Bordleben der U.S.S. Shenzhou

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2020


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    Leano schaute Sie an, als sie die aktuelle Situation ansprach. "Ich weiß es wirklich nicht. Dieser McMasters scheint ein Stehaufmännchen zu sein. Wir dachten schon einmal es wäre vorbei und dieses Gespenst sucht uns wohl erneut heim." sagte Leano nachdenklich. Ein leichter kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er dachte nicht gerne an diese Menschen zurück. Seine Skrupellosigkeit gepaart mit seinen Fähigkeiten und eine gewisse Verrücktheit im Kopf war gefährlich und nicht zu unterschätzen.

    "Ich bin gespannt ob wir ihm nochmal begegnen, ich für meinen Teil könnte getrost darauf verzichten und ich bin sicherlich nicht der einzige auf diesem Schiff" sagte er mit etwas ernster Miene zu Adhara gewandt.

    Er war froh, dass sie das Thema erst einmal wieder wechselte und den Blick wieder auf das Essen lenkte. Er selbst hatte sein Essen auch bereits probiert und es war wie immer, in Ordnung. Nicht wie bei seiner Nonna, aber eben in Ordnung.

    "Wir sind eine große Crew. Ich kann gut verstehen, was Sie meinen aber es ist allemal besser als das replizierte Zeug. Sie können bei Gelegenheit dem Koch ja einmal Nachhilfe in französischer Küche anbieten? " lachte Leano etwas.

    "Glaube Sie mir, es ist besser wenn Sie diesem McMasters gegenüber etwas neutraler gegenüberstehen. Ich wünsche wirklich niemandem eine Begegnung. Ich sehe es als gut an, dass ein Teil der Crew noch keine Begegnung mit ihm hatte und im Zweifel vorurteilsfrei reagieren kann. Dafür hat der Teil der Crew der ihn bereits kennt, insbesondere die Führungsoffiziere zu viel mit ihm erlebt. Ein Sadist, Skrupellos und Verrückt." sagte Leano.

    Kurze Zeit aßen die beiden stumm vor sich hin, ehe Adhara eine Aussage von sich gab, die Leano etwas verwirrte, aber auch aufhorchen ließ. Unwillkürlich sah er auf und aus seinem Mund formten sich die Worte "Wie bitte?"

    Adharas Blick änderte sich und ihre Haltung versteifte sich zusehens. Was hatte Sie da gesagt? Er muss sterben? Wer? Und warum?

    Er erwartete nicht wirklich eine Antwort auf seine Frage, die auch eher unbeabsichtigt über seine Lippen gekommen war.

    Aus diesem Grund wunderte es ihn auch nicht, als die junge Frau sofort das Thema zu wechseln schien. Er war erfahren genug und Adhara zeigte die typischen Anzeichen, das Leano erst einmal nicht weiter darauf einging und auf den Themenwechsel einstieg.

    Er hob beschwichtigend die Hand. "Keine Sorge, ich werde SIe nicht zum essen zwingen. Das war nur ein Angebot" grinste er.


    [398]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2020


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    "Es ist schwierig, vorurteilsfrei zu sein, wenn man nur grobe Informationen aber dafür viele Fragen und noch mehr Kopfkino 'at. Man mutmaßt... und dieses 'albwissen 'alte ich für gefährlich. Ich sehe bei der Erwähnung seines Namens puren 'orror in den Gesichtern mancher Crewmitglieder... "


    ###Und dann will er auch noch Informant werden..###


    Da Adhara nicht wusste, ob Leano diesen Part der Geschichte wusste, behielt sie es lieber für sich. Er war also damals auch dabei gewesen.... Niemand der dabei gewesen war schien gerne über Details zu sprechen weshalb sie es vermied, nachzubohren. Doch hatte sie das Gefühl, das die "alte" Crew eine spezielle Bindung durch diese traumatische Erfahrung hatte, was es allen Neuen- inklusive des Captains- schwierig machte, diese Kluft zwischen Alt und Neu zu schließen.


    Seine Verwirrung über ihre ausgesprochenen Gedanken war ihr nicht entgangen und es war ihr etwas peinlich. Ja, die traumatischen Erlebnisse... Nur leider hatte sie niemandem mit dem sie darüber bonden konnte, dass eine brennende Hütte über ihrer großen Liebe eingestürzt war.

    ###Du 'ättest sie gehabt### piekste das innere Stimmchen nach.

    ###Nur 'ast du dich dafür entschieden, alle gemeinsamen Freunde zu verbeißen statt gemeinsam zu trauern###


    "Pardon.. das bezog sich aufs 'olodeck."


    Ihre Wangen erröteten leicht, was ihr schnell passierte wenn ihr etwas peinlich war oder sie sich ertappt fühlte.


    "Victor Hugo- Les Misérables: Ich 'abe Ehrgeiz darin entwickelt Enjolras retten zu wollen. Aber ich denke, Hugo will an ihm ein Exempel statuieren, dass radikaler Idealismus zu nichts führt. Er lässt sich weder ablenken, niederschlagen, im Vorfeld von seiner Revolte abbringen...wiederbeleben ...rien. Am Ende kommt immer das Erschießungskommando. In jeder Version. Und so langsam wird es zu frustrierend um es weiter zu versuchen" erklärte sie sich damit er sie nicht für eine Irre hielt, die Selbstgespräche übe Tod und Verderben hielt. Das war kein guter Ruf für eine Ärztin deren Händen man gegebenenfalls sein Leben anvertrauen musste.


    "Für die Zukunft: Keine Barrikadenkämpfe mehr in der Mittagspause. Und Ihr Angebot....das ist nett gemeint, aber ...."


    Wie sollte sie nun erklären, dass ein Angebot, sie regelmäßig zum Mittagessen abzuholen sie verschreckte?


    "... ein regelmäßiges Abholen klingt mir un petit peu zu ...verbindlich."


    Das letzte Wort war mehr eine Frage als eine Aussage.

    Und sicher fragte er sich nun warum sie sich überhaupt zu ihm an den Tisch gesetzt hatte.


    "Ich müh mich ab, fiktiv Figuren zu retten weil ich eine reale Person nicht retten konnte. Kennen Sie das Märchen 'Der Froschkönig"? Den eisernen 'einrich? Meine Ketten sitzen noch sehr fest. Ich versuche es zu ändern, aber derzeit feile ich noch mit Sandpapier daran. Im Dienst fühle ich mich sicher. Und in erster Linie bin ich ja auch 'ier um zu arbeiten. Privat... bin ich noch auf der Suche nach mir selbst. "


    So offen hatte Adhara vermutlich noch nie gestanden, wie es um ihr Innerstes bestellt war.


    (Wörter 470)








  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2025


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    Leano nickte verständnisvoll. Ja er konnte es gut nachvollziehen, das es an einem nagte das Gefühl zu haben der Außenseiter zu sein. Niemand sprach gerne über dieses Thema, die Vergangenheit und das konnte der junge Italiener auch gut nachvollziehen. Jedoch, verstand Leano auch den anderen Standpunkt. Es hatte vor kurzem einen größeren Crewwechsel gegeben und diese Crew musste er zusammenwachsen. Das war schwierig, wenn die eine Hälfte etwas, eine Last, mit sich herumtrug die die andere Hälfte nicht nachvollziehen konnte. So fühlte man sich, wenn es in einer Gruppe einen Insiderwitz gab, und man selbst nicht eingeweiht war.

    "Ich verstehe ihren Standpunkt durchaus. Niemand spricht gerne über das Thema, die einen sind jedoch etwas offener als die anderen, wie in jedem Fall. VIelleicht kommen wir da bei einem Gläschen noch einmal darauf zu sprechen und ich versuche ihnen zu erklären was damals vorgefallen war." sagte Leano mit einem milden Lächeln. Einerseits, vertagte er dieses Thema damit etwas, konnte sich vielleicht einen Plan zurecht legen wie und was er erzählen konnte und wollte und andererseits hoffte er, dass Adhara dies ein Einladung sah, dass diese Begegnung nicht die letzte sein sollte.


    Leano war kein Counselor, hatte nur den Psychologie Grundkurs belegt, aber innerlich war ihm so, als wenn Adhara im gerade ins Gesicht log. Ihre Bemerkung kam so emotional über ihre Lippen, die Mauer die sich nach dieser um ihr innerstes herum aufgebaut hatte war so stabil gewesen, dass sich dies aus Leanos SIcht nicht rein aufs Holodeck beziehen konnte. Sicherlich, es gab genug Gründe nicht die Wahrheit zu sagen und er nahm es der jungen Frau auch nicht übel. SIe war alt genug und würde wissen, was sie zu verbergen versuchte und was nicht. Zudem waren sie sich eben erst begegnet und es gab nun einmal Dinge, die man niemandem bei der ersten Begegnung erzählen mochte. Scheinbar trug sie dies schon etwas länger mit sich herum, nur so konnte sich Leano die stabile Mauer erklären, die Adhara aufzubauen vermochte.

    Ihre Erklärung amüsierten ihn etwas. Er kannte sich in der Kunst und Kultur nicht sonderlich gut aus, deshalb war es ihm nicht möglich etwas in der Art nachzuvollziehen. Er wunderte sich jedoch über ihre EInfallsreichtum, und sollte er sich mit seiner Einschätzung irren, war dies einer der ausgefallensten Hobby die er je erlebt hatte.

    "Ich kann mir vorstellen, dass der Frust tief sitzen muss. Es ist schlimm genug jemanden auf der Krankenstation zu behandeln, auf der man nur eine Chance hat. Aber nachdem sie auf dem Holodeck alles in ihrer Macht stehende versucht haben, sollten Sie vielleicht weniger an ihren Methoden feilen sondern eher an ihrer Akzeptanz der Situation?" sagte Leano nachdenklich. "Ich weiß, man versucht stets das Beste aus sich heraus zu holen und jede Situation zum guten zu wenden, das ist dem Menschen angeboren. Jedoch wünscht sich die Menschheit seit jeher, die Vergangenheit ändern zu können. Wir haben allerdings mehr als ein Beispiel dafür, dass dies nicht so einfach ist und es viele verschlungene Fäden gibt, die davon beeinflusst werden." fuhr er folgt und fixierte dabei Adhara. Dann lächelte er. "Ohje, ich klinge schon wie ein Counselor." lachte er herzhaft. "Verzeihen Sie, ich wollte sie nicht therapieren"


    "Ich wollte sie nicht zum Essen zwingen, es war mehr als liebevolle Einladung gedacht um nicht alleine bei einer Bouillabaisse in der Mittagspause seinen Dämonen stellen zu müssen. jeder ist seines Glückes Schmied hieß es früher auf der Erde."


    [Wörter: 566]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2025


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    "Vielleicht missbrauche ich Sie gerade auch als eine Art Counselor- Ersatz , eben weil Sie kein Counselor sind..." überlegte sie und musste leicht schmunzeln.


    Seit sie das Casino betreten hatte hatten sich ihre Absichten nun schon mehrfach geändert. Zuerst hatte sie einfach völlig wertfrei eine neue Bekanntschaft knüpfen wollen. Als er sich dann vorgestellt hatte, hatte sie mit dem Gedanken gespielt, den Herzensbrecher vor dem sie bereits gewarnt wurde für ein belangloses Abenteuer zu benutzen. Allerdings hatte das Gespräch für ihren Geschmack dafür inzwischen zu viel Tiefe gewonnen, so dass sie inzwischen nicht mehr sicher war, was sie wirklich wollte. Vielleicht war es am Besten, das Gespräch einfach laufen zu lassen und zu schauen wo es hin führte.


    "Akzeptanz...." Sie ließ das Wort einen Augenblick auf sich wirken und lachte bitter auf.

    "Oui, ich würde alles dafür geben, die Vergangenheit ändern zu können. Sie 'aben gar keine Ahnung wie sehr... "


    Adhara schob den Teller ein Stückchen von sich weg und suchte Leanos Blick, auch wenn es sie Einiges an Kraft kostete. Er mochte kein Counselor sein, doch er war gerade da. Und was hatte es ihr bisher gebracht, die inneren Dämonen zu pflegen statt sich ihnen zu stellen? Um loslassen und nach vorne blicken zu können würde sie früher oder später darüber reden müssen....

    Mit einem Seufzen setzte sie zum Sprechen an.


    "Vor zweieinhalb Jahren 'abe ich jemanden verloren, der mir sehr viel bedeutet 'at. Ein Feuer. Une étincelle de la cheminée sur le tapis maudit... "


    Sie schloss die Augen als die Bilder wieder vor ihrem inneren Auge auftauchten. So wie sonst jede Nacht. Dass sie nun komplett ins Französische verfallen war, war ihr im Augenblick nicht bewusst.


    "Wir 'atten geschlafen...und zuvor Dinge... konsumiert, die unsere Reaktion verlangsamt 'atten. Als wir wach wurden stand die 'ütte schon so sehr in Flammen... Ich dachte, er wäre direkt 'inter mir gewesen... dann ist dieser Deckenbalken 'erabgestürzt.... "


    Bis zu diesem Punkt brach ihre Stimme, die bisher fast roboterhaft gefasst gewirkt hatte.


    "Die Panik in seinem Blick.... dann die Schreie... der Gestank von verbranntem Fleisch. Non, ich konnte ihn nicht retten... Ich konnte nur schauen, dass ich da selbst lebend raus komme. Und das 'olodeck... das ist pure Projektion. Ich versuche etwas zu richten, was ich im realen Leben nicht konnte und mich mit Arbeit zu überladen um mich damit nicht auseinandersetzen zu müssen. Es 'at eine Zeit lang funktioniert... Aber es 'ält mich zurück. Ich empfinde aus purem Neid Freude darüber, dass meine Quartiergenossin sich gestern mit ihrem Freund gestritten 'at weil ich glückliche Pärchen nicht ertrage."


    Mit dem Handrücken wischte sie sich hastig die Tränen weg.


    "Ich wurde vor Ihnen gewarnt, dass Sie einen gewissen Ruf als 'erzensbrecher 'ätten. Und wenn ich ehrlich bin, 'atte ich für einen Augenblick die Absicht gehabt, Sie zu benutzen um mich zumindest für ein paar Stunden wieder lebendig zu fühlen. Ich weiß nicht, was ich erwartet 'abe.... vielleicht ein paar kitschige Komplimente und Floskeln... Pardonnez-moi, dass ich Sie falsch eingeschätz 'abe. Und die Einladung zum Gespräch über Mc Masters nehme ich gerne an."


    Sie versuchte tapfer zu lächeln.

    Nun lag es bei ihm, ob ihre Ehrlichkeit und ihre Tränen ihn überfordert hatten oder nicht.


    (Wörter 531)

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2025


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    Leano musste über die Bemerkung von Adhara ebenfalls leicht schmunzeln. "Nun, von Missbrauch würde ich hier nicht sprechen. Glauben Sie mir, ich bin alt genug um aufzustehen und zu gehen, sollte ich mich missbraucht fühlen." erwiderte er. Nein, er fühlte sich nicht missbraucht. Die ganze SItuation hatte sich in den letzten Minuten sowieso verändert. Das ganze Gespräch, das alles hier hatte eine Dynamik entwickelt, die sich Leano nicht in seinen künsten Träumen ausmahlen lassen hätte. Sicherlich, hatte er vielleicht gewisse Absichten gehabt, jedoch war daran aktuell nicht zu denken. Leano mochte den Ruf als Herzensbrecher haben, von Verflossenen oft gehasst und mit vielen unschönen Worten belegt werden, ja vielleicht auch manches mal als skrupellos oder manipulativer Charakter auftreten, ein Unmensch war der junge Italiener nicht. Noch etwas, was die Sternenflotte und die Zeit hier an Bord definitiv geändert hatten. Von dem Leano von einest, war nur noch wenig übrig, wenn er auch nicht ganz verschwunden war.

    "Sehen Sie, manches Mal hilft es mehr einen Sachverhalt einem Fremden zu erzählen. Ein Counselor ist dazu ausgebildet in die Psychologie einzutauchen. VIelleicht braucht es das aber garnicht immer. Oft hilf nur reden, ohne dass das Gegenüber einem in die Seele blicken will." sagte er vorsichtig denn er spürte, dass dies keine leichte Situation war.

    Adhara begann zu sprechen und er hörte zu, er saß einfach da und hörte zu. Das war aktuell alles, was er tun konnte. Es war alles was er tun sollte in diesem Moment, denn Leano hatte das Gefühl, alles andere wäre Fehl am Platze gewesen.

    Er blickte Adhara in die Augen und er sah, wie diese sich mit Tränen füllten. Sie kämpfte dagegen an, was wahrlich kein leichtes Unterfangen zu sein schien.

    Einen kurzen Moment blieb es still, auch Leano musste nach Fassung und nach Worten ringen. Er wog jedes seiner Worte das er wählte sorgfältig ab, ehe er es aussprach.

    "Ich weiß, dass ich ihnen nicht zu sagen brauche, dass sie nicht Schuld waren, ihr eigenen Leben zu retten richtig war und das alles. Das haben sie sicherlich schon tausend Mal gehört und glaube es ja doch nicht." er berührte kurz ihre Hand. "Niemand kann einen solchen Schmerz, einen solchen Verlust nachvollziehen, der das nicht selbst erlebt hat. Selbst diejenigen, können es oft nicht......." sagte Leano leise. "Schämen sie sich nicht für ihre Art der "Bewältigung". Es ist nur menschlich, dass sie versuchen die Kontrolle über etwas wieder zu gewinnen, was ihnen ihrer Meinung nach entglitten ist. Ich bin mir jedoch sicher, und ich sage das nur ungern, selbst sollten sie es schaffe auf dem Holodeck einen oder mehrere Szenarien zu bestehen und Leute zu retten, so bleibt es doch wie es ist. Was es ist. Holodeckprogramme sind nicht mehr als Photonen die Bilder erzeugen, Bilder die keinerlei Bedeutung haben. DIe Leere in Ihnen wird nicht gefüllt werden, wenn sie es schaffen Photonen vor dem Tod zu bewahren. So leid es mir tut........" schloss Leano und schwieg einen Moment. Er war zugegebener Maßen etwas überfordert gewesen mit der Beichte, kannten sich die beiden doch erst seit ein paar MInuten. Umso wichtiger war es Leano der jungen Frau ihm gegenüber das Gefühl zu vermitteln, dass ihre Geschehnisse sicher waren und nicht durch Leano die Runde auf dem Schiff machten.


    "Ich hatte mir schon gedacht, dass mein Ruf mir vorauseilt. Ich muss zugeben, als SIe das Casino betraten hatte ich ebenfalls durchaus anderes im Sinn. Dahingehend brauchen SIe sich für nichts zu entschuldigen, denn ihre Einschätzung hätte durchaus der Wahrheit entsprechen können. Beiderseits. Wenn das Gespräch nicht eine gewisse Dynamik entwickelt hätte, wer weiß, wer weiß." sagte Leano sachlich und lächelte kaum merklich. Was nicht ist konnte ja noch werden. Aktuell wäre jeder Flirtversuch jedoch zu weit gegangen, das wusste Leano.



    [Wörter: 620]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2030


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    Es überraschte Adhara selbst, als wie tröstend sie diese kleine Berührung der Hand empfand. War hinter der toughen hart aufgearbeiteten Fassade vielleicht doch das Bedürfnis nach Nähe? De Wunsch, einfach in den Arm genommen zu werden? Wärme war etwas, was in den letzten Jahren ihres Lebens kaum existiert hatte. Sie hatte funktioniert, hatte gelernt, sich in ihre Arbeit gestürzt. Doch sich selbst als Frau hatte Adhara dabei verloren.


    "Sie 'aben ja Recht....", seufzte sie leise und ließ die Schultern hängen.

    "Und ich bin mir sogar bewusst darüber, dass meine Art der Bewältigung absolut nicht zielführend ist. Ich 'abe über zwei Jahre lang versucht, zu verdrängen. Ich 'abe einen riesigen Bogen um Counselor gemacht- abgesehen von den Pflichtsitzungen, die ich von der Akademie aufgedrückt bekommen 'abe. Es war in den letzten Semesterferien.... ich war Kadettin und da wissen Sie genauso gut wie ich, dass man nichts verheimlichen kann. Wenn man mit Brandverletzungen behandelt werden muss, werden Fragen gestellt. Merde... ich 'atte immer gebetet, dass ich keinen Betazoiden erwische. Ich war scheinbar überzeugend genug, dass sie mich nach ein paar Monaten in Ruhe gelassen 'aben."


    Nein, bis zu diesem jetzigen Zeitpunkt war sie nicht bereit gewesen, überhaupt darüber zu reden. Nicht einmal mit den gemeinsamen Freunden, die die Gespräche vielleicht genauso gebraucht hatten...


    "Was ich zutiefst bereue ist, dass ich unsere gemeinsamen Freunde seitdem gemieden 'abe. Ich denke, der nächste große Schritt den ich gehen muss wäre, mich bei ihnen wieder zu melden. Ich vermisse sie unglaublich.... aber ich 'abe auch Angst wie sie reagieren, wenn ich plötzlich nach über zwei Jahren aus dem Nichts auftauche. Sie 'ätten mich auch gebraucht, Matteo war auch ihr Freund."


    Unbewusst griff sie nach der Teetasse als wolle sie sich daran festhalten und redete sich einfach weiter von der Seele was sie bisher so fest hinter ihren Mauern gehalten hatte.


    "Er war kein Kadett sondern Künstler und Tätowierer. Ein Träumer, Poet, Naturliebhaber....So 'abe ich ihn kennen gelernt. Tom, ein Bajoraner aus unserer Gruppe 'atte schon einige Tattoos von ihm und 'at uns mehr oder weniger mitgeschleift. "


    Ihr Blick bekam etwas leicht Verklärtes als die Erinnerungen lebendig wurden.


    "Bei uns gab es "Das BAM". Das ist eine imaginäre Maßeinheit an Anziehungskraft gemessen am ersten Aufeinandertreffen von Toms Eltern, die sich so in einander verschossen 'aben, dass sie sich nach einer gemeinsamen Nacht über ein 'albes Jahr bis zum nächsten Wiedersehn treu blieben. Klingt absurd... aber wir 'atten es. Dieses zusammen sein Wollen gegen alle Widrigkeiten... Wir 'ätten kaum eine langfristige gemeinsame Zukunft gehabt mit unseren unterschiedlichen Lebenszielen. Aber da war etwas Stärkeres was jegliche Logik und Rationalität in die 'interste Ecke gedrängt 'at.. "


    Ihr aus dem Fenster in die Unendlichkeit des Alls gerichteter Blick wanderte zurück zu Leano und ins Hier und Jetzt.


    "Keine Ahnung, ob mich "das BAM" noch mal erwischen wird. Und ich bin noch weit davon entfernt, auf der Suche zu sein. Aber mir fehlen Spaß und Leichtigkeit. Und Freundschaften."


    Sie löste den Griff um die Teetasse und realisierte: Eine Tasse wurde irgendwann kalt. Eine Hand blieb warm.


    "Wir sollten das Siezen langsam lassen, n'est-ce pas? Fühlt sich falsch an, jetzt wo du mehr über mich weißt als ...fast jeder."


    (Wörter 528)

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2030


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    Leano lachte kurz auf, als sie die Geschichte mit den Counselor erzählte. Er hatte etwas ähnliches erlebt, immer gehofft das seine sauber einstudierte Geschichte im Bezug auf seine Familie von allen geschluckt wurde. Er hatte wirklich keine Lust gehabt, seine "schwierige" Kindheit und das Verhältnis zu seinem Vater mit jedem x-beliebigem Pychologen durchzukauen. Er wusste, dass sein neu gewonnener Ehrgeiz seinem Vater die Wut ins Gesicht trieb und er hatte da absolut nichts dagegen. Aber in den letzten Monaten war da noch mehr, etwas das nichts mit seiner Familie zu tun hatte. Er war gerne hier, ein Umstand den er sich so niemals vorgestellt hatte. Er sah Adhara an. Genau wegen solchen Kameraden war die Shenzhou inzwischen sein Zuhause geworden.

    "Ich kann sie gut verstehen, ich bin auch kein großer Fan von der Arbeit eines COunselor. Sicherlich sind sie wichtig, aber es gibt Umstände die man mit sich selbst, oder mit betroffenen ausmachen muss. Auch wenn die psychologische Abteilung da anderer Meinung ist, gibt es Dinge die einen Counselor nichts angehen" sagte er und war doch umso überraschter, dass er auf Adhara's Geschichte wie ein Counselor reagiert hatte. Er hörte weiter zu und nickte immer wieder. SIe schien inzwischen genug Vertrauen gefasst zu haben, dass sie über die vergangenen Erlebnisse sprach und er wollte sie nicht unterbrechen. Die ganze Situation hatte zwar etwas surreales, aber er hatte das Gefühl, dass dies alles schon so seine Richtigkeit hatte.


    "Vielleicht sollten Sie genau da mit ihrer Heilung beginnen. Der Umstand der ihnen am meisten Sorge und Qual zu bereiten scheint, sollte vielleicht der Punkt sein an dem zuerst angesetzt werden sollte. Ich weiß, das ist nicht immer einfach, aber das ist Heilung selten." sagte Leano leise und vorsichtig. "VIelleicht fühlen ihre Freunde sich genau so wie sie, wissen nicht was sie sagen oder machen sollen. Wissen nicht wie sie reagieren werden wenn sie sich zuerst melden. Einer muss eben den Anfang machen, sonst weiß man nie was passieren wird."

    "Sie sagen selbst, es fehlen Ihnen Freundschaften. Dann wäre das doch der richtige Ansatz und Zeitpunkt wieder etwas Freude in ihr Leben zu bringen. Und vielleicht einen gesünderen Lebensstil mit Mittagspausen und einem Feierabend" setzt Leano mit einem sarkastischen Unterton hinzu. Der Inhalt der Botschaft war jedoch durchaus ernst gemeint.

    Wieder griff er nach ihrer Hand, als sie die Teetasse losgelassen hatte. DIeses Mal streckte er seine ihr zu. "Leano, freut mich dich kennen zu lernen" sagte er mit einem verschmitzen lächeln. "Und keine Sorgen, deine Dämonen werde ich bei mir hegen und pflegen, vielleicht verstehen sie sich ja mein meinen"


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    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2035


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    "Mon plaisir, Leano. Adhara, professionelle Dämonenzüchterin, nebenberuflich Ärztin", ergriff sie seine Hand mit starkem, doch nicht unangenehmem Druck.

    "Dann 'offen wir mal, dass sie sich verstehen ohne sich zu paaren und zu vermehren", schmunzelte sie.

    Doch gleichzeitig wurde ihr bei seiner Aussage bewusst, dass sie bisher nur über sie geredet hatten und sie von Leano noch nicht allzu viel wusste.

    Er war also kein Fan von Counselors...


    "Generell finde ich ja schon, dass Counselors wichtige Arbeit leisten. Allerdings nur wenn man es selbst zulassen kann. Bei Pflichtsitzungen 'abe ich mich einfach bewertet gefühlt. Der beste Rat bringt nichts wenn man nicht bereit ist, ihn zu 'ören. Und zu meiner Zeit 'atte ich einfach Angst, dass sie meine Karriere zerstören könnten bevor sie überhaupt begonnen 'atten.... Dass sie mich mit einem "nicht tauglich" von der Akademie kicken....Die Genugtuung wollte ich meinen Eltern nicht geben, dass ich nicht in die Sternenflotte gehöre."


    Ihr Gesicht zeigte bei den letzten Worten eine gewisse Spur von Trotz.


    "Aber zurück zu deinen Dämonen... Anzahl? Rasse? Fellfarbe? Nachtaktiv oder eher der Typ Schläfer, der nur vorbei kommt wenn man nicht damit rechnet? "

    Sie formulierte ihre Frage scherzhaft als würde sie über Haustiere reden. Doch letztendlich fragte sie sich, ob er seine eigenen Dämonen angesprochen hatte weil er ihrem Beispiel folgen und sich auch Dinge von der Seele reden wollte. Sie wusste bereits, dass er mit zu den McMasters- Betroffenen gehörte und das Thema auf ein späteres Treffen verschoben hatte. Was war da noch?

    Sie musterte ihn aufmerksam.

    Dass er kurze Affären stabilen Langzeitbeziehungen vorzuziehen schien musste nichts heißen. Zwar konnte das auf eine Bindungsangst hinweisen, doch vielleicht hatte er auch bloß noch nicht das BAM gefühlt... sprich die Richtige noch nicht getroffen.


    Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm.

    "Wenn du reden möchtest, bin ich genauso für dich da, wie du es gerade für mich warst. Ich mag Ärztin sein, aber ich bin kein Counselor...und im Augenblick trage ich nicht einmal eine Uniform, bin also einfach nur Adhara. Wir können auch gerne irgendwo 'in gehen, wo wir weniger Publikum bei unserem Seelenstriptease 'aben. Ansonsten 'ätte ich jetzt wirklich gerne einen Drink. Keinen Synthehol- Mist, sondern etwas was das aufgewühlte Gemüt wieder etwas beruhigt."


    (Wörter 368)

  • Ort des Geschehens: Casino
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2035


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    "Sehr erfreut" war Leanos Antwort auf die Vorstellung seines Gegenübers. Er grinste ob ihrer Bemerkung und nickte leicht.

    "Nun, wer ich bin muss ich wohl nicht mehr erwähnen. Scheinbar eilt mein Ruf mir Voraus." schmunzelte er. Wenn Adhara Fragen hatte, würde sie wohl damit herausrücken, da war sich der Italiener sicher.


    "Nun, ich glaube die Rasse meiner Dämonen zu bestimmen ist nicht ganz so einfach." begann er als Adhara das Gespräch auf diese lenkte. "Eher bin ich der Meinung, dass ich hier wohl eine recht bunte Truppe zusammengetragen habe. Alle natürlich mit ihren eigenen Vorstellungen und Vorgehensweisen." er schaute sich kurz um und dann wieder sein Gegenüber an. "Vielleicht sollten wir dieses Gespräch doch etwas in einen privateren Rahmen verlegen." begann er. Nicht das sie belauscht werden würden, doch immerhin war er Teil der Führungscrew und sollte jemand einen Fetzen des Gesprächs aufschnappen, waren schneller Gerüchte im Umlauf als man Wasserfass sagen konnte. Es würde schon Getuschel geben, dass Leano hier mit der neuen Bordärztin, scheinbar in privater Unterredung, saß, und dann auch noch mit ihr das Casino verließ, das war Leano jedoch egal. Er hatte genug Selbstbewusstsein um das wegzulächeln und wenn man genau hinsah, wunderte dies sowieso niemanden mehr.

    "Darf ich dich auf ein Getränk in mein Quartier einladen? Garantiert ohne nervige Mitbewohner. Ich glaube ich habe sogar noch eine Flasche echten Rotwein von der Erde irgendwo." schmunzelte er. SO wirklich damit rechnen, dass Adhara seiner Einladung folgen würde, tat er nicht. Wer konnte es ihr verübeln. Sie musste diverse Geschichten über Leano gehört haben, jedoch schien sie sich selbst ein Bild von ihm machen zu wollen. Tatsächlich faszinierte Leano etwas an dieser Frau, er konnte jedoch nicht nicht genau sagen, was es war. Er hatte keinen besonderen Plan für diesen Abend, so wie er es sonst meist hatte. Er würde das alles hier auf sich zukommen lassen. Im einfachsten Fall, war der Abend mit guten Gesprächen gefüllt. Wer wusste schon wohin die Pfade führen sollten.


    [Wörter: 328]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casino---> Weg zum Quartier
    Beteiligte Personen: Leano Casadio  Thanos Sohn des Thorvaq (erwähnt), Hieronymus Dallas (erwähnt)
    Datum:16.09.2402 Uhrzeit: 2035


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    Ja, es war wirklich besser, den Rest des Gesprächs woanders hin zu verlagern. Auch Adhara waren manche Blicke nicht entgangen. Sicher bildeten sich nun die wildesten Gerüchte, weil sie weinend mit dem Herzensbrecher am Tisch gesessen hatte. Doch hinter falschen Gerüchten konnte man seine echten kleinen Dummheiten wunderbar verstecken. Würde das hier eine Dummheit werden? Oder eher ein spannendes Abenteuer? Noch war alles komplett offen.


    "Zu Rotwein sage ich nicht nein" , schmunzelte sie und ließ damit offen zu was sie sonst Ja oder Nein sagen würde.


    "Und zu Quartieren ohne Mitbewohner auch nicht."


    War es nicht erstaunlich, dass sich Adhara gestern noch bei Thanos und Harry darüber beschwer hatte, dass ihre Mitbewohnerin keinen Führungsoffizier mit Einzelquartier datete, und genau sie bekam nun diese Einladung. Das hatte fast etwas von Karma ...

    Adhara leerte die letzte Pfütze ihres inzwischen nur noch lauwarmen Tees.


    "Allors... allons-y!"


    Im Gehen ließ sie den Blick noch einmal neugierig durch das Casino schweifen und merkte, wie einige plötzlich tuschelnd den Blick abwandten.


    "Und 'ier sehen Sie LtJg Casadio mit seinem nächsten Opfer, das naiv in seine Falle tappt...." kommentierte sie sarkastisch, nachdem sie ein Stück weit auf den Gang getreten waren und niemand sie mehr hören konnte.


    ###Ein 'erz das in Trümmern liegt lässt sich nicht weiter brechen. Aber vielleicht kann er Pflaster kleben und ein paar Bruchstücke wieder zusammen setzen. Ich kann also nur gewinnen###


    "Merde... der Buschfunk wird explodieren.... Wenn mir eine gewisse Diskretion nicht wichtig wäre würde ich denen jetzt eine Show liefern. " Sie rollte die Augen als ihre trotzige Seite für einen Moment die Überhand gewann.

    Sie atmete einmal tief durch um sich nicht weiter über die Dorfmentalität mancher Casinobesucher zu ärgern und schaute zu Leano, der über derlei Blicke und Gerede erhaben zu sein schien. Oder abgehärtet...


    "Non, mon ami, du bist 'eute nicht der Jäger und ich bin kein Reh. ", sagte sie leise während sie auf den Turbolift warteten.


    Jeder Schritt näher zum Quartier brachte eine gewisse Spannung mit sich, die Adhara jedoch nicht als unangenehm empfand sondern mit Neugier begrüßte.


    (Wörter 344)

  • Ort des Geschehens: Casino > Quartier Leano
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum:16.09.2402 Uhrzeit: 2035


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    Tatsächlich schien Adhara seiner Einladung gegenüber nicht abgeneigt und auch die angebotene Flasche Rotwein schien ihren Geschmack zu treffen. Seine Freude und Verwunderung ließ sich Leano nicht anmerken und seine Gedanken kreisten um den Abend. Den Seitenhieb mit der nervigen Mitbewohnerin konnte sich der junge Mann nicht verkneifen, saß er doch am Nebentisch als sie sich bei ihren Kollegen darüber beschwert hatte. Tja nun, so schnell konnten aus Wünschen Wahrheit werden, wenn auch nicht immer so wie man es sich vorstellte. Auch daran musste man sich zwangsläufig in der Sternenflotte gewöhnen. Selten war das Leben so unberechenbar wie in der Flotte, zumal auf dem Flagschiff und so weit draussen im All. Nicht umsonst waren viele auf der Suche nach Abenteuer zur Akademie gegangen. DIe meisten fanden, wonach sie suchten. Manche kamen dabei um, andere konnte ihren Enkeln davon erzählen. Wiederrum andere, versauerten an einem Schreibtisch.

    Leano wischte die Gedanken beiseite als Adhara ihre Tasse leerte und zum gehen aufforderte. "Ma certo, amore mio" sagte er und erhob sich gleichfalls von seinem Platz. Er ging, etwas versetzt zu Adhara durch das Casino. Die Blicke störten ihn nicht, denn er war durchaus gewohnt wie er angesehen wurde. ###Wenn ihr wüsstet### schoss es ihm durch den Kopf. Gewohnt lässig und souverän bewegte er sich durch die Reihen von Tischen und Stühlen Richtung Ausgang.


    Als die beiden den Gang erreicht hatten sprach Adhara laut aus, was vermutlich die Mehrheit der im Casino Anwesenden gedacht hatten. Er schmunzelte kurz und sah sie an, musterte sie, sagte jedoch nichts dazu. Die Schritte der Beiden trugen sie Richtung Turbolift und auch Leanos Gedanken kreisten um den Buschfunk, den sie nun mehr oder weniger absichtlich losgetreten hatten. Er war bereits jetzt gespannt, was dies für Auswüchse annehmen würde, ebenso wie er auf diesen Abend gespannt war.

    "Wir werden es bald erfahren, was das "gemeine" Volk darüber denkt." sagte Leano auf dem Weg zum Turbolift. Als sie dort angekommen waren, sah er sie wieder an. "Es ist erstaunlich wie auf einem solche großen Schiff solche Sache schnell die Runde machen. Trotz der fordernden Arbeit auf einem Schiff der Flotte, scheint die Sensationsgier der Leute unersättlich." sagte er nur um kurz darauf Adhara´s leise Worte zu vernehmen. Ehe er antworten konnte war der Turbolift aufgeglitten und die beiden konnten einsteigen. Leano gab dem Computer das Ziel durch und der Lift setzte sich in Bewegung. WIeder lächelte er, denn die letzten Worte von Adhara hallten in seinem Kopf nach. Als der Turoblift zu stehen kam sagte Leano entspannt: "Das wäre ja auch langweilig." schmunzelte er. "Diese Seite an mir scheinst du ja bereits zu kennen, aber ich habe auch noch andere, nicht weniger interessante wie du vielleicht feststellen wirst." mit einem sanften Griff um ihre Taille bedeutete er ihr den Turbolift zu verlassen. Ein leichtes Kribbeln stellte sich nun auch bei Leano ein. "Ein Jäger wird manches Mal ohne es zu merken zum gejagten." setzte er hinzu ohne den genauen Sinn seiner Aussage zu erklären und ehe es die beiden versahen, standen Sie von seinem Quartier. Er öffnete die Tür und deutete hinein, wieder mit einem sanften Griff um ihre Taille. "Herzlich Willkommen im Casa del Leano" sagte er und trat hinter ihr ins Quartier. Vor ihnen erlffnete sich ein großer Raum, Standart der Sternenflotte für Junioroffiziere, jedoch teilte er sich als Führungsoffizier den Raum nicht mit jemandem. Da er bereits über 2 Jahre auf der Shenzhou war, hatte er inzwischen dem doch recht faden Föderationsstandard seinen eigenen Touch gegeben. So hatte er sich ein größeres Sofa in eine Ecke gestellt und diese mit weichen Kissen verschönert und deutlich gemütlicher gemacht. Ein leichter Hauch von Mittelitalien machte sich im Quartier breit, was durch Bilder an der Wand von Ravenna und dem Mittelmeer verstärkt wurde. Auf einem Sideboard standen, vollkommen ungewohnt, Bilder seines Bruders und auch seiner Mutter. In einer Ecke lag ein altmodischer Fussball und sein Schreibtisch quoll über vor Padds. In einem TIsch in der Ecke lag ein auseinandergebauter Triccorder und etwas Werkzeug. Alles in allem, nicht unordentlich aber auch nicht klinisch rein. Man konnte deutlich spüren, dass dort jemand lebte. "Mach es dir bequem, fühl dich wie Zuhause, ich werde uns den Rotwein öffnen." kurz deutete er zur gemütlich Sitzecke. Er selbst verschwand im Nebenzimmer und kehrte nach kurzer Zeit mit einer altmodischen Flasche Wein und zwei Gläsern zurück. "Ein Gläschen Giacomo Conterno, mi amore?"

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Casa del Leano (Quartier)
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2040


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    Neugierig schaute Adhara sich um als sie das Quartier betraten. Er wollte ihr also seine unbekannten Seiten zeigen. Quartiere gaben meist mehr Aufschluss über jemanden, als mam manchmal preisgeben wollte. Etwas länger blieb ihr Blick an den Fotos auf dem Sideboard hängen.


    ###Scheint sein Bruder zu sein... Sa mère pas de père###


    Dass es auf den ersten Blick kein Bild von seinem Vater zu geben schien, deutete Adhara dass er aus verschiedenen möglichen Gründen keinen kein gutes Verhältnis zu ihm hatte oder ihn nie kennen gelernt hatte. Denn Verstorbene ehrte man meist besonders.


    ###Dein Dämon scheint ein Familiendämon zu sein...### mutmaßte sie.

    Diesbezüglich konnte sie auch eine Spur mitreden, auch wenn sich ihr Verhältnis zu ihren Eltern inzwischen wieder soweit entspannt hatte, dass es sie nicht mehr belastete oder größere Trotzreaktionen heraufbeschwor.


    Um nicht zu neugierig zu wirken, ließ sie sich auf das gemütliche Sofa mit den weichen Kissen plumpsen während Leano den Wein aus dem Nebenraum holte.


    Die Bilder an der Wand gaben dem Quartier ein kleines Stück Italien mitten im All und wirklich das Gefühl, dass der Raum bewohnt war. Das konnte man von ihrem eigenen Quartier leider gar nicht sagen. Sicher hatte auch das eher schlechte Match mit ihrer Mitbewohnerin damit zu tun, dass sie es sich gar nicht erst gemütlich machen wollte.

    Über den Fußball musste sie leicht schmunzeln. Ob er hier im Quartier damit Tricks übte oder auf dem Holodeck irgendwelche großen Spiele mitspielte?


    "Merci beaucoup. Ein Gläschen... oder vielleicht auch zwei...."schmunzelte sie als er mit dem Wein und zwei Gläsern zurück kam. Sie bemerkte, dass er sie nun schon zum zweiten Mal etwas mit "Amore" genannt hatte.

    "Aber wenn du mir deine anderen interessanten Seiten zeigen willst, pack den Charmeur ein. Den brauchst du bei mir nicht."

    Sie sah ihm fest in die Augen.

    "Amore.... l'amour... das ist ein zu großes Wort, um es daher zu sagen. Liebe ist etwas was über lange Zeit wächst, was man pflegen muss. Das 'at nichts mit uns 'ier und jetzt zu tun. Dieses Kribbeln ...c'est pas l'amour. Das sind niedere Instinkte gepaart mit viel Neugier und dem Wunsch eine innere Leere zu füllen. Wir sind beide auf der Suche, aus alten Mustern auszubrechen und es gibt keine Jäger oder Gejagter....Wir sind ebenbürtig."


    Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und sie prostete ihm zu.

    Adhara war gespannt, wie er auf ihre kleine Ansagereagieren würde. Hatte sie ihn eingeschüchtert? Oder herausgefordert?



    (Wörter 402)




  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2040


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    Leano nickte als Adhara ihm zu verstehen gab, das sie gerne in Glas Wein trank. Er stellte die Gläser auf den kleinen Couchtisch, der dem Sofa vorgelagert war und goss behutsam etwas von der samtroten Flüssigkeit in die Gläser, immer darauf achtend, nichts von diesem guten Getränk zu verschütten.

    Als sie zu sprechen begann hielt er inne und sah sie an. Ihre Blicke trafen sich und sie wich nicht aus, nein sie fixierte ihn ohne bedrohlich oder böse zu wirken. Sie zeigte, dass Sie entschlossen war und keine Angst hatte zu sagen was sie dachte. Leano richtete sich auf, während sie sprach, ließ den Blick jedoch nicht von Adhara, Sie folgte ihm mit ihren Augen und der junge Italiener hatte das Gefühl dass hier während der Ansprache von Adhara ein Gefecht ausgetragen wurde. Der Blickkontakt untermauerte ihre Worte nur noch und es war vollkommen klar, dass derjenige der seinen Blick zuerst abwenden würde, der Gefecht "verlieren" würde. Als die junge Frau auf seinem Sofa geendet hatte, sah er ihr noch kurze weiterhin in die Augen. Er sah, wie ein Lächeln ihre Lippen umspielte und sie ihm dann mit einem Glas in der Hand zuprostete. Er lächelte ebenfalls und löste den Blick. Nur, fühlte es sich nicht nach Verlieren an. Leano war klar, das Adhara es nicht um gewinnen ging, sie wollte genau das, was sie soeben gesagt hatte. Gleichberechtigung, Ebenbürtig sein.

    Er hob seinerseits ein Glas und ließ es an Adharas erklingen. "Salute" sagte er und ging er um den Tisch herum. Er setzte sich. "Ich sehe dich als ebenbürtig, keine Frage. Und das empfinde ich als sehr angenehm, das versichere ich dir." fuhr er fort und sag Adhara wieder an. "Ich würde lügen, wenn ich nicht zugäbe, dass dies hier etwas vollkommen anderes ist als bisher."

    Leano nahm einen Schluck. "Und das ist gut so. Das erste Mal in meinem Leben habe ich nicht das Gefühl etwas zu erreichen, jagen zu gehen und Erfolg haben zu müssen" sagte er weiter und lehnte sich etwas im Sofa zurück. Er empfand das wirklich als sehr angenehm, auch wenn er es sich nicht erklären konnte. Die bisherigen Eroberungen hatte es ihm immer recht leicht gemacht. Er hatte mit seinem Charme und seiner manipulativen Art bekommen was er wollte. Bei dieser Frau war es anders. Es hatte bereits anders begonnen und würde sicherlich auch anders enden. Und das war ihm, gelinde gesagt, sehr recht.


    [Wörter: 400]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09. 2402 Uhrzeit: 2045


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    Er war ihrem Blick nicht ausgewichen und löste ihn erst bei der stillen Übereinkunft, auf die sie beide anstießen.

    Doch seine Worte ließen sie stutzen. Hatte er nie zuvor - wirklich nie- eine Frau, die es bis in sein Quartier geschafft hatte als ebenbürtig empfunden? Was war an ihr anders? Adhara konnte sich nur schwer vorstellen, dass sie bisher die Erste mit einer eigenen Meinung und der Offenheit war, diese auch auszusprechen. Oder datete er immer bewusst weit "unter seinem Status" um sich als Sieger der Jagd fühlen zu können?


    Doch bevor sie sich weiter den Kopf zerbrach machte sie erst einmal, was er ihr beim Betreten des Quartiers gesagt hatte: sich wie zuhause fühlen. Sie kickte ihre locker geschnürten derben Boots von den Füßen um es sich auf dem Sofa eine Spur bequemer machen zu können und Leano gleichzeitig zuzusichern, dass sie nicht vor hatte, schnellstmöglich wieder zu gehen.

    "Besser..." seufzte sie zufrieden und nippte an ihrem Glas.


    Er hatte sich selbst also bis zu diesem Moment bei jeder Eroberung, jedem gebrochenen Herzen selbst unter Erfolgsdruck gesetzt? Ob dieser Druck, sich selbst - und möglicherweise anderen. etwas beweisen zu wollen etwas damit zu tun hatte, dass es kein Bild von seinem Vater in diesem Quartier gab? Adhara nahm noch einen größeren Schluck und stellte das Glas auf dem Tisch ab während sie sich in ihrem Kopf schon einmal die richtigen Worte zurecht legte um nun nicht selbst wie ein Counselor rüberzukommen.


    "Vielleicht 'at dich dieser Druck, den du dir auferlegt 'ast 'at um viele Augenblicke wie diesen gebracht. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, andere Frauen besonders gut verstehen zu können. Ich versteh mich selbst ja nicht mal. " Sie lachte kurz auf. "Mit Männern komme ich meist wesentlich besser aus. War irgendwie schon immer so. Aber... ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich so anders bin als alle anderen. Ich meine... ich 'atte da im Casino meinen schwächsten und verletzlichsten Moment der letzten Jahre- und du 'ättest ihn ausnutzen können. Das 'ast du aber nicht getan. "


    Sie suchte seinen Blick und rückte ein kleines Stückchen näher.


    "Und nun bin ich 'ier...in deinem Quartier, auf deiner Couch. Nicht weil du der erfolgreiche Verführer bist sondern weil du mich als Mensch interessierst und ich denke, dass du es wert bist einen Blick 'inter deinen Ruf...deine Fassade zu werfen. Bitte stoppe mich wenn ich mit meinen Mutmaßungen daneben liege oder du nicht darüber reden willst- aber dein Erfolgsdruck... 'ängt das damit zusammen, dass ich 'ier kein Foto von deinem Vater sehe? "


    Sie deutete mit dem Kopf leicht in die Richtung des Sideboards mit den Fotos.


    (Wörter 438)

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.02.2402 Uhrzeit: 2045


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    Leano sah kurz den Schuhen nach, als diese über den Boden flogen und musste grinsen. Er hatte ihr gesagt, sie solle sich wie zuhause fühlen und er konnte gut nachvollziehen, weshalb die schweren Schuhe störten. Zeitgleich konnte sie es sich auf seinem Sofa etwas bequemer machen und Leano bemerkte mit Freude, dass sie wohl vorerst vor hatte zu bleiben. ###Das ist normalerweise nicht das erste Kleidungsstück, das hier fällt### dachte er und wischte den Gedanken schnell wieder zur Seite.

    Sie begann zu sprechen und es lag etwas vorsichtiges in ihrer Art. Er senkte kurz den Blick als er ihre Worte vernahm. "Schon möglich, das ich mich um viele Erfahrungen gebracht habe. Ich genieße diesen Moment sehr, das solltest du wissen." sagte er leise, kaum hörbar und vielleicht mehr zu sich selbst?

    Sein Blick hob sich wieder. "Das hier, das alles, war in der Vergangenheit nicht das Ziel." sagte er ehrlich und hoffte, dass Adhara es verstehen würde.

    "Der Erfolg war wichtig, der was für gewöhnlich im Nebenzimmer stattfindet war wichtig." sagte er etwas trotzig. "In meiner Jugend war ich nicht sonderlich erfolgreich.....und wenn ich erfolgreich war, war es meist nicht legal" fuhr er fort und erwartete, dass Adhara bald das Quartier nun verlassen würde, wenn sie mit bekamm mit wem sie es hier zu tun hatte. Da sie nun bereits so ehrlich zueinander waren, beschloss Leano fort zu fahren und auf die Reaktion seines Gegenübers zu warten. Wenn es so sein sollte, saß sie nach seinem "Geständnis" noch hier, ansonsten hatte er sich zumindest nicht verletzt oder ihr das Herz gebrochen.

    "Ich.....bin nicht ganz freiwillig zur Sternenflotte gegangen. Wenn man es genau nimmt, bin ich soetwas wie das schwarze Schaf der Familie, im Gegensatz zu meinem Bruder, der ein Vorzeige Sohn war, schon immer. Während mein Bruder Giovanni immer gut in der Schule war und meiner Familie nie Schande machte, war ich immer der der Mist baute. Ich hatte schon früh gemerkt, das ich mit meiner Art insbesondere bei Mädchen und Frauen nahezu alles erreichen konnte. Das Abenteuer war das Ziel, das wichtigste. Nebenbei wurden ein paar krumme Dinger gedreht um sich über Wasser zu halten und immer mal wieder durften mich meine Eltern von einer Wache oder aus einer Arrestzelle holen. SIe taten es auch immer, und zuhause gab es natürlich Schelte. Aber was kümmerte mich das. Mein Bruder war ihr ganzer Stolz, ich war immer nur der zweite und das würde sich nie ändern, also warum spuren." erzöhlte Leano und langsam wurde sein Hals trocken. Er nahm einen Schluck Wein um seine Kehle zu befeuchten und fuhr dann fort.

    "Ich wurde ja immer raus geholt, was sollte schon passieren? Naja, immer, bis auf das letzte Mal. Meine Eltern ließen sich Zeit, ließen mich hängen. Und als es dann soweit war, eröffneten SIe mir, das sie das alles nicht mehr mitmachen würden. Es gab für mich zwei Wege. Eine karge Arrestzelle? Irgendwann für den Rest meines Lebens, oder eine militärische Ausbildung." sagte er und sah Adhara an.

    "Mein Bruder, inzwischen Ensign und bei der Sternenflotte, machte sich bei mir für eine militärische Ausbildung stark. Ich müsse ja nicht bleiben, wenn ich das nicht wollen würde, jedoch würden mir 4 Jahre weg von Zuhause und die Ausbildung gut tun, so waren seine Worte. Und sie taten mir anscheinend gut und ich bin immernoch hier. Inzwischen tatsächlich freiwillig. Captain Rix hatte mich auf die Shenzhou geholt, mir die Chance gegeben mich weiter auszuzeichnen. Ich habe viele alte Verhaltensmuster abgelegt, bin inzwischen deutlich weiter vom Knast entfernt als damals. Aber alles konnte ich nicht ablegen." wieder nahm er einen Schluck. "Mein Vater lachte mich aus, glaubte sich an mich und meinen Erfolg. Er war der felsenfesten Meinung, dass ich nach nichteinmal einem halben Jahr wieder angekrochen käme. Mein Bruder und meine Mutter unterstützen mich, mehr oder weniger öffentlich. Mit jedem Monat der auf der Akademie verging wuchsen die Anfeindungen meines Vaters. Er wollte allen beweisen, das er recht hatte und ich ein verkommenes Subjekt war. Ohne meinen Bruder hätte ich die Zeit nicht durchgestanden. Irgendwann wollte ich erfolgreich sein, allein um zu zeigen, das mein Vater unrecht hatte. Ich kämpfte mich durch und gab ihm quasi den Rest, als ich mich nach meiner Ausbildung weiter verpflichtete. Ich wollte weiterhin erfolgreich sein, auch in anderen Dingen. Und so tat ich, nebenbei natürlich, was ich am Besten konnte. Meine Charme spielen lassen und naive und leichtgläubige Frauen verführen. " endete Leano. Er sah Adhara an, erwartete eine Ohrfeige und das sie aufstehen würde und gehen. "Und nun, sitzt du hier."


    [Wörter: 755]

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2050


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    Dass er zugab, den Moment zu genießen zauberte Adhara ein kleines Lächeln auf die Lippen. Sie hatten sich dafür entschieden, diesem Abend einfach seinen Lauf zu lassen, was für einen Kontrollfreak wie sie ebenfalls eine neue Erfahrung war, die sie nun nicht missen wollte.

    Sie hörte ihm einfach aufmerksam zu- so wie er es bei ihr im Casino getan hatte- als er von seiner schwierigen Jugend zu erzählen begann und davon wie er letztendlich bei der Sternenflotte gelandet war. Ihn zu unterbrechen hätte sch falsch angefühlt auch wenn sie zwischendurch das Bedürfnis unterdrücken musste, seine Hand zu nehmen oder seinen Vater lauthals zu beschimpfen als ihr ausgeprägter Beschützerinstinkt durchbrach. Und die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Worte, die er wahrscheinlich genauso in sich hinein gefressen hatte wie sie über Matteos Tod....

    Hatte sie auf dem Weg zum Quartier noch ein Stück weit hinterfragt, ob er seine Dämonen nicht vielleicht nur ins Rennen geschickt hatte um eine Trophäe mehr zu sammeln, war sie nun vollkommen sicher, dass dies nicht der Fall war.


    "Und nun sitze ich 'ier...", wiederholte sie leise und rückte noch näher.

    "... mit einem Offizier und Abteilungsleiter der Sternenflotte." Sie lächelte sanft und legte vorsichtig ihre Hand an seine Wange.


    "Ich 'atte dir ja von meinem bajoranischen Akademiefreund und seinem Vater- dem mit dem BAM- erzählt. Sein Vater war als Jugendlicher beim Maquis gewesen und 'atte ebenfalls die Wahl zwischen Strafkolonie und Sternenflotte gestellt bekommen. Er wurde Captain und 'at sein Glück gefunden. Deine... Eskapaden als Teenager waren kein "mangelnder Erfolg" sondern ein 'ilferuf. Nicht du 'attest versagt sondern deine Eltern an dir. Bien... vielleicht 'ast du einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gebraucht... Aber alles was du jetzt bist 'ast du dir selbst verdient. Du kannst stolz auf dich sein, Lieutenant Junior Grade Casadio. Ich bin es."


    Langsam, ganz langsam hauchte sie ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, der mehr eine Bestätigung war, dass seine Lebensgeschichte sie nicht in die Flucht trieb, als die wilde Leidenschaft auf die sie beide es vor einer knappen Stunde möglicherweise abgesehen hatten.

    Mit einem Lächeln löste sie sich ein Stück. Es hatte sich einfach richtig angefühlt, ihn zu küssen und sie hoffte, dass sie durch ihre Annäherung nichts von ihrem Moment kaputt gemacht hatte.


    "Und dieses ....'Nebenzimmer'...." Mit einem frechen Grinsen schaute sie in Richtung Schlafzimmer.

    "Das braucht ganz dringend einen Exorzismus."


    (Wörter 395)

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2050


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    Ihre Berührung seiner Wange ließ seine Wangen etwas erröten. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Adhara so reagieren würde. Er war der festen Überzeugung gewesen, dass sie aufstehen und Gehen oder sich zumindest erst einmal auf Distanz begeben würde. Stattdessen begann sie leise und vorsichtig zu sprechen. Leano hatte bereits mehrfach das Gefühl gehabt, dass sie ihn gerne unterbrochen hätte und ihrem Unmut über mancherlei DInge Ausdruck zu verleihen, jedoch schien sie sich zurück gehalten zu haben. Ihre Worte, die sie nun mit Bedacht sprach, hörte Leano sehr bewusst und war tatsächlich etwas dankbar, dass sie so auf ihn einging. Das hier war so viel besser als ein Gespräch mit einem Counselor. Hier hatte er nicht das Gefühl bewertet zu werden und schon gleich garnicht, dass er dann für Dienstuntauglich gehalten wurde.

    Was dann folgte, erzeugt bei Leano eine Gänsehaut und er hatte alles andere als damit gerechnet. Adhara hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen und Leano war nahezu wie erstarrt. Es brauchte ein paar Millisekunden um das alles zu realisieren, dann erwiderte er den zarten Kuss nur zu gerne.

    Als sie sich löste sah Leano ihr Lächeln und lächelte ebenfalls etwas. Durch seine Erwiederung hatte er ihr hoffentlich gezeigt, dass dies alles für ihn in Ordnung war. Er hatte lange mit keinem über seine Vergangenheit gesprochen, jedoch hatte sich das Gespräch mit Adhara sehr vertraut angefühlt.

    Er musste grinsen als sie vorschlug, das Schlafzimmer einem Exorzismus zu unterziehen. "Ich wüsste nicht, dass wir einen solchen Exorzisten an Bord hätten. Aber ja, ich vermute du hast Recht. Die Geister der Vergangenheit." sagte er mit einem Lachen in der Stimme. Er sah sie einen Moment an: "Danke, für alles" sagte er leise.

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2409 Uhrzeit: 2055


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    "De rien" entgegenete sie mit einem warmen Lächeln. "Das 'aben wir beide gebraucht. Einfach reden.. keine Bewertung... "


    Ihre Geheimnisse hatten sie beide innerlich zerfressen und dafür gesorgt, dass sie in mancherlei Hinsicht ihres Lebens auf der Stelle traten. Beide legten einen großen beruflichen Ehrgeiz hin während sie privat einsam waren. Weder Leanos Eroberungen noch ihre Holodeck Rettungsversuche eines fiktiven Charakters konnten ihnen irgendeine Form von wirklicher Befriedigung geben. Sie machten weiter und weiter und schadeten sich im Grunde mehr, als dass es ihnen etwas brachte.


    "Und keine Erwartungen."


    Sie nahm ihr Weinglas in die Hand, zog ihre Beine an und lehnte sich an Leanos Schulter.


    "Mein Verhältnis zu meinen Eltern war auch nicht immer perfekt. Aber sie 'aben inzwischen akzeptiert, dass ich meinen eigenen Kopf 'abe. Sie sind beide Chirurgen und ich denke, ich sollte ihr kleines- überspitzt ausgedrückt- Prestigeobjekt werden. Ich war auf einem Eliteinternat...und sollte 'interher natürlich auch Chirurgin werden und mit ihrem Einfluss eine perfekte Karriere 'inlegen. Dann kamen die Romulaner. Und die Eltern meines besten Freundes fielen dem Krieg zum Opfer. Ich sah, wie er zerbrach. Und dann wollte ich nur noch eines: in Romulanerärsche treten und kämpfen. "


    Sie nahm eine großen Schluck und leerte ihr Glas.


    "So bewarb ich mich 'eimlich auf der Akademie ." Adhara grinste.

    "Merde...sie waren so sauer, dass ich mich ihrem Einfluss entzog und mein eigenes Ding durchzog. "


    Sie lachte trotzig.


    "Bien.. ich 'atte kurz mal mit der Sicherheit geliebäugelt aber sie 'atten mich erfolgreich so erzogen, dass ich nie ernsthaft 'interfragt 'atte, Ärztin zu werden. Ihr Wunsch war auch mein Wunsch. Aber eine Ärztin irgendwo im gefährlichen All...das war ein kleiner Skandal. Und ich wurde auch keine Chirurgin sondern "einer dieser Adrenalinjunkies aus der Notaufname" und eine "Leichenschubse". Zumindest 'aben sie jetzt eine Tochter mit gleich doppelter Facharztausbildung, mit deren Fleiß und 'ingabe sie vor ihren Freunden angeben können- wenn auch nicht in der gewünschten Fachrichtung. Und außerhalb ihres eigenen Wirkungskreises. "


    Adhara suchte Leanos Blick und lächelte.


    "Mit dem Adrenalinjunkie mögen sie Recht 'aben. Und die Pathologie 'at mich so fasziniert weil ich- wie du inzwischen vielleicht gemerkt 'ast- Dingen gerne auf den Grund gehe statt es beim ersten Eindruck zu belassen. Denn das könnte ein tragischer Fehler sein. "


    Ihr Lächeln wurde eine Spur frecher mit einem Hauch von Anzüglichkeit.

    "Der Exorzismus.... da würden mir ein paar Mittel und Wege einfallen...."


    (Wörter 396)




  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Adhara De Lacroix
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2402


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    Leano nickte leicht als Adhara die Gedanken ausgesprochen hatte, die ihn auch bereits umgetrieben hatten. Es war wahrlich angenehm sich mit jemandem zu unterhalten, der nicht einmal daran dachte, einen zu bewerten. Auch wenn Leano etwas Zeit gebraucht hatte um dies zu begreifen. Da sich Adhara zuerst ihm geöffnet hatte, war es etwas leichter gewesen, doch nicht wirklich einfach. Inzwischen war er froh, das er es getan hatte. Als sich Adhara an seine Schulter lehnte, lehnte sich Leano etwas mit ihr zurück, so das beide bequem auf dem Sofa sitzen konnten. "Mein Vater war, oder besser ist Diplomat und sehr stolz auf seine Karriere. Das versuchte er meinem Bruder und mir ebenfalls zu projezieren. Bei meinem Bruder hat es funktioniert. Inzwischen ist er Lieutenant Commander und SIcherheitschef eines riesigen Kahns. Ein Vorzeige Sohn, wie in sich mein Vater vorgestellt hatte." sagte Leano mit etwas Bitterkeit in der Stimme. "Ich würde lügen, wenn ich nicht genugtuung empfunden hatte, als mein Vater vor Wut fast explodiert wäre, als er erfuhr das ich bei der Flotte bleibe, ja sogar auf ein großes Schiff komme und dort Führungsoffizier werde." fuhr er mit leicht sarkastischen Unterton fort.
    Er legte zaghaft einen Arm um Adharas Schultern. Er hoffte, dass dies für Sie in Ordnung war. Aber er war sich sicher, dass sie es ihn wissen lassen würde, wenn nicht.

    "Offenbar haben wir beide unseren Weg gemacht, wenn auch vollkommen anders als unsere Erzeuger es vorgesehen hatten." murmelte er etwas in Gedanken versunken. "Ich zumindest bin in diesem Moment sehr froh, das du deinen Weg gegangen bis und dieser sich auf die Shenzhou geführt hat". sagte er leise weiter und nahm wieder einen Schluck aus seinem Glas.

    "Ich sehe nichts falsches daran, den Sachen gerne auf dem Grund zu gehen. Das sollte immer der Ansporn sein. Ich weiß ehrlich nicht genau warum ich mich damals für die Taktik entschied. Ich mochte schon immer das strategische Denken, vermute ich. Und ich wollte Dinge in die Luft jagen." grinste er. "Mein Kumpel sagte früher immer, es gäbe zwei Arten Probleme zu lösen. "Geld oder Sprengstoff" und in gewissen Dingen hatte er damit recht." Er musste kurz auflachen bei dem Gedanken an Vincenzo.

    Er sah zur Schlafzimmertür als Adhara die Stille mit ihrer frechen Bemerkung durchbrochen hatte. "Bietest du dich etwas als Exorzistin an?" lachte er. "Ich hab leider keine Kutten und Kreuze, Weihwasser und solche Sachen da." sagte er und dachte an die alten Filme die er einmal gesehen hatte.

    "Das Schicksal beschützt Dummköpfe, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise"

  • Ort des Geschehens: Leanos Quartier
    Beteiligte Personen: Leano Casadio
    Datum: 16.09.2402 Uhrzeit: 2100


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    Seine Vorsicht, ja fast schon Schüchternheit mit der er den Arm um sie legte, verwunderte Adhara ein Wenig. Auch bei ihrem Kuss zuvor hatte sie bei ihm einen kurzen Moment der Überrumpelung gespürt. Kleine Gesten der Nähe und Zärtlichkeit schienen ihm fremd zu sein. Um zu bestätigen, dass sie nichts gegen seine Umarmung hatte- sie im Gegenteil sogar sehr genoss- lehnte sie sanft ihren Kopf an seine Schulter während er weiter sprach. Je mehr er über seinen Vater erzählte umso mehr fragte sie sich, ob Leano je wirkliche Nähe oder Zuneigung erfahren hatte. Belanglose Nächte mit fast Fremden zählten nicht dazu. Gab es in der Ehe seiner Eltern Liebe oder nur ein unterkühltes aneinander vorbei Leben?

    Auch wenn ihre eigenen Eltern beide voll für ihre Arbeit lebten, so war ihr Umgang miteinander doch immer liebe- und humorvoll gewesen. Vielleicht hätten sie Adhara besser kennen gelernt, wenn sie nicht auf einem Internat gewesen wäre, doch hatte sie sich dort nicht unwohl gefühlt. Sie hatte ihren großen sportlichen Ehrgeiz ausleben können und war gefördert worden und in Eddie hatte sie einen treuen besten Freund gehabt, der sie am Ende des Tages die Hausaufgaben abschreiben ließ.... Ihr hatte es im Gegensatz zu Leano nie an Stabilität in der Jugend gefehlt. Was nicht hieß, dass sie nicht auch hin und wieder Grenzen ausgetestet hatte...


    "Ich kann die Faszination mit Sprengstoff durchaus nachvollziehen. Nicht im realen Leben... aber auf dem 'olodeck", grinste sie.


    "Erinnerst du dich an die Programme für Terrorismusbekämpfung von der Akademie? Tom 'atte 'eimlich eins davon umgeschrieben, dass wir den Maquis spielen und eine cardassianische Raffinerie in die Luft jagen konnten. War ne spaßige Zeit. Und wir 'atten Glück, dass wir nie dabei erwischt wurden."


    Sie musste lachen. Das waren Erinnerungen an die sie gerne zurück dachte.


    "Wenn du also mal das strategische Denken der Gegenseite brauchst...voilà. Du weißt wo du mich findest. Ich weiß wo ich 'in gehöre ...aber ich 'abe einen kleinen Faible für den Reiz des Verbotenen, fürs Unkonventionelle."


    Den letzten Satz ließ sie einen kurzen Moment im Raum stehen und prustete leise.


    "Aber wenn du 'ier Kutten und Kreuze 'ättest... wäre das selbst für meinen Geschmack un petit peu zu unkonventionell. Non...für die Form von Exorzismus, die ich im Sinn 'abe brauchen wir das alles nicht."


    Sie nahm ihm das Weinglas aus der Hand und stellte beide Gläser auf dem Tisch ab. Etwas in ihrem Blick hatte sich verändert als sie ihn ansah und auf seinen Schoß glitt.


    "Warum verscheuchen wir die Geister der Vergangenheit nicht, indem wir neue Erfahrungen schaffen?"


    Mit einem neckisch verspielten Kuss schlang sie ihre Arme um seinen Hals und flüsterte ihm die Worte leise ins Ohr: "Kein Erfolgsdruck. Keine Performance. Keine Erwartungen und keine Bewertung. Lass uns gemeinsam 'erausfinden was wir mögen und brauchen. Ebenbürtig. Ich will dir in die Augen sehen und lesen können, dass du für den Augenblick glücklich bist. 'ilf mir dabei..."


    (Wörter 482)

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