Missionsleben V: Non semper ea sunt, quae videntur!

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora Klasse, Brücke
    Beteiligte Personen: @Isla MacTavish  Tira Akari  Selke  Leano Casadio  @Soleta 
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1712 ff.


    Commander Victoria Priola [NPC]


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    Victoria schaute weiterhin zu Lieutenant MacTavish und wartete auf eine Antwort, doch statt der Lieutenant ergriff wieder dieser Ensign das Wort. Die Agentin hörte sich die Worte an und auch sah auch die Gesten, die sie dabei machte. Dabei achtete sie auch auf ihre Konsole vor sich, denn Jason hatte ihr Daten geschickt. Nachdem sie gesehen hatte das mehr Lebenszeichen an Bord der Shenzhou waren als üblich, nahm sie noch einmal einen Schluck ihres Kaffees und grinste diese Counselor an. Sie wusste was sie versuchte, sie wollte Zweifel säen, sie wollte einen Keil zwischen Jason und sie treiben. Victoria musste zugeben, dass sie das sehr gut machte, doch sie vergaß dabei was Jason und sie schon alles durchgemacht hatten. Sie waren seit Jahren ein Team, nein sie waren eine Familie. Das konnte man mit ein paar Worte nicht zerstören.


    „Die Wissenschaft hat das also bewiesen? Nun das mag vielleicht bei 50 % zutreffen, allerdings gibt es hier bei uns eine Kommandohierarchie, bei Ihnen auch? So langsam bezweifele ich das wirklich. Denn warum sonst hätte ein Ensign das Kommando inne? Immerhin sind doch fähigere Leute auf der Brücke, nehmen wir nur Lieutenant MacTavish. Sie weiß über die Crew mehr als sie, oder hat sie ihr Captain in alles eingeweiht? Ich glaube nicht“ begann Victoria und stützte dabei ihr Kinn auf ihren Daumen, die Finger vor ihrem Mund, so dass man nicht sehen konnte was sie sagte. Jason, finde heraus wer diese Lebenszeichen sind, ich möchte keine Überraschungen“ fuhr sie dann fort und blieb mit ihren Augen bei dieser Counselor.


    „Sie nennen es also brüsten? Nun ich nenne ich es Stolz auf etwas sein, ist das bei Ihnen verboten? Dürfen sie nicht auf ihre Leistungen stolz sein? Ach stimmt, das Lob für Heldentaten bekommt ja immer die Sternenflotte und niemals derjenige der sie vollbracht hat. Nun ich kann Ihnen sagen es ist ein schönes Gefühl, wenn man einen Orden bekommt und weiß was man vollbracht hat, vielleicht erleben sie das ja irgendwann noch einmal in ihrem Statistenleben. Ich wünsche es Ihnen wirklich“ fuhr die abtrünnige Agentin dann fort. Ihre gegenüber wusste was sie tat, sie versuchte Victoria zu verunsichern, doch die Agentin bemerkte dies und würde das was sie sagte nicht glauben. Sie konnte Jason bisher immer vertrauen, er hatte ihr bisher keinen Grund gegeben an ihm zu zweifeln. Nein Jason war loyal. „Ach Ensign, zu ihrer Frage, ob mein erster Offizier mir gesagt hat das sie uns versucht haben einen Wurm zu schicken? Ja das hat er, er hat sogar gesagt das ihm ein kleiner Fehler unterlaufen ist, den wir wiederum dazu genutzt haben, ihnen falsche Informationen zukommen zu lassen, immerhin möchten wir sie doch beschäftigen, während wir uns mit dem Spitzohr beschäftigen. Es wäre doch sonst zu langweilig für sie, wenn sie nur rumsitzen, oder? Um ihrer nächsten Frage zuvorzukommen, nein ich habe meinen ersten Offizier nicht so angebrüllt, wie ihr Captain die Brückencrew angebrüllt hat. Ich habe da eine Menge Selbstbeherrschung, diese Trill scheinbar nicht, oder was ist ihre professionelle Meinung als Counselor. Sollte ein Kommandierender Offizier so handeln? Oder sollte er nicht stattdessen kühl und ruhig reagieren?“ fragte Victoria dann und schaute dann kurz einmal zu Jason rüber und bekam ein richtiges unheimliches Grinsen auf ihrem Gesicht.


    Bevor sie wieder zum Hauptschirm schaute, setzte sie wieder eine neutrale Miene auf. „Sie sagen also das ich aufpassen sollte das mein erster Offizier mich verrät?“ fragte sie dann und schaute dann auf einmal erschrocken zu Jason. Dabei machte sie es so offensichtlich, dass man sah das es gespielt war und sagte dabei „Lieutenant McMasters? Was soll das? Stecken sie den Phaser weg! Nein sie sollen auch nicht an einem Photonentorpedo auf der Brücke rumschrauben um uns beide in die Luft zu sprengen!“ dann machte sie eine kurze Pause und fuhr dann fort „Nein sie sollen kein Selbstmordkommando jetzt veranstalten, Lieutenant das ist ein Befehl!“ dann schaute Victoria wieder zum Hauptschirm und spielte weiter die erschrockene „Sehen was sie angerichtet haben Counselor, jetzt will mein erster Offizier schon die Brücke sprengen, was soll ich da nur machen…“ dabei achtete sie darauf nicht allzu ernst zu wirken da sie den Sarkasmus mit dem sie immer Unsicherheiten überspielte, ganz genau zeigen wollte. Ihre Strategie war gerade diesen Counselor genauso aus der Reserve zu treiben, wie er es bei ihr versuchte.


    [Wörter: 717]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr Victoria Priola, NPC)
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1715 ff


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    Lt Jason McMasters (NPC)


    Nachdem er Victoria die Daten geschickt hatte, die darauf verwiesen, dass sich mehr Personen als vor Beginn ihrer Operation auf der Shenzhou befunden hatten, hörte Jason, wie seine Freundin ihm leise eine Anweisung gab. Er machte nur kurz das taktische Zeichen für 'verstanden' und legte los. Er nutzte für sein Vorhaben die Übertragungswelle der Kommunikation, um sich in die Systeme der Shenzhou zu hacken. Das war etwas, worin er viel Erfahrung und Übung hatte, denn das war während des Dominion-Krieges eine seiner Hauptbeschäftigungen gewesen. Nur hatte er sich damals in die Systeme des Feindes eingeklinkt. Er wusste, dass man drüben jetzt vorsichtiger sein würde und ging entsprechend sorgfältig vor.


    ###Ja, die haben ganz offensichtlich etwas in Sachen Sicherheit getan.### Jason war schnell auf entsprechende Abwehrmaßnahmen gestoßen, um die er nun einen Weg herum finden musste, vorzugsweise ohne dabei bemerkt zu werden. Da er nebenbei das Gespräch zwischen Manadis und Vici verfolgte und zwischendurch immer noch die hereinkommenden Daten im Blick behalten musste, kam er nicht so schnell voran, wie er es gerne getan hätte. Daher zog er seine Konzentration nun vollends vom Gespräch ab. Und das war gut so. Sein Instinkt sagte ihm, dass jemand den Eindringling bemerkt hatte, er musste sich also beeilen.


    Jason überlegte nicht lange und entschied sich dafür, die Transporterlogs und die zugehörigen Identitäten zu checken. Die Transporterlogs zeigten ihm, dass insgesamt sieben Personen auf die Shenzhou transferiert worden waren. Zwei davon hatten bereits Personalakten, die ihm von ihren eigenen Systemen als bereits bekannt markiert wurden: Soleta, damals Lieutenant Commander, nun nur noch Lieutenant, und Lieutenant Isla MacTavish. Zu den anderen fünf Personen fand er zunächst nichts, doch Jason war nicht der Typ, der einfach so aufgab. Er suchte weiter und grub sich durch die Datenbanken und Systemlogs der Shenzhou, wobei er sich der Tatsache bewusst war, dass ihm bereits jemand auf den Fersen war.


    Als er dann auf erst vor kurzem angeforderte Daten stieß und sich diese in einen gesicherten Bereich ihrer eigenen Datenbank hinunter lud, geschahen genau zwei Dinge. Erstens rückte ihm der Verfolger nun definitiv zu dicht auf den Pelz und arbeitete nun verstärkt aktiv gegen ihn. Zweitens sah er, was für Daten angefordert worden waren. Als er den Namen las, zu dem dieser Datensatz gehörte, zögerte er einen Moment, weil sich in seinem Hirn kurz alles überschlug. Da man ihn jedoch bemerkt hatte, musste er sich sputen, damit der Gegner ihn nicht zurückverfolgen und möglicherweise noch einmal einen Wurm oder dergleichen bei ihnen einschleusen konnte. Er schaffte es auch nur um Haaresbreite, wobei das noch großzügig geschätzt war.


    Jason lehnte sich zurück und atmete erst einmal durch. Solche Aktionen waren nie ohne Risiko, und beinahe hätte man ihn erwischt. Doch auch eben nur beinahe. Nach einigen Sekunden, in denen er einfach nur durchatmete, schaute er sich an, was er da eigentlich gefunden hatte. Hatte er sich etwa verlesen, weil er vorhin dezent ausgedrückt ein wenig in Eile gewesen war? Er schaute genauer hin. Und noch einmal. ###Kein Zweifel, der Name lautet McMasters###, stellte er fest. ###Nathaniel George, geboren am 12.12.2379 in Cairns, Australien, Erde...### Jason wurde es eiskalt, erst recht, als er zu dem Teil des Datensatzes kam, der die Eltern auflistete, denn dort las er seinen eigenen Namen. Und daneben war ein Symbol, das anzeigte, dass jener Jason Francis McMasters bereits verstorben war.


    Einige Sekunden lang schaute er wie erstarrt auf das, was er da sah. Doch dann registrierte sein Hirn noch etwas. Dieser Nathaniel George McMasters war ein Marine! Und wenn der einer war, lag es durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch die übrigen vier Personen Marines waren, denn ein Marine erschien selten allein. ###Es war also kein Bluff###, dachte er mit einem innerlichen Grollen. ###Die bringen offenbar wirklich Marines ins Spiel.### Der Blick seiner grauen Augen war nun sehr nachdenklich. ###Damit ist die Situation ein wenig komplizierter geworden. Und ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass genau so etwas zu den Überraschungen gehört, die Vici so gar nicht mag...###


    Zudem wurde die Situation nun deutlich persönlicher, da sich einer dieser Marines als ein McMasters entpuppte. Zwar einer aus diesem Universum, doch immerhin hatte es auch hier einen Jason Francis McMasters gegeben. ###Also mich...### Unwillig schüttelte Jason den Kopf, doch nur Augenblicke später schoss ein anderer Gedanke durch sein Hirn. ###Möglicherweise kann uns aber genau dieser Fakt sogar noch in die Karten spielen...### Dass er seine Freundin über diesen Fund informieren musste, war ihm klar. Immerhin würde dies zwangsläufig Auswirkungen auf ihr Vorgehen haben. Es waren neue Spieler auf dem Feld erschienen, und damit mussten ihre Pläne entsprechend angepasst werden, um der neuen Situation Rechnung zu tragen.


    Jason atmete ein weiteres Mal tief durch, bevor er folgende Meldung auf dem Display vor Vicis Nase anzeigen ließ: 'Die überzähligen Personen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Marines, denn einer davon ist als solcher geführt. Sein Name: Nathaniel George McMasters. Zu den anderen konnte ich nichts finden.' Dazu schickte er ihr auch den Datensatz, damit sie selbst einen Blick drauf werfen konnte. Er schaute nun zu seiner Freundin, um ihre Reaktion mitzubekommen, denn das hatten sie so nicht unbedingt erwartet. Unterstützung für die Shenzhou sicherlich. Doch gleich Marines? ###Und einer davon quasi mein eigen Fleisch und Blut...### Dass ihn das irgendwo innerlich erschütterte, auch wenn er sich darum bemühte, ruhig zu bleiben, zeigte sich deutlich in seinen Augen. Er wusste momentan wirklich nicht zu sagen, wie er damit umgehen sollte und hoffte, dass seine Freundin ihm da helfen konnte, denn er fühlte sich gerade überfordert. Etwas, das ihm wahrlich nicht oft passierte.



    [Wörter: 925]

  • Ort des Geschehens: Brücke

    Beteiligte Personen: Junia Rix (Victoria Priola) Tira Akari (Manadis)

    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1710ff


    Isla musste sich Mühe geben, ungerührt zu bleiben, als Priola sie auf einmal direkt ansprach. Dass ihre Gegnerin ihre Verwundung erwähnte, war unangenehm genug - wer wurde schon gerne an dergleichen erinnert, und zudem wollte Isla vor dieser Frau keine Schwäche zugeben - aber der nächste Satz war es, der Isla wirklich erschreckte. Eine kleine Überraschung? War sie derart aus der Übung, dass sie etwas übersehen hatte? Einen Computervirus, eine gefährliche falsche Einstellung? Isla spürte Panik aufsteigen, doch sie ließ sich nichts anmerken. Noch war nichts geschehen. Sie würde schon herausfinden, was mit ihrer Konsole nicht stimmte - aber ohne Priola die Genugtuung zu geben, ihre Besorgnis zu sehen. Glücklicherweise kam Isla zunächst sowieso nicht zu Wort, da die Counsellor ihre Gegnerin beschäftigte und ihre Sache, wie Isla fand, ziemlich geschickt anstellte. Ob Priola von den Worten Manadis’ beunruhigt war, konnte Isla indes nicht sagen. Nach außen hin zeigte sie jedenfalls nur Sarkasmus, aber das konnte schließlich auch Schauspielerei sein.


    “Mir geht es wieder bestens, danke der Nachfrage. Und was meine Konsole angeht - das war ein wirklich stümperhafter Versuch. Dachten Sie wirklich, Sie könnten uns damit aufhalten?,” bluffte sie scheinbar ungerührt. Isla wusste selbst nicht genau, woher sie die Selbstbeherrschung dafür nahm - wahrscheinlich war es Zorn, der ihr ungeahnte geistige Kräfte verlieh, Zorn auf diese Frau, die ihre Kameraden entführt und ihre beste Freundin beleidigt hatte…


    [Wörter: 223]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix Tira Akari Leano Casadio @Soleta @Isla MacTavish 
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1712 ff


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    Ltjg Shras (NPC)


    Lieutenant junior grade Shras war wieder mit zurück auf die Brücke gegangen, damit die Marines in Ruhe ihr weiteres Vorgehen planen konnten. Somit konnte der Andorianer wieder seinen Platz an der Sicherheitsstation auf der Brücke einnehmen. Er hoffte, dass nun wieder ein wenig Ruhe einkehren würde, damit sie alle daran arbeiten konnten, die beiden entführten Offiziere zurück zu holen. ###Die Aufgabe wird für diese Einheit sicherlich nicht einfach###, sinnierte er, während er routinemäßig alles überprüfte und die hereinkommenden Daten inspizierte. ###Aber für solche Leute, die vermutlich vom Geheimdienst, wenn nicht gar Sektion 31 sind, sind durchaus schon härtere Maßnahmen erforderlich.### Er warf einen kurzen Blick Richtung Konferenzraum. ###Aber wenn jemand das hinbekommt, diese doch recht speziellen Entführer dingfest zu machen und unsere Leute zu befreien, dann wohl diese Einheit von Marines, die man uns geschickt hat.###


    Er hatte sich gerade auf den neuesten Stand gebracht, als sie von Commander Priola gerufen wurden. Er sah, wie sich Commander Rix und Lieutenant Akari zum Eingang des Bereitschaftsraumes zurückzogen, um nicht gesehen zu werden, während Ensign Manadis das Gespräch entgegen nahm. Shras musste sich ein Grinsen verkneifen, als diese Priola einfach drauf los redete und offenkundig erst Sekunden später bemerkte, dass es sich bei ihrem Gegenüber nicht um Commander Rix handelte.


    Der Andorianer, der momentan die entführte Lieutenant Selke vertrat, hörte dem Gespräch zu und musste gestehen, dass Manadis ihre Sache recht gut zu machen schien, auch wenn das nicht mit letzter Sicherheit sagen konnte. Diese Priola war für ihn schwer zu lesen. Doch plötzlich wurde er kontaktiert.

    ***Lieutenant McGregor an Lieutenant Shras.***

    ***Shras hier. Was gibt's?***

    ***Sir, jemand dringt in unsere Systeme ein. Ich bin bereits dran und versuche ihn raus zu werfen.***

    ***Verstanden. Sie haben mein vollstes Vertrauen, McGregor. Halten Sie mich auf dem Laufenden.***

    ***Ja, Sir. McGregor ende.***

    ###So, so, ihr könnt es nicht lassen, oder?### dachte Shras grimmig. ###Aber diesmal habt ihr es mit Penelope zu tun, die euren Zugriff bemerkt hat.### Wenn jemand es schaffen konnte, den Zugriff zu beenden, dann war sie das. Sie mochte zwar für die meisten Aufgaben im Sicherheitsbereich eher durchschnittlich begabt sein, doch wenn es um solche Dinge und Datenanalyse ging, dann war sie einfach die Beste.


    Es dauerte nicht allzu lange, bis sich McGregor erneut meldete. ***Lieutenant McGregor an Lieutenant Shras. Sir, der Eindringling hat sich verabschiedet. Sofern ich das bis jetzt sagen kann, wurde nichts zurückgelassen, aber das werde ich noch gesondert überprüfen. Der Eindringling hat jedoch auf die Transporterlogs zugegriffen und, nachdem ich mich an ihn geheftet hatte, eher nebenbei versucht, weitere Informationen abzugreifen. Dabei ist er auf eine kürzlich an Sie gesandte Datei gestoßen. Ich konnte leider nicht verhindern, dass er sie bekommt, Sir.*** Sie klang zerknirscht.

    ***Was für eine Datei?*** hakte Shras nach und hatte plötzlich ein ziemlich ungutes Gefühl in der Magengrube.

    ***Es ging um einen Sergeant Nathaniel McMasters, Sir***, antwortete Penelope prompt.

    Shras seufzte. ***Ich verstehe. Nun, gute Arbeit, Lieutenant. Nehmen Sie die von Ihnen erwähnte Überprüfung vor und senden Sie mir das Ergebnis, sobald es vorliegt.***

    ***Verstanden, Sir. McGregor ende.***


    Shras ließ sich zwar nach außen hin nichts anmerken, doch in ihm arbeitete es. Dass inzwischen Commander Priola eine ziemlich sarkastische schauspielerische Darbietung ablieferte, bekam er nur am Rande mit. ###War das gezielt? War das Zufall?### Dass ausgerechnet die Datei zu diesem Marine, der dem männlichen Entführer so ähnlich sah, nun auch den Entführern vorlag, war nicht gut. Diese Leute waren nicht dumm und würden vermutlich ihre Schlüsse aus all dem ziehen. ###Und dann könnten die durchaus zu dem Schluss kommen, dass wir nun Marines an Bord haben. Von denen einer den gleichen Familiennamen trägt wie Jason McMasters.### Mit einem unguten Gefühl erinnerte sich Shras an den Teil der Akte, der die Namen der Eltern des Sergeants genannt hatte. Er konnte nicht sagen, ob das nun gut oder schlecht war. Möglicherweise konnten sie das gegen die Entführer nutzen. Oder umgekehrt. Alles war möglich, alles war offen.



    [Wörter: 651]

  • Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Priola) @Isla MacTavish 
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1712 ff


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    Ens Manadis (NPC) - CNS



    Manadis war durchaus amüsiert über das Gespräch, jedoch zeigte sie dies nicht. Sie blieb absolut ruhig, sie aus der Reserve zu locken, dass brauchte einiges mehr. Wenn sie etwas in diesem Beruf brauchte, dann war es unter anderem Geduld und Ausgeglichenheit. Es war nur abstrakt, ihr Gegenüber aus der Reserve locken zu wollen, wo sie doch lieber das Gegenteil tat.
    Aber dennoch, dass Gespräch hatte was erheiterndes. Wie selbstsicher sich Priola gab. Zu gerne würde Manadis mit ihr ein richtiges Gespräch führen können, um zu verstehen, was wirklich in ihr vorging.
    Doch darauf würde sich ihr Gegenüber wohl kaum einlassen. Eher würde sie wahrscheinlich sterben.
    Sie ließ Lt McTavish die Zeit um Priola zu antworten, dann erst fuhr sie fort.


    „Es freut mich, dass sie mir das Kommando ja doch auf gewisse Art und Weise zutrauen. Aber ich kann sie beruhigen, ich habe nicht das Kommando inne. Ich führe lediglich mit ihnen dieses Gespräch. Das sind, wie sie ja wissen, gravierende Unterschiede. Mein Captain vertraut mir und überlässt mir das Gespräch mit ihnen. Können sie auch in diesem Maße vertrauen?
    Ich bin mir sicher, dass sie sich beide dies einreden. Sie sind alleine, haben nur sich, sie sind eine Symbiose eingegangen. Ohne diese Symbiose sind sie kaum überlebensfähig. Das macht anfällig und ich habe an ihrem Gesichtsausdruck gesehen, dass sie dies schmerzlich wissen. Sie können nicht anders, als sich einzureden, dass sie sich vertrauen können. Denn wenn sie es nicht tun, dann wird das Erwachen schmerzhaft. Und doch, wenn sie nur tief genug in sich hinein hören, dann sehen sie das Misstrauen.“

    Und da war sich Manadis sogar ziemlich sicher. Würde eine Priola zu 100% irgendjemanden vertrauen? Manadis konnte sich das bei ihrer Persönlichkeit kaum vorstellen. Es ging doch letzten Endes nur um sie selber. Da gab es für niemanden einen weiteren Platz, auch wenn sie es nach außen anders kommunizieren würde, ja, vielleicht sogar sich selber das einredete.

    „Der Wurm?! Der ist doch schon alt.“, winkte Manadis ab. „Aber ich bin nur Counselor, was kenne ich mich mit technischen Daten aus und außerdem, ich habe ja nicht das Kommando inne. Ich darf auch gar nicht mit ihnen darüber reden.“, sie räusperte sich und blickte noch immer mit einem sehr gelassenen Gesichtsausdruck auf ihre Gegenüber.
    „Aber es beruhigt mich zu hören, dass ihr Mitarbeiter so beflissen ist und mit ihnen darüber redet. Wie ist das mit den anderen Dingen? Haben sie schon mit ihm darüber gesprochen, wie es sein wird, wenn sie einsehen müssen, dass wir ihren Forderungen nicht nachkommen werden?
    Sie sind doch eine gerissene Persönlichkeit, ich vermute, sie haben sich noch einen weiteren Plan überlegt, um ihre eigene Haut zu retten. Weiß ihr Mitstreiter von diesen Plänen? Und weiß er, dass er nicht darin vorkommt? Ihr Persönlichkeitsbild sagt alles. Sie werden für sich sorgen, Commander Priola, um jeden Preis. Der Preis ist doch auch Mr McMasters?!“
    , auffordernd sah sie Priola an. In keinster Weise war Manadis' Ausdruck herabwürdigend. Sie brachte ihrem Gegenüber durchaus ein gewisses Maß an Respekt rüber.
    „Ja, sie sind beherrscht, so beherrscht, dass sie ihre Emotionen nicht mehr spüren, also auch keine Emotionen ihrem Mitstreiter gegenüber. Sie sagten es gerade selber, kühl, also keinerlei Wärme... für niemanden. Nicht für die Situation und nicht für die Person. Was bedeutet das für ihren naiven Mitarbeiter? Sie mögen vielleicht irgendwo in sich eine gewisse Wärme verspüren, doch diese Wärme gilt nur ihnen selber. Das ist nachvollziehbar nach all dem, was sie erlebt haben und wahrscheinlich nie aufgearbeitet haben.
    Ob sie es wollen oder nicht, diese Kälte macht sie angreifbar und wir haben bereits damit begonnen. Ihre Sicherheitsvorkehrungen waren mal gut. Aber sie sind so durchschaubar wie ein Sieb und wir hatten hier bereits unsere Freude daran.“
    , sprach Manadis weiter, auch wenn es dem nicht so war. Aber sie sollte provozieren, also tat sie alles, was ihr einfiel, um dies zu tun. Und wenn es letzten Endes ihr Gelaber war, was Priola nerven sollte. Auch wenn sie die ganze Zeit nicht direkt in die Richtung von ihrem Captain schaute, sondern konzentriert auf den Bildschirm, so würde sie dennoch mitbekommen, wenn ihr Captain eine andere Strategie von ihr wollte.

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    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr Victoria Priola, NPC), Tira Akari (Ens Manadis, erwähnt)
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1715 ff


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    Lt Jason McMasters (NPC)


    Jason saß auf seinem Platz, und obwohl er die hereinkommenden Daten durchaus im Blick behielt, kreisten seine Gedanken um etwas ganz anderes. Diese Datei, die er sich aus den Datenbanken der Shenzhou heruntergeladen hatte und bei der es sich um eine Personalakte handelte, hatte ihn ein wenig aus der Bahn geworfen, wie er sich unbehaglich eingestehen musste. ###Mein Ich aus diesem Universum hatte also diesen Nathaniel als Sohn...### Automatisch fragte er sich, ob dieser das einzige Kind des hiesigen Jason Francis McMasters war, oder ob es weitere gab, denn in seinem Heimatuniversum hatte Jason ja einen Sohn namens Timothy Alan gehabt, und eine Tochter, die den Namen Sarah Anne hatte bekommen sollen, hätte knapp drei Wochen, nachdem er auf die Shenzhou gegangen war, geboren werden sollen.


    Er konnte nicht anders. Ein wenig zögerlich nahm er sich diese Akte noch einmal vor und schaute sie sich genauer an. Ihm war durchaus bewusst, dass dies die abgespeckte Version war, doch nach dem, was er hier las, hatte dieser Nathaniel bislang gute Arbeit geleistet und war inzwischen Staff Sergeant. Und er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Es gab in der Tat nur wenige Unterschiede im Aussehen, so dass sich eine Verwandtschaft kaum leugnen ließ. Obwohl Jason diesen jungen Mann nicht kannte und nur der Name des Vaters mit seinem eigenen identisch war, war er irrationaler Weise stolz auf diesen Nathaniel. ###Er ist Marine geworden, eine Laufbahn, für die nicht jeder geeignet ist.### Nur mit Mühe riss er sich von der Akte, seinen Gedanken und Gefühlen los. Er musste konzentriert im Hier und Jetzt bleiben.


    Mit einiger Anstrengung richtete er seinen Blick wieder auf die Anzeigen der Displays vor sich und hörte nebenbei zu, was diese deltanische Counselor noch so zu sagen hatte. Das erste, was er nun wieder bewusst vom Gespräch mitbekam, war, dass diese wandelnde Billardkugel meinte, sie wäre beruhigt, dass Vicis Mitarbeiter, also er, so beflissen war, mit ihr über solche Dinge zu reden. ###Was für Dinge? Verdammt, ich hab wohl einiges vom Gespräch verpasst!### Die Bemerkung, Vici wäre eine gerissene Persönlichkeit, hätte Jason ohne weiteres so unterschrieben, denn nur Dank dieser Eigenschaft von ihr hatten sie während des Dominion-Kriegs so erfolgreich arbeiten können. Und weil sie immer noch einen Plan B und mindestens noch C in petto gehabt hatten.


    ###Moment! Was für Pläne, in denen ich nicht vorkomme?### Jason sah nun doch erneut kurz zum Hauptschirm, und wiederum mit einer steilen Falte zwischen seinen Augenbrauen. ###Glaubst du allen Ernstes, dass Vici mich im Ernstfall einfach zurücklassen würde? Das beweist, dass du keine Ahnung davon hast, wie kleine Spezialeinheiten funktionieren!### Er war nun ernsthaft angefressen. ###Erstens: Wir sind wie eine Familie! Zweitens: Niemand wird zurückgelassen! Wenn es hart auf hart kommt, sind wir füreinander da. Wir haben uns schon oft genug gegenseitig unser Leben anvertraut.### Er erinnerte sich lebhaft an einige ziemlich haarsträubende Gegebenheiten, die dies eindrucksvoll belegt hatten. Und auch, als Vici und er dieses Schiff gekapert hatten, das sie nun als Basis nutzten, hatten sie einander blind vertrauen müssen. Andernfalls wäre jene Aktion für sie mit an absoluter Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit tödlich ausgegangen.


    ###Pffff, keine Gefühle, keine Wärme, für niemanden? Nichts könnte von der Realität weiter entfernt sein###, dachte er bei Manadis' nächsten Worten. ###Sie hat sehr wohl eine warmherzige, liebevolle und fürsorgliche Seite. Sie zeigt sie nur nicht jedem.### Jason wusste sehr wohl, dass Vici auf andere unterkühlt und unnahbar wirken konnte. Zudem gab sich Vici nunmal nicht mit jedem ab. Doch wer einmal in ihrem Kreis drin war, bekam ihre warmherzige Seite durchaus zu Gesicht. Darin glichen sich die beiden, was vielleicht mit einer der Gründe war, warum das Band gerade zwischen ihnen so stark hatte werden können.


    ###Moment mal, was??? Ich bin also ein naiver Mitarbeiter?### Jason gab zwar auch weiterhin keinen Laut von sich, doch sein Gesichtsausdruck glich erneut einer metaphorischen Gewitterwolke. Oder vielmehr einer metaphorischen Superzelle. ###Und was bitte schön soll das heißen, unsere Sicherheitsvorkehrungen waren mal gut, wären aber so durchschaubar wie ein Sieb?### Ein grimmiges Lächeln huschte über Jasons Gesicht. Die Sicherheitsvorkehrungen, die er und Vici hier getroffen hatten, würde man von außen nur knacken können, wenn jemand extrem viel Zeit und Mühe darauf verwenden würde. Beide hatten während des Dominion-Kriegs gerade über solche Sicherheitsvorkehrungen eine Menge gelernt und ihr Wissen und Können im Laufe der Zeit noch verfeinert und ausgebaut. ###Wenn überhaupt jemand in der Lage ist, unsere Sicherheitsvorkehrungen zu unterminieren, dann jemand, der mit romulanischen Schiffen per du ist und sich hier an Bord befindet.### Damit kam nur eine Person infrage, doch die war in ihrer Handlungs- und Bewegungsfreiheit zu sehr eingeschränkt, als dass sie etwas hätte tun können. Und selbst wenn, dann müsste sie sich Jasons Wissens nach immer noch durch eine Menge Code arbeiten. Oder die Technik selbst manipulieren. Nein, Jason war sicher, dass das Spitzohr, das sie in Verwahrung hatten, da nichts machen konnte. ###Netter Versuch, uns weismachen zu wollen, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen nichts taugen###, dachte er grimmig. ###Netter Versuch. Mehr aber auch nicht.###



    [Wörter: 831]

  • Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum
    Beteiligte Personen: Cpt Sezor Poyas (NPC) Leri Praam Ar'Temis Taslo
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1705 ff


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    Nathaniel sah, wie Captain Sezor irgendwelche Daten auf dem PADD anschaute, das er in der Hand hielt, und es erschien dem jungen Marine wie eine Ewigkeit, bis sein Vorgesetzter reagierte.

    "Bevor wir beginnen, Serge: Commander Rix möchte uns beide sprechen, wenn diese Besprechung hier beendet ist. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich ihr gegenüber professionell verhalten."

    "Verstanden, Sir", antwortete Nate. ###Damit ist unser Cap schon die zweite Person, die mir dies nahelegt. Mache ich etwa den Eindruck, ich wäre dazu nicht in der Lage?### Äußerlich sah man ihm jedoch diesen Gedanken nicht an.


    "In Ordnung. Ladies und Gentlemen, kommen wir zu den Informationen, die wir bislang haben." Sezor sah alle nacheinander kurz an. "Laut den Informationen, die Lieutenant Shras mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, wurden beide Geiseln hier an Bord zuletzt gestern gegen 1800 gesehen. Ihr Verschwinden wurde hingegen erst heute gegen 0800 bemerkt. Irgendwann dazwischen haben die Entführer zugeschlagen." Der Captain nutzte den Bildschirm im Konferenzraum, um dort Bilder der beiden entführten Offiziere zu zeigen. "Links sehen sie Lieutenant Commander Anna Saar, bis vor Kurzem der leitende medizinische Offizier hier an Bord. Sie befand sich noch als Passagier hier an Bord. Bei der anderen Person handelt es sich um Lieutenant Selke, die Sicherheitschefin dieses Schiffes."


    Nate sah sich die beiden Bilder an und prägte sie sich ein, ohne weiter darüber nachzudenken. Dass die zu befreiende Sicherheitschefin dem Aussehen nach eine Romulanerin war, überraschte ihn. ###An ihrer Loyalität kann aber wohl kein Zweifel bestehen, ansonsten hätte man sie schon zur Ausbildung an der Akademie der Sternenflotte nicht zugelassen. Und man vertraut niemandem einen solch wichtigen Posten an, wenn auch nur der geringste Zweifel an Vertrauenswürdigkeit und Loyalität bestehen würde.### Dass sein Vater wenige Tage vor Ende des Krieges mit den Romulanern im Dienst durch deren Disruptorfeuer getötet worden war, machte es ihm nicht leicht. Doch sie war eine anerkannte Bürgerin der Vereinten Föderation der Planeten, ein ausgebildeter Offizier der Sternenflotte und zudem mit einer wichtigen Position betraut. Das sagte ihm alles, was er wissen musste. Es galt wie so oft, dass man nicht alle über einen Kamm scheren durfte, und daran würde er sich halten.


    "Aus welchem Grund die Entführer sich ausgerechnet dieses Schiff und diese beiden Personen ausgesucht haben, ist bislang unbekannt. Vermutet wird jedoch ein Racheakt, denn beide Entführer waren früher Teil dieser Crew", erklärte Sezor weiter.

    Die Bilder auf dem Schirm wechselten und zeigten zwei andere Personen. "Dies sind die beiden Entführer. Die Frau war bis heute nur als Lieutenant Winterfield bekannt, hat sich jedoch nun als Commander Victoria Priola vorgestellt. Der andere Entführer ist ein Lieutenant Jason McMasters." Bei diesen Worten schaute Sezor kurz zu Nathaniel.


    Und der schaute die Darstellung der beiden Entführer mit einem regelrechten Pokerface an. In ihm drin jedoch ging es drunter und drüber. ###Deshalb also diese heftige Reaktion von Commander Rix!### schoss es ihm durch den Kopf. Für ihn war es, als würde er die Geister seiner Vergangenheit sehen, denn er hatte beide gekannt. Es handelte sich um Bilder aus den Personalakten und die waren damit recht neu, doch beide sahen für ihn so aus wie er sie von Bildern aus der Zeit um die Geburt seiner Schwester herum kannte. ###Wie ist das möglich?### fragte er sich.


    "Diese beiden haben ihre Aktion offenbar von lager Hand geplant, denn bis vor Kurzem hatten sie Zugriff auf die Schiffssysteme und haben diese manipuliert, um die Ermittlungen zu behindern. Es besteht zudem der Verdacht, dass die beiden Entführer ehemalige Agenten des Geheimdienstes der Sternenflotte sein könnten." Erneut sah Captain Sezor sie alle der Reihe nach an. "Sie sehen also, dass wir es mit Leuten zu tun haben, die mit allen Wassern gewaschen sind und sehr wahrscheinlich vor nichts zurückschrecken. Zwar kam es bereits zum Kontakt zwischen den Entführern und diesem Schiff, doch konkrete Forderungen wurden bislang nicht gestellt."


    Ein weiteres Bild erschien auf dem Bildschirm, diesmal ein Schiff. "Laut dem, was die Crew der Shenzhou bislang herausgefunden hat, verwenden die Entführer einen solchen romulanischen Aufklärer, eine Lanora-Klasse. Leider gibt es nicht viele Informationen über diese. Allerdings haben solch kleine Schiffe im Normalfall einen Antrieb wie die Schiffe der Sternenflotte auch, sind aber ebenso wie die großen romulanischen Schiffe mit einer Tarnvorrichtung ausgestattet. Und ausgehend von der Größe dieser Schiffsklasse dürfte das Schiff der Entführer zwei Decks haben. Ansonsten ist nur bekannt, dass diese Schiffsklasse gerne zum Transport von wichtigen Personen und vom romulanischen Geheimdienst genutzt wird." Der Captain nahm nun ebenfalls Platz, legte seine Unterarme auf den Tisch und faltete seine Hände. "Nun, schon irgendwelche ersten Gedanken oder gar Ideen?" Er wollte zunächst einmal schauen, was ein Brainstorming zutage fördern mochte.


    ###Hm... Dass wir so gut wie nichts über diese Schiffsklasse wissen, ist nicht optimal###, überlegte Nate, der sich zurückgelehnt hatte, mehr oder weniger auf die Tischplatte schaute und sich nachdenklich übers Kinn strich. "Sofern die Entführer nicht doch noch freiwillig kapitulieren, werden wir deren Schiff einen Besuch abstatten dürfen", sagte Nate dann ruhig. "Die Frage wäre, wie wir überhaupt an Bord gelangen. Prinzipiell gibt es mehrere Möglichkeiten, darunter auch die Annäherung mit einem anderen Schiff, andocken, entern. Allerdings setzt dies voraus, dass das Schiff der Entführer dann bereits lahmgelegt werden konnte oder dies möglichst schnell und effizient selbst hinbekommen, damit die nicht eventuell doch noch abhauen können", sinnierte er.


    "Die andere Alternative wäre, dass wir uns an Bord beamen, solange die keine Schilde aktiviert haben. Das wiederum setzt große Präzision voraus und eine gute Vorstellung davon, wo wir am Besten beginnen, denn wir wissen nichts Genaues über den inneren Aufbau." Nate strich sich noch immer nachdenklich übers Kinn. "An Bord haben wir es dann mit im Grunde unbekanntem Terrain zu tun und müssen auf einen Kampf auf engem Raum gefasst sein. Das Beste wäre natürlich, wenn wir sie überrumpeln und uns so einen Kampf sparen könnten. Allerdings dürften die Entführer wachsam sein und haben zudem bereits bewiesen, dass sie gut ausgebildet sind." Er überlegte weiter.


    "Gut wäre es, wenn wir irgendwo an Bord materialisieren könnten, wo wir zwischen den Entführern und den Geiseln sind. Wenn das Schiff aber zwei Decks hat, wird man auch zwischen diesen wechseln können, was wiederum bedeutet, dass sie uns, wenn wir von ihnen bemerkt werden, in den Rücken fallen können, falls es mehrere Möglichkeiten gibt, zwischen den Decks zu wechseln. Was wir nicht wissen." Er schaute auf. "Eure Gedanken dazu?" Der Blick seiner grauen Augen erfasste nacheinander alle seine Kameraden.



    [Wörter: 1.065]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora Klasse, Brücke
    Beteiligte Personen: Tira Akari  Selke  Leano Casadio  @Isla MacTavish  @Soleta 
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1720 Uhr


    Commander Victoria Priola


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    Nach ihrer kleinen Sarkasmus Einlage lehnte sich die abtrünnige Agentin wieder zurück und schaute sehr ernst wieder auf den Hauptschirm. Victoria wusste noch nicht was genau dieser Ensign da vorhatte, doch irgendwie langweilte es sie. Sie erzählte immer wieder von ihrem Freund und wie unzuverlässig er war, da konnte Victoria nur innerlich lachen. „Ich muss sie leider enttäuschen Counselor, wobei ein Counselor hat keine Gefechtserfahrung und will immer alles auf psychologische Weise sehen. Probleme, die keine sind, sie kennen das bestimmt. Ich würde meinem ersten Offizier blind und mit gefesselten Händen mein Leben anvertrauen. Denn ich weiß das er immer auf mich aufpassen wird, genauso wie ich auf ihn. Also ist ihr versuch hier Zwietracht zu säen fehlgeschlagen. Aber sie haben sie in einem Recht, ich habe einen Plan B, doch leider enthält dieser tatsächlich nicht Jason. Sondern vielmehr das Schiff, auf dem sie gerade sind“ antwortete Victoria dann und ließ mit Absicht strecken des Gespräches unter den Tisch fallen, denn es interessierte sie nicht.


    Als wenn sie jemals Jason zurücklassen würde, seit Victoria den guten Jason rekrutiert hatte, waren sie immer mehr als Familie zusammengewachsen. Sie hatten so manche Familienfeiern zusammen verbracht und Victoria stellte niemanden ihre Schwester vor dem sie nicht vertraute. Denn ihre Schwester war ihr ein und alles und das hatten ihr die Stümper genommen und dafür würden sie jetzt büßen. Victoria wendete sich von der Counselor ab und schaute wieder zu Isla. „Es freut mich das sie mein Geschenk gefunden haben Lieutenant, immerhin wissen sie ja dann, wie mein Plan B aussieht, oder? Haben sie ihrem Captain schon gesagt, dass sie keinesfalls über Warp 6 gehen sollten?“ antwortete die abtrünnige Agentin dann dem Navigationsoffizier der Shenzhou. Dabei zeigte sich auf ihrem Gesicht eine Regung, sie lächelte. „Es war für mich einiges an Arbeit notwendig, dem System zu sagen das, wenn es eine bestimmte Geschwindigkeit übertritt das der Warpkern ausgeworfen werden muss“ fügte Victoria dann noch an und ignorierte dabei ganz den Ensign.


    Die Abtrünnige Agentin schaute noch einmal zu der Counselor „Für sie habe ich noch genau 2 Worte: Semper Fidelis“ sagte Victoria dann und beendete die Kommunikation. Sie war es leid dieses Psycho Gequatsche zu hören, sonst würde sie noch irgendetwas an die Wand werfen wollen. Victoria atmete einmal kurz durch und schaute dann zu Jason „Und was hast du erfahren? Ich habe bei diesem Counselor sehr viel gesehen, Unsicherheit in erster Linie und den Versuch und gegeneinander auszuspielen“ sagte sie dann und lächelte ihren Freund aufrichtig an. „Du musst dir auch keine Sorgen machen, ich würde dich niemals zurücklassen, aber das muss ich ja nicht sagen, oder?“ fügte sie dann noch an. Victoria stand auf und ging zu ihrem Freund rüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bin gespannt, ob sie nun ihren Warpkern überprüfen und wann sie merken das ich nur geblufft habe“ sagte sie dabei spöttisch und schaute was Jason da machte.


    [Wörter: 484]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr Victoria Priola, NPC)
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1720


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    Lt Jason McMasters (NPC)


    Jason, der nun wieder die hereinkommenden Sensordaten im Blick behielt, folgte dem Rest des Gesprächs eher beiläufig. Er kannte Vici lange genug um zu wissen, dass ihr das Gerede der Counselor der Shenzhou auf den Keks ging, auch wenn sie dies nicht offen zeigte oder gar anderen Leuten gegenüber zugeben würde. Ihm gegenüber würde sie dies auch nicht unbedingt erwähnen, doch das war auch gar nicht notwendig. Sie beide kannten sich nun wirklich lange genug, dass er um gewisse Eigenheiten seiner Freundin wusste.


    ###So ist es###, dachte Jason, als Vici meinte, dass sie ihm sein Leben selbst blind und mit gefesselten Händen anvertrauen würde. ###Das gilt umgekehrt genauso. Wir waren oft genug in Situationen, in denen wir uns blind vertrauen mussten. Und unser gegenseitiges Vertrauen wurde nie erschüttert, sondern vielmehr noch verstärkt.### Er lächelte leicht.


    Als sich Vici dann von der Counselor mit genau zwei Wörtern verabschiedete, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen und war froh, dass man ihn nicht sehen konnte. ###Semper Fidelis, das Motto der Marines. Interessante Art, den Leuten da drüben zu sagen, dass wir Bescheid wissen. Die Frage ist nur, ob die begreifen, dass wir das wissen. Immerhin war das nicht nur ein Wink mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl...### Nein, seine Freundin hatte direkt mit dem ganzen Vorgarten gewunken. ###Marines... Das wird zweifelsohne interessant werden###, sinnierte Jason, doch sein Gedankengang wurde unterbrochen, als Vici ihn ansprach.


    "Ja, das war ein netter Versuch, einen Keil zwischen uns zu treiben und Misstrauen zu säen", erwiderte Jason, und auf seinem Gesicht erschien ein verächtlicher Ausdruck. "Nett, aber durchschaubarer als ein Sieb. Selbst für mich." Er sah Vici an, und der verächtliche Ausdruck verschwand, machte einem ehrlichen Lächeln Platz. "Nein, das musst du mir nicht extra sagen. Immerhin sind wir eine Familie, zwar nicht durch Blut, aber durch Wahl. Und Familie hält zusammen." Jetzt wechselte sein Gesichtsausdruck erneut und wirkte wieder professionell. "Leider habe ich außer diesem einen Datensatz nichts weiter in Erfahrung bringen können. Dass die nun Marines an Bord haben, war von meiner Seite aus eine Schlussfolgerung, weil normalerweise nur ausgesprochen selten einer von der Sorte irgendwo alleine auftaucht. Und die Person, zu der der Datensatz gehört, ist Marine. Meist treten die gebündelt auf, und die Anzahl der restlichen Personen, die neben den Lieutenants Soleta und MacTavish auf die Shenzhou gebeamt wurden, passt dazu, dass da eine Einheit von denen angeliefert wurde." Er atmete tief durch. "Damit müssen wir unsere Pläne anpassen, denn zumindest ich habe zwar durchaus mit Unterstützung gerechnet, die sich das Wurmtaxi organisieren würde, aber nicht mit Leuten vom Starfleet Marine Corps." Als er seine Freundin wieder ansah, zeigte sich ein Hauch Unsicherheit in seinem Blick, der jedoch nichts mit den Marines an sich zu tun hatte. "Ich weiß nicht, ob wir das für uns nutzen können, aber hier in diesem Universum gab es eine Version von mir, und dieser eine Marine, dessen Akte ich erwischt habe, ist dessen Sohn." Jetzt war die Unsicherheit in seinem Blick deutlich zu erkennen. Er wusste gerade nicht, wie er mit dieser Entdeckung umgehen sollte, denn eine solche Möglichkeit hatte er während der ganzen Zeit, die sie schon in diesem Universum hier hatten verbringen müssen, nicht auf dem Schirm gehabt.


    Er spürte, wie seine Freundin ihm eine Hand auf die Schulter legte und die Frage stellte, ob die Crew der Shenzhou nun wohl den Warpkern überprüfen würde. "Nach allem, was wir da an Bord manipuliert haben?" fragte Jason zurück und lachte. "Die drehen jetzt garantiert noch einmal alles auf links, um sicher zu gehen."



    [Wörter: 585]

  • Ort des Geschehens: Brücke

    Beteiligte Personen: Junia Rix (Victoria Priola)

    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1720


    Fieberhaft dachte Isla nach, während sie nach außen hin weiterhin Ungerührtheit darstellte - und für ihre Theater-Begeisterung sehr dankbar war, denn in diesem Augenblick benötigte sie ihr gesamtes Schauspieltalent. Ihre Gedanken überschlugen sich geradezu. War es möglich, etwas dergleichen in eine Navigationskonsole zu programmieren? Womöglich - Isla war keine ausgesprochene Expertin für Software, aber sie verstand genug davon, um in etwa zu wissen, was nötig gewesen wäre, um dem Computer einen solchen Befehl zu geben. Es war ohne Zweifel sehr schwer, die Sicherheitssysteme zu umgehen - schwer, aber wahrscheinlich nicht ganz unmöglich. Allerdings musste Priola dieses Kunststück gelungen sein, ohne Spuren zu hinterlassen, denn Isla hatte natürlich, als sie sich an die Konsole gesetzt hatte, die üblichen Diagnosen durchgeführt, gründlich durchgeführt da sie nach ihrer Zwangspause nichts hatte übersehen wollen, keine unliebsamen Überraschungen hatte erleben wollen, und dennoch hatte sie keine Spur einer Manipulation gefunden. Es fiel ihr schwer, zu glauben, dass Priola das gelungen war. Oder war das nur ihre Eitelkeit? Wollte Isla es womöglich nur nicht glauben?


    “Nun, Sie glauben zumindest, dass das noch immer der Fall ist. Allerdings vergessen Sie, dass wir einige ausgezeichnete Software-Spezialisten an Bord haben. Dachten Sie wirklich, dass wir uns so einfach abhängen lassen? Jede Manipulation, die man vornehmen kann, kann man auch wieder rückgängig machen,” improvisierte Isla mit einem gewinnenden Lächeln. Sie war bereits viel zu weit gegangen, um sich jetzt noch die Frage zu stellen, ob es klug war, dermaßen zu pokern und zu bluffen. Ihr blieb nur, ihre Rolle weiterzuspielen - bis zum bitteren Ende.


    [Wörter: 251]

  • Ort des Geschehens: Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1723


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    Ens Manadis (NPC) - CNS



    Manadis lächelte leicht, als das Priola das Gespräch dann doch sehr schnell beendete. Natürlich hatte sie Dinge gesagt, die Priola nicht hören wollte und von den sie sicher war, dass sie es nicht betraf. Und doch wirkte negative Psychologie, ob man wollte oder nicht, insbesondere in schwierigen Situationen.
    Aber natürlich konnte Manadis nicht sagen, in wie weit es wirkte.
    Die Frau hatte einen starken Willen, doch der konnte auch hinderlich sein, den Blick einengen, Kreativität bei Lösungsansätzen blockieren. Manadis war gespannt, wie sich das noch entwickeln würde.
    Vor allem machte sie sich nach wie vor große Sorgen um das Wohlbefinden der Geiseln. Es war schon fast erstaunlich, dass Priola diese nicht vorgeführt hatte. Ihre Beute, ihr Schatz, ihr Druckmittel, ihr kleiner Triumph.


    Schließlich war Priola nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen. Manadis blickte zu Commander Rix. „Ich weiß nicht, ob das gereicht hat. Die Frau ist sehr von sich und ihrer Mission überzeugt. Und ich befürchte, sie wird über Leichen gehen und wenn es ihr eigenes Team oder letzten Endes ihren eigenen Tod bedeutet.“, sinierte Manadis.
    „Und sie ahnt wohl, dass wir hier Verstärkung bekommen haben. Doch das wundert mich nicht, das Shuttle war schließlich nicht unauffällig. Und sie ist eine Kämpferin und kennt dazu die Vorgehensweise der Sternenflotte.“, Manadis begab sich von der Mitte der Brücke zurück zu der Seite, wo sie für gewöhnlich saß.

    (228)

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix Tira Akari Leano Casadio @Isla MacTavish @Soleta 
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1725


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    Ltjg Shras (NPC)


    Lieutenant junior grade Shras verfolgte das weitere Gespräch zwischen Manadis und Commander Priola. ###Ziemlich von sich eingenommen###, stellte er fest. ###Entweder ist ihr Einheit wirklich so gut, dass sie dies im Brustton der Überzeugung von sich geben kann, oder sie redet sich das nur ein.### Beides war möglich. ###Ich hoffe, dass die Vorgehensweise unserer Counselor fruchtet und das Vertrauen zwischen Priola und McMasters zerrüttet wird. Das würde einiges einfacher machen.### Aber wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür sein mochte, konnte der Andorianer nicht einschätzen. Beide kannten sich offenkundig schon lange und waren sicherlich nicht erst seit ihrer Zeit auf der Shenzhou ein Team. Und dass er die beiden als Einheit betrachtete, war keineswegs weit hergeholt, und mindestens seit sie die Shenzhou verlassen hatten, waren sie das in mehr als einem Sinn. ###Ein gut aufeinander eingespieltes Team auf jeden Fall. Die beiden auseinander zu bringen, dürfte nicht leicht werden, wenn die sich schon eine gefühlte Ewigkeit kennen.###


    Als Priola dann das Gespräch abbrach, war Shras nicht wirklich überrascht, doch wie würde es jetzt weitergehen? War Priola angefressen oder genervt genug, das an den Geiseln auszulassen? Er befürchtete durchaus, dass diese Entführer über Leichen gehen würden, auch wenn es bislang keinerlei Anzeichen dafür gab, dass den Geiseln Leid zugefügt worden wäre. Sah man einmal davon ab, dass Doktor Saar irgendwie dazu gebracht worden war, zu sagen, was sie gesagt hatte.


    Er hörte sich noch an, was Manadis nach dem Gespräch mit Priola sagte und konnte dem im Grunde nur zustimmen. Als die Counselor geendet hatte, meldete er sich zu Wort. "Captain, während des Gesprächs wurde erneut auf unsere Schiffssysteme zugegriffen", sagte er ruhig, doch seine Fühler zeigten, dass er darüber alles andere als glücklich war. "Zwar war Lieutenant McGregor dem Eindringling schnell auf den Fersen, aber er war in der Lage, Zugriff auf die Transporterlogs zu nehmen, und er hat sich eine kürzlich an unser Schiff gesandte Akte angeeignet. Ob Zufall oder Absicht, kann ich nicht sagen, aber es war die Akte zu Sergeant McMasters." Jetzt war es raus, doch besser fühlte er sich dadurch trotzdem nicht. "Bislang ist noch nicht klar, ob irgendetwas zurückgelassen wurde oder nicht. Das wird aktuell noch überprüft."



    [Wörter: 360]

  • Ort des Geschehens: Brücke

    Beteiligte Personen: Shras Junia Rix

    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1725


    Isla war erleichtert, als Priola das Gespräch beendete. Sie wusste nicht, wie lange sie ihren Bluff noch hätte aufrechterhalten können. Ihre Erleichterung hielt allerdings nicht lange an, denn was Lieutenant junior Grade Shras zu sagen hatte, klang im Gegenteil höchst besorgniserregend. Offenbar hatte Priola tatsächlich erstaunliche Fähigkeiten im Umgang mit Computern - oder eher ihr Verbündeter McMasters, der wahrscheinlich im Hintergrund die Systeme der Shenzou gehackt hatte, während Priola sie alle mit ihrer Rhetorik ablenkte. Isla fluchte - allerdings sehr leise und auf Gälisch, immerhin hatte sie eine Vorbildfunktion. Was war das bloß für eine Situation, in die sie da alle gemeinsam hineingeraten waren?


    Nachdem Shras geendet hatte, holte Isla tief Luft. Sie war wieder ganz die disziplinierte Offizierin, als sie hinzufügte: “Was die Behauptungen Priolas über die Navigationskonsole angeht, so kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob diese der Wahrheit entsprechen. Ich habe meine Systeme gründlich überprüft und nichts dergleichen gefunden. Auch Spuren, die auf irgendeine Manipulation hinweisen, konnte ich nicht entdecken - aber natürlich bin ich keine Fachfrau für dergleichen, während sich die Entführer hervorragend auszukennen scheinen. Wir müssen also die Möglichkeit, dass wir tatsächlich nicht über Warp sechs beschleunigen können, zumindest in Betracht ziehen, und sollten so schnell wie möglich jemanden die Sache überprüfen lassen, der sich besser mit dergleichen auskennt als ich.” Sie hasste es, ihre Unwissenheit zugeben zu müssen, hasste es noch mehr, Junia, die nun wirklich schon genug Sorgen hatte, zusätzliche Probleme bereiten zu müssen, aber welche Wahl hatte sie schon?


    [Wörter: 244]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Verhörraum
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Dr. Anna Saar, NPC)
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1725


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    Selke hatte keine Ahnung, wie lange sie nun schon so da hing, ohne sich richtig abstützen zu können. Sie wusste nur, dass dieser McWaldschrat noch nicht wieder zurück gekommen war, denn das hätte sie gehört. Er hatte ihr schließlich nur eine Augenbinde angelegt. Und durch die Art, wie er sie gefesselt hatte, hatte sie praktisch keine Chance, sich aus eigener Kraft wieder in eine Position zu bringen, in der sie sich richtig abstützen konnte. Das hatte sie bereits versucht und war daran kläglich gescheitert.


    Dadurch, dass ihre Handgelenke hinter ihrem Rücken gefesselt und ein gutes Stück in die Höhe gezogen worden waren, mit zusätzlich knapp über dem Ellbogen gefesselten Oberarmen, schmerzten ihre Schulter- und Handgelenke mittlerweile immer stärker. Dementsprechend fiel es ihr immer schwerer, die Schmerzen zu ignorieren. Inzwischen versuchte sie es sogar mit den Techniken, die ihr einst eine vulkanische Kommilitonin von der Starfleet Academy beigebracht hatte. Doch mit zunehmender Dauer dieser unfreiwilligen Zwangshaltung konnte sie letztlich die nötige Konzentration dafür nicht länger aufbringen.


    Ein weiteres Problem war, dass ihr durch diese Haltung mittlerweile auch das Atmen zunehmend schwerer fiel. ###Wenn Waldschrat nicht bald zurück kommt, kriege ich ernste Probleme.### Als Romulanerin war sie stolz und wäre unter normalen Bedingungen lieber gestorben als ausgerechnet ihre Entführer um Hilfe anzubetteln. Doch sie war nicht alleine hier. Da war ja auch noch Doktor Saar, deren Schutz ihre Aufgabe war. Sie hatte eine Verpflichtung, und wenn sie hier krepierte, dann konnte sie dieser nicht gerecht werden. An diesem Punkt gerieten ihr Stolz und ihr Pflichtgefühl aneinander und kämpften erbittert um Vorherrschaft, was sich sowohl in ihrem Blick als auch in einem Zittern zeigte, das ihren ganzen Körper erfasste.


    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis dieser innere Kampf beendet war und Selke zu einer Entscheidung gelangte. Es fiel ihr alles andere als leicht, doch sie schluckte ihren Stolz hinunter, auch wenn sie das Gefühl hatte, daran zu ersticken. Was folgte, war zwar kein Hilferuf, aber ihren Schrei konnte man unmöglich überhören. Dieser Schrei kostete sie Kraft, und da ihr das Atmen schwerer fiel, rang sie anschließend um Luft. Tatsächlich merkte sie, dass sie zunehmend benommen wurde. ###Nicht gut. Gar nicht gut###, schoss es ihr durch den Kopf. "H'ta fvau, wort! [1]" wisperte sie in ihrer Muttersprache. Dann fielen ihr die Augen zu.



    [1] "Komm zurück, du Bastard!"



    [Wörter: 378]

  • Ort des Geschehens: Konferenzraum / Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix
    Datum: 3.10.2400 Uhrzeit: 1725


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    Soleta beobachtete das weitere Geschehen im Konferenzraum, hielt sich aber weitestgehend zurück. Sie wusste, dass Junia eine sehr besonnene Frau war und über die Erfahrung mehrerer Wirte verfügte, weshalb ihr Verhalten manchmal etwas irrational wirkte, es jedoch keinesfalls war. Als sie hörte, bei wem es sich bei den Entführern handelte, zog sie für einen Moment eine Augenbraue hoch. Zwei abtrünnige Geheimdienstler, die angeblich auch noch für Sektion 31 fungierten? Das passte irgendwie nicht mit den Aktionen zusammen, die sie gegen die Shenzhou ausführten. Es mochte sein, dass Priola tatsächlich zur Sektion gehörte, doch Soleta bezweifelte, dass die Sektion in diesem Universum besonders davon angetan war, dass die ehemalige Kommandantin dies lauthals hinausposaunte.

    Und sie war sich ziemlich sicher, dass Mr. Sloan über die Vorgänge hier bestens Bescheid wusste. Doch so sehr sie sich auch bemühte, welche Rolle sie oder Sloan in diesem Spiel spielten blieb der Halb-Vulkanierin immer noch verborgen.

    Doch Soleta musste diese Gedanken fürs Erste beiseite schieben, jetzt gab es wichtigeres zu erledigen. Die Shenzhou musste einen Weg fiden, Priolas Schiff zu finden.

    Nach einer kurzen Weile erschien Sergeant McMasters wieder im Konferenzraum und die anfänglich verwirrende Situation löste sich auf.

    Zusammen mit den anderen Offizieren verließ Soleta den Konferenzraum und betrat die Brücke, wo sie unverzüglich an ihre Station trat und damit begann an Lösungen zu arbeiten.

    Als Priola sich über Funk meldete blickte die Halb-Vulkanierin kurz auf, widmete sich dann aber wieder ihrer Aufgabe. Für die abtrünnige Agentin mochte es so aussehen, als ob Soleta sich nicht weiter für das Gespräch zwischen ihr und Manadis interessiere, doch sie hörte sehr genau hin, vielleicht ergaben sich so ein paar Hinweise über Priolas Absichten.

    Als Junia wieder auf der Brücke erschien wandte sich Soleta an sie.

    "Captain, wenn die mir vorliegenden Informationen korrekt sind, verwenden die Entführer einen romulanischen Aufklärer der Lanora-Klasse. Er verfügt zwar über eine Tarnvorrichtung, nutzt als Antrieb aber keine Quantensingularität, sondern eine wie bei der Föderation übliche Materie-/Anti-Materie Reaktionskammer. Das heißt auch, dass sie gewöhnliches Warp-Plasma ausstoßen, welches durch unsere Sensoren aufgespürt werden könnte. Mit einer entsprechenden Justierung der Sensorpaletten könnte ich den genauen Standort des Schiffes zuverlässig bestimmen."


    355 Wörter

  • Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum

    Beteiligte Personen: Cpt Sezor Poyas (NPC) Leri Praam , Taslo , Nathaniel McMasters

    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1710 ff


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    Ar'Temis hatte sich bisher nicht dazu geäußert. Sie war eher eine Zuhörerin, als jemand, der immer seinen Senf dazu geben mußte. Wenn alles gesagt war, war alles gesagt. Und insbesondere in so einer neuen Gruppe wie sie es waren, war das noch mal spezieller.

    Nathaniel hatten schon einiges angeführt und Ideen eingebracht. Kurz herrschte Stille, alle schienen über das Gesagte nachzudenken oder Lösungen zu finden. Diese kurze Stille war nicht unangenehm für Ar'Temis, jeder schien nach Lösungen suchen zu wollen.


    Schließlich räusperte sich Ar'Temis dann doch und sagte: „Wir sind hier nicht alleine an Bord. Wenn das Schiff der Entführer nur 2 Decks hat, könnten wir eventuell das Sicherheitsteam der Shenzhou nutzen. Wir könnten uns in zwei Gruppen aufteilen und jede Gruppe bekommt noch so 2 Sicherheitsleute dazu. Wir haben das Sagen, aber wir wären nicht nur zu Zweit auf einem Deck. So könnten wir dem ein wenig entgegen wirken, dass uns die Entführer überraschen könnten. Die Gruppe sollte natürlich nicht zu groß werden, dennoch sehe ich Vorteile darin, nicht alleine auf das gegnerische Schiff zu gehen.“


    (177)

  • Ort des Geschehens: Deck 1, Konferenzraum
    Beteiligte Personen: Leri Praam , Ar'Temis , Taslo
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1712 ff


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    Nathaniel überlegte genau wie seine neuen Kameraden, wie man am gescheitesten vorgehen sollte. Es gab grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, an die Sache heran zu gehen. Jeder von ihnen hatte eine andere Sicht auf die Dinge und konnte somit auch eine andere Perspektive auf die vor ihnen liegende Aufgabe beisteuern. Nate genoss diese Phase des Planens durchaus und war auch gespannt, was seine Kameraden hier beisteuern würden. Er selbst kannte sich zwar gut mit Gebietsaufklärung aus, doch bei Einsätzen wie diesem fühlte er sich immer ein wenig unwohl. Zwar war er wie alle Marines sorgfältig ausgebildet worden, doch als Scharfschütze agierte er normalerweise aus der Entfernung und unterstützte seine Einheit dadurch, dass er sie mit Informationen versorgte und ihnen mögliche Gegner gezielt vom Hals hielt und Schlüsselfiguren ausschaltete.


    Seine Kameraden wirkten konzentriert und überlegten, genau wie er selbst. Schließlich war es Ar'Temis, die das keineswegs unangenehme Schweigen brach und ihre Sicht der Dinge darlegte. Er hörte sich an, was sie zu sagen hatte, dachte kurz nach und nickte dann. "Klingt ganz vernünftig", meinte er. "So können wir beide Decks gleichzeitig abdecken, ohne unsere eigene Kampfkraft zu verringern. Wenn wir Sicherheitsleute der Shenzhou mit einbeziehen, muss allerdings unbedingt sichergestellt werden, dass sie adäquat ausgerüstet sind", fügte der junge Australier hinzu. "Wir kennen die Schiffsklasse, die die Entführer verwenden, nicht wirklich, aber wir sollten davon ausgehen, dass es auch dort so etwas wie einen Eindringlingsalarm gibt, der anschlägt, sobald wir an Bord kommen. Und die Entführer hatten eine Menge Zeit, das Schiff ihren Bedürfnissen anzupassen." Er strich sich nachdenklich übers Kinn. "Wenn die wirklich so gut sind, wie es bislang den Anschein hat, werden die für ein solches Szenario Vorkehrungen getroffen und sich vorbereitet haben."


    Er schaute kurz auf die Tischplatte vor sich, während ihm ein weiterer Gedanke kam. "Wir kennen zwar das Innere dieser Schiffsklasse nicht, aber vielleicht liegen Daten über das Innenleben vergleichbarer Schiffe vor", sagte er nachdenklich. "Wenn wir diese in einer Simulation nutzen könnten, hätten wir eine Möglichkeit, uns zumindest einigermaßen auf die Umgebung einzustellen. Und wir sollten dann die Leute von der Sicherheit auch direkt mit einbeziehen, denn die müssen ja dann mit uns zusammenarbeiten. Damit könnten wir uns aufeinander einstellen. Was haltet ihr davon? Oder gibt es vielleicht noch andere Ideen?" Er ließ seinen Blick über seine Kameraden wandern. ###Die Entführer sind aufeinander eingespielt, wir sind es noch nicht###, dachte Nate. ###Und die kennen die Umgebung, das Schlachtfeld, wenn man so will, für uns ist es mehr oder minder unbekanntes Terrain. Ich sehe schon, das wird bestimmt interessant.###



    [Wörter: 420]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix , Tira Akari , Leano Casadio , @Soleta , @Isla MacTavish , @Sarah Ryoo
    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1730


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    Cmdr Junia Rix


    Nachdem Commander Priola die Kommunikation beendet hatte, verließ Commander Rix ihren Platz am Eingang zu ihrem Bereitschaftsraum wieder, denn nun musste sie sich nicht länger aus dem Bild heraus halten. Das Gespräch hatte ihr wieder einmal gezeigt, mit welcher Arroganz diese abtrünnige Geheimdienstagentin agierte. Sofern sie denn tatsächlich eine solche war. Zunächst wurde sie von Manadis angesprochen, und Junia teilte ihre Befürchtung, dass Priola bereit wäre, über Leichen zu gehen. Doch das durfte sich die Trill nicht anmerken lassen. "Sie haben gute Arbeit geleistet, Counselor", sagte die Trill und schenkte der Deltanerin ein kurzes Lächeln. "Und selbst, wenn es bei Priola vielleicht nicht allzu viel Wirkung zeigt, so kann das bei ihrem Komplizen schon ganz anders aussehen." Mit ernstem Blick fuhr sie fort: "Ich möchte, dass Sie ein Profil der beiden erstellen. Mir ist klar, dass Ihnen nicht allzu viele Daten zur Verfügung stehen, aber wir müssen zumindest eine grobe Vorstellung davon bekommen, wie sie sich verhalten, wenn wir sie finden."


    Dann kam die Meldung von Lieutenant Shras, und die gefiel der Trill überhaupt nicht. ###Die haben schon wieder auf unsere Systeme zugegriffen? Das muss ein Ende haben!### dachte sie, nickte dem Andorianer jedoch kurz zu. "Lieutenant, lassen Sie Lieutenant McGregor die Systeme auf etwaige neue Manipulationen hin überprüfen. Sie soll eng mit der Technik zusammenarbeiten. Halten Sie mich auf dem Laufenden."

    "Aye, Captain", erwiderte Shras und gab umgehend entsprechende Befehle weiter.


    Auch die Meldung ihrer Freundin Isla war nicht gerade dazu angetan, ihre Laune zu verbessern. Sie wusste, wie sehr es Isla widerstrebte zuzugeben, wenn sie selbst nicht mehr weiter wusste. ***Brücke an Maschinenraum. Überprüfen sie den Warpantrieb auf mögliche Manipulationen, nicht dass wir da auch noch böse Überraschungen erleben. Rix ende.*** Das war zwar kurz angebunden, doch Zeit war in ihrem Fall durchaus ein wichtiger Faktor.


    Als letzte meldete sich dann Soleta, und die Trill war durchaus froh darüber, dass diese wieder ein Teil der Mannschaft war. Sie hörte sich den Vorschlag der Vulkanierin an und nickte schließlich. "In Ordnung, Lieutenant, machen Sie es so", sagte Junia schlicht. Dann sah sie von einem zum anderen und sagte: "Meine Damen und Herren, bringen wir dieses Schiff wieder in Ordnung, und dann lassen sie uns diese Leute zur Strecke bringen! Unsere Leute vertrauen auf uns." Dann wandte sie sich noch einmal kurz an Tira. "Lieutenant Akari, wenn etwas sein sollte, ich bin im Bereitschaftsraum. Sie haben die Brücke."

  • Ort des Geschehens: Brücke

    Beteiligte Personen:  Junia Rix  Tira Akari

    Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1735


    Isla war vor allem erleichtert, dass Junia zu wissen schien, was zu tun war, dass sie offensichtlich einen Plan hatte - und dass sie Isla nicht die Schuld gab daran, was womöglich mit dem Navigationssystem und dem Warpkern geschehen war, ohne dass Isla es bemerkt hatte. Es war ein gutes Gefühl, dass sich nun die Technik mit diesem Problem befassen würde. Sollte tatsächlich etwas manipuliert worden sein, würden diese Fachleute es hoffentlich finden. Isla wurde wieder einmal daran erinnert, warum sie es so liebte, Teil der Sternenflotte zu sein - man arbeitete mit den Besten zusammen, konnte sich voll und ganz auf sie verlassen.


    Kurz darauf verließ Junia die Brücke und übergab Lieutenant Akari das Kommando. Isla kannte den ersten Offizier noch nicht gut und wusste daher nicht genau, was sie zu erwarten hatte, aber sie war für alles bereit. Junias Worte hatten ihre Entschlossenheit weiter angefacht - sie wollte ihren Teil dazu beitragen, die Entführer endlich zu erwischen und ihre Kameraden zu befreien. So saß sie aufmerksam an ihrer Konsole und wartete auf Befehle. In der Zwischenzeit ließ sie noch einige Diagnosen laufen, die aber ausnahmslos keine Hinweise auf irgendeine Manipulation ergaben. Isla wusste nicht genau, ob das ein gutes Zeichen war. Die Technik würde hoffentlich mehr herausfinden.


    [Wörter: 206]

    • Offizieller Beitrag

    Zwischensequenz


    Ort des Geschehens: Lanora-Klasse
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr. Victoria Priola, Dr. Anna Saar)
    Datum: 05.10.2400 Uhrzeit: 1600 ff


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    Lt Selke, Lt McMasters (NPC), Cmdr Priola (NPC), Dr. Saar (NPC)


    Selke mochte es überhaupt nicht, wie ein Sack Mehl durch die Gegend getragen zu werden, doch genau das tat McWaldschrat mal wieder. Kaum dass er sie aus der Zelle geholt hatte, hatte er ihr dieses Zeug verabreicht, dass sie binnen weniger Sekunden vollkommen die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren ließ. Er setzte sie wieder einmal auf dem Verhörstuhl ab, doch als er sie fixieren wollte, stutzte er. "Nanu", murmelte er. "Das sollte aber nicht so sein." Missmutig schaute er sich das von ihm links befindliche Metallband an, das tatsächlich locker geworden war. "Da hat wohl jemand zu stark dran gezerrt, hm?" fragte er mit einem kurzen Blick Richtung Selke, die natürlich nicht reagierte, was daran lag, dass das Mittel noch wirkte.


    Die Romulanerin spürte jedoch, dass die Wirkung bereits nachzulassen begann. Erstens wirkten Drogen und teilweise auch Medikamente bei ihr nicht ganz so lange und wie gewünscht, und zweitens hatte ihr Körper damit begonnen, sich auf dieses Mittel einzustellen. Außerdem hatte sie immer darauf geachtet, diesem Kerl nicht zu zeigen, dass das Mittel bei ihr schneller an Wirkung verlor. So sah sie geduldig zu, wie Jason sich umdrehte und in den Schubladen nach einem Werkzeug suchte, mit dem er das Metallband wieder korrekt befestigen konnte. Dann war es soweit, und Selke spürte, dass sie die Kontrolle zurück hatte. Jason kramte noch immer in den Schubladen und fluchte unterdrückt, weil er das gesuchte Werkzeug gerade nicht finden konnte.


    Langsam erhob sich Selke, machte zwei leise Schritte auf Jason zu, der vor einer dieser Schubladen kniete und mit einer Hand darin herum wühlte. Sorgfältig maß sie die Entfernung ab, konzentrierte sich und verpasste ihm zunächst einen kräftigen Tritt, der ihn mit voller Wucht mit der Stirn gegen den Arbeitstisch prallen ließ, wobei er sich auch noch die Hand in der Schublade einklemmte. Ihm entfleuchte ein Schmerzenslaut, und ebenso benommen wie verwirrt landete er auf seinem Hintern, als er seine Hand aus der Schublade befreite. Die Romulanerin nutzte diese Benommenheit ihres Gegners rigoros aus, entwaffnete ihn und nahm ihn dann in einen Würgegriff.


    Jason war zwar benommen, doch er wusste, dass ihm jetzt nur noch Sekunden blieben. Sein Phaser war für ihn gerade unerreichbar, also zog er sein Kampfmesser und versuchte, mit dessen Hilfe wieder freizukommen. Er spürte, dass er traf, doch das Spitzohr ließ nicht los, auch wenn ein Schmerzenslaut von ihr zu hören war. Jason befand sich schlichtweg in einer mehr als ungünstigen Position, und egal, was er auch versuchte, er kam einfach nicht frei. Seine Gegnerin war gerade klar im Vorteil. Langsam wurde sein Gesichtsfeld enger, seine Aktionen verzweifelter, und schließlich rammte er die Klinge des Messers nach unten in der Hoffnung, etwas zu treffen. Dann versuchte er noch einmal mit beiden Händen, den Griff um seinen Hals zu lösen, doch es gelang ihm nicht, und er wurde bewusstlos.


    Selke spürte, wie der Widerstand nachließ, und schließlich sackte ihr Gegner zusammen. Sie hielt den Griff noch ein paar Sekunden länger aufrecht, dann ließ sie los. Sie überprüfte seinen Zustand und stellte fest, dass er noch lebte. ###Schlaf gut###, dachte sie und durchsuchte ihn nach weiteren Waffen oder sonstigen gefährlichen Gegenständen, fand jedoch nichts mehr. Sie wusste, wo hier die Handschellen waren und legte ihm welche an, dann riss ein Stück von seiner Uniform ab, um die Verletzungen, die er ihr mit seinem Kampfmesser am Arm zugefügt hatte, provisorisch zu verbinden. Ein weiteres Stück musste für ihren Fuß herhalten, aus dem sie das Messer erst noch heraus ziehen musste, was ihr einen weiteren Schmerzenslaut entlockte. Nachdem sie Jason dann auch noch den Kommunikator abgenommen hatte, schleifte sie ihn zur Zelle, die ja nicht weit entfernt war, deaktivierte das Kraftfeld und beförderte ihn unsanft hinein. Dann schaute Selke Doktor Saar an. "Doktor, wir sollten die Gelegenheit nutzen", sagte sie und reichte der Ärztin den Phaser, den sie Jason abgenommen hatte. "Kommen Sie, wir müssen erst noch nach hinten, bevor wir uns Priola vornehmen. Ich will für den Fall aller Fälle einen funktionierenden Plan D haben."

    Die Ärztin hätte sich zwar lieber erst einmal um die Verletzungen von Lieutenant Selke gekümmert, doch ihnen blieb wahrscheinlich nicht viel Zeit, bevor diese Priola bemerken würde, dass hier etwas faul war. Daher nickte sie nur und erwiderte: "In Ordnung, ich bin direkt hinter Ihnen, Lieutenant."


    Wie schon am ersten Tag begaben sich die beiden erst einmal zur Maschinensektion des Schiffes, wo Doktor Saar den Zugang im Auge behielt, während sich Selke an einem der Terminals zu schaffen machte. Die Romulanerin testete erst einmal eine bestimmte Tastenkombination, und diesmal tat diese genau das, was sie sollte und erlaubte ihr einen direkten Zugriff auf die Systeme, und zwar auf Kommandozeilenebene. Ein grimmiges Lächeln zeigte sich in ihrem Gesicht, und ihre Finger flogen nur so über die Schaltflächen, gaben Zeile um Zeile Anweisungen ein.


    So gab sie den Befehl, dass eine kurze Nachricht in Dauerschleife gesendet werden würde, wobei die die ausgehenden Sensoraktivitäten als Träger nutzte. Diese Dauerschleife würde jedoch nicht in regelmäßigen Abständen senden, damit die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Entführer etwas bemerkten, geringer war. Zwar hoffte sie, dass sie mit Priola fertig wurden, doch sicher konnten sie sich da nicht sein, denn dafür war diese Frau einfach zu gut, erfahren und gerissen. Die Nachricht enthielt lediglich ein S.O.S. sowie die Dienstnummern von ihr und Doktor Saar.


    Die zweite Manipulation, die sie vornahm, war an der Tarnvorrichtung selbst. Diese sollte eine schwache Spur hinterlassen, doch das war nicht ganz einfach. Wurde die Spur zu schwach, würde niemand sie bemerken. Wurde sie zu stark, würde das den Entführern auffallen. Da die Zeit drängte, nahm sie nur noch eine letzte Manipulation vor und sorgte dafür, dass die Selbstzerstörung des Schiffes nicht reagieren würde. Dass sie diese Anweisungen gegeben hatte, musste noch vertuscht werden, und so gab sie als letzte Anweisung, dass die Spuren ihrer Aktivitäten hier gelöscht werden sollten. Es gab nur eine Möglichkeit, diese schwerwiegenden Eingriffe abzusegnen und zu initiieren, sie musste dies mit einem Tal'Shiar-Code bestätigen. Ohne Zögern gab sie daher die erforderliche sechzehnstellige Zeichenfolge ein und wiederholte diese zur erneuten Bestätigung. Es gab eine kurze Bestätigung durch den Bordcomputer, dann verschwand das Fenster, auf dem sie die Anweisungen eingegeben hatte. Selke atmete auf, denn nun hatten sie einen laufenden Plan D.


    "In Ordnung, Commander", meinte sie dann, während sie wieder an Doktor Saar heran trat. "Zeit, dass wir uns um diese Priola kümmern. Es gibt Möglichkeiten, zwischen den Decks zu wechseln, und wenn Priola gemerkt haben sollte, dass wir nicht da sind, wo wir sein sollten, könnte sie versucht sein, uns in den Rücken zu fallen. Sie müssen uns deshalb nach hinten sichern, ich selbst kümmere mich um das, was vor uns liegt." Sie sah, wie die Ärztin nickte, und gemeinsam bewegten sie sich Richtung Brücke, vorbei an der Zelle, in der Jason noch immer regungslos auf dem Boden lag.


    Auf der Brücke hatte Commander Priola einige Zeit lang die Aktivitäten der Shenzhou im Auge behalten, doch das erwies sich als ziemlich langweilige Angelegenheit. Ohne mithören zu können, war das nicht mehr so interessant. Aber es war notwendig. Doch um die Eintönigkeit aufzubrechen rief sie auf einem der Displays mal die Kamera des Verhörraums auf um zu schauen, was da gerade passierte. Und was dort passierte, irritierte sie, denn da war niemand. Das war merkwürdig. Also schaltete sie rüber zur Zelle, und im nächsten Moment erfasste sie eine Welle der Wut. Ihr Freund lag regungslos in der Zelle, offenbar gefesselt, und was sie noch mitbekam, war, dass sich zwei Personen von dort weg bewegten.

    "Sieh mal einer an", sagte sie kalt. "Da versucht wer, zu fliehen." Das kam natürlich nicht infrage. Sie aktivierte auf der Brücke die Holoemitter und ließ diese ein Bild von sich selbst generieren, wie sie im Kommandosessel saß. Sie selbst entfernte sich rasch, nutzte den Niedergang zum unteren Deck und wartete ab. Sie würde sich hinter ihre Beute setzen und diese dann von hinten überraschen.


    Selke und Doktor Saar erreichten die Brücke des Aufklärers, und Selke deutete an, dass sich dort eine Person befand. Doktor Saar bestätigte dies, und richtete ihre Aufmerksamkeit nun wie Selke komplett nach vorne. Beide Frauen brachten sich in eine bessere Position. ###Ein gut gezielter Betäubungsschuss, dann haben wir Ruhe###, dachte die Romulanerin, doch sie sollte sich irren. Sie hörte hinter sich den Schuss eines Phasers, und als sie herum kreiselte, sah sie noch, wie Doktor Saar zu Boden ging. Hinter dieser stand Commander Priola und richtete ihren Phaser nun auch auf Selke. Dieser wurde in dem Augenblick klar, dass der Drops gelutscht war. Sie selbst hatte nur das Kampfmesser von Jason, an Annas Phaser kam sie nicht heran, und sie war zu weit weg für einen Nahkampfangriff. Dann kam auch schon der Schuss, und Selke konnte diesem nicht mehr ausweichen. So wurde es auch für sie wieder dunkel.


    "Netter kleiner Fluchtversuch", sagte Victoria Priola kalt. "Aber letztlich erbärmlich und berechenbar in der Ausführung, auch wenn ihr es geschafft habt, den armen Jason auszuschalten." Dafür würde der entsprechende Übeltäter, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um das lästige Spitzohr handelte, noch büßen. Doch zunächst würde sie sich um ihren bewusstlosen Freund kümmern.



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