz genau ansehen. Mehr Überraschungen brauchen wir nicht.“, bestätigte sie und nickte ihm abermals zu, als er ihr das Kommando über die Brücke gab und wieder in den Konferenzraum ging.

    Tira hoffte, dass es jetzt erst mal ruhig blieb und nicht gleich zum nächsten Zwischenfall kam.
    LtCmdr Selke gab bekannt, dass sich die Techniker bereits alles genauer vornahmen. „Sehr gut, danke. Ich hoffe nicht, dass es eine bewußte Manipulation gab, sondern jemand einfach nur schlampig gearbeitet hat, was an sich schon schlimm genug wäre.“


    Tira setzte sich, um alle Informationen der letzten Minuten auf zu rufen und zu checken. Die nächsten Meldungen gingen ein und Lt Vahl gab bekannt, dass sie wieder auf den alten Kurs zurück kehren und auf Reisegeschwindigkeit gehen konnten.
    „Verstanden.“, bestätigte Tira.

    Dann blieb es erst mal ruhig auf den Brücke und als die Zeit so weit war, übergab Tira die Brücke, um sich ebenfalls in den Konferenzraum zu begeben.


    (448)

    Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Thanos Sohn des Thorvaq  Leano Casadio  Saria Vahl
    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0825ff


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    „Ach, stimmt... die Trägheitsdämpfer... Danke für ihren Hinweis.“, sagte Tira nickend. Also kein voller Stop. Sie wollte aber auch nicht den Asteroiden von seiner Bahn abweichen lassen, das konnte zu viele Risiken bergen.
    Gerade, als sie noch etwas sagen wollte, trat Captain Irwin auf die Brücke, stellte sich zu Leano und gab daraufhin den Befehl, den Asteroiden von seiner Bahn zu bringen. Tira holte kurz Luft. Ihr Captain und sie schienen ganz unterschiedlicher Auffassung zu sein, wie dieses Problem gelöst werden konnte. Aber er war der Captain und hatte das letzte Wort.
    Also sagte Tira nichts weiter dazu, denn Leano war auch prompt dabei, den Asteroiden zu verschieben. Stattdessen gab sie an alle Führungsoffiziere die Nachricht, dass das Treffen um eine halbe Stunde verschoben wurde.
    Als dies erfolgt war, wandte sie sich an Ens Thanos: „Mr Thanos, berechnen sie die neue Flugbahn des Asteroiden, insofern dies möglich ist. Beachten sie dabei vor allem, ob er Planeten oder Monden nun gefährlich näher kommt und wir etwaige Warnungen aussprechen sollten, bzw. ob Prä-Warp Planeten auf seiner Strecke liegen.“, nicht auszumalen, wenn sie daran Schuld wären, wenn der Asteroid auf einem solchen Planeten einschlägt. Was kleine Veränderungen doch immer für Folgen nach sich zogen. Nicht immer konnte man alles bedenken, aber wenn Katastrophen abgewandt werden konnten, so war es ihre Verpflichtung zu reagieren.
    „Außerdem kontrollieren sie und auch Lieutenant Casadio ihre Langstreckensensoren. Mir kam die Warnung vor dem Asteroiden ein wenig zu spät. Nicht, dass auch hier bei der Überholung des Schiffes etwas nicht korrekt gelaufen ist.“,
    ###Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Überraschungen. Das reicht für heute. Schon etwas merkwürdiger Zufall.### Und Tira hoffte, dass dies nur ein Zufall war.
    Tira atmete tief durch. Sie stand noch immer in der Mitte der Brücke, doch jetzt ging sie zu ihrem Platz, um sich die Daten auf ihrem Bildschirm anzuschauen.


    (308)

    Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen:
    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0820 ff


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    Tira war etwas Überrascht, als sich der neue Chefingenieur beim Captain vorstellte – da hatte sie wohl was nicht mitbekomme... Irgendwie kam keine Ruhe in diesen Posten rein. Das Team mußte sich recht regelmäßig auf einen neuen Chef einstellen. Tira hoffte, dass dies keine Spuren hinterließ. Auch wenn alle professionell arbeiteten, konnte sich so eine Unbeständigkeit auf einzelne Personen auswirken. Dazu kam, dass sich ja einige leitende Posten auf der Shen verändert hatten. Sie war gespannt, wie sich alles einspielte.

    Tira nahm sich da nicht heraus. Sie mußte sich auch auf ihren neuen Captain einstellen, schauen, wie er arbeitete, wie sein Umgang mit der Crew im Allgemeinen war und mit ihr im Speziellen. Sie hoffte, dass sie gut miteinander auskommen würden.


    Ihr Captain verschwand im Konferenzraum und Tira hatte die Brücke. Sie gab allen Führungsoffizieren Bescheid, dass sie sich um 0830 im Besprechungsraum trafen.


    Der Beginn dieser neuen Reise war schon mal etwas ruckelig, aber Tira hoffte, dass sich das bald alles regulierte und sie wieder auf Reisegeschwindigkeit gehen konnten. Doch auch das sollte nicht passieren, im Gegenteil, Ms Vahl sagte, dass sie, sollten sie mit dieser Geschwindigkeit weiter fliegen, einen Asteroiden schrammen würden Tira dachte im ersten Augenblick, dass dies ein Scherz sei. Daher ging sie zu Ltjg Vahl, um auf ihre Konsole schauen zu können. Sie schüttelte abermals schweigend mit dem Kopf. „Da will uns wohl jemand nicht da draußen haben.“, murmelte sie vor sich hin.


    „Voller Stop“, sagte sie zu Ltjg Vahl und blickte dann zur Wissenschaft: „Ich möchte die genaue Flugbahn dieses Himmelskörpers, schließen sie sich mit der CONN zusammen, in wie weit wir gefährdet sind, wenn wir hier an dieser Position stehen bleiben.“

    Daraufhin betätigte sie ihren Kommunikator


    ***Akari an Maschinenraum, wie lange brauchen sie noch, bis wir wieder unseren vollständigen Antrieb haben? Wir sind auf Kollisionskurs mit einem Asteroiden***

    Tira wandte sich wieder an LtJg Vahl „Können uns zur Not unsere Shuttles aus der Flugbahn ziehen? Wir brauchen schließlich keinen all zu großen Abstand.“, fragte sie die Trill.


    Ein weiteres Mal betätigte sie ihren Kommunikator ***Akari an Captain Irwin, ich befürchte, wir müssen unser Meeting ein wenig verschieben, wir sind im Moment auf Kollisionskurs mit einem Asteroiden***,

    ###Wäre ja auch zu schön, wenn alles auf Anhieb funktionieren würde###



    (373)

    Ort des Geschehens: Andockschleuse-> Deck 1
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Selke  Leano Casadio
    Datum: 07.09.2402 Uhrzeit: 0745ff


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    „Also, er dürfte nicht an Bord sein“, sprach der Offizier an der Andockschleuse. Tira war mehr als genervt. Sie wollten starten und jetzt wurde behauptet, dass sie einen Crewman zu viel an Bord hatten. Dabei hatte sie alles mehrfach geprüft und Selke hatte sicherlich auch alles und alle geprüft. Wenn da etwas nicht gestimmt hätte, hätten sie es sicherlich bemerkt.
    Aber jetzt stand sie hier, anstatt auf dem Weg zur Brücke zu sein, weil es Unstimmigkeiten gab, die angeblich nur geklärt werden konnten, wenn sie persönlich anwesend war. Ein Crewman zum Technikerteam sollte eigentlich nicht auf der Shenzhou sein, war es aber. Laut Tiras Liste auch zu recht.

    „Schon F5 betätigt?“, erwiderte Tira, die ihre Stimmungen nicht hinterm Berg hielt.
    „Was? F5... ich... ähm...“, panisch blickte der Offizer Tira an. ###Echt jetzt?###
    „Vergessen sie es... Sind sie sich sicher, dass sie die aktuelle Crewliste vor sich liegen haben? Oder wollen sie sagen, dass LtCmdr Selke ihre Arbeit nicht richtig gemacht hat und jemanden an Bord gelassen hat, der nicht an Bord hätte sein dürfen?“
    „Ich... denke...“, seine Stimme wurde immer langsamer „... nein?!“ dann schüttelte ebenso langsam mit dem Kopf.
    „Gut. Ich nämlich auch nicht.“; Tira blickte auf ihr PADD, sie müsste eigentlich auf die Brücke, konnte aber auch hier nicht einfach gehen, wenn nicht alles stimmte. Ihre Stimmung wurde nicht besser. Daher tippte Tira auf ihren Kommunikator, mit ruhiger, sachlicher Stimmte sagte sie: ***Lt Akari an Captain Irwin. Es tut mir leid Captain, dass ich noch nicht auf der Brücke bin, an der Andockschleuse gibt es eine kleine Ungereimtheit, die ich eben noch abkläre. Dann komme ich auf die Brücke.***

    Tira atmete tief durch. Der erste Tag des Captains und sie war nicht auf der Brücke, dass kot.... konnte sie nun auch nicht ändern, also noch mal durchatmen, dann blickte sie den Officer an.
    „Und?“
    „Ich ähm... habe es noch mal geprüft...“, er schien daraus eine Geschichte machen zu wollen „Ach... hier... ich... Moment“, er tippte etwas auf seinem PADD und blickte dann Tira verdutzt an, die ihre Augen leicht zu Schlitzen geformt hatte. „Es ist alles geklärt. Ihre Mannschaft ist vollständig, alle da, die da sein sollten. Keiner zu viel. Die Technik...“, er zuckte mit den Schultern.
    Tira lächelte etwas gequält: „Danke. Auf...“ ###lieber nicht Wiedersehen### „Wiedersehen.“.

    Sie drehte sich um und ließ dann das Tor zur Andockschleuse schließen. Sie blieb so lange dort stehen, bis sie auch wirklich geschlossen war. Sie wollte sicher gehen, dass nicht noch jemand kam, um sie aufzuhalten. Sie tippte an ihren Kommunikator: ***Lt Akari an Captain Irwin. Alles geklärt. Schleuse ist geschlossen. Ich bin auf dem Weg zur Brücke.***
    Tira setzte sich in Gang, ja, sie machte sich kurz Gedanken darüber, wie das wohl beim Captain an kam, dass sie nicht auf der Brücke war, aber ebenso war es ihre Aufgabe, sich um Crewangelegenheiten zu kümmern und das nahm sie sehr ernst.
    Als sie den Turbolift betrat betätigte sie ein weiteres Mal ihre Kommunikator: ***Lt Akari an LtCmdr Selke, ich schicke ihnen die Akte eines Crewmans von den Technikern. Er sollte jetzt Dienst im Maschinenraum haben. Ich weiß, dass sie ihn schon überprüft haben, ich bitte sie, ihn noch mals zu prüfen. Es gab Unstimmigkeiten mit seiner Anwesenheit. Ich möchte auf Nummer sicher gehen, auch wenn wohl alles stimmig ist.***, aber sie hatten schon schlechte Erfahrungen gemacht und man sollte sich nie auf den Dingen ausruhen, nur weil es dann bequemer war. Schon gar nicht zu diesen unsicheren Zeiten.

    Schließlich kam Tira auf der Brücke an. Sie ließ kurz ihren Blick schweifen. Alle waren da, vor allem Leano. Sie konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen.
    Sie ging zu ihrem Platz und blickte freundlich lächelnd zu Captain Irwin. „Captain. Ich hoffe, sie haben gut geschlafen. Die Träume der erste Nacht, so sagt man doch bei Menschen, gehen in Erfüllung. Ich hoffe, sie hatten Gute.“, mit diesen Worten setzte sie sich auf ihren Platz, um einen kurzen Blick auf den Status des Schiffes zu werfen. Es sah gut aus, einem Start stand nichts im Wege.


    (680)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Connor Irwin
    Datum: 06.09.2402 Uhrzeit: 1813


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    Wie war er nun, der erste Eindruck? Erstmal positiv. Aber nach zwei Sätzen, war wohl auch nicht mehr dazu zu sagen, jedoch hatte sie ein gutes Bauchgefühl und das war schon viel Wert.
    Jetzt, wo der Captain es sagte, verspürte Tira tatsächlich eine kleine Müdigkeit. Ja, der Tag war lang gewesen, wenn auch nicht turbulent, aber so eine Veränderung brachte einfach viel mit sich.


    Tira nickte: „Ich freue mich auch auf unsere Zusammenarbeit.“ ###Und mögen die Propheten auf unserer Seite sein und uns darin unterstützen### fügte Tira in Gedanken hin zu.
    „Ja, das Team ist ein wirklich gutes, aufgeschlossenes, kreatives Team. Es herrscht hier eine sehr gute Stimmung an Bord. Probleme werden offen angesprochen, was mir persönlich sehr wichtig ist. Nichts ist schlimmer, als dass etwaige Konflikte brodeln. Ich hoffe, sie finden sich hier schnell ein.“, wie es wohl war für einen Captain, so ein Schiff mit seiner Crew zu übernehmen, die schon eine Weile zusammengearbeitet hat?


    „Wir sind fast startklar. Alle Stationen melden volle Einsatzbereitschaft. Es werden nur noch die letzten Crewmitglieder aufgenommen und ein wenig Fracht soll auch noch verstaut werden. Einem pünktlichen Start morgen früh, steht also nichts im Wege.“, berichtete Tira kurz und knapp.


    (200)

    Ort des Geschehens: Quartier -> Schiff -> Brücke
    Beteiligte Personen: Connor Irwin  Junia Rix (erwähnt)
    Datum: 06.09.2402 Uhrzeit: 1600


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    Tira saß an ihrem Fenster und blickte hinaus. Es war immer etwas merkwürdig, wenn das Schiff angedockt war. Es klang dann anders und sie bildete sich ein, es roch auch anders. Vielleicht, weil so viele fremde Leute auf dem Schiff unterwegs waren und andere Gerüche an sich hatten.
    Sie hätte jetzt noch ewig darüber sinnieren können, wie Schiffe rochen oder auch nicht oder ob das alles nur Einbildung war...
    Eigentlich dachte sie auch nur deswegen darüber nach, weil Captain Rix die Shen verlassen würde. Sie dachte mit einem Lächeln an ihr letztes Gespräch mit ihr. Sie war wirklich ein großartiger Captain und Tira ihr sehr dankbar. Würde sie den neuen Captain riechen können? Tira war der festen Überzeugung, dass es wichtig war, dass die Chemie stimmte. Auch wenn man noch so sehr Profi war und Befehle einfach ausführen konnte, war ein Team lange nicht so effizient, wie wenn man sich neben der Befehlsstruktur verstand. Dabei ging es nicht um Freundschaft, sondern um ein gewisses Band, was das Zusammenspiel der Personen beförderte.


    Bei Captain Rix war es so. Tira hatte sehr gerne unter ihr gedient und viel gelernt. Nun würde sie also unter ihrem dritten Captain dienen. Sie war durchaus sehr gespannt auf ihn.

    Es wurde langsam Zeit, die Abschiedsgedanken bei Seite zu schieben und aktiv zu werden. Daher erhob sie sich von ihrem Sofa und stieß dabei mit ihrem Knie an ihre Hand, was wiederum dazu führte, dass das volle Glas Apfelsaft überschwappte sich und über ihr Knie kleckerte.
    „War ja klar...“, murmelte sie etwas genervt und ging in ihr Bad, um sich eine frische Hose anzuziehen. Sie atmete tief durch und schloß kurz die Augen. So kam sie zur Ruhe, ja, sie war wirklich etwas aufgeregt, das bewußte Durchatmen half ihr, sich zu fokussieren.


    Tira prüfte ein letztes Mal ihre Uniform, dann begab sie sich auf ihren Rundgang. Es war ihr schon immer wichtig, informiert zu sein, nicht nur vom lesen der Berichte, sondern in dem sie vor Ort war und mit den verschiedenen Teams in Kontakt kam. Sie mochte es sich kurz auszutauschen und somit auch ein Gefühl für die Crew zu bekommen. Insbesondere jetzt, wo auch wieder Wechsel anstanden und sich die Teams teilweise neu finden mußten. Das ging nicht immer ohne kleine Reibereien von statten.

    Nach und nach hatte sie alle Abteilungen besucht, neuen Ideen gelauscht, über Forschungsergebnisse gestaunt, und über herumliegendes Werkzeug gestolpert. Die ein oder andern Bedenken hatte sie auch zu hören bekommen. Insgesamt war die Stimmung sehr positiv, wenn auch Wehmut in vielen Unterhaltungen mitschwang, was den Wechsel des Captains betraf.


    Tira saß in ihrem Büro, als sie die Meldung erhielt, dass Captain Irwin an Bord war. Sie sprang deswegen nicht gleich auf. Immerhin hatte dieser jetzt erstmal noch ein paar Wege vor sich, bevor auch Tira ihn an Bord willkommen heißen konnte. Daher schrieb sie ihren letzten Bericht zu Ende und begab sich dann auf die Brücke. Nun stieg ihre Nervosität doch ein wenig, was sie mit einem kleinen Schmunzler registrierte. Sie rief gerade den Status des Schiffes ab, als sie Leanos Stimme vernahm, der den Captain auf der Brücke anmeldete.
    Sie drehte sich um und ging lächelnd selbstbewußt auf den neuen Captain zu.
    „Captain Irwin, Willkommen auf der Shenzhou. Ich bin Lt Tira Akari, ihr erster Offizier.“


    (548)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix  Leano Casadio
    Datum: 09.07.2401 Uhrzeit: 0707


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    Das war nun nicht die Antwort, die sie erwartet hatte. Im Gegenteil, im ersten Augenblick war Tira irritiert und war sich nicht sicher, ob Leano sie gerade auf den Arm nehmen wollte. Ihr war klar, dass er dies nicht tat, schon gar nicht in so einer Situation und zum Hinterfragen, warum er sein eigenes Befinden gerade nicht einschätzen konnte, war keine Zeit.

    Aus ihrer Sicht, war ein Besuch der Krankenstation mehr als angebracht, Tira mußte jetzt nur entscheiden, wann. Als sich Leano an die Rippen fasste war deutlich zu sehen, dass er Schmerzen hatte, dass machte eine Entscheidung nicht leichter.


    Auch wenn es nur eine Übung war, nahm Tira die Situation sehr ernst. War Ens O'Dale schon so weit, diese Verantwortung zu tragen? Tira wollte auf die Erfahrungen von Leano nicht verzichten, doch brachten ihr die Erfahrungen nichts, wenn er sie nicht abrufen konnte.


    Ja, Tira war durchaus ein wenig angesäuert, was man ihr wahrscheinlich auch ansah.
    „Sobald wir den Angriff überstanden haben, gehen sie auf die Krankenstation und wenn sich ihr Zustand verschlechtert, ebenso. Ich erwarte von ihnen, dass sie damit nicht zögern und eventuell Fehlentscheidungen treffen, nur weil ihr Ego sonst angekratzt ist.“, sagte Tira mit eindringlicher Stimme, jedoch so leise, dass es kaum jemand hören konnte.


    Sie drehte sich zu Ens O'Dale und sagte dann laut, damit es jeder hören konnte: „Ens O'Dale, sie behalten die Taktik, Ltjgr Casadio steht ihnen beratend zur Seite.“, so konnte Tira sicher gehen, dass die Taktik funktionierte, gerade in einer heiklen Situation. Ens O'Dale konnte auf diese Weise Erfahrungen sammeln und von Leanos Erfahrungen profitieren. Leano konnte seinerseits sich etwas zurücknehmen, ihn ganz aus dem Geschehen zu entlassen, sah Tira im Moment für nicht nötig. Immerhin stand der Kerl noch auf seinen zwei Beinen und andererseits war er ehrlich zu ihr gewesen – hoffte sie zumindest, wäre es für ihn gar nicht möglich gewesen, den Dienst fortzusetzen, hätte er es hoffentlich gesagt.

    Sie nickte Leano zu und begab sich dann wieder auf ihren Platz.


    (334)

    Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix  Selke  Leano Casadio
    Datum: 09.07.2401 Uhrzeit: 0706


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    Auch Tira war es natürlich nicht entgangen, dass Ltjgr Casadio fehlte. Das wunderte sie sehr, da der taktische Offizier sonst sehr zuverlässig war. War ihm etwas zugestoßen?
    Auf die Worte von ihrem Captain, dass sie herausfinden soll wo er steckte, sagte sie nur kurz: „Aye, Ma'am“, denn das hätte sie auch so getan. Bei einem roten Alarm gab es nur ganz wenige Ausnahmen, warum jemand nicht auf seinem Posten war.
    Ganz kurz kribbelte es in Tiras Händen, denn die Taktik war nun mal ihr Ding und ihr erster Impuls war, selber sich hinter die Konsole zu stellen. Doch das war nicht mehr ihr Platz.
    Gerade als sie aufrufen wollte, wo er sich befand, kam schon die Meldung von LtCmdr Selke, dass er im Quartier war.
    ###Im Quartier?### schoss es Tira durch den Kopf. ###Jetzt braucht er aber wirklich eine sehr gute Erklärung dafür, was er dort macht.###


    Tira wollte gerade Selke den Befehl geben, ein paar Sicherheitsleute zum Quartier von Leano zu schicken, als dieser die Brücke betrat und zu seinem Posten ging. Im ersten Augenblick atmete Tira auf, doch irgendwas gefiel ihr an ihm nicht.
    Sie überlegte einen Moment, ob sie dies so stehen ließ, immerhin waren sie gerade mitten in einem Gefecht. Aber gleichzeitig war sie auch für die Crew verantwortlich und ihr Bauchgefühl sagte, dass sie doch besser nachhakte.

    Sie erhob sich, während die Shenzhou abermals getroffen wurde und sie leicht ins Schwanken kam. Aber sie fing sich und ging zur taktischen Station.
    Tira suchte den Blickkontakt zu Leano und sagte: „Auf ein Wort“ und ging dann gemeinsam mit ihm ein Schritt von der Konsole weg.
    „Ich will jetzt gar nicht wissen, was los war, dass klären wir später, ich will nur wissen: sind sie einsatzbereit? Sie sehen mitgenommen aus und nicht so, als könnten sie ihren Dienst zu 100% durchführen.“
    Erst jetzt fiel ihr auch auf, dass er gar kein Kommunikator trug, was sie in ihrer Nachfrage, ob er wirklich einsatzbereit war, nur unterstützte.
    Sie konnte jetzt nur hoffen, dass er ehrlich war und die Situation richtig einschätzte. Denn es half nichts, wenn er nicht voll Einsatzfähig war.

    (353)

    Ort des Geschehens: Quartier ---> Brücke

    Beteiligte Personen: Junia Rix  Selke Leano Casadio Tarek Antar Thanos Sohn des Thorvaq

    Datum: 09.07.2401 Uhrzeit: 0700


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    Die letzten Tage waren etwas stressiger gewesen. Die konkrete Bedrohung machte doch dem ein oder anderen Crewmitglied zu schaffen. Es war lange ruhig gewesen und diese Situation stellte alle vor neue Herausforderungen. Die einen kamen gut damit zu recht, die anderen nicht. Das hatte zur Folge, dass bei einigen die Nerven blank lagen und es schneller zu Konflikten kam.

    Es waren vor allem junge Crewmitglieder, die erst von der Akademie kamen, die noch voller Eifer und vielleicht auch ein etwas „romantisches“ Bild vom Weltraum hatten. Es ist die eine Seite, von Bedrohungen, Kämpfen, Krieg rein theoretisch zu hören, es selber zu erleben jedoch ein anderes. Gleichzeitig war es gut, dass sich dies jetzt herauskristallisierte, um intervenieren zu können.
    So hatte Tira, zusammen mit Counselor Manadis einige Gespräche mit den Betroffenen geführt, um nach Lösungen zu suchen.


    Dadurch waren jedoch die letzten Tage sehr voll und die Nächte eher kurz. Die Übung, die Captain Rix angesetzt hatte, war aus Tiras Sicht genau das Richtige um zu sehen, ob die Crewmitglieder, die hier an Bord waren, wirklich dem Druck gewachsen waren. Es gab durchaus noch ein paar Wackelkandidaten, dennoch war Tira guter Dinge.


    Und wie stand es bei ihr selber? Sie konnte nicht sagen, dass ihr der Gedanke an die Bedrohung keine Sorgen bereitete, ja, sie hatte vielleicht auch Angst und gleichzeitig war in ihr dieses Bestreben, sich dem, was sie bedrohte, entgegen zu treten. Was ihr dabei Halt gab, waren ihr Glaube an die Propheten und diese Crew, mit der sie so viel Zeit verbrachte und der sie vertraute.


    Immerhin hatte sie ein paar Stunden geschlafen, jedoch hatte sie sich schon um 6 Uhr wecken lassen. Sie saß am Fenster ihres Quartiers und schaute in die Weite des Weltalls. Sie wartete auf den Alarm, denn erst dann würde auch sie sich auf die Brücke begeben. Trotz dessen, dass sie auf den Alarm wartete, erschrak sie, als dieser ertönte.
    ### Nun geht es also los. Der große Test für Crew und Maschine### dachte sie, während sie noch einen Moment sitzen blieb. Dann erst lief sie los. Auf dem Weg zur Brücke studierte sie genau die Gesichter der ihr entgegenkommenden. Was war zu sehen? Angst. Gleichgültigkeit. Entschlossenheit.

    Die Tür des Turbolifts öffnete sich und Tira begab sich zu ihrem Platz. Sie nickte ihrem Captain zu und setzte sich. Ein Blick auf ihr Dispaly zeigte ihr den Status der Stationen und die derzeitige Lage außerhalb der Shenzhou. Sie war guter Dinge, dass die Crew diese Aufgabe sehr gut meistern würde.


    (416)

    Ort des Geschehens: Brücke, Deck 1
    Beteiligte Personen: Junia Rix  Selke  Leano Casadio  Tarek Antar  Thanos Sohn des Thorvaq
    Datum: 04.07.2401 Uhrzeit: 1032


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    So viel zu ein paar Tagen frei... sie waren schon wieder unterwegs - nach DS9... wieder war Tira auf dem Weg in die Heimat, würde aber auch wieder keine Zeit dafür haben, auf dieser zu verweilen.
    Doch das war in Ordnung, schließlich gab es im Moment Probleme, die deutlichen Vorrang hatten.


    Captain Rix nahm wieder auf ihrem Stuhl platz und Tira war durchaus auch wieder froh, nicht mehr die volle Verantwortung tragen zu müssen. Dennoch, für sie war auch klar, dass sie dies eines Tages wollte.

    Immerhin hatte Tira Zeit gehabt, den neuen leitenden Wissenschaftsoffizier kennen zu lernen. Nun hieß es aber dennoch, dass die Crew sich finden mußte. Doch sie waren alle Profis und Tira ging davon aus, dass dies gut gelingen würde.


    Captain Rix hatte leise zu Tira gesprochen. Was würde da wohl auf sie zukommen? Nichts Gutes ahnte Tira. Sie erwiderte leise und einem Nicken: „Aye, Ma'am.“ und schrieb eine Nachricht an alle Führungsoffiziere, dass sie sich um 1100 im Besprechungsraum treffen würden.



    Pünktlich waren schließlich alle Führungsoffizier im Besprechungsraum. Tira war gespannt, welche Neugikeiten Captain Rix für sie alle hatte.



    (148)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Selke  Thanos Sohn des Thorvaq  Leano Casadio  Tarek Antar  Junia Rix
    Datum: 04.07.2023 Uhrzeit: 0917 Uhr


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    So schnell wie Captain Rix da war, war sie auch wieder weg und Tira stand wieder „alleine“ auf der Brücke. Alleine war sie sicherlich nicht, das war sie auch die ganzen letzten Tage nicht gewesen. Doch manchmal fühlte man sich trotz vieler Leute um einen herum alleine.
    Zeit blieb nicht, darüber zu sinieren, denn auch ihre Pflichten warteten. So setzte sie sich wieder hin und nahm ein PADD.
    Tira rief die Liste auf, auf der angezeigt wurde, welche neuen Besatzungsmitglieder bereits an Bord waren. Sie war erleichtert, dass es dieses Mal alles offenbar reibungslos von statten ging – zumindest bisher. Sie hoffte, dass dies auch so bleiben würde.
    Ihr fiel auf, dass auch der neue leitender Wissenschaftsoffizier bereits an Bord war. Sie war gespannt, ihn kennen zu lernen.


    (128)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Selke  Junia Rix
    Datum: 04.07.2401 Uhrzeit: 0915


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    Tira sah das Schmunzeln von Captain Rix, was sie durchaus freute. Es war wirklich gut, dass sie wieder da war.
    Ein paar Tage Urlaub tat der Crew sicherlich gut, auch wenn Urlaub nach der Sache mit ihrem Captain doch eine ganz andere Bedeutung bekam. Die Bedrohung war noch da, aber die Ereignisse würden sich hoffentlich nicht noch mal wiederholen.

    Captain Rix zeigte nach außenhin Stärke, wie sah es wohl in ihr aus? Hatte sie Zweifel, was die Sternenflotte anbelangte? Das würde Tira wohl nicht erfahren.


    Tira nahm ihr PADD, in dem alle Berichte zusammengefasst waren, und übergab es an Captain Rix: „Hier sind alle Berichte. Ich hoffe, sie kommen hier wieder gut an.“, sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Gönnen sie sich auch ein paar Tage frei?“, wollte sie von ihrem Captain wissen.

    (133)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix  Leano Casadio  Tarek Antar  Selke
    Datum: 04.07.2401 Uhrzeit: 0911


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    Wenn der Computer nicht den Tag anzeigen würde, Tira würde ihn nicht wissen. Die letzten Tage bzw Nächte waren lang bzw kurz gewesen. Die Crew hatte alles gegeben, alle hatten gut zusammen gearbeitet, um zu zeigen, dass ihr Captain keine Verräterin war und die eigentlichen Schuldigen zu suchen.
    Sie hatten Erfolg, die Entführer wurden geschnappt, es gab genügend Beweise, dass Captain Rix mit der ganze Sache nichts zu tun hatte und wurde nun letzten Endes auch wieder frei gelassen. Es war ein gutes Ende, doch ein bitterer Beigeschmack blieb.
    Nicht nur, weil hier jemand ganz offensichtlich zeigen wollte, was er konnte und auf diese Weise großen Schaden anrichten konnte. Sondern auch, weil der Umgang mit Captain Rix und all dem, was nach ihrer Verhaftung passiert war, nicht sehr förderlich war, was das Vertrauen zur Sternenflotte anbelangte.
    Tira zumindest hatte bei allen beiden Themen kein gutes Gefühl.

    Aber sie freute sich sehr darüber, dass ihr Captain auf die Shenzhou zurückkehrte und ihren Dienst wieder aufnahm.
    Sie freute sich auch, dass sie ihr ihre Crew mit dem Bewußtsein zurückgeben konnte, dass diese alles für ihren Captain getan hätten, auch wenn es nicht Regelkonform war. Tira war wirklich sehr stolz auf diese Crew. Die Zusammenarbeit mit Selke war absolut problemlos gewesen. Sie hatte es nicht anders erwartet, dennoch war es beruhigend, wenn die Theorie auch in der Praxis funktionierte.

    Die letzten Stunden hatte Tira damit verbracht, das Kommen und Gehen der Crew zu koordinieren. Wie immer verließen die einen das Schiff, neue kamen hinzu. Von einigen hatte Tira bisher nur die Namen gelesen, doch sie verließen die Shen auch schon wieder. Mit anderen hatte sie länger zu tun gehabt, aber auch da war das Personalkarussell immer wieder am Drehen. Und dahinter immer wieder auch die Frage: Wie kommen die neuen Crewmitglieder ins Team hinein? Würde man den Kontakt zu dem ein oder anderen auch weiterhin halten können?


    Doch nun kam die Nachricht herein, dass Captain Rix an Bord war. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Tiras Gesicht. Denn, wer wußte schon, ob das alles wirklich gut ging. Sie betrat die Brücke checkte kurz noch eine Nachricht, dann war Captain Rix auch schon auf der Brücke und bat Tira um Erlaubnis, an Bord kommen zu können.
    Tira erwiderte zunächst mit einem „Captain auf der Brücke!“ und salutierte mit allen anderen Crewmitgliedern dann noch mit einem „Erlaubnis erteilt.“
    Tira lächelte Captain Rix entgegen, ja, sie war wirklich froh darüber, dass ihr Captain wieder da war und sie erstmal nicht weiter Captain sein mußte. Es war nicht, dass sie sich das nicht grundsätzlich vorstellen konnte, aber sie arbeitete gerne unter Captain Rix und ein paar Jahre noch als XO waren auch nicht verkehrt.
    Tira ging ein paar Schritte auf Captain Rix zu: „Willkommen zurück. Wir sind alle sehr froh, dass sie wieder hier sind und das Kommando übernehmen. Ich gebe ihnen die Shenzhou ohne Kratzer zurück.“, schmunzelte Tira leicht.



    (483)

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: alle Führungsoffiziere
    Datum: 27.06.2401 Uhrzeit: 1651


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    Ens Tal erklärte ihr, dass die Langstreckenscanner 2 Schiffe entdeckt hätten, die offenbar die cardassianischen Grenze ansteuerten. Eines der Schiffe war cardassianischer Herfkunft.
    „Danke Ensign.“, sagte Tira nickend. Das konnte nur Zufall sein, aber eben auch etwas mit der ganzen Angelegenheit zu tun haben. Sie hatten leider nichts in der Hand, um die Schiffe zu stoppen. Aber in gutem Abstand konnten sie folgen. So gab sie den Befehl, einen Kurs einzuschlagen, der den anderen Schiffen nicht direkt folgte, aber den Abstand nur minimal vergrößern ließ.
    „Behalten wir die Schiffe im Blick. Gibt die Datenbank irgendwelche Informationen über diese Schiffe her? Waren sie vorher auf DS9 angedockt?“, wenn ja, konnten sie eventuell ein paar Informationen von dort über die Schiffe erhalten. Alles konnte Hilfreich sein.
    Tira wollte nichts ausschließen.


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