Beiträge von Selke

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1745


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    Selke merkte mehr als deutlich, dass Ezra gerade alles andere als zufrieden mit sich war, und das konnte sie sehr gut nachvollziehen. Ihr selbst war es schon oft so ergangen, doch da musste man wohl von Zeit zu Zeit durch.


    Als Ezra dann erklärte, was er nun vorhatte, nickte die Romulanerin. "Näher an den Wurzeln von Parcours? Ich werde mir erstmal anschauen, wie du das machst, und mir dann meinen eigenen Weg suchen." Das zumindest war jetzt erst einmal ihr Plan, denn sie musste ja erst noch hinein finden, und da war es für sie einfacher, wenn sie erst einmal schaute, wie das bei jemandem aussah, der das schon länger machte. Dass sie fürs erste da nicht mithalten konnte, war klar, aber das war ihr ohnehin egal. ###Wie er schon gesagt hat, es soll Spaß machen.###


    Dann wechselte die Musik, und Selke zuckte trotz der Vorwarnung durch das Aufrufen dieser Playlist ein wenig zusammen. Sie beobachtete, wie Ezra sich aus seiner Trainingsjacke schälte, auf die Musik einließ und dann wie angekündigt seinen Weg suchte, während ihr trotz der gemachten Einstellung die Ohren klingelten. Sie versuchte, sich auf den jungen Mann zu konzentrieren, zu schauen, wie er sich über die Hindernisse hinweg bewegte, doch es fiel ihr mit dieser Musik, die für ihren Geschmack zu hart war, ausgesprochen schwer.


    Richtig übel wurde es für sie jedoch, als dann ausgerechnet ein Song von AC/DC durch den Raum schallte. Von einem Moment zum anderen wurde sie kreidebleich im Gesicht, begann zu zittern und war geistig schlagartig nicht mehr hier auf dem Holodeck in der simulierten und sicheren Umgebung des Frachtraums der Lucretia, sondern auf diesem romulanischen Scout. Sie sah das kalte Grinsen von Lieutenant Jason McMasters vor sich, der ihr über Kopfhörer lautstark seine Lieblingsmusik zuteil werden ließ, um sie nervlich klein zu kriegen und so eventuell zu brechen.


    Die Romulanerin stand reglos und wie eingefroren im Raum, den Blick ins Nichts gerichtet. Dieser Zustand hielt an, bis das Lied wechselte, doch sie kam nur langsam zurück. Noch immer zitternd ging sie zur nächsten Wand, lehnte sich dagegen und ließ sich in ihr hinab gleiten, bis sie zu sitzen kam. Da sie nun zumindest nicht mehr hinfallen konnte, kämpfte sie darum, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gedanken zurück zu bekommen. Ganz bewusst konzentrierte sie sich auf ihre Atmung und das, was sie im Raum sah, was sie außer dieser Musik hörte, was sie roch, was sie spürte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich so weit wieder gefasst hatte, dass sie sich zutraute, wieder aufzustehen.


    "Computer, Playlist anhalten!" Die Musik wurde unterbrochen, und die Romulanerin sagte laut genug, dass Ezra sie hören würde, den sie gerade nicht im Blick hatte: "Es tut mir leid, aber ich muss gerade hier raus. Trainiere aber ruhig weiter. Wir sehen uns später beim Essen." Damit drehte sie sich um und verließ das Holodeck, wobei es sie Mühe kostete, nicht regelrecht zu flüchten, sondern ganz normal zu gehen.


    Der Weg zurück in ihr Quartier zog sich wie Kaugummi, doch schließlich hatte sie ihr Quartier erreicht. Was sie jetzt gerade brauchte, war eine Dusche und danach einen beruhigenden Tee. Vor allem aber Ruhe und Stille.

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1735


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    Die Romulanerin lauschte der Erklärung Ezras aufmerksam und nickte immer wieder leicht. ###Gut, dass wir als Landepunkt für den Anfang eine Kiste nehmen. Darauf zum Halten zu kommen wird definitiv einfacher wie auf einer kleinen Fläche###, dachte sie und beobachtete, wie Ezra dann aus dem Stand auf das erste Hindernis sprang. ###Das bekomme ich auch hin, denn das gehört bei mir zum Krafttraining.###


    Wie üblich mit aufmerksamem Blick beobachtete sie, wie Ezra über den schmalen Weg balancierte, der an der ersten Kiste endete. ###Meine ich das nur, oder ist er gerade ein wenig wie auf Autopilot?### Wenn dem so war, war das sicherlich nicht gut, denn ein solcher Kurs erforderte bestimmt ein gewisses Maß an Konzentration. Und da passierte es auch schon. Statt einer präzisen Landung auf der zweiten Kiste wurde daraus eine nur teilweise abgefangene Bruchlandung auf dem Boden dahinter, und der junge Mann blieb auf dem Rücken liegen. Sie sah, wie er seine Hände zu Fäusten ballte. Zwar nur kurz, aber sie bemerkte es.


    Selke schlenderte zu ihm hinüber, blieb vor seinem Kopf stehen und beugte sich aus der Hüfte heraus runter. Mit leicht amüsiert funkelnden Augen schaute sie Ezra an und meinte: "Ich glaube, das mache ich so lieber nicht nach." Dann wurde ihr Blick ernster. "Alles okay?" Er nickte und brummte etwas, von dem sie nicht ganz sicher war, ob der gerade einfach nur ein 'Ja' war oder etwas vollkommen anderes. Auf jeden Fall war er gerade alles andere als zufrieden mit sich selbst. Sie trat an seine Seite, reichte ihm die Hand und half ihm mit festem Griff wieder auf die Beine.


    Anstatt ihn noch einmal demonstrieren zu lassen, ging sie nun selbst zum Startpunkt, schätzte kurz die Höhe und voraussichtlich benötigte Kraftaufwendung ab, und sprang dann gekonnt auf das erste Hindernis. Als sie den schmalen Weg nun vor sich sah, kam ihr dieser verdammt schmal vor, doch wie die meisten Rihannsu mochte sie Herausforderungen und setzte sich balancierend in Bewegung. Dabei ging es ihr nicht ums Tempo, sondern zunächst einfach nur darum, das Gleichgewicht zu halten, denn so etwas war sie nicht gewohnt. Teils ein wenig wacklig, obwohl sie einen guten Gleichgewichtssinn hatte, bewegte sie sich dennoch flüssig und ohne Zögern vorwärts. Kurz darauf erreichte sie die erste Kiste, schätzte erneut die Entfernung, wie viel Sprungkraft sie brauchte und sprang.


    ###Das war ein klein wenig zu viel Schwung!### stellte sie fest, während sie durch Korrektur ihrer Körperhaltung bei der Landung das Zuviel ausglich, ohne weiter darüber nachzudenken. Von Hindernis zu Hindernis zu springen oder über Baumstämme diversen Durchmessers zu balancieren hatte sie als Kind oft gemacht, allerdings im Wald hinter dem Haus. Und das war lange her. Doch sie rettete ihr Gleichgewicht, und nachdem ihr Stand wieder sicher war, führte sie den letzten Sprung aus, den sie mit einer Rolle über die linke Schulter und zwei, drei auslaufenden Schritten beendete.


    "Das Balancieren ist ungewohnt, aber nur weil ich es lange nicht gemacht habe. Der Rest geht", stellte sie fest, wobei sie nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum kaute. Ihre Nachdenklichkeit galt hier jedoch weniger dem Trainingspfad als Ezra. Sie wandte sich ihm zu. "Du, hör mal, ich weiß, du willst es besonders gut machen, mir Parcours näher zu bringen, und das weiß ich auch zu schätzen, Ezra. Aber es ist mir lieber, wenn du nicht so sehr darum bemüht bist, das besonders gut hinzubekommen, sondern es mir einfach so zeigst, wie du das alles im Normalfall machst. Wenn du so bemüht bist, verkrampfst du, und dann spielst du den auf dem Rücken liegenden Käfer", sagte sie sanft und bei den letzten Worten mit einem leicht amüsierten Tonfall.


    Dann schenkte sie ihm ein kurzes, ehrliches Lächeln. "Aber falls es dich tröstet, ich war anfangs genauso, und es war nicht leicht, das bei mir abzustellen. Aber vertraue mir, wenn ich dir sage, dass das besser für uns beide ist, vor allem aber für dich selbst." Sie erinnerte sich nur zu gut daran, dass sie Zeit gebraucht hatte, lockerer zu werden. Es hatte gedauert, doch sie hatte es hinbekommen.

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1727


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    Selke war noch so richtig schön mitten in der Übung, als Ezra an sie heran trat, nachdem sie sich zum wiederholten Male nach einem Sprung abgerollt hatte. Dementsprechend hielt sie inne und sah den jungen Mann an, dessen Mimik volle Konzentration zeigte. Seine Warnung bezüglich des Anwinkelns ihrer Knie nahm sie zur Kenntnis, aber das war für sie nichts wirklich Neues. Dennoch nickte sie, um ihm zu zeigen, dass sie das mitbekommen und auch verstanden hatte.


    Als er den Rundweg erwähnte, warf sie einen kurzen Blick in die entsprechende Richtung. ###Sieht interessant aus###, dachte sie und schaute dann wieder Ezra an. Mit einem leichten Lächeln meinte sie: "Ja, lass uns mal dort rüber gehen. Ich bin schon gespannt, was du da ausgebrütet hast."


    Während sie zum Beginn des Rundwegs gingen, nahm sie diesen ein wenig genauer in Augenschein. ##Aha. So, wie ich das sehe, wird zunächst einmal ein Balanceakt fällig, dann von dieser Kiste auf die andere dort drüben, und wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass von dieser dann der Sprung nach unten folgt. Und bei der Höhe garantiert mit Rolle.### Unwillkommener Weise wisperte eine leise Stimme in ihr: 'Wenn du die andere Technik anzuwenden versuchst, blamierst du nur wieder deine Vorfahren und dein Volk...' Statt dessen ignorierte sie diese Stimme und meinte: "Wenn ich das richtig sehe, erst balancieren, dann von der Kiste am Ende des schmalen Weges Sprung rüber zu dieser Kiste, und von der dann wieder auf den Boden, ja?" Sie sah Ezra fragend an, war sich aber ziemlich sicher, dass sie richtig lag. ###Anders herum würde das hier auch nicht so unbedingt Sinn machen, obwohl sicherlich auch das möglich wäre.###

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1718


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    ###Moment! Hat er gerade gesagt, mein Körper wäre attraktiv?### Nicht, dass das nicht stimmte, und dessen war sie sich auch vollkommen bewusst. Aber hatte er das gerade tatsächlich ausgesprochen? ###Ja, hat er. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.### Sie grinste ihn ob dieser Bemerkung nur kurz an.


    "Ich verlange keineswegs absolute Perfektion von mir", gab Selke dann nur ruhig zurück und schaute Ezra dabei entspannt in die Augen. "Absolute Perfektion ist ohnehin eine Utopie. Man kann nur versuchen, sich so weit, wie es einem möglich ist, an diese anzunähern. Es ging mir eher darum, dass ich es im Normalfall besser hinbekomme, mich zu konzentrieren." Sie zuckte die Schultern. "Aber da hatten mein Hirn und meine eingeschliffenen Reflexe offenbar ganz unterschiedliche Vorstellungen." ###Meine Bruchlandung hat, von außen betrachtet, sicherlich witzig ausgesehen###, schoss es ihr durch den Kopf.


    "Aber vermutlich wäre es fürs erste tatsächlich besser, eine Technik zu wählen, die mit meinen Reflexen eher kompatibel ist." ###Denke aber nicht, dass ich diese andere Technik nicht trainieren werde!### Sie hielt gedanklich inne. ###Oh, oh, mein Ehrgeiz ist aufgewacht...###


    Dann zeigte ihr Ezra die 'Roulade' genannte Technik, die ihr wesentlich mehr entgegen kam. Aber manchmal war es seltsam, denn beim Namen dieser Technik hatte sie prompt das Bild eines ebenso genannten Fleischgerichts vor Augen. ###Toll! Könntest du bitte aufhören, an Essen zu denken?### Trotzdem nahm sie wie schon vorhin jede noch so winzige Bewegung von Ezra wahr, und als er sie dazu aufforderte, diese Technik ein paarmal zu üben, tat sie das.


    Es zeigte sich, dass ihr diese Technik tatsächlich weit besser lag. Eher am Rande bekam sie mit, wie Ezra seine angekündigten Vorbereitungen traf. Doch das interessierte sie gerade nicht, denn sie hatte gerade Spaß an der Übung. Ja, das kam ihr entgegen, und sie übte diese Technik selbstredend für das Abrollen sowohl über die linke als auch über die rechte Schulter. Jetzt war sie in ihrem Element, und das konnte man auch sehen.

    Ort des Geschehens: Deck 1, Bereitschaftsraum
    Beteiligte Personen: Tira Akari (Taclamakan Jarod, NPC) @Ezra Gurney (erwähnt)
    Datum: 27.06.2401 Uhrzeit: 1405


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    Selke war durchaus froh darüber, dass Jarod seine Hilfe zusagte, auch wenn es ihr nach wie vor ein wenig Bauchschmerzen bereitete, dass sie damit einen Zivilisten in diese Angelegenheit mit hinein zogen. ###Wie war das? Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen###, dachte sie mit einem innerlichen Seufzen, das man ihr jedoch wie üblich nicht ansah. Dafür hatte sie sich zu gut unter Kontrolle und zeigte nur dann, wie es in ihr aussah, wenn sie das so wollte. Zum Beispiel wenn sie abseits des Dienstes entspannt war und sich wohl fühlte. Aber so war das nunmal bei ihrem Volk, immer kontrolliert, außer man war unter Freunden, nicht im Dienst und in einer als sicher eingestuften Umgebung.


    "Ich stimme Ihnen zu, Mister Taclamakan", meinte sie mit einem Nicken auf seine Worte hin. "Der Obsidianische Orden war, was das betraf, in der Tat sehr fähig." Durch ihren Vater hatte sie da einen sehr guten Einblick gehabt, auch wenn dieser in einem anderen Universum war. Doch vieles war hier nahezu gleich verlaufen, wie sie inzwischen wusste, denn sie machte sich in ihrer Freizeit immer wieder mit Ereignissen dieses Universums vertraut, so dass sie da inzwischen einen recht guten Überblick hatte. "Daher wundert es mich auch nicht, dass sich unser Bordcomputer schwer tut mit dem Code."


    Auch mit der letzten Bemerkung, dass Zeit wie immer kostbar war, hatte er vollkommen recht. "Nun, momentan ist Ensign Gurney neben seinen anderen Aufgaben dabei, diese Nachricht zu entschlüsseln und erhält dabei Unterstützung von Lieutenant McGregor, einer Spezialistin für Kryptografie aus der Sicherheitsabteilung. Sie unterstützt Mister Gurney von ihrer Station in der Sicherheitszentrale aus." Kurz schwieg sie. "Ich weiß, dass Tira noch mit Ihnen sprechen will, deshalb sagte sie auch, sie würde hierher nachkommen. Wenn dieses Gespräch vorüber ist, wäre es uns eine Ehre, wenn Sie uns mit Ihren Kenntnissen bei der Entschlüsselung helfen würden." Da sein Volk eine Menge mit den Cardassianern zu tun gehabt hatte, war er diesbezüglich vermutlich näher an allem dran wie sie selbst, was ihn zu einer wertvollen Unterstützung machte.


    Weitere Bauchschmerzen bereitete ihr an dieser Stelle nur noch dieser Beobachter. Sie konnte ihn noch immer nicht wirklich einschätzen. Ja, er hielt sich erfreulicher Weise sehr zurück und man konnte glatt vergessen, dass er da war. Aber ihrer bisherigen Erfahrung nach, geprägt durch ihre Erziehung, waren das oftmals die Gefährlichsten. Sie bekamen oft jede noch so winzige Kleinigkeit mit, auch wenn sie das dann natürlich nicht zeigten. ###Wie kann man ihm das im Ernstfall schmackhaft machen, dass Mister Taclamakan uns bei der Entschlüsselung hilft? Und ist es im Interesse unseres Gastes, wenn seine Kenntnisse dadurch offengelegt werden? Vermutlich eher nicht, denn je weniger Leute davon wissen, desto eher hat er damit noch ein Ass im Ärmel.###


    Mal wieder die typischen Gedanken einer Romulanerin, die als Tochter eines Tal'Shiar Offiziers aufgewachsen war. Doch hier gab es so vieles zu bedenken. Dennoch stand sie dazu, dass ungewöhnliche Situationen ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich machen konnten. ###Die Frage ist eher, wie weit können wir guten Gewissens gehen?### Das war eine gute Frage, auf die Selke momentan noch keine Antwort wusste.



    [Wörter: 510]

    =/\= Anfang der Übertragung =/\=



    Statusbericht / Logbuch der U.S.S Shenzhou / Nummer: 82

    Kommandierender Offizier: FCpt Junia Rix

    Eintrag durch: Cdr Selke

    Sternzeit: 220151.71



    Status des Schiffes: GRÜN

    Position des Schiffes: Bajor System

    Aktueller Auftrag: Patrouille der cardassianischen Grenze

    Diplomatischer Status: GRÜN

    Personalstatus: CoS vakant




    Logbuch für die Mission vom: 01.10.2022 bis zum 14.10.2022 (#1-10)


    Missionsleiter: FCpt Junia Rix

    Missionsidee: FCpt Junia Rix

    Missionstitel: Si vis pacem para bellum!



    Teilnehmer: Captain Junia Rix [CO] (0 MP), Lieutenant Tira Akari [XO] (2 MP), Lieutenant Commander Selke [SC] (2 MP), Lieutenant junior Grade Leano Casadio [TO] (0,5 MP), Ensign Tarek Antar [CE] (0 MP), Ensign Ezra Gurney [CON] (1 MP), Ensign Daniel Hedges [DCE] (0,5 MP)



    Abwesenheit:

    > Fleet Captain Junia Rix (entschuldigt)

    > Ensign Tarek Antar (entschuldigt)



    Anmerkungen:

    > Captain Junia Rix hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 0 Wörter geschrieben. 0 + 1114 Wörter = 1114 Wörter = 0 BP = 1114 Wörter übrig.


    > Lieutenant Tira Akari hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 1477 Wörter geschrieben. 1477 + 1250 Wörter = 2727 Wörter = 1 BP = 727 Wörter übrig.


    > Lieutenant Commander Selke hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 1260 Wörter geschrieben. 1260 + 1995 Wörter = 3255 Wörter = 1 BP = 1255 Wörter übrig.


    > Lieutenant junior Grade Leano Casadio hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 775 Wörter geschrieben. 775 + 811 Wörter = 1586 Wörter = 0 BP = 1586 Wörter übrig.


    > Ensign Tarek Antar hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 0 Wörter geschrieben. 0 + 330 Wörter = 330 = 0 BP = 330 Wörter übrig.


    > Ensign Ezra Gurney hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 693 Wörter geschrieben. 693 + 1407 Wörter = 2100 = 1 BP = 100 Wörter übrig.


    > Ensign Daniel Hedges hat vom 01.10.2022 - 14.10.2022 (#90) 265 Wörter geschrieben. 265 + 1875 Wörter = 2140 = 1 BP = 140 Wörter übrig.




    Missionsbericht:


    Tiras Onkel Taclamacan Jarod, ein höher Würdenträger von Bajor, wurde von Selke in Empfang genommen und zunächst auf die Brücke gebracht, wo Tira nach der Begrüßung darum bat, dass die Sicherheitschefin ihn schon mal in den Bereitschaftsraum zu bringen. Dort fragte dieser dann, wie er ihnen helfen könne, denn er ahnte, dass es hier nicht unbedingt um das Verhalten der Cardassianer ging. Selke klärte ihn kurz auf, und in der Tat bot er seine Hilfe an.


    Derweil laufen auch die Bemühungen, die Quelle des Signals zu orten als auch dieses komplett zu entschlüsseln, weiter auf Hochtouren. Sowohl Leano als auch Ezra geben hier ihr bestes, denn an einen reinen Zufall, dass das Signal ausgerechnet die Shenzhou gefunden hat, glaubt hier niemand.


    Die Leute im Maschinenraum versuchen, den Führungsoffizieren auf der Brücke so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, indem sie eine gründliche Überprüfung der Bordsysteme vorgeben, obwohl alle Systeme einwandfrei laufen.



    =/\= Ende der Übertragung =/\=

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1713


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    Als Ezra die Musik so einstellte, dass sie für ihre empfindlicheren Ohren angenehmer war, nickte sie ihm kurz aber mit dankbarem Blick zu, und wenig später waren sie mit dem Aufwärmen durch. Ezra erklärte ihr dann, was sie als erstes üben würden, zudem demonstrierte er die beiden durch ihn erklärten Techniken. Aufmerksam folgte sie jeder seiner Bewegungen, nahm bewusst jedes noch so kleine Zucken eines Muskels wahr. ###Hier ist er deutlich entspannter, konzentrierter###, stellte sie in Gedanken kurz fest. ###Auch das beweist, dass dies hier sein Terrain ist und er sich hier sicher fühlt, nicht nur an diesem Ort, sondern auch mit diesem Sport.###


    Zwischendurch fragte Ezra sie, ob ihr soweit alles klar war, und schließlich war es dann an ihr, auf eine dieser Kisten zu steigen und von dieser wieder herunter zu springen. Die erste Technik stellte sie vor keine wirkliche Herausforderung, wie sie mit einigen Sprüngen feststellte. Tatsächlich fühlte sie sich eher an den Sportunterricht damals an ihrer Schule erinnert. Die zweite Technik hingegen widersprach ihren Reflexen, da sie es gewohnt war, bei Sprüngen dieser Art die Bewegung mit einer Rolle weiter zu führen. Aus diesem Grund entschied sie sich, das mit dem Abstützen und Abstoßen mit den Händen zunächst als Trockenübung zu versuchen, um sich daran zu gewöhnen und damit anzufreunden.


    Als sie diese zweite Art der Landung übte, stellte sie fest, dass sie sich hierbei tatsächlich voll und ganz konzentrieren musste, um eben nicht mit einer Rolle weiterzumachen. Doch das, was sie lange Zeit trainiert hatte und ihr im Laufe der Zeit in Fleisch und Blut übergegangen war, erwies sich diesmal als Hindernis. Schließlich passierte es, dass ihr Körper wie gewohnt mit einem Abrollen reagieren wollte, ihr Hirn aber sagte, dass sie die andere Technik verwenden sollte. Und beides zusammen erwies sich als keine gute Kombination, so dass die Landung unsanfter ausfiel, als geplant.


    Und schon sagte dann doch mal das Temperament ihrer Mutter hallo und ließ sie kurz und deftig in ihrer Muttersprache fluchen. Anschließend schloss sie einige Momente ihre Augen und stieß die Luft mit einem Schnauben aus. Sie wusste genau, wo der Fehler gelegen hatte. "Wenn eingeschliffene Reflexe greifen wollen und das Hirn nein dazu sagt...", brummte sie und schüttelte leicht den Kopf. Ein paarmal tief durchatmend blieb sie erst einmal sitzen, dann prüfte sie, ob sie etwas abbekommen hatte, doch das schien glücklicherweise nicht der Fall zu sein. "Selke, das kannst du aber definitiv besser!" Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht schaute sie Ezra an und meinte: "Damit wäre wohl bewiesen, dass auch elegante Raubvögel Bruchlandungen hinbekommen."

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1705


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    Selke hörte sich die einleitenden Worte von Ezra ruhig an, und auch wenn ihr der Begriff 'Traceur' fremd war, konnte sie die Bedeutung erfassen. Und was ihr gefiel, war, dass er ihr Parcours dort näher bringen wollte, wo er selbst es gelernt hatte. ###Dadurch ist er bestens mit der Umgebung vertraut und kann mich auf eventuelle Fallstricke hinweisen. Das ist gut.### Dass es sich bei dieser simulierten Umgebung um den Frachtraum der Lucretia oder zumindest einen davon handelte, hatte sie sich ja schon gedacht. Der Hinweis darauf, dass er ihr Parcours in der Umgebung beibringen wollte, wo er selbst es erlernt hatte, hatte ihr ihre Vermutung eh schon bestätigt. Jetzt allerdings sprach Ezra es auch aus. Selke lächelte leicht. ###Auch wenn er von dort weg wollte, um nicht ausgetretenen Pfaden zu folgen, dieser Ort hat ihn tief geprägt, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Und hier fühlt er sich auf sicherem Terrain.### Kurz fragte sich Selke, ob Ezra überhaupt schon einmal jemanden an Parcours herangeführt hatte. ###Wenn nicht ist das auch nicht weiter tragisch. Wie heißt es so schön, einmal ist immer das erste Mal.###


    Seiner anschließenden Erklärung folgte sie sehr aufmerksam, denn es ging dabei durchaus um Grundlegendes zum Thema Parcours. Immer wieder zeigte sich bei ihr ein unbewusstes leichtes Nicken, während sie Ezra zuhörte. ###Klingt schlüssig###, dachte sie bei sich. ###Und gerade am Anfang sollte ich es nicht übertreiben. Ich muss erstmal ein Feeling dafür entwickeln.###


    "Ich stelle gerade fest, dass wir etwas gemeinsam haben", meinte sie nachdenklich. "Ich zeige den Leuten die Dinge auch lieber mehrmals, bevor es in die Hose geht und jemand unnötigerweise auf der Krankenstation landet." Sie lächelte kurz, bevor sie fortfuhr: "Mein Vater sagte immer 'Und wenn mich jemand zum hundertsten Mal fragt, dann erkläre oder zeige ich es demjenigen eben zum hundertsten Mal, bis das nicht mehr nötig ist.' Das habe ich mir auch zu eigen gemacht." Sie hatte auch seinen langen Geduldsfaden geerbt, doch leider auch das eher explosive Temperament ihrer Mutter, und die beiden vertrugen sich nicht immer sonderlich gut. So konnte es durchaus passieren, dass sie lange Zeit ruhig und geduldig blieb, nur um dann irgendwann regelrecht zu explodieren. Zum Glück jedoch gab es Warnsignale, die dabei halfen, schlimmeres zu vermeiden. Den Rest erledigten im Normalfall Disziplin und Pflichtbewusstsein. Es sei denn natürlich, man lieferte ihr einen guten Grund, ihre Disziplin in den Spind zu sperren.


    Dass Ezra mit Musik trainierte, war keineswegs ungewöhnlich, dennoch zuckte Selke im ersten Moment zusammen, denn für sie war diese Musik doch ein wenig laut. Vor allem die höheren Frequenzbereiche, die teilweise auftraten, z.B. bei den Stimmen einiger Künstler, kamen bei ihr nicht ganz so gut an. Und Selke war niemand, der so etwas einfach so stillschweigend hinnahm, denn das störte erstens ihr Wohlbefinden und zweitens ihre Konzentration. Daher unterbrach sie das Aufwärmen und meinte: "Ezra? Ich finde es ja toll, dass wir mit Musik trainieren, aber es wäre für mein Gehör besser, wenn die Lautstärke etwas geringer wäre und weniger hohe Frequenzbereiche vorkämen." Sie sah ihn entschuldigend an. "Wir Rihannsu haben nunmal empfindlichere Ohren als ihr Menschen." Sie zuckte ein wenig die Schultern, dann setzte sie ihre Aufwärmübungen fort.

    Ort des Geschehens: Holodeck 2
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 05.07.2401 Uhrzeit: 1700


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    Die folgenden zwei Tage gingen für Selke vorüber wie alle anderen Tage sonst auch. Als Sicherheitschefin hatte sie immer ausreichend zu tun, doch obwohl sie voll konzentriert ihrer Arbeit nachging, fiel ihr etwas auf. Jedesmal, wenn Ezra sie ansah, kämpfte er offenbar darum, ihr nicht zu lange in die Augen zu schauen, und wenn er mit ihr zwischendurch ein paar Worte wechselte, war er sehr um einen möglichst neutralen Tonfall bemüht. Ihr als guter Beobachterin fiel dies auf, aber sie war sich ziemlich sicher, dass dies auch anderen Leuten auffallen würde.


    Doch auch sie selbst musste sich stärker darauf konzentrieren, sich möglichst normal zu verhalten, was ihr gar nicht so leicht fiel. Immer wieder stellte sie sich die Frage, wie es weitergehen sollte, denn eines war klar: Freundschaften zwischen Vorgesetzten und Untergebenen waren im Normalfall okay, Beziehungen hingegen nicht. ###Das wird noch interessant###, sinnierte sie, als sie sich schließlich nach Dienstschluss in ihrem Quartier umzog, um für ihre erste Lektion in Parcours gerüstet zu sein. Und interessant würde auch ihr Erstkontakt mit dieser doch recht speziellen Sportart sein. Doch Selke war nicht der Typ, der sich von so etwas abschrecken ließ. Sie hatte sich auch aufs Surfbrett gewagt, warum also nicht auch einen Versuch mit Parcours wagen? ###Und nach allem, was ich darüber bislang so gehört habe, könnte mir das sogar noch bei der Arbeit nützlich sein!###


    Fürs Erste jedoch sollte auch hierbei der Spaß an erster Stelle stehen. Sollte es ihr Spaß machen, würde der Nutzen im Beruf vermutlich automatisch dazu kommen. Beschwingten Schrittes machte sie sich schließlich auf den Weg zu Holodeck zwei, wo sie nach wenigen Minuten eintraf.


    Als sie es betrat, entdeckte sie Ezra, der natürlich bereits hier war. Doch zunächst ließ die Romulanerin die Umgebung auf sich wirken. Der Geruch nach Hydrauliköl und Eisen, das Wummern des Hauptreaktors, und der Einrichtung nach eindeutig ein Frachtraum mit einem auf etwa zwei Metern Höhe umlaufenden Catwalk. Dazu passend natürlich auch Frachtcontainer unterschiedlicher Größen und Anordnungen. ###Und da haben wir unsere Hindernisse###, dachte sie, während sie an Ezra heran trat.


    "Jolan'tru, Ezra", sagte sie in ihrer ruhigen Art und trat neben ihn. "Wie ich sehe, ist die Bühne für meinen Untergang bereitet", fügte sie mit einem kurzen, schelmischen Grinsen hinzu.

    Ort des Geschehens: Saunabereich ---> Selkes Quartier
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1912 ff


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    Selke fühlte sich innerlich erschöpft, doch es hatte ihr auch merklich gut getan, einmal jemand anderem von diesem Teil ihrer Vergangenheit zu erzählen, jemandem, der kein Counselor war. Zu ihrem Erstaunen erhob sich Ezra und setzte sich dann neben sie und bedankte sich obendrein. ###Wofür?### fragte sie sich, doch sie war gerade zu fertig, um sich mit diesem Gedanken näher auseinander zu setzen.


    Schnell gewann sie den Eindruck, dass auch Ezra gerade eine Art von innerlichem Kampf ausfocht, den er mit einem leisen "Ach, egal" zu beenden schien. Er legte ihr seinen Arm um die Schultern, und seine rechte Hand, die er ihr mit der Handfläche nach oben hingehalten hatte, legte er nun auf seinem Oberschenkel ab.


    Nun war es an ihr, erneut mit sich zu ringen. Einerseits war dies von Ezra eine nur allzu menschliche Geste, die zeigen sollte, dass er mit ihr fühlte und ihr Halt und vielleicht auch ein wenig Trost spenden wollte. Dann war da ihr Stolz, der sie sich selbst gerade innerlich verfluchen ließ, weil sie Schwäche gezeigt und jemandem die Ohren vollgejammert hatte. Hinzu kam, dass sie im Grunde ja seine Vorgesetzte war, womit sich die Frage stellte, wie weit sie gehen durfte und konnte, ohne dass das problematisch werden mochte, denn sie waren hier ja nicht allein. Und zum Schluss war da das ebenfalls vollkommen normale Bedürfnis, sich einfach mal bei jemandem anzulehnen.


    Selke entschied sich, den um ihre Schultern gelegten Arm zu akzeptieren und lehnte sich ein wenig bei Ezra an, und sie legte auch ihre Hand kurz in seine und spürte, wie er diese sanft hielt. Für mehrere Sekunden schloss sie ihre Augen und nahm die Situation einfach so, wie sie gerade war. ###Wenn ich ihn tatsächlich als Freund akzeptiere, dann ist daran, dass er mir gerade Halt gibt, nichts Falsches. Freunde sollten füreinander da sein.### Doch wie sollte es weitergehen? Einfach nur Freunde? Oder würde da mehr draus werden? Sie wusste es nicht. Noch nicht.


    Und da der emotionale Sturm in ihr gerade einfach zu viel wurde und auch zu vieles zu bedenken war, rückte sie nach ein paar Minuten auch wieder von Ezra ab und entzog ihm ihre Hand. Leise sagte sie: "Nimm es mir nicht übel, aber ich glaube, ich kehre für heute in mein Quartier zurück. Danke, dass du mir zugehört und anschließend Halt gegeben hast. Das weiß ich zu schätzen, Ezra." Geschmeidig erhob sie sich, griff sich ihr Handtuch und wickelte sich wieder gekonnt darin ein. "Wir sehen uns morgen früh auf der Brücke. Ich wünsche dir dann noch einen schönen Abend." Diese Worte, leise und ruhig gesprochen, wurden von einem kaum merklichen Lächeln begleitet, dass sich mehr in ihren Augen zeigte.


    Gemessenen Schrittes verließ sie die Sauna wieder, und da sie das dringende Bedürfnis verspürte, sich noch einmal unter die Dusche zu stellen, tat sie dies auch ausgiebig, bevor sie einige Zeit später endgültig in ihr Quartier zurückkehrte. Sie zog Wohlfühlklamotten an, holte sich einen Rotbuschtee mit leichtem Karamellaroma aus dem Replikator und machte es sich in ihrer Sitzecke im Wohnbereich bequem. Doch schon nach wenigen Sekunden erhob sie sich erneut, ging zu ihrem Schreibtisch und holte von dort ein Foto, das sie mit ihren beiden Geschwistern und ihrem Vater zeigte.


    Das Bild stammte von einem Ausflug in die Wildnis, wo sie ihr Lager an einem Bergsee aufgeschlagen hatten. Sie setzte sich mit angezogenen Beinen aufs Sofa und dachte an jenen Ausflug zurück, der nicht nur in einer anderen Zeit, sondern im wahrsten Sinne des Wortes in einer anderen Welt stattgefunden hatte. Liebevoll und sanft strich sie mit ihren Fingerkuppen über das Bild und spürte, wie die Trauer um das Verlorene in ihr aufstieg. Und da sie allein war, ließ sie dieser Trauer freien Lauf.

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke ---> Bereitschaftsraum
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Ltjg F. Heating, NPC) Tira Akari  Leano Casadio  @Ezra Gurney
    Datum: 27.06.2401 Uhrzeit: 1402


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    Selke beobachtete ruhig, wie Tira ihren Gast begrüßte, oder besser gesagt, wie dieser die amtierende Captain begrüßte. Sie hatte direkt das Gefühl, dass die beiden sich gut kannten, und als Tira ihr dann sagte, sie solle Jarod schon mal in den Bereitschaftsraum begleiten, nickte sie. "Natürlich, Captain. Mister Taclamakan, würden Sie mir dann bitte folgen?" Zum Glück wusste sie um den Umstand, dass bei Bajoranern der Familienname, sofern dies die korrekte Bezeichnung war, immer als erstes genannt wurde, so dass sie sich entsprechend anpassen konnte. Dadurch vermied sie das Fettnäpfchen, ihn, obwohl sie ihn nicht kannte, beim Rufnamen zu nennen.


    Dass es sich um einen hohen Geistlichen handelte, hatte die Romulanerin zwar vermutet, jedoch nicht mit Sicherheit gewusst. Ihre Kontakte zu Bajoranern waren in der Vergangenheit eher spärlich gewesen. Doch das alles spielte für sie hier und jetzt nur eine untergeordnete Rolle, während sie den Bereitschaftsraum betrat, dicht gefolgt von ihrem Gast. Dort angelangt, sprach er sie an und erwähnte, dass Tira ihr sehr vertraute und sie offenbar auch ein gutes Team wären.


    Mit einem leichten, kaum merklichen, aber dennoch ehrlichen Lächeln, das sich mehr in ihren Augen zeigte, erwiderte sie: "Nun, wir haben schon einiges zusammen erlebt, und da wächst man zusammen. Und dieses Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit." ###Und gerade jetzt ist es umso wichtiger, dass wir zusammenhalten und ein gutes Team abgeben###, schoss es ihr durch den Kopf, wobei das Grüngrau ihrer Augen ganz kurz zu einem Schiefergrau wechselte.


    Und dann kam Jarod zum Kern des Ganzen. Selke nickte, und ihr Blick wurde ernst. "Ihr Gefühl täuscht Sie nicht, Mister Taclamakan", sagte sie ruhig, und ihrem eigenen Instinkt folgend fuhr sie fort: "Sie haben ja die Nachricht gesehen, die auf dem Hauptschirm zu lesen stand. Wir bemühen uns um die Entschlüsselung, doch unser Bordcomputer tut sich schwer damit. Die verwendete Verschlüsselung ähnelt jener, die der Obsidianische Orden zur Zeit des Dominion-Kriegs genutzt hat, doch es gibt auch deutliche Abweichungen." Sie atmete kurz durch. "Wir hatten gehofft, dass Sie uns eventuell auch bei der Entschlüsselung helfen könnten. Oder dass Sie jemanden kennen, der es könnte." Sie wusste, dass sie sich in diesem Moment aus dem Fenster lehnte, denn erstens war dieser Mann ein Zivilist, der nicht in diese Angelegenheiten hineingezogen werden sollte, und zweitens... ###Ach, egal. Tira hat ihn seinen eigenen Worten zufolge eh schon im Vorfeld kontaktiert. Und vielleicht kann er uns tatsächlich helfen.###


    Erneut schaute sie ihn an. "In dieser Nachricht kommt auch der Name Riar vor, was der Familienname unserer eigentlichen Captain vor ihrer Vereinigung war. Wir vermuten da einen Zusammenhang, und deshalb ist die Entschlüsselung des empfangenen Signals für uns umso wichtiger." Damit gab sie weitere Details preis, die einen Zivilisten eigentlich nichts angingen, doch Tira hatte ihn hergerufen, damit er ihnen helfen konnte, sofern dies in seinen Möglichkeiten lag. ###Und das kann er nur, wenn er über die entsprechenden Informationen verfügt###, dachte sie.



    [Wörter: 480]

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1908


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    Die Versicherung, dass Ezra sich immer darum bemühen würde, ihre Erwartungen nicht zu enttäuschen, ließ die Romulanerin leicht lächeln. Sie änderte ein wenig ihre Sitzposition, um es sich noch ein wenig gemütlicher zu machen und lauschte Ezras Worten, als dieser vom Leben auf der Lucretia erzählte. Sie wurde dadurch an ihr eigenes Zuhause erinnert, ihren Vater, ihren Bruder, ihre Schwester, ihre Großeltern...


    Ein tiefes Gefühl der Trauer erfasste sie, und sie war froh, dass Ezra nicht ständig zu ihr nach hinten und oben schaute. "Auch bei uns Rihannsu ist der Zusammenhalt innerhalb der Familien stark", sagte sie schließlich, jedoch ein wenig leiser als alles, was sie zuvor gesagt hatte. Dass ihre Augen ihre Farbe zu einem dunklen Schiefergrau geändert hatten, wusste sie nicht, ahnte es jedoch. "Allerdings wird von jedem Romulaner erwartet, dass jegliche Bindung zu Angehörigen dem Wohl des Sternenimperiums untergeordnet wird." Sie seufzte. "Von arrangierten Verbindungen, die dem Wohl der Familie, aber nicht zwingend des Einzelnen dienen ganz zu schweigen."


    Auch die letzte Frage Ezras versetzte ihr einen kurzen Stich, doch zugleich schoss es ihr durch den Kopf, dass sie nun aufpassen musste, was sie sagte. Dass die Shenzhou aus einem anderen Universum stammte, war Verschlusssache, und nur jene, die damals beteiligt waren, wussten davon. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Crew hatte von alledem keine Ahnung. Auch Ezra nicht. Doch seine Frage nicht zu beantworten empfand sie als unhöflich.


    "Nein, der Krieg zwischen dem Romulanischen Sternenimperium und der Föderation vor zehn Jahren hatte nichts damit zu tun", gab sie zurück. Diese Worte entsprachen der Wahrheit, doch wie viel konnte und durfte sie nun preisgeben? "Mein Vater wurde damals von seinen eigenen Vorgesetzten zum Sündenbock gemacht, damit deren Fehler nicht ans Licht kommen sollten", fuhr sie fort, und diesmal lag eine Kälte in ihren Worten, die bei ihr ausgesprochen selten zu hören war. "Er galt damals nach einer von denen geplanten Mission, die gescheitert war, als im Dienst vermisst und konnte sich dementsprechend gegen den dann veröffentlichten Vorwurf des Hochverrats natürlich nicht wehren."


    Ihre Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, und das so fest, dass ihre Knöchel hell hervor traten. "Da wir, seine Kinder, in engem Kontakt mit ihm standen und doch sicherlich etwas von seinem geplanten Verrat gewusst haben mussten, wurden auch wir als Verräter abgestempelt", fuhr sie mit ungewohnt harter Stimme fort. "So sahen das zumindest seine Vorgesetzten. Und um unsere Ehre zu retten blieb nur der Selbstmord, womit dann sämtliche eventuelle Zeugen beseitigt wären."


    Erneut machte sie eine Pause, während ihr Blick sich im Nichts verlor. "Meine Schwester Inare wurde damals auf dem Weg von der Arbeit nach Hause von einem 'loyalen Bürger' getötet, der der Gesellschaft damit nur einen 'guten Dienst' erweisen wollte und straffrei ausging. Und mein Bruder Belan..." Sie schluckte, als die Bilder wieder lebendig vor ihrem inneren Auge standen. "Er beging mit Gift Selbstmord", sagte sie leise, und als sie fortfuhr, lag ein leichtes Zittern in ihrer Stimme. "Er starb damals in meinen Armen."


    Einen langen Moment schwieg sie, während sie darum kämpfte, ihre Emotionen wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch dann sagte sie: "Man ließ mir damals nur diese zwei Optionen, ermordet werden oder Selbstmord begehen und so den Rest meiner Ehre retten." Sie schnaubte kurz und verächtlich. "Ich habe mich damals für die dritte Option entschieden und gesagt 'ich bin dann mal weg'. Dank eines Kontaktes kam ich von Romulus weg und ins Gebiet der Föderation. Doch bis ich von Romulus weg konnte, hätte man mich ein paarmal fast erwischt." Ihr Blick ging noch ein paar Sekunden länger ins Nichts, doch dann zwang sie ihren Geist mit schierem Willen wieder in die Gegenwart, wenn auch nicht ohne den Gedanken, dass sie vielleicht doch noch einmal ein Gespräch mit Counselor Manadis führen sollte. Sie merkte, dass sie das gerade eben ziemlich aufgewühlt hatte.


    Und es hatte sie erschöpft. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Bedürfnis gehabt, Ezra von ihrer diesbezüglichen Vergangenheit zu erzählen. Dass sich all dies zur Zeit der kalten Phase des Dominion-Kriegs ereignet hatte, musste er ja nicht wissen. Und auch wenn es sie innerlich erschöpft hatte, es hatte auch merkwürdigerweise gut getan, mal jemand anderem als einem Counselor davon zu erzählen.

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1905 ff


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    Nachdem auch Ezra sich kurz abgetrocknet hatte, machten sich die beiden auf den Weg zur Erdsauna, und am Eingang musste Selke an sich halten um nicht zu grinsen. Einerseits ließ er sie vorangehen, huschte dann aber an ihr vorbei, um ihr die Tür aufhalten zu können. "Sieh an, sieh an, ein Kavalier", meinte sie mit einem Lächeln, als sie an ihm vorbei ging und in die für sie beinahe schon wohlige Wärme der Erdsauna eintauchte. Zielstrebig hielt sie auf eine der Holzbänke in der obersten Reihe zu, wobei sie zwei andere Crewmitglieder grüßte, die es sich hier drin gemütlich gemacht hatten. Sie löste geschickt ihr Handtuch, platzierte es dort, wo sie sich niederlassen wollte und nahm Platz. Für einige Sekunden saß sie mit geschlossenen Augen da und genoss die Ruhe, vor allem aber die Wärme. Mochten Kaltbäder in der Sauna auch dazu gehören, sie war jedesmal froh, wenn sie wieder in die Wärme zurückkehren konnte. ###Muss wohl am vulkanischen Erbe liegen###, sinnierte sie, während ihre empfindlichen Ohren die Schritte Ezras vernahmen, der sich auf der Bankreihe direkt unter ihr niederließ, leicht rechts von ihr. ###Bringe ich ihn zu sehr aus dem inneren Gleichgewicht, wenn er direkt neben mir sitzt?### Der Gedanke ließ sie innerlich grinsen, auch wenn sich das diesmal nicht nach außen hin zeigte.


    Träge beobachtete sie, wie er seine linke Schulter bewegte, wo sich ein hübsches Hämatom bildete. ###Seine Landung auf der Matte war offenbar doch unsanfter als gedacht###, schoss es ihr durch den Kopf. ###Ich hoffe, das ist wirklich nur ein Hämatom und nicht etwa eine Prellung.### Doch in ihre Gedanken platzten seine folgenden Worte, die erneut als regelrechter Wortschwall über sie herein brachen. Diesmal jedoch war es definitiv ein ernstes Thema. Aufmerksam hörte sie sich an, was er sagte. Dann machte er kurze Pause und ließ den bisherigen Worten noch etwas folgen, und dieses Etwas, ließ Selke unbewusst nicken, was Ezra natürlich schlecht sehen konnte, da er vor und unter ihr saß. ###Das beweist, dass er sich durchaus ebenfalls Gedanken macht, wie es weitergehen soll###, dachte sie.


    "Nun, ich habe an der Disziplin an Bord der Schiffe der Sternenflotte nichts auszusetzen", meinte sie nach einigen Sekunden des Überlegens an Ezra gewandt. "Allerdings muss ich gestehen, dass es diesbezüglich tatsächlich hier lockerer zugeht als auf romulanischen Schiffen." Das war etwas, das sie gut beurteilen konnte, immerhin hatte sie ihre Pflichtdienstzeit auf einem solchen verbracht. "Auch auf romulanischen Schiffen bilden sich Freundschaften und Beziehungen. Allerdings haben wir auch ein sehr stark ausgeprägtes Pflichtbewusstsein, so dass der Dienst immer im Vordergrund steht. Und bei manchen wird das zusätzlich von Hause aus mit der Muttermilch aufgesaugt, wie man so schön sagt."


    Sie hielt inne und atmete kurz durch, während sie ihre Gedanken ordnete. "Wir Rihannsu folgen einem uralten Ehrenkodex, und Disziplin, Loyalität und Pflichtbewusstsein sind unabdingbare Bestandteile von diesem." ###Auch wenn der Kodex gefühlt mehr und mehr an Wert verliert und immer seltener befolgt zu werden scheint.### "Privates von Dienstlichem zu trennen, ist da ebenso unabdingbar. Sollte ich jemals zwischen dem Wohl eines Einzelnen wie zum Beispiel dir und dem Wohl vieler wählen müssen, weiß ich, wie meine Entscheidung ausfallen muss. Von dir erwarte ich dies ebenso, Ezra." Ihr war dabei vollkommen klar, dass es im Zweifel immer leichter gesagt als getan war, doch sie hatte einen Eid geleistet, und den würde sie im Ernstfall umsetzen. Alles andere würde ihre Ehre verletzen, nein, komplett ruinieren.

    Ort des Geschehens: Transporterraum1 ---> Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Ltjg F. Heating, NPC) Tira Akari  Leano Casadio  @Ezra Gurney
    Datum: 27.06.2401 Uhrzeit: 1400


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    "Ich stimme Ihnen zu, die Shenzhou ist ein beeindruckendes Schiff", gab Selke mit einem leichten, eleganten Kopfnicken zu, während sie durch den Korridor schritten um den Turbolift zu erreichen. "Ich kann zwar nur für mich selbst sprechen, aber für mich ist es eine Ehre, auf einem solchen Schiff dienen zu dürfen, ungeachtet der Tatsache, dass es für mich inzwischen in der Tat vollkommen normal ist, hier zu sein. Allerdings erinnere ich mich noch gut der Ehrfurcht, die ich verspürt habe, als ich die Shenzhou zu ersten Mal sah." Sie sah kurz zu Jarod. "Da ich nicht weiß, wie viel Zeit uns hier vor Ort vergönnt sein wird, kann ich Ihnen leider keine Führung versprechen. Ich hoffe, Sie verstehen das. Aber wenn die Elemente uns gewogen sind, lässt sich das sicherlich beizeiten nachholen."


    Die Bemerkung über 'seine kleine Tira' ließ Selke leicht schmunzeln. ###Ja, Familienbande###, dachte sie und verspürte einen kurzen Moment lang einen Stich, da sie selbst ja keine Familie mehr hatte. Dennoch lag ein amüsiertes Funkeln in ihren Augen, als sie ihren Gast ansah, auch wenn sie das nicht weiter kommentierte. Statt dessen ging sie auf Jarods folgende Worte ein. "Nun, es ist sicherlich nicht einfach nach einem solchen Vorfall, aber wir haben eine gute Crew und gute Offiziere und werden uns da durchbeißen, wie man so schön sagt", meinte sie ruhig. "Danke, dass Sie für uns alle gebetet haben." Erneut neigte sie kurz ihren Kopf in einer Geste des Dankes. ###Das zeigt erneut, dass die unterschiedlichsten Spezies oft genug mehr gemein haben, als manchen recht ist###, sinnierte die Romulanerin. ###Die Bajoraner beten zu den Propheten, mein Volk zu den Elementen. Und Junia kann im Augenblick jede Unterstützung brauchen, warum also nicht auch von den Propheten und Elementen?###


    Im Turbolift gab Selke entsprechend als Anweisung "Deck eins, Brücke, direkt" an den Bordcomputer, und die Kabine setzte sich in Bewegung. Die Brücke war natürlich schnell erreicht, und mit einem Zischen öffneten sich die Türen des Turbolifts. Erneut machte Selke eine einladende Geste. "Bitte nach Ihnen, Mister Taclamakan", sagte Selke und schenkte ihrem Gast erneut ein Lächeln, diesmal ein aufmunterndes. Ihr war klar, dass die Brücke eines Schiffes wie der Shenzhou für ihn sicherlich mehr als nur faszinierend sein würde. Sollte er ruhig den Anblick genießen, solange es ihm möglich war, bevor er sich zusammen mit Tira den Dingen widmen würde, deretwegen er hier war.


    Selke selbst schaute kurz, wo sich der ihnen zugeteilte Beobachter befand und entdeckte Lieutenant Heating bei Tira, die noch immer am Captain's Chair stand. Beide betrachteten die Anzeige auf dem Hauptschirm. Die Romulanerin setzte sich in Bewegung und sagte dann um die Aufmerksamkeit auf den Besucher zu lenken: "Captain, Lieutenant, unser Gast, Taclamakan Jarod." Sie trat beiseite, damit nun der soeben Erwähnte vortreten konnte. Was auch immer Tira vorhatte, Selke hoffte, dass es neue Ansätze brachte.



    [Wörter: 470]

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1902


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    Selke hatte das Tauchbecken schnell erreicht, legte ihr Handtuch dort ab, dass sie vorübergehend wieder um sich gewickelt hatte, und stieg ins Becken. Als Romulanerin war sie nicht gerade eine große Freundin von Kälte, erst recht nicht nach dem Eisbad, zu dem Commander Priola sie vor Monaten genötigt hatte. Doch eine Abkühlung gehörte bei Saunabesuchen dazu. Obwohl das Wasser hier nicht so kalt war wie das in der Wanne, in der sie damals hatte ausharren müssen, kamen unfreiwillig Erinnerungen hoch, wie jedesmal, wenn sie hierher kam. Und wie jedesmal kämpfte sie gegen diese Erinnerungen an.


    Sie war froh darüber, dass Ezra sie gerade nur von hinten sehen konnte, denn sie fürchtete, dass ihr innerer Kampf auf ihrem Gesicht zu sehen sein würde. Es kostete sie jedesmal Überwindung, ins kalte Wasser zu steigen, doch sie kniff, wie man so schön sagte, die Backen zusammen.


    Die Kälte, auch wenn sie erwartet war, traf sie dennoch wie ein elektrischer Schlag, und sie spürte, wie sie direkt eine Gänsehaut bekam. Doch der Effekt dauerte nur einen Moment, denn tatsächlich war es nach der Hitze zuvor recht angenehm. Die Romulanerin tauchte komplett unter und genoss die relative Ruhe. Geräusche drangen nur sehr gedämpft zu ihr durch, und ein paar Sekunden lang genoss sie dies auch. Doch dann verspürte sie das dringende Bedürfnis, das kalte Wasser auch schnellstmöglich wieder zu verlassen.


    Ezra hielt ihr bereits ihr Handtuch hin, damit sie sich darin einwickeln und auch abtrocknen konnte. "Danke, Ezra", sagte sie mit einem Lächeln und wickelte sich tatsächlich für ein paar Sekunden einfach nur ein, bevor sie damit begann, sich kurz und mit sparsamen Bewegungen abzutrocknen, während sie nebenbei beobachtete, wie nun auch der junge Mann ins Tauchbecken stieg. ###Man merkt, dass er einen Sport betreibt, der Laufen und auch Akrobatik beinhaltet###, schoss es ihr durch den Kopf.


    Sie wickelte sich wieder gekonnt ins Handtuch und nahm das von Ezra zur Hand. Als der wieder auftauchte, musterte sie ihn kurz von oben bis unten, was sie nicht einmal bewusst zur Kenntnis nahm. "Hier, bitte sehr", meinte sie mit einem Lächeln und reichte ihm sein Handtuch, während sie sich lieber wieder auf seine blauen Augen konzentrierte. ###Ein solches Blau bei den Augen gibt es bei meinem Volk nicht. Zumindest nicht, dass ich wüsste###, dachte sie. Schon ihre eigene Augenfarbe war eine extrem seltene Erscheinung, denn die meisten Romulaner hatten dunkle Augen, in der Regel Schattierungen von braun. Aber wie hieß es so schön, Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Ltjg F. Heating, NPC) Tira Akari  Leano Casadio  @Ezra Gurney
    Datum: 27.06.2401 Uhrzeit: 1352


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    Als Tira ihr ankündigte, dass ihr Onkel an Bord kommen würde und sie ihn dementsprechend empfangen und herbringen sollte, nickte Selke zur Bestätigung kurz. "Aye, Ma'am, ich kümmere mich darum", sagte sie ruhig. Als sie sich umdrehte, sah sie Lieutenant Heating, der sich ihnen näherte. "Lieutenant", sagte sie nur und nickte ihm kurz zu, bevor sie sich Richtung Turbolift begab. "Commander Selke an Sicherheit, ich brauche eine Ehreneskorte für einen bajoranischen Würdenträger. Schicken sie mir diese bitte umgehend zum Transporterraum eins. Lieutenant Shras, Sie begleiten mich."

    "Verstanden, Commander, Eskorte ist auf dem Weg", kam die Antwort von jemandem aus der Sicherheitszentrale, während Shras seine Station einem Kollegen überließ und sich zu Selke gesellte.


    Die beiden betraten den Turbolift. "Deck 4, Transporterraum", wies Selke den Computer an, und die Kabine setzte sich in Bewegung. Natürlich brauchte der Turbolift nicht lange, um sein Ziel zu erreichen, und weder sie noch ihr Stellvertreter sagten ein Wort, denn jeder hing gerade seinen eigenen Gedanken nach. Mit einem Zischen öffneten sich die Türen, und die beiden Offiziere betraten den Gang vor dem Transporterraum, wo auch schon eine vierköpfige Eskorte um die Ecke bog.


    "Perfektes Timing", meinte Selke und nickte zufrieden. "Kurz hergehört. Wir erwarten recht überraschend den Besuch eines bajoranischen Würdenträgers. Wir werden ihn in Empfang nehmen und dann zur Brücke eskortieren." Die Romulanerin sah kurz von einem zum anderen, dann betrat sie den Transporterraum, und die Sicherheitsleute bildeten ein Ehrenspalier. Lieutenant Shras hielt sich rechts von Selke, knapp hinter ihr stehend.


    Als der Transport dann durchgeführt war, trat Selke einen Schritt vor. "Willkommen auf der U.S.S. Shenzhou", sagte sie freundlich. "Ich bin Commander Selke, derzeit Erster Offizier an Bord, und dies ist unser amtierender Sicherheitschef, Lieutenant Shras." Sie deutete kurz in die Richtung des Andorianers. "Bitte begleiten Sie uns doch, der Captain erwartet Sie bereits." Sie lächelte und machte eine einladende Geste.



    [Wörter: 310]

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1855


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    Als Ezra meinte, er würde sie gerne mal beim Feiern erleben, verrieten ihr subtile Signale sowie sein leicht abwesend wirkender Blick, dass er offenbar gerade Bilder vor Augen hatte. Sie hatte natürlich keine Ahnung, was genau Ezra vor seinem geistigen Auge sah, aber tatsächlich hatte sie nun selbst Bilder vor Augen, Bilder, die allerdings in der Vergangenheit lagen und eine ihrer Familienfeiern zum Thema hatten.


    Ausgesprochen lebhaft sah sie vor ihrem inneren Auge die Teilnehmer dieser einen Feier vor sich, die jedoch exemplarisch für fast alle ihre Familienfeiern stand. Und in ihrer Familie entsprachen diese Feiern nicht gerade dem, was man von höher gestellten Familien vielleicht erwartete. Das Essen war bodenständig, das Ambiente gemütlich. Und romulanisches Ale gehörte wie immer dazu. Ihr Bruder Belan hatte das nie besonders gut vertragen, dafür hatten ihr Großvater Rukhol, ihr Vater und sie selbst eine Menge davon vertragen und die 'Schwäche' ihres Bruders mehr als ausgeglichen. Ihre Schwester Inare sowie ihre Großmutter Eviess hatten sich ein wenig mehr zurückgehalten und sich eher als Schiedsrichter etabliert, denn wer sollte den anderen sonst sagen, wer als letzter unterm Tisch gelandet war? Ja, so zurückhaltend und reserviert Romulaner nach außen auch auftraten, so extrem konnten sie auch mal über die Stränge schlagen. Vor allem beim Feiern. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, dass sie Tags drauf immer einen ordentlichen Brummschädel gehabt hatte, aber der gehörte da für sie irgendwo dazu. Oder hatte es zumindest mal, denn als Offizierin der Sternenflotte musste sie sich zurückhalten.


    Was in ihr eine weitere Frage aufwarf, nämlich wie sollte das hier nun weitergehen? Sie konnte nicht leugnen, dass sie auf Ezra reagierte, und es war nicht wirklich zu übersehen, dass er seinerseits auf sie reagierte. Bahnte sich hier etwa eine Beziehung an? Diese Frage hatte tatsächlich zur Folge, dass Selkes Gedanken kurzfristig komplett zum Halten kamen. War es nicht noch zu früh, das beurteilen zu können? ###Aber was, wenn wir beide tatsächlich...?### Selke schluckte unbewusst, denn sie kannte die Vorschriften. Zwar war es nicht unmöglich, eine solche Beziehung einzugehen, doch sie beide würden dann Beruf und Privatleben mehr als exakt voneinander trennen müssen. ###Wären wir dazu in der Lage, wenn es soweit kommen sollte?### Eine wirklich gute Frage, die sie momentan für sich nicht beantworten konnte.


    Sie war so in Gedanken, dass sie zunächst nicht merkte, dass Ezra wieder etwas sagte. Im ersten Moment schaute sie ihn irritiert an, dann erst setzte ihr Verstand wieder ein. "Eine Abkühlung? Ja, gute Idee", meinte sie nach einer deutlichen Verzögerung. "Und danach trockenere Hitze würde ich durchaus begrüßen." Als sie sich erhob, sah sie, dass der eine oder andere der Anwesenden offenbar Mühe hatte, sich ein Grinsen zu verkneifen. ###Na toll, und schon bald wird die Gerüchteküche wieder überschäumen...###

    =/\= Anfang der Übertragung =/\=



    Statusbericht / Logbuch der U.S.S Shenzhou / Nummer: 81

    Kommandierender Offizier: FCpt Junia Rix

    Eintrag durch: Cdr Selke

    Sternzeit: 220110.71



    Status des Schiffes: GRÜN

    Position des Schiffes: Bajor System

    Aktueller Auftrag: Patrouille an der cardassianischen Grenze

    Diplomatischer Status: GRÜN

    Personalstatus: CoS vakant




    Logbuch für die Mission vom: 17.09.2022 bis zum 30.09.2022 (#3-09)


    Missionsleiter: FCpt Junia Rix

    Missionsidee: FCpt Junia Rix

    Missionstitel: Si vis pacem para bellum!



    Teilnehmer: Captain Junia Rix [CO] (0,5 MP), Lieutenant Tira Akari [XO] (2 MP), Lieutenant Commander Selke [SC] (2 MP), Lieutenant junior Grade Leano Casadio [TO] (0 MP), Ensign Tarek Antar [CE] (0 MP), Ensign Ezra Gurney [CON] (2 MP)



    Abwesenheit:

    > Ensign Tarek Antar (entschuldigt)

    > Lieutenant junior grade Leano Casadio (entschuldigt)



    Anmerkungen:

    > Captain Junia Rix hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 406 Wörter geschrieben. 406 + 708 Wörter = 1114 Wörter = 0 BP = 1114 Wörter übrig.


    > Lieutenant Tira Akari hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 1078 Wörter geschrieben. 1078 + 172 Wörter = 1250 Wörter = 0 BP = 1250 Wörter übrig.


    > Lieutenant Commander Selke hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 975 Wörter geschrieben. 975 + 1020 Wörter = 1995 Wörter = 0 BP = 1995 Wörter übrig.


    > Lieutenant junior Grade Leano Casadio hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 0 Wörter geschrieben. 0 + 811 Wörter = 811 Wörter = 0 BP = 811 Wörter übrig.


    > Ensign Tarek Antar hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 0 Wörter geschrieben. 0 + 330 Wörter = 330 = 0 BP = 330 Wörter übrig.


    > Ensign Ezra Gurney hat vom 17.09.2022 - 30.09.2022 (#80) 1471 Wörter geschrieben. 1471 + 1936 Wörter = 3407 = 1 BP = 1407 Wörter übrig.




    Missionsbericht:


    Es wurde weiter daran gearbeitet, sowohl die Quelle des Signals zu orten als auch dieses zu entschlüsseln, was schließlich zu zwei weiteren Wörtern führte. Ensign Gurney konnte dabei feststellen, dass sich die Nachricht beim Springen von Schiff zu Schiff nicht veränderte.


    Eines der Wörter konnten sowohl Lt Akari als auch LCdr Selke mit ihrem Captain in Verbindung bringen, da es sich um den Namen Riar handelte, der Name von Junia vor ihrer Vereinigung mit einem Symbionten.


    Um mehr Zeit zu gewinnen vermeldete Lt Akari, ein Ruckeln des Schiffes verspürt zu haben, was Selke dazu veranlasste, die Leute aus dem Maschinenraum darüber zu informieren, damit die Systeme überprüft wurden. Dies wurde bestätigt und dazu geraten, erst einmal vor Ort zu bleiben, bis die Überprüfung abgeschlossen wäre.


    Zudem stellte Lt Akari erneut Kontakt nach Bajor zu ihrem Onkel her, der als Würdenträger an Bord kommen sollte. LCdr Selke erhielt den Befehl, ihn entsprechend in Empfang zu nehmen und zu ihr bringen zu lassen. Auch informierte sie das Hauptquartier, dass sie eine Systemüberprüfung des Schiffes vornehmen mussten, sowie Ltjg Heating, dass es neue Informationen gab, die er sich, wenn er wollte, ansehen könne.





    =/\= Ende der Übertragung =/\=

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1850 ff


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    "Keine Sorge, du warst nicht zu forsch", gab Selke auf die erste Erklärung Ezras zurück. "Und tatsächlich freue ich mich schon darauf, dass du mir Parcours zeigen willst. Ich probiere immer wieder gerne mal neue Dinge aus." Sie schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und dachte daran, dass sie auf recht ähnliche Weise ihre Liebe zum Hula und das Surfen für sich entdeckt hatte. "Und ganz ehrlich, dass du ein wenig nervös bist, wenn es um das Essen mit den anderen Führungsoffizieren geht, kann ich gut verstehen. Man will halt immer einen möglichst positiven Eindruck hinterlassen. Aber mach dir da keinen Kopf, denn deine Ma hat da nicht ganz unrecht, ein gutes Essen kann vieles ausbügeln."


    Dabei schaute sie zu Ezra rüber und bemerkte dementsprechend auch, dass sein Blick gerade auf einen Bereich gerichtet war, der einige Zentimeter unterhalb ihrer Schlüsselbeine lag. Dort hatte der Blick eines Mannes eigentlich nichts verloren. Zudem erkannte sie auch anhand anderer Anzeichen, wie es um den jungen Mann, neben dem sie hier saß, bestellt war. ###Ob da Eiswürfel helfen würden?### überlegte sie müßig, doch allein der Gedanke an Eiswürfel rief in ihr eine Erinnerung wach, die sie nur mit großer Anstrengung beiseite schieben konnte. Allerdings war Ezra offenbar bereits selbst zu dem Schluss gelangt, dass sein Blick dort, wo er momentan hin ging, nichts verloren hatte und zwang sich, den Blick wieder zu heben und ihr lieber wieder in die Augen zu schauen. Die Romulanerin war sich ihrer Reize durchaus bewusst und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.


    Statt etwas dazu zu sagen, beantwortete sie lieber seine nächste Frage, auch weil sie selbst spürte, dass sie auf ihn positiv reagierte. ###Konzentriere dich aufs Gespräch, Selke, konzentrier dich aufs Gespräch!### Disziplin. Genau. Im Augenblick kam sie sich allerdings vor, als läge hier in Sachen eigener Disziplin gerade der berüchtigte Fehler 404 vor. "Es ist bei uns Rihannsu durchaus üblich, dass unsere Kinder von klein auf zu Disziplin erzogen werden, auch wenn unsere Kinder durchaus eine Menge Freiheiten genießen. Das mag vielleicht merkwürdig klingen, ist aber so. Und spätestens wenn wir unsere Pflichtdienstzeit antreten, wird erwartet, dass wir diszipliniert und gehorsam sind." Sie zuckte kurz die Schultern in einer Geste, die sie sich im Laufe der Zeit angeeignet hatte, weil man diese unter Menschen besser verstand. "Aber tatsächlich war das in meinem Fall auch wegen der Stellung meines Vaters ein Muss. Von Kindern aus Offiziersfamilien erwartet man eben mehr, denn sie sollen ja als Vorbilder dienen." Sie seufzte. ###Zum Glück hat mein Vater das immer auf eine Weise vermittelt, die meiner Persönlichkeit angemessen war und nicht wie diese Betonköpfe in der Schule###, schoss es ihr durch den Kopf.


    Als Ezra schilderte, dass er gerne Musik hörte, um seinen Geist beruhigen zu können, dies aber nicht immer machen könne, hatte sie prompt ein dazu passendes Bild vor Augen, was sie spontan zum Lachen brachte. "Nun, es ist vielleicht nicht das Gleiche, aber wenn ich den üblichen Papierkram in meinem Büro bekämpfe, anders kann ich das nicht nennen, dann würde ich das ohne Musik nur schwer hinbekommen. Ich brauche Musik bei manchen Dingen." Erneut schaute sie ihn an. "Also, wenn du das wirklich willst, kann ich dir gerne die Meditation vorstellen, die mir damals von meiner vulkanischen Kommilitonin beigebracht wurde. Damals brauchte ich die noch recht häufig, heute praktiziere ich sie nur noch zwei, drei mal die Woche."


    Und das führte dann auch schon zu Ezras nächster Frage, und über die musste sie tatsächlich ein wenig nachdenken, weil sie sich darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht hatte. "Wie das für mich war? Merkwürdig", antwortete sie. "Wir Rihannsu bekommen, was andere Spezies, vor allem aber Vulkanier betrifft, von klein auf Dinge eingetrichtert, die uns dann als Vorurteile begleiten. Nach meiner Flucht in die Föderation wurde mir immer mehr bewusst, wie viele Vorurteile da vorhanden waren, und teilweise bin noch immer dabei, diese nach und nach über Bord zu werfen, weil das Leben mir zeigt, dass diese nicht haltbar sind." Kurz hielt sie inne und spürte, wie ein einsamer Schweißtropfen von ihrem Kinn nach unten rann. "Damals war das alles für mich noch weit präsenter als heute, und mich auf eine Vulkanierin einzulassen, war etwas, das bei den meisten Rihannsu für Abscheu gesorgt hätte. Aber ich wusste, dass ich Hilfe brauchte, und dass sie diese geben konnte. Ich tat damals, was ich für notwendig hielt, und ich habe es nicht bereut. Wir sind zwar nicht wirklich Freunde geworden, aber ich habe gelernt, Vulkanier und ihre Kultur mit anderen Augen zu sehen. Das war für mich sogar eine noch wichtigere Lektion als die Lektionen in Meditation."


    Erneut überlegte sie kurz, bevor sie fortfuhr: "Welcher Kultur ich mich näher fühle, lässt sich so pauschal nicht wirklich beantworten", meinte sie dann nachdenklich. "Einerseits schätze ich die Ruhe und Disziplin, die Vulkanier ausstrahlen, und ich komme mit meinen vulkanischen Kollegen wunderbar zurecht. Aber ich mag auch die unterschiedlichen menschlichen Kulturen, einige sind lebhafter als andere, aber alle haben ihren Reiz. Und mit Menschen kann man sehr gut feiern." Sie grinste kurz als sie sich an einige Nächte in ihrem Lieblingspub in Frisco erinnerte.


    Als Ezra kurz auf Island kam, meinte sie: "Oh, Island ist einfach toll! Ich mag die raue Landschaft. Nur die Sprache bereitet mir Probleme." Sie lachte leise. "Aber auf der Erde gibt es einige sehr schöne Ecken. Nur leider bin ich auf der Erde aufgrund meiner Herkunft momentan nicht allzu willkommen. Da muss ich mich bei den Idioten an der Spitze des Romulanischen Sternenimperiums bedanken, die vor zehn Jahren einen Krieg gegen die Föderation für eine super Idee gehalten haben." Sie schnaubte.

    Ort des Geschehens: Saunabereich
    Beteiligte Personen: @Ezra Gurney
    Datum: 03.07.2401 Uhrzeit: 1845 ff


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    Selke saß ganz entspannt auf der steinernen Bank der Saune und ließ die Seele baumeln, soweit ihr das möglich war. Aus halb geschlossenen Augen riskierte sie immer wieder mal einen Seitenblick zu Ezra, der nicht so entspannt wirkte, wie er es hier eigentlich sein sollte. Eher träge ließ sie diesen Eindruck auf sich wirken. ###Hoffentlich bin nicht ich die Ursache dafür, dass er nicht entspannen kann###, dachte sie und meinte im Geist ihren Vater zu hören, der mit deutlich amüsiertem Blick meinte: "Was glaubst du wohl? Du bist jung, attraktiv, intelligent, und er fühlt sich offenkundig von dir angezogen. Mal dir den Rest selbst aus, meine Tochter." Das Bild verblasste vor ihrem geistigen Auge. Konnte das wirklich sein? Sollte Ezra...? Nein, das konnte nicht... Oder doch?


    Das Dumme an der Situation war, dass Selke selbst ebenso auf ihn reagierte. Und schon war es auch um ihre Entspannung plötzlich nicht mehr ganz so gut bestellt. Ezra war intelligent, kreativ, und ihr gefielen seine blauen Augen. ###Gut, dass ich aufgrund der Umgebung hier schwitze, sonst würde vermutlich auffallen, dass ich gerade auch aus einem ganz anderen Grund schwitze###, schoss es ihr durch den Kopf.


    Noch während sie das zur Kenntnis nahm, platzten Ezras Worte in ihre Gedanken, und es war ein wahrer Wortschwall, der da über sie hinweg rollte. "Ähm, wir hatten doch für übermorgen meine erste Lektion in Parcours angesetzt, und danach das Essen", sagte sie ein wenig verwundert. ###Oder hatte ich da was nicht mitbekommen? Oder mehr, als eigentlich gesagt wurde?### "Damit ging es zu jenem Zeitpunkt doch überhaupt nicht um die Selbstverteidigung." Sie atmete tief durch und schaute ihn nun direkt von der Seite an, wobei sie durchaus froh war, dass die Dampfschwaden einen Schleier produzierten, der genug verbarg, um sie nicht unnötig weiter abzulenken.


    "So, so, deine größte Schwäche, ja?" Sie hob kurz ihre linke Augenbraue und meinte dann: "Du denkst zu viel, und ich kann kein Gespräch führen, ohne auf die subtilen Signale zu achten, die die Leute unbewusst aussenden. Für einen Sicherheitsoffizier und erst recht einen Sicherheitschef eine sehr nützliche Fähigkeit, aber im Privatleben manchmal auch nervig, denn ich kann da einfach nicht aus meiner Haut." Ja, so eine Konditionierung von klein auf hatte eindeutig ihren Preis. Das zeigte sich auch in diesem Moment, als sie die Blicke einiger Anwesender erfasste. Deren Mikroausdrücke zeigten deutlich, was in ihnen vorging, und sie erkannte bei einigen durchaus ein gewisses Maß an Überraschung, ein paar waren amüsiert, zwei zeigten Zeichen dafür, dass sie die Situation zwischen ihr und Ezra nicht mochten. Ebenso ohne darüber nachzudenken prägte sie sich diese beiden Leute ein.


    "Was die Techniken zur inneren Selbstkontrolle betrifft, da fragst du ausgerechnet mich?" Sie lachte leise. "Ohne die Hilfe einer vulkanischen Kommilitonin damals an der Akademie wäre ich heute auch nicht da, wo ich bin", erklärte sie ruhig. "Zwar wurde ich von klein auf zu Disziplin erzogen, aber ich war trotzdem ungestüm und habe meine Kameraden mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht. Bis ich mir Hilfe von einer Vulkanierin geholt habe." Kurz dachte sie an ihre Zeit an der Akademie zurück und war tatsächlich froh darüber, dass besagte Vulkanierin ihr damals die Hilfe nicht versagt hatte. "Sie lehrte mich zu meditieren, was im Zusammenspiel mit der mir anerzogenen Disziplin schließlich zum Erfolg führte. Andere Techniken um ruhiger zu werden, habe ich unter anderem durch diverse Counselors gelernt." Vor allem vor ein paar Monaten war da eine Auffrischung bitter nötig gewesen.


    Kurz versank sie in Gedanken und musste einige davon gewaltsam beiseite schieben, zum Beispiel wie sie in dem Raum randaliert hatte, nachdem sie dort vom Tod ihres Vater erfahren hatte und endlich alleine war. Ein kurzer Ausdruck der Trauer huschte über ihr Gesicht, verschwand jedoch ebenso schnell wieder, als sie sich bewusst auf das Hier und Jetzt konzentrierte.


    "Nun, im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Saunatypen bei meinem Volk nicht von den hier in der Föderation bekannten", gab sie auf Ezras letzte Frage zurück. "Allerdings ist Romulus ein seismisch und damit auch vulkanisch sehr aktiver Planet, und unsere Familie hat daher eher die vorhandenen natürlichen Thermen genutzt." An die Besuche einer solchen Therme hatte sie ausgesprochen angenehme Erinnerungen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie wieder das extrem hellblaue Wasser, da der Mineralgehalt dort drin sehr hoch gewesen war. Ihr Bruder Belan hatte sich da drin allerdings nie wirklich wohl gefühlt, und sie verstand bis heute nicht warum. "In Island auf der Erde gibt es so etwas auch. Ich habe die Gelegenheit damals während der Semesterferien mal genutzt. Raues Land, raues Klima, aber es war sehr faszinierend dort und hat mich schon ein wenig an Zuhause erinnert, auch wenn es dort um einiges wärmer war als auf Island." Romulaner mochten die Natur, und sofern es ihnen möglich war, verbrachten sie so viel Zeit in der Natur wie es sich einrichten ließ. Dass hatte auch ihre Familie so gehalten.