Ort des Geschehens: Holodeck 2
Beteiligte Personen:
@Ezra Gurney
Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1745
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Selke merkte mehr als deutlich, dass Ezra gerade alles andere als zufrieden mit sich war, und das konnte sie sehr gut nachvollziehen. Ihr selbst war es schon oft so ergangen, doch da musste man wohl von Zeit zu Zeit durch.
Als Ezra dann erklärte, was er nun vorhatte, nickte die Romulanerin. "Näher an den Wurzeln von Parcours? Ich werde mir erstmal anschauen, wie du das machst, und mir dann meinen eigenen Weg suchen." Das zumindest war jetzt erst einmal ihr Plan, denn sie musste ja erst noch hinein finden, und da war es für sie einfacher, wenn sie erst einmal schaute, wie das bei jemandem aussah, der das schon länger machte. Dass sie fürs erste da nicht mithalten konnte, war klar, aber das war ihr ohnehin egal. ###Wie er schon gesagt hat, es soll Spaß machen.###
Dann wechselte die Musik, und Selke zuckte trotz der Vorwarnung durch das Aufrufen dieser Playlist ein wenig zusammen. Sie beobachtete, wie Ezra sich aus seiner Trainingsjacke schälte, auf die Musik einließ und dann wie angekündigt seinen Weg suchte, während ihr trotz der gemachten Einstellung die Ohren klingelten. Sie versuchte, sich auf den jungen Mann zu konzentrieren, zu schauen, wie er sich über die Hindernisse hinweg bewegte, doch es fiel ihr mit dieser Musik, die für ihren Geschmack zu hart war, ausgesprochen schwer.
Richtig übel wurde es für sie jedoch, als dann ausgerechnet ein Song von AC/DC durch den Raum schallte. Von einem Moment zum anderen wurde sie kreidebleich im Gesicht, begann zu zittern und war geistig schlagartig nicht mehr hier auf dem Holodeck in der simulierten und sicheren Umgebung des Frachtraums der Lucretia, sondern auf diesem romulanischen Scout. Sie sah das kalte Grinsen von Lieutenant Jason McMasters vor sich, der ihr über Kopfhörer lautstark seine Lieblingsmusik zuteil werden ließ, um sie nervlich klein zu kriegen und so eventuell zu brechen.
Die Romulanerin stand reglos und wie eingefroren im Raum, den Blick ins Nichts gerichtet. Dieser Zustand hielt an, bis das Lied wechselte, doch sie kam nur langsam zurück. Noch immer zitternd ging sie zur nächsten Wand, lehnte sich dagegen und ließ sich in ihr hinab gleiten, bis sie zu sitzen kam. Da sie nun zumindest nicht mehr hinfallen konnte, kämpfte sie darum, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gedanken zurück zu bekommen. Ganz bewusst konzentrierte sie sich auf ihre Atmung und das, was sie im Raum sah, was sie außer dieser Musik hörte, was sie roch, was sie spürte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich so weit wieder gefasst hatte, dass sie sich zutraute, wieder aufzustehen.
"Computer, Playlist anhalten!" Die Musik wurde unterbrochen, und die Romulanerin sagte laut genug, dass Ezra sie hören würde, den sie gerade nicht im Blick hatte: "Es tut mir leid, aber ich muss gerade hier raus. Trainiere aber ruhig weiter. Wir sehen uns später beim Essen." Damit drehte sie sich um und verließ das Holodeck, wobei es sie Mühe kostete, nicht regelrecht zu flüchten, sondern ganz normal zu gehen.
Der Weg zurück in ihr Quartier zog sich wie Kaugummi, doch schließlich hatte sie ihr Quartier erreicht. Was sie jetzt gerade brauchte, war eine Dusche und danach einen beruhigenden Tee. Vor allem aber Ruhe und Stille.