Missionsleben V: Non semper ea sunt, quae videntur!

  • Ort des Geschehens:Shuttlehangar

    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr. Victoria Priola) Selke (Ltjg Shras)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0941



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    Ens. Manadis


    Manadis war Shras in den Shuttlehangar gefolgt und stellte sich dort etwas abseits. Sie hatte ja erst ein mal nichts zu tun, sondern die Sicherheit und sie wollte gewiss nichts im Wege stehen.
    Doch sobald Priola und McMasters die Shenzhou betreten hatte, fingen sie auch gleich an herum zu keifen. Das war in der Tat ein Schauspiel, wie die Beiden sich aufführten. Wahrscheinlich wäre es ihnen auch gar nicht anders möglich.
    Doch so ein gekeife konnte auch gut von anderen Dingen ablenken. Hatten sie noch etwas vor oder war das rein ihre Art und Weise? Es war auf jeden Fall absolut unangebracht. Wohl der letzte Aufschrei einer durch und durch Gescheiterten. Manadis mischte sich auch nach wie vor nicht ein, denn Shras hatte alles unter Kontrolle und auch die entsprechende Erfahrung.
    Doch dann trat Manadis doch ganz ruhig etwas vor: „Commander Priola, seien sie unbesorgt. Wie es bei solchen Umständen üblich ist, wird alles aufgezeichnet. Sollte also ein Verstoß vorliegen, ob nun unangebrachte Härte gegen sie oder ein etwaiger Verlust von Gegenständen, wird dies sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt genau betrachtet werden können.“, sprach Manadis mit ruhiger, sanfter Stimme.
    „Und wenn jemand unsere Vorschriften kennt, dann sie, mit ihrer Erfahrung. Daher wissen sie, wie wir vorzugehen haben und es würde alles etwas beschleunigen, wenn sie Beide kooperieren – in jeglicher Hinsicht.“, sie nickte mit ruhiger Miene sowohl Priola als auch McMasters zu. Wohl wissend, dass Priola sicherlich noch ein letztes Wort hatte, doch das war Manadis egal.
    Sie hatte wichtigeres vor, als sich um diese Schauspieler zu kümmern, denn es warteten ernste Fälle auf die und das waren Selke und Dr Saar. Ihnen galt die Aufmerksamkeit.

    Daher trat Manadis wieder etwas zurück. Sie wollte zu Dr Saar, da sich Selke schon auf der Krankenstation befand.


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    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Tira Akari  Selke (Shras) Leano Casadio
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0942


    NPC Commander Victoria Priola


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    Die blonde Agentin hatte weiterhin Shras fixiert als sich eine weitere Person in diese Situation einmischte. Die Stimme kannte Victoria, es war die vom Schiffcounselor. Sie bat sie darum zu kooperieren. Victoria zog etwas eine ihrer Augenbraue hoch. Sie war bereit zu kooperieren, immerhin war sie hier, wenn sie also nicht kooperieren würde, dann wäre sie nicht hier. „Ensign, ich kooperiere, allerdings werde ich bestimmt kein privates Andenken an eine sehr wichtige Person abgeben, das wird nicht passieren“ antwortete sie und blickte mit ihren eisblauen Augen immer noch Shras an. Es würde jetzt auch auf ihn ankommen. „Oder haben ihr alle so viel Angst, dass ich sie mit dem großen Orbitalorden und einem Medaillon angreifen kann? Sie haben hier 12 Leute von der Sicherheit und 4 Marines stehen. Das zeigt schon wieviel Angst sie haben“ fügte sie dann noch an und schaute nicht einmal zu Manadis, während sie antwortete. „Ich kann es Ihnen gerne zeigen, aber mehr wird daraus nicht, jeder der es mir wegnehmen möchte, der begibt sich in sehr große Gefahr, denn wie ich diesem Hampelmann vor mir schon sagte, mir ist egal wieviel sie auffahren an Sicherheit. Ich bin jedem einzelnen hier an diesem Hangardeck überlegen“ erklärte sie dann und wartete auf eine Reaktion ihres Gegenübers.


    Commander Junia Rix


    Ort: Deck 1, Brücke

    Uhrzeit: 0942


    Junia hatte sich noch einmal ihr Display mit allen Informationen angesehen, als sich ihre erste Offizierin erhob und noch ein paar Befehle erteilte. Die Trill lächelte, scheinbar hatte sich Tira bereits an ihren neuen Posten gewöhnt. Zumindest so gut es ging. Immerhin wurde sie mehr als ins kalte Wasser geworfen. Die Trill konnte sich noch genau an das erste Treffen mit Tira erinnern. Das war eines das nicht optimal verlaufen war, immerhin wurde die erste Offizierin von einem bewaffneten Sicherheitskommando und ihr selbst begrüßt und das auch nicht so, wie es normalerweise war. Doch seit diesem Tag, hatte sich Tira scheinbar mehr und mehr an diesen Posten gewöhnt. Die Trill lächelte als ihre erste Offizierin ihr meldete das sie nun bereit war und nickte zur Bestätigung. Dann erhob sich die Kommandantin und deutete auf die Tür ihres Bereitschaftsraumes. „Ensign Casadio sie haben die Brücke!“ sagte die Kommandantin dann noch und setzte sich in Bewegung.


    [Wörter: 363]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr. Victoria Priola) Tira Akari (Ens. Manadis)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0943


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    Ltjg Shras (NPC), Lt Jason McMasters (NPC)


    Shras fühlte sich gerade, als wäre er im falschen Film. Er hatte den beiden gefangen genommenen Agenten doch nur die Optionen genannt, die sogar noch ausgesprochen kulant gewesen waren. Er hätte auch direkt eine Leibesvisitation anordnen können, hatte jedoch erst einmal darauf verzichtet und auf die versprochene Kooperation gebaut. ###Und das war eindeutig die bessere Idee von mir###, schoss es ihm durch den Kopf, als er die Reaktionen Priolas und McMasters' sah. ###Bei einer sofortigen Leibesvisitation wäre es richtig eskaliert, womöglich dann nicht nur mit Verletzten.###


    Manadis schaltete sich nun nach einem kurzen Zögern ebenfalls mit ein, doch er hatte nicht den Eindruck, dass ihre Worte bei den beiden abtrünnigen Agenten irgendetwas bewirkten. Beide wirkten nach wie vor entschlossen, der Aufforderung, die bei ihnen verborgenen Gegenstände heraus zu geben, auch weiterhin nicht nachkommen zu wollen. Zeigen ja, hergeben, nein. Er musste einen anderen Weg finden, denn die Sicherheit der Shenzhou und ihrer Crew ging vor. Doch wenn es sich tatsächlich nur um sehr persönliche Andenken ging... Er hatte eine Idee.


    ###Es gibt noch eine Möglichkeit, diese Situation friedlich zu lösen.### Shras atmete kurz durch, gab seinen Leuten ein Zeichen, dass sie ihre Waffen wieder senken sollten, die sie in Erwartung von Ärger aufgrund des Verhaltens der beiden Entführer gezogen hatten, und machte dann eine beschwichtigende Geste in Richtung des scheinbar auf Krawall gebürsteten Gespanns. "Commander Priola, ich schlage einen Kompromiss vor", sagte der Andorianer dann ruhig. Vom Verhalten der beiden Entführer ließ er sich nicht wirklich aus der Fassung bringen. "Sie beide zeigen diese Gegenstände vor, ich scanne sie, und sofern sie denn tatsächlich unbedenklich sind, dürfen Sie diese dann wieder einstecken. Es liegt uns fern, ihnen für sie beide wichtige persönliche Erinnerungsstücke abzunehmen. Doch ich muss mich vergewissern, dass von diesen Gegenständen keine Gefahr ausgeht. Das würden Sie an unserer Stelle sicherlich auch nicht anders handhaben." Er beobachtete die Reaktion der beiden und bemerkte so die Reaktion von Lieutenant McMasters. Dieser, einst selbst Sicherheitsoffizier, schien kurz zu überlegen.


    In der Tat überlegte Jason. Er wusste nur zu gut, dass er und Vici froh sein konnten, dass man nicht sofort eine Leibesvisitation angeordnet hatte, denn sowohl er als auch seine langjährige Freundin hätten es nicht zugelassen, dass jemand fremdes einfach so seine Hände an die besagten Gegenstände legte. So aber hatten sie eine Wahl. Und gerade nachdem Vici ja ihr Wort gegeben hatte, was das Thema Kooperation betraf, erschien es dem gebürtigen Australier ratsamer, sein Glück hier nicht zu überstrapazieren. Kooperation war der Schlüssel. ###Kooperation, zu der wir ja durchaus beide bereit sind, nur hat diese nunmal bestimmte Grenzen###, dachte er. "Einfach nur scannen geht für mich persönlich in Ordnung", sagte er daher ohne abzuwarten, wie Vici auf die Worte von diesem weißhaarigen Blaukopf reagieren würde. "Aber niemand rührt das Bild meiner Familie an. Es ist mir zu wichtig, denn es ist alles, was mir geblieben ist." Er nahm bedächtig wieder eine entspanntere Haltung ein, die zeigte, dass er noch immer wachsam war, aber nicht mehr unmittelbar kampfbereit. "Ich werde jetzt das Bild herausholen", erklärte er und holte mit einer ruhigen, fließenden Bewegung das Bild seiner Frau und seines Sohnes heraus und hielt es so, dass Shras es mit dem Tricorder scannen konnte.


    Der Andorianer ergriff sofort die Chance und scannte das Bild sorgfältig, und nach einem Blick auf den Tricorder nickte er dann zufrieden und vor allem froh darüber, dass seine Idee offenbar funktionierte. "Vielen Dank für Ihre Kooperation, Mister McMasters. Das Bild ist ungefährlich, und deshalb dürfen Sie es auch behalten und nun wieder einstecken."


    "Natürlich ist das Bild ungefährlich", brummte Jason mehr zu sich selbst als für die Ohren von Shras bestimmt. "Was denkt der sich, dass es mit Sprengstoff beschichtet ist und ich mich hier damit in die Luft jage, oder was?" Er schnaubte leise. Der Blick des Andorianers, den dieser ihm noch zuwarf, sagte alles: Der stellvertretende Sicherheitschef hätte es ihm zugetraut, und das auch vollkommen zurecht. So jedoch brachte es Jason nur zum Grinsen.



    [Wörter: 660]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Tira Akari (Manadis) Selke (Shras und McMasters)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0944 ff


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    Anna war, nachdem das Shuttle gelandet war und alle das Shuttle verlassen hatten, sitzen geblieben. Sie brauchte kurz ein paar Minuten. Auch wenn Selke das meiste abbekommen hatte, so war es auch für die erfahrende Ärztin nicht einfach gewesen. Sie hatte zusehen müssen wie dieser McMasters die Sicherheitschefin ein ums andere mal gefoltert hatte und auch diese Priola hatte sie auf dem Holodeck massiven Stress ausgesetzt. Dann hörte die Ärztin draußen vor dem Shuttle Geschrei was von Priola stammte. Unmerklich zuckte sie zusammen, ihr Nervenkostüm war mehr als angeschlagen und sie musste auch zugeben, dass sie den Tränen nahe war. Doch das durfte sie jetzt nicht zulassen, sie musste jetzt gerade funktionieren. Sie war die Bordärztin und auf ihrer Krankenstation lag eine schwer verletzte Sicherheitschefin. Sie atmete einmal kurz durch und wischte sich eine Träne weg. Sie musste jetzt auf die Krankenstation, denn sie wurde gebraucht.


    Wenn Anna ehrlich zu sich wäre, dann würde sie sich wohl eingestehen das sie jetzt erst einmal Ruhe brauchen würde, doch sie brauchte auch ihre Arbeit. Es war nun einmal ihre Bestimmung anderen zu helfen. Die Frage die Anna sich stellte war aber die, ob Junia sie so einfach wieder ihren Dienst verrichten lassen würde. Wahrscheinlich eher nicht. Genauso wie sie jedem der ihrer Situation gewesen wäre dazu raten würde einen Counselor aufzusuchen, wird sie jetzt wohl ein Gespräch mit einem Counselor führen müssen. Sie seufzte und stand auf, um aus dem Shuttle zu treten.


    Das was die Ärztin da sah, gefiel ihr gar nicht. Die Situation schien sehr angespannt zu sein, allerdings schien es auch so dass es nicht eskalieren würde. So sehr Anna diese Priola verabscheute, so hatte sie doch stets das getan was sie gesagt hatte. Anna lehnte sich an das Shuttle und sah wie die abtrünnige Agentin aus ihrer Tasche langsam etwas zog, es war scheinbar ein Orden. Darauf war sie stets sehr stolz und das hatte sie mehrfach betont. Sie sieht sich als Heldin, was vielleicht auf den Dominionkrieg zutraf, doch jetzt gerade war sie keine. Shras scannte diese, dann steckte sie ihn wieder weg und schien dann etwas unter ihrer Uniform hervorzuholen. Es war wohl eine Art Kette oder Anhänger. Auch das scannte Shras und auch dann steckte sie diesen wieder weg. Anschließend wurden die beiden abtrünnigen Agenten von der Sicherheit und den Marines aus dem Hangar eskortiert.


    Anna dachte das sie jetzt allein war, denn sie wartete kurz bis die ganzen Sicherheitsleute durch die Tür verschwunden war, sie hatte sich auch auf diese Menschenmenge konzentriert und nichts anderes mitbekommen. Anna schloss ihre Augen, atmete noch einmal tief durch und rutsche dann an der Außenhaut des Shuttle entlang, bis sie auf dem Boden saß. Ihre Kraft war am Ende, doch sie musste schnell neue Kraft finden, sie musste nach Selke schauen. Auch wenn sie volles Vertrauen in ihre ehemaligen Mitarbeiter auf der Krankenstation der Shenzhou hatte, sie musste nach Selke sehen. Das sagte ihr eine innere Stimme, sie musste sicher gehen, dass es ihr gut ging und dass sie es auch überlebt hatte, denn wenn nicht würde sie sich ihr ganzes Leben lang Vorwürfe machen das sie nichts unternommen hat um ihr besser zu helfen.


    [Wörter: 527]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar ---> Deck 1, Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix Tira Akari Leano Casadio
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0945 ff


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    Ltjg Shras (NPC)


    Lieutenant junior grade Shras war erleichtert, dass Commander Priola dem Beispiel ihres Komplizen folgte und nun ebenfalls die beiden bei ihr festgestellten Gegenstände vorzeigte, so dass er sie scannen konnte. Auch diese, ein Orden und ein Medaillon, waren ungefährlich, weshalb die blonde Frau mit den kalt wirkenden blauen Augen diese auch behalten durfte. Anschließend setzten sie sich in Bewegung, denn Priola wurde im Bereitschaftsraum erwartet, und Mister McMasters würde in ein Gästequartier eskortiert werden.


    So trennten sich unterwegs ihre Wege, und der Andorianer begleitete zusammen mit vier Sicherheitsleuten die abtrünnige Agentin zur Brücke. Mochte sie ruhig sagen, dass sie Angst hätten, das ließ ihn kalt. Auf dem Weg zur Brücke wurde kein Wort gesprochen, und das war ihm persönlich auch ganz recht. Je weniger er mit dieser Irren zu tun hatte, desto besser.


    Als sie die Brücke erreichten, war sich Shras der Tatsache bewusst, dass jetzt jede Menge Blicke auf ihnen ruhten, vor allem auf Priola, die sich stolz erhobenen Hauptes bewegte. Vor dem Bereitschaftsraum hielt er an und betätigte den Türsummer. "Captain, ich bringe Ihnen Commander Priola", sagte er, und sobald er die Bestätigung erhielt, dass er sie hineinschicken sollte, öffnete er die Tür und bedeutete Priola, einzutreten. Er selbst würde mit dem Sicherheitskontingent vor der Tür warten, nicht nur für den Fall, dass etwas passieren sollte, sondern auch, um Priola anschließend dorthin zu bringen, wo sie hingebracht werden sollte. Es würde sich dann zeigen, ob sie auch in ein Gästequartier kommen würde, oder ob sie in eine Zelle kam, wo sie seiner Ansicht nach auch hingehörte. Auch McMasters hätte seiner Ansicht nach in eine solche gehört, doch Commander Rix hatte da anders entschieden. Das musste er respektieren. Er würde froh und glücklich sein, wenn sie die beiden Missetäter endlich abgeben durften.



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    Ort des Geschehens: Shuttlehangar ---> Gästequartier

    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr. Priola, Dr. Anna Saar) Tira Akari (Ens. Manadis)

    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0945 ff


    Lt Jason McMasters (NPC)


    Nachdem er selbst das Bild seiner Frau und seines Sohnes vorgezeigt hatte, zeigte auch Vici zunächst ihren großen Orbitalorden vor, danach ihr Medaillon mit dem Bild ihrer Schwester Saskia. Danach ging alles sehr schnell und man führte sie beide aus dem Hangar. Unterwegs dann trennten sich ihre Wege, und Jason wusste, dass er Vici jetzt zumindest für einige Tage nicht sehen würde. Unter Umständen würden sie sich erst vor Gericht wiedersehen. Er sah Vici noch einmal an und nickte ihr stumm zu, denn er hätte eh nicht gewusst, was er jetzt noch sagen sollte.


    Die Eskorte brachte ihn zu jenem Gästequartier, das man für ihn bereitgestellt hatte, und man erinnerte ihn noch einmal an die Regeln, an die er sich während seines weiteren Aufenthalts hier zu halten hatte. Er quittierte dies mit einem knappen "Verstanden" und betrat das Quartier. Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, erkundete er sein vorübergehendes Zuhause, bevor er sich vom Replikator einen Kaffee orderte und sich in der Sitzecke auf dem dortigen Sofa niederließ. Es war vorbei, sie waren gescheitert. Doch zusammen mit dieser Erkenntnis entspannte er sich, und so ungern er es sich selbst gegenüber eingestehen wollte: Ein Teil von ihm war froh, dass es vorbei war. Zwar hatte er von Haus aus eine sehr hohe Stresstoleranz, trotzdem hatte auch er seine Grenzen. Und die letzten Tage waren durchaus stressig gewesen. Ständig wachsam sein zu müssen schlauchte.


    Doch wie würde es jetzt weitergehen? Sicher, er würde ebenso wie Vici einer Gerichtsverhandlung entgegensehen. Zwar hatte sie bereits Commander Rix gegenüber ins Feld geführt, dass er letztlich nur Befehle befolgt hatte, doch in der Vergangenheit hatte dies Soldaten nur selten vor einer Verurteilung bewahrt. Möglicherweise fiel seine Strafe deswegen geringer aus, doch ungestraft würde er wohl nicht davonkommen.


    Jason trank einen Schluck Kaffee. Es war sehr wahrscheinlich, dass er und Vici sich nach der Verhandlung lange Zeit nicht wiedersehen würden, denn er ging davon aus, dass man sie nicht zusammen lassen würde. ###Nicht bei unseren Fähigkeiten und als das gut eingespielte Team, das wir sind. Und immerhin waren unsere Missionen nahezu alle vom Typ Black Ops.###


    Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee und holte das Bild heraus, das er vorhin so vehement beschützt hatte. Er würde Joyce und Timmy wohl nie wiedersehen, damit würde er sich nun wohl oder übel endgültig abfinden müssen. Doch das wurmte ihn, denn die beiden waren neben Vici und seinem Zwillingsbruder Jim die einzigen Personen in seinem Leben, die für ihn eine Bedeutung hatten. Andere Personen interessierten ihn nicht im Mindesten, es sei denn, sie hatten einen gewissen Nutzen für ihn.


    Jason hatte noch immer keine Ahnung, warum es offenbar nie wirkliche Bemühungen gegeben hatte, nach einer Möglichkeit zu forschen, sie alle zurück zu bringen. Oder zumindest jene, die zurück wollten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er und Vici da die einzigen waren. Sie waren nur die einzigen, die aktiv geworden waren. ###Wenn auch ohne Erfolg###, dachte er missmutig. ###Auf unsere Anfragen bekamen wir nie konkrete Antworten, und mit einem simplen 'weil es nichts bringt' lassen wir uns nunmal nicht abspeisen. Und die Antwort auf die Frage, warum es nichts bringen würde, hat man uns ebenso wenig eine Antwort geliefert.### Das war schlussendlich auch der Grund gewesen, warum er und Vici sich erneut der Shenzhou zugewandt hatten. Commander Rix hatte damals das Kommando gehabt und war somit aus ihrer Sicht verantwortlich für die Situation gewesen. Und damit Rix sie nicht auch abspeiste, ohne dass sie Antworten bekamen, hatten sie sich ein Druckmittel besorgt, nämlich Doktor Saar.


    Dass sie auch Lieutenant Selke mitgenommen hatten, hatte mit ihrem Auftrag die Romulanerin betreffend zu tun gehabt. Sie war vom Geheimdienst seit ihrer Ankunft in der Föderation durchgängig unter Beobachtung gewesen. Man hatte sie rund um die Uhr überwacht. Keine Organisation verschwendete Ressourcen, dementsprechend war für Jason klar, dass ein begründeter Verdacht vorlag. Als sie dann auf die Shenzhou versetzt werden sollte, hatte der damalige Sicherheitschef der Shenzhou, Lieutenant Ral, ihn, Jason, angefordert, denn die beiden kannten sich. Das wiederum hatte dazu geführt, dass man ihn unter seinem richtigen Namen auf dieses Schiff geschickt hatte, während Vici unter einem Alias hergekommen war. Jason war auf Selke angesetzt gewesen und hatte bei seinem Tun auch die Datensticks mit den falschen Identitäten entdeckt, für ihn ein Beweis dafür, dass der Verdacht seiner Vorgesetzten begründet gewesen war. Doch ein Geständnis hätte das untermauert. Und so hatte er getan, was aus seiner Sicht notwendig gewesen war, denn Romulaner packten nicht freiwillig aus, wenn man sie nur höflich fragte. Nein, diese Spitzohren vom Tal'Shiar waren darauf konditioniert, entsprechenden Befragungen zu widerstehen. Also waren Samthandschuhe fehl am Platze gewesen, und so sah er auch nicht ein, dass er damit einen Fehler gemacht haben sollte. Doch ob man das hier verstehen würde? ###Wohl eher nicht###, dachte Jason. ###Immerhin müssen Föderation und Sternenflotte als Saubermänner dastehen, da kann man es ja nicht dulden, wenn jemand erweiterte Verhörtechniken anwendet, auch wenn es einen guten Grund dafür gibt.### Er schnaubte verächtlich. ###Diese ganzen Saubermänner ignorieren bewusst die Tatsache, dass dafür auch immer Leute notwendig sind, die sich im Hintergrund die Hände schmutzig machen. Aber wenn man die dann mal erwischt, kann man sich dann problemlos von diesen lossagen und behaupten, es wären fehlgeleitete Individuen.###


    Wieso war der Kaffee schon wieder alle? Jason erhob sich und holte sich noch einen Kaffee. ###Würde mich nicht wundern, wenn ich eher früher als später zudem noch Besuch durch einen Counselor bekomme###, schoss es ihm durch den Kopf, während er mit dem neuen Kaffee zum Sofa zurückkehrte. ###Schließlich muss doch geschaut werden, ob ich aus deren Sicht noch ganz sauber ticke oder gefühlt mindestens ein halbes Lichtjahr neben der Spur laufe.### Nichts, auf das er sich freute, doch es war nahezu unvermeidlich, denn das würde ebenfalls vor Gericht mit einfließen. Wie auch immer. Er würde jetzt erst einmal die vorübergehende Ruhe genießen, bevor er sich mit der Justiz auseinandersetzen musste.




    [Wörter: Ich verzichte noch einmal bewusst auf die Zählung.]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar --> Bereitschaftsraum
    Beteiligte Personen: Tira Akari  Selke (Shras) Leano Casadio
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0945 ff


    NPC Commander Victoria Priola


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    Nachdem Victoria ihre Gegenstände vorgezeigt hatte und Shras sie gescannt hatte, durfte die abtrünnige Agentin diese Gegenstände wieder einstecken. Wäre es anderes gewesen, dann wäre die Sache wahrlich eskaliert. Doch scheinbar hat Shras eingesehen, dass es das beste für ihn und seine Männer war, den Löwen nicht noch weiter zu reizen. Nun setzte sich die Kolone aus Sicherheitsleuten und Marines, die hinter dem Sicherheitstross hinterherliefen in Bewegung. Sie schritten durch die Gänge der Shenzhou und immer, wenn sie ein Crewmitglied passierten, ging dieses aus dem Weg. Die blonde Frau konnte nicht anders und musste grinsen.


    Dann war es an der Zeit sich von ihrem Freund zu verabschieden, allerdings würde sie Shras keine Genugtuung geben. Victoria schaute ihren Freund und ihre rechte Hand an. Jason nickte ihr nur stumm zu. Die abtrünnige Agentin lächelte ihm noch einmal zu und dann stiegen Victoria zusammen mit Shras und 4 weiteren Sicherheitsleuten in den Turbolift und Shras befahl diesem zur Brücke zu fahren.


    Als sich die Türen des Liftes wieder öffneten, erstrahlte die Brücke der Shenzhou. Auf dem Stuhl des Captains saß dieser Ensign, scheinbar hatte diese Trill so ein Vertrauen in eben diesen, dass sie ihm das Schiff anvertraute. Oder vielleicht doch nicht? Immerhin war sie nur einen Raum weiter. Alle Augen schien auf der Sektion 31 Agentin zu ruhen und Victoria genoss dies. Sie schaute Leano direkt mit ihren eisblauen Augen in die seinigen und grinste dabei. Alle hier waren der Meinung das sie gewonnen hatten. Doch hatten sie das wirklich? Oder hatten hier alles, alles verloren da sie die beiden Agenten stoppten?


    Denn ca. 85 % der Crew hatten alles verloren, ihre Familie, ihre liebsten, ihre Ehepartner und das alles nur wegen dieser unfähigen Trill und ihrem Befehl. Victoria war sich sehr sicher das sie anders entschieden hätte, sie hätte einen Weg gefunden um sowohl die Crew, das Schiff, den Sol Sektor und auch alles andere zu retten. Doch diese Trill wollte nun einmal den leichten Ausweg nehmen, in den Augen der abtrünnigen Agentin ein großes Zeichen von Schwäche. Victoria ging stolz und hoch erhobenen Hauptes hinter diesem blauen Hampelmann her. Shras blieb vor dem Bereitschaftsraum stehen und betätigte den Türsummer. Nach der Aufforderung betrat er diese und berichtete das er Victoria bringen würde. Als sich Shras umdrehte und an Victoria vorbeiging sagte sie noch leise zu ihm „Wir werden uns wiedersehen ewige Nummer 2“


    Commander Junia Rix


    Ort: Deck 1, Bereitschaftsraum

    Uhrzeit: 0945 ff


    Junia hatte sich zusammen mit ihrem ersten Offizier Tira in den Bereitschaftsraum begeben, immerhin würde gleich diese abtrünnige hier erscheinen. Die Trill wusste immer noch nicht was diese damit wirklich bezwecken wollte. Aus diesem Grund hatte die Kommandantin auch immer noch ihren Handphaser an ihrem Gürtel, denn die Trill traute dieser Priola keine zwei Meter weit. Nachdem sich die Türen des Bereitschaftsraumes geschlossen hatten, seufzte die Trill einmal kurz. Es war fast so als wenn eine sehr große Last von den Schultern der Trill gefallen wären. Allerdings war es noch nicht ganz vorbei, es galt noch das Gespräch welches Priola als Kapitulationsbedingung gefordert hatte hinter sich zu bringen. Junia ging zielstrebig auf ihren Replikator zu und orderte sich einen Raktajino, den brauchte sie jetzt wirklich. Nach den Stunden, die das Schiff im roten Alarm war und Junia fast permanent auf der Brücke gewesen war, hatte die Trill so gut wie keine Ruhepause gehabt. Das hatte die Kommandantin geschlaucht.


    „Möchten sie auch etwas Lieutenant?“ fragte die Trill dann ihre erste Offizierin. Diese bestätigte diese Frage und Junia replizierte für ihre rechte Hand dann einen Jumja Tee. Mit beiden Getränken steuerte Junia dann auf ihren Tisch zu und stellte diese dann auf den Tisch, ehe sie sich in ihren Stuhl setzte und als erstes einen kräftigen Schluck Raktajino nahm. Sie genoss den klingonischen Kaffee richtig, das konnte man ihr auch ansehen. Doch lange hatten die beide Offiziere nicht, denn kurz darauf lies der Türsummer verlauten das jemand vor der Tür des Bereitschaftsraumes stand. Junia nahm noch einmal einen großes Schluck, strich ihre Uniform glatt und schaltete ihr Terminal in den gesicherten Modus. Denn sie wusste immer noch nicht was Priola mit diesem Gespräch bezwecken würde.


    Nach der Aufforderung einzutreten, betrat dann als erstes Lieutenant Shras den Raum, gefolgt von der blonden Frau. „Danke Lieutenant, sie können draußen warten“ quittierte Junia den Bericht, den ihr amtierender Sicherheitschef ihr gab und dieser verlies dann den Raum. Priola stand erst dort und wollte gerade ein paar Schritte vorgehen, scheinbar wollte sie sich setzen. „Setzen sie sich Commander, da ich sehe das sie dies gerne möchten“ kam ihr die Kommandantin allerdings zuvor. Priola grinste und setzte sich. „Wie sie wollen ihrem Gast kein Getränk anbieten, obwohl sie beide eines vor sich stehen haben?“ fragte die blonde Frau dann mit einem deutlich provozierenden Unterton. Junia zeigte keinerlei Regung, da sie wusste das die abtrünnige Agentin sie nur provozieren wollte. „Das haben sie richtig erkannt Commander, denn erstens sind sie kein Gast, sondern eine gefangene feindliche Agentin und zweitens sind wir hier nicht für einen Smalltalk. Also was wollen sie Commander?“ antwortete die Trill und brachte damit das Gespräch auf den Punkt.


    „Ah da ist sich jemand sehr siegessicher und deswegen will man die Bedingungen diktieren“ erwiderte die blonde und lehnte sich locker und lässig zurück. „Doch ich verspreche Ihnen, sie haben nicht gewonnen, sondern alles verloren und das wissen sie auch sehr genau. Zudem werden wir uns wiedersehen, fassen sie das nicht als Drohung auf, oder tun sie das von mir aus. Was anderes bin ich nicht gewohnt von Ihnen“ fügte Victoria noch an. Junia schaute Priola an und erwiderte „Es spielt keine Rolle was sie denken Commander, sie haben verloren. Egal wie sie es drehen. Sie sitzen hier als Gefangene der Sternenflotte. Natürlich werden wir darauf achten, dass ihre Rechte in unserem Gewahrsam nicht verletzt werden. Denn die Sternenflotte achtet sehr darauf Gefangene stets korrekt zu behandeln. Auch das sie meinen das wir uns wiedersehen werden, nun das bezweifele ich jetzt, aber das spielt keine Rolle. Also noch einmal, was wollen sie Commander? Ich habe keine Zeit ihre Spielchen weiterzuspielen. Deswegen können sie jetzt sagen was sie wollen, oder ich lasse sie gleich in eine Arrestzelle bringen, wo sie bis zur Ankunft an der Starbase verbringen werden“ antwortete Junia. Die Trill war es leid diese perfiden Spielchen zu spielen.


    Priola hatte verloren, egal ob sie es jetzt einsehen würde oder nicht. „Nun ich lasse sie mal in ihrem naiven Glauben, Commander begann Priola und betonte den Rang von Junia sehr genau. „Also was ich will? Ganz einfach. Wie ich bereits sagte, alle Anklagen, die sie gegen Lieutenant McMasters vorgebracht wurden, werden fallen gelassen. Denn er hat nur meine Befehle befolgt und sowohl er als auch ich haben im Auftrag des Sternenflottenkommandos gehandelt. Vielleicht nicht im Auftrag des Sternenflottenkommandos aus diesem Universum, aber im Auftrag des Kommandos aus meinem und auch aus ihrem Universum. Natürlich werden sie das nicht glauben, aber dafür habe ich diese Befehle auch noch auf einem Padd, um dies zu beweisen“ begann Priola nun und fügte an „Mich können sie gerne Anklagen, in eine Arrestzelle sperren, von mir aus auch den Sicherheitscode für eben diese verlieren. Das ist mir völlig egal. Denn ich weiß das ich am Ende des Tages wieder frei sein werde und weiterhin im Dienste des Geheimdienstes stehen werde.“


    Dabei schien die abtrünnige Agentin sich sehr sicher zu sein das genau dies eintreffen würde. Die Trill lächelte kurz, sie ließ Priola ihren Glauben. Denn auch wenn diese Möglichkeit bestehen könnte, so war sich die Trill sicher das die abtrünnige Agentin für ihre Verbrechen, die sie in den letzten Tagen verbrochen hatte, zur Rechenschaft gezogen werden würde. „Nun Commander, auch wenn sie der Meinung sind das die ungestraft mit ihren Taten davonkommen, kann ich Ihnen versichern, das J.A.G. wird sie dafür zur Rechenschaft ziehen. Das ist nicht meine Aufgabe und zudem muss sich auch der Geheimdienst an Spielregeln halten. Sie haben sich nicht nur der Entführung zweier Offiziere der Shenzhou strafbar gemacht. Sie haben sich ebenfalls der Folter und des Mordes schuldig gemacht. Denn durch ihre gezielten Manipulationen der Shenzhou sind zwei gute Offiziere um Leben gekommen. Ich denke nicht das man dies auf die leichte Schulter nimmt“ erwiderte Junia und nahm einen Schluck Raktajino.


    „Was Lieutenant McMasters betrifft. Auch da kann ich die Anklagen nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, denn auch er hat sich der Entführung, der Folter, des Mordes und zusätzlich durch die gezielte Manipulation unserer Systeme der Beschädigung von Sternenflotteneigentum schuldig gemacht. Das Einzige was ich Ihnen als Zugeständnis machen kann ist das ich dem J.A.G. berichte das sie am Ende kooperiert haben und die Geiseln freigelassen haben. Natürlich vorausgesetzt Lieutenant Selke überlebt ihre Folter“ antwortete die Trill dann. Denn der Zustand von ihrer Sicherheitschefin war immer noch kritisch und bis jetzt gab es kein Update der Krankenstation. Priola lachte als Reaktion auf die Anschuldigungen kurz und erwiderte „Diese Verbrechen wie sie sagen, nun sagen wir es so. Sie wollen alle die schönen Ritter in glänzender Rüstung spielen. Allerdings vergessen sie alle damit sie dies tun können sich Leute wie Lieutenant McMasters und auch ich die Hände schmutzig machen müssen. Immerhin gab es genug Hinweise das ihre angebliche Sicherheitschefin Undercover für den Tal’Shiar arbeitete. Warum sonst sollte der Geheimdienst sie durchgehend beobachten? Warum sonst sollte der Geheimdienst ein Black Ops Team wie meines sonst auf dieses Spitzohr ansetzen?“ erwiderte die abtrünnige Agentin.


    „Commander, sie missverstehen ihre Lage. Es mag sein das sie vom Sternenflottenkommando beauftragt wurden. Allerdings sind wir nicht mehr in dieser Zeitlinie, demnach haben diese Befehle auch ihre Wirkung verloren. Sie sind jetzt genauso wie meine Crew und auch ich in diesem Universum und auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen, so müssen sie es akzeptieren. Es gibt keinen Weg zurück. Zudem haben sie Informationen die unter die Streng Geheim Freigabe fallen an nicht autorisierte Personen weitergeben aus persönlichen Zwecken, die sie zu ihrem Vorteil nutzen wollten. Es wird für Sie und auch für Lieutenant McMasters keinen Weg geben, um das Kriegsgericht vorbeizukommen. Ich bin Ihnen schon entgegengekommen, indem ich Lieutenant McMasters nicht in die Arrestzelle bringen lassen habe. Sie allerdings werden in einer dieser Arrestzellen auf ihren Prozess warten. Dann können sie dem Kriegsgericht ihre Sicht der Dinge schildern und dort versuchen ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich denke aber nicht, dass sie Erfolg haben werden. Wenn sie sonst nichts weiter wollen?“ erwiderte die Kommandantin und schaute Priola an.


    Diese saß immer noch sehr lässig in ihrem Stuhl. „Nun Commander, wie ich sehe, sind sie immer noch nicht in der Lage das ganze Bild zu sehen. Sie bleiben immer noch ihrer eigenen kleinen Welt. Sie werden sehen, wir werden uns wiedersehen. Mir war auch klar, dass Sie nichts zu entscheiden haben. Dafür sind sie ein zu kleines Licht. Diese Entscheidungen gehen weit über ihre Gehaltsstufe wie wir auf der Erde gerne sagen. Ich wollte sie nur vorführen und ihrer Brückencrew zeigen das ich diejenige bin die hier immer noch das Sagen hat. Ob sie das wahrhaben wollen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Ich habe doch gerade auf der Brücke gesehen wie alle mich angeschaut haben und ebenso habe ich gespürt das alle Angst vor mir haben. Ihre Crew ist also nicht so furchtlos wie sie glauben. Sie haben es mit Glück geschafft mich zu stellen, aber das war es auch. Glück. Ob sie mich jetzt in eine Arrestzelle stecken oder nicht, das ist mir gleichgültig. Ich werde die Auszeit, die ich dort bekommen und vor allem die Ruhe genießen und dann, wenn wir auf der Starbase angekommen sind und sie mich überstellt haben, nun danach wird es nicht mehr lange dauern und ich werde wieder auf freien Fuß im Dienste des Sternenflotten Geheimdienstes stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht“ erklärte Priola ihre Sicht der Dinge.


    „Nun dann sind wir hier fertig Commander“ sagte Junia nur knapp und betätigte an ihrem Terminal die Kommunikation. *** Rix an Shras, sie können Commander Priola nun in die Arrestzelle bringen, wo sie bis zur Ankunft auf der Starbase in Gewahrsam bleiben wird **** wies sie ihren amtierenden Sicherheitschef dann an und dieser betrat dann auch schon wieder den Bereitschaftsraum und nahm die abtrünnige Agentin mit um sie in den Arrestbereich zubringen. Jetzt war es also zu Ende. Nachdem die Tür des Bereitschaftsraumes sich wieder geschlossen hatte, lehnte sich Junia zurück und atmete einmal tief durch. „Es ist vorbei Lieutenant“ sagte die Trill dann und nahm während sie auf eine Reaktion wartete, einen Schluck Raktajino.


    [Wörter: 2070]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Deck 1 Brücke
    Beteiligte Personen: Junia Rix  Selke  Tira Akari  @Isla MacTavish 
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0940ff


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    Leano gab alle Befehle welche Lieutenant Akari ihm gegeben hatte weiter und nickte dann zufrieden. Er sah auf und den beiden Führungsoffizieren war anzumerken, dass keine von beiden sehr viel Lust und Motivation hatte, auf was was nun folgen würde. Der junge Italiener konnte dies sehr gut nachvollziehen und war sich sicher, nicht mit einem der beiden tauschen zu wollen. Es war eine grausame Situation und für jemand wie Commander Rix, welche eine gute Freundin auf der Krankenstation hatte welche um ihr Leben kämpfte und eine zweite welche mindestens stark angeschlagen war, stellte dies vermutlich eine fast unüberwindbare Herausforderung dar.

    Er sah, wie beide die Schultern strafften, was ein Zeichen für Bereitschaft war, und dann in Richtung des Bereitschaftsraumes aufbrachen. Die Übergabe der Brücke quittierte der junge Ensign mit einem: "Aye, Ma'am" und übergab dann seinerseits die taktischen Station an einen anderen Offizier um sich dann in die Mitte der Brücke auf zu machen.

    Hier zu stehen war auch nach mehreren Malen immer wieder ein komisches Gefühl. Er wusste, dass die Kommandantin und deren Stellvertreterin direkt nebenan waren, und doch stand er als kleiner Ensign hier. Er würde wohl im Zweifel nicht viel entscheiden müssen, jedoch war ein sofortiges Eingreifen jederzeit möglich. Etwas unruhig ging er auf und ab und setzte sich dann etwas ehrfürchtig in den Stuhl in der Mitte. Es gab kein gutes Bild ab, wenn er wie ein unruhiger Tiger auf der Brücke auf und ab ging.

    Er tippe auf der Konsole herum um den aktuellen Status des Schiffes zu erfahren, den er natürlich kannte, denn er war vor nicht einmal einer Minute von seiner Konsole weg gegangen.

    Er sah zu Ensign Sariya und nickte etwas als diese ihm ein leichtes Lächeln zuwarf. Von Sekunde zu Sekunde wurde er etwas mutiger und entspannte sich immer mehr.

    Mit dieser Entspannung war es allerdings schlagartig vorbei, als sich die Türen des Turboliftes öffneten. Auch ohne zu wissen wer aus diesem steigen würde, konnte man die Veränderung auf der Brücke sofort wahrnehmen. Leano hatte das Gefühl, dass es schlagartig um einige Grad kälter geworden war und er bald seinen Atem würde sehen können.

    Er sah sich um, wie so viele auf der Brücke die wussten oder erwarteten wer dort aus dem Turbolift steigen würde.

    Als Commander Priola die Brücke betrat waren alle Augen auf die Agentin gerichtet. Verständlich wenn man bedachte, dass jeder hier direkt oder indirekt mit dem Schabernack zu tun hatte, welchen Sie und ihr feiner Schosshund angerichtet hatten. Die Verachtung und die gefühlte Überlegenheit war im Blick dieser blonden Menschenfrau nicht nur zu sehen, sondern beinahe körperlich zu spüren.

    Auch Leano's Blick ruhte auf Priola als diese mit ihrer Sicherheitseskorte die Brücke in RIchtung Bereitschaftsraum durchquerte. Als die Agentin Leano direkt ansah, spürte er wie diese eisblauen Augen eine Welle der Verachtung und des Hohns in seine Richtung schickten. Er wiederum schaute einfach nur ausdruckslos und starr in ihre Richtung.
    In gefühlter Zeitlupe setzte dieser ungewöhnliche Tross einen Fuss vor den anderen und alle Blicke folgten diesem durch den Raum.

    Selbst als Lieutenant Shras und Priola im Bereitschaftsraum verschwunden waren, ebbte dieses ungute Gefühl in Leano nicht ab.

    Er schüttelte sich kurz und rieb sich die Hände als wenn er frieren würde. "Was war das den?" sagte er, mehr zu sich selbst und erhob sich wieder aus dem Stuhl des Kommandanten. "Dreht mal jemand die Heizung auf nach dieser eisigen Vorstellung" fuhr er dann etwas lauter fort und er konnte zumindest ein unterdrücktes Glucksen aus einer Ecke der Brücke hören.

    Er sah auf den Hauptschirm und auf die Lanora Klasse welche noch vor ihnen lag. "Machen Sie eine Boje zum aussetzen in unmittelbarer Nähe zur Lanora Klasse fertig." sagte er und wandte sich an Lieutenant MacTavish. "Weisen Sie auf die besondere Gefahr hin und das die Sternenflotte sich darum kümmern wird" fuhr er fort.

    Er hatte keine Lust darauf, dass unbeteiligte es mit den Fallen und Überraschungen von Priola und McMasters zu tun bekamen. Sollten die Ferengi oder anderes Gesindel die Warnung ignorieren, so waren sie sowieso selbst schuld.


    [Wörter: 672]

  • Ort des Geschehens: Bereitschaftsraum

    Beteiligte Personen: Junia Rix

    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0945 ff


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    Tira hatte dem Gespräch aufmerksam zugehört. Innerlich konnte sie immer wieder nur mit dem Kopf schütteln. Was bildete sich diese Person nur ein? Wurde man so, wenn man bei der Sektion 31 arbeitete? Eine Person, die ihre Welt so zurecht legte, dass alles passte, egal, wie dieses Weltbild dann aussah und wie zerstörerisch es war? Das war nicht Tiras Spezialgebiet und sie wurde aus dieser Person einfach nicht schlau.
    Dennoch, sie hatte ein ungutes Gefühl, als sie immer wieder betonte, dass sie Commander Rix wieder sehen würde.
    Könnte dies wirklich passieren, weil irgendein Geheimdienst Priola für sich kassierte? Das war eine schreckliche Vorstellung. Nein, daran wollte Tira nun wirklich nicht glauben.

    Und dann war alles plötzlich vorbei. Priola war aus dem Raum raus und Tira hörte die Stimme ihres Captains irgendwie weit weg. Vorbei... und Tira spürte, wie eine Last von ihren Schultern fiel. Endlich! Jetzt konnte sie vielleicht endlich ganz in Ruhe auf diesem Schiff ankommen, die Crew kennen lernen und ihren Captain. Das waren gute Aussichten.
    „Ja, Ma'am. Vorbei!“, bestätigte Tira. „Ich hoffe, Priola kann keinen Schaden mehr anrichten und das Recht wird zu 100% auf unserer Seite stehen.“, sie seufzte leise. Tira blickte kurz zu ihrem Captain und lächelte kurz. Sie freute sich darauf, nun alles etwas ruhiger angehen lassen zu können und ihren neuen Posten auch wirklich anzunehmen. Sie war voller Neugierde, was in den letzten Tagen komplett unterdrückt worden war.
    Doch war auch klar, dass die Crew erstmal eine kleine Verschnaufspause brauchte. Es konnte gut sein, dass ein paar gehen würden, neue Mitglieder würden dazu kommen. Es war immer alles in Bewegung.
    Und sie freute sich auch darauf, mit ihrem neuen Captain zusammen zu arbeiten. Sie schien ein guter Captain zu sein, was sie so bisher mitbekommen hatte.
    „Soll ich Kurs auf die Sternenbasis setzen lassen?“, fragte sie ihren Captain. „Ich glaube, unsere Crew hat ein paar Tage Erholung bitter nötig.“



    Ens Manadis


    Ort des Geschehens: Hangar

    Beteiligte Personen: Anna Saar

    06.10.2400 Uhrzeit: 0944 ff


    Manadis hatte sich wieder etwas abseits gestellt und wartete, bis Shras seine Arbeit getan hatte und schließlich alle den Hangar verließen.

    Im Augenwinkel hatten sie Anna Saar gesehen, wie sie sichtlich erschöpft aus dem Shuttle stieg. Das war kein Wunder, nach all dem, was sie in den letzten Stunden und Tagen durchgemacht hatte. Und da konnte man noch so stark sein, solche Erfahrungen hinterließen immer Spuren.

    Als es dann ruhig im Hangar war und Anna Saar mittlerweile auf den Boden gerutscht war, begab sich Manadis zu ihr und setzte sich, im einigen Abstand zu ihr, ebenfalls auf den Boden.

    „Dr. Saar, ich bin Manadis - Counselor. Sie haben es überstanden. Sie sind auf der Shenzhou und in Sicherheit und ich werde erstmal bei ihnen bleiben. Was brauchen sie gerade? Ein heißes Bad oder etwas zu trinken oder ein Gespräch oder...“, Manadis ließ bewußt das letzte oder offen stehen. Sie wollte nur Vorschläge machen und dennoch genügend Raum geben, damit Anna Saar ihre Bedürfnisse äußeren konnte.

    „LtCmdr Selke ist auf der Krankenstation und wird dort bereits bestens Versorgt. Sie können und dürfen sich gerade ganz auf sich selber konzentrieren.“, fügte Manadis an, wohl wissend, dass Ärzte und auch andere Personen, die in Pflege und Betreuung arbeiten, ein zu großes Helferbedürfnis haben und gerne mal sich selber vergessen.

    Und dann wartete Manadis einfach ab, was Dr Saar äußern würde.



    (540)

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Krankenstation, Intensivbereich
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Counselor Saria Vahl)
    Datum: 06.20.2400 Uhrzeit: 1730


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    Selke lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Vom Transport auf die Shenzhou hatte sie nicht wirklich etwas mitbekommen, von der OP sowieso nicht. Was auch immer diese Lieutenant Praam… War das ihr Name gewesen?... ihr verabreicht hatte, es hatte sie offenbar vollständig ausgeknockt. Und nachdem sie hier schließlich aufgewacht war... Sie hatte nicht gewusst, ob das, was sie um sich herum wahrnahm, tatsächlich real war oder wieder eine dieser Simulationen, die ihre Entführer offenbar sehr mochten.


    Im Augenblick war sie einfach nur froh, Ruhe zu haben, auch wenn die Geräusche der medizinischen Geräte hier sie ein wenig nervten. Doch es war bei weitem nicht so schlimm wie die letzte Nacht, an die sie sich erinnerte. ###Zumindest weiß ich jetzt, wie sich ein ausgewrungenes Handtuch fühlen muss###, dachte sie in einem Anfall von Galgenhumor. Wenigstens der war noch da. Sie versuchte, ein wenig zu dösen, doch die innere Ruhe dafür wollte sich nicht einstellen.


    Saria stand noch vor dem Zimmer von Lieutenant Selke und sprach gerade mit ihrem behandelnden Arzt, sie schaute immer wieder durch die Glastür zu Selke hinüber, da sie diese ja auch nicht wecken wollte, doch es schien zumindest so als wenn sie gerade wach sein würde. Sie hörte sich noch den diagnostischen Bericht des Arztes an und nickte dann um dann die Tür des Zimmer zu öffnen. Sie legte dabei ein lächeln auf und fragte freundlich "Guten Tag Lieutenant, darf ich?"


    Selke drehte den Kopf Richtung Tür, wo eine Trill mit dunkelbraunen Haaren stand, die eine Bluse in der Farbe Teal sowie eine schwarze Hose trug. Sie hatte ein freundliches Lächeln und auch ihre Worte klangen entsprechend. Zwar war Selke noch ein wenig misstrauisch, zumal sie sie nicht einordnen konnte, aber eine höfliche Anfrage wollte sie dann doch nicht ohne jeden Grund ablehnen. Also nickte die Romulanerin und eriwderte: "Sicher, kommen Sie rein."


    Saria nickte ebenfalls freundlich und trat ein paar Schritte rein und erwiderte dann "Ich bin Saria Vahl, der diensthabende Counselor. Ich wollte einmal nach Ihnen schauen Lieutenant. Darf ich mich setzen?" und deutete auf den freien Stuhl im Raum.


    ###Eine Counselor? Großartig, wo ich doch so ein Fan von denen bin…### schoss es Selke durch den Kopf. Sofern das hier keine Simulation war, und es deutete alles darauf hin, dass es keine war, war ein Gespräch mit einer Counselor sicherlich nicht verkehrt, auch wenn sie wahrscheinlich nie der größte Fan von Angehörigen jener Abteilung werden würde. Erstens wollte man sich mit diesem Besuch hier vermutlich einen ersten Eindruck von ihr und ihrer Verfassung verschaffen, und zweitens… Selke hatte durch ihre Entführer zu viel durchgemacht, als dass sie damit alleine fertig werden würde. Sie würde Hilfe brauchen. ###Abgesehen davon würde mich Commander Rix nicht wieder für meinen Dienst hier an Bord zulassen, solange ich nicht von einem Counselor die Freigabe dafür habe.###


    Es mochte vielleicht einige Sekunden gedauert haben, bis die Romulanerin reagierte, doch dann machte sie mit einer Hand eine einladende Geste Richtung des Stuhls. "Bitte, nehmen Sie ruhig Platz, Miss Vahl. Ich würde ja fragen, was ich für Sie tun kann, aber im Moment ist es vermutlich eher umgekehrt." Sie versuchte ein Lächeln, doch das wollte ihr nicht so recht gelingen.


    Saria lächelte immer noch und bemerkte auch das kurze zögern, doch bemaß sie diesem erst einmal keine große Bedeutung zu. Sie stellte den Stuhl seitlich neben das Bett, allerdings in einem gebührenden Abstand und setzte sich dann. "Nun Lieutenant, das ist eine Frage die nur sie selbst beantworten können, ihre Vermutung liegt allerdings richtig. ich bin hier um nach Ihnen zu sehen und zu Fragen wie es Ihnen geht und ob sie vielleicht etwas brauchen" antwortete die Trill mit einer warmen und sanften Stimme.


    "Wie es mir geht? Das ist eine... gute Frage." Selke schaute kurz an die Wand, bevor ihr Blick zur Trill zurück ging. "Im Moment kann ich ihnen diese Frage nicht wirklich beantworten, fürchte ich", sagte sie dann leise. "Ich bin mir momentan ja nicht mal sicher, ob das alles hier gerade real oder nur wieder so eine verdammte Simulation meiner Entführer ist. Wäre nicht das erste Mal…"


    Saria hörte sich aufmerksam an was Selke zu sagen hatte und beobachtete dabei auch ihre Reaktionen. "Ich kann Ihre Bedenken verstehen Lieutenant, ich kann mir nicht annähernd vorstellen was sie durchgemacht haben müssen. Ich kann Ihnen nur sagen das ich mich heute morgen noch sehr real angefühlt habe und sie sich zur Zeit auf der Intensivstation der Shenzhou befinden, da sie vor kurzem erst operiert wurden" erwiderte die Trill dann und lächelte immer noch.


    Intensivstation? ###Da hättest du inzwischen auch selbst drauf kommen können!### schalt sie sich selbst. Dass sie operiert worden war, das wusste sie, denn das hatte man ihr bereits gesagt. Auch dass die Verletzung im Bereich ihrer rechten Niere sehr ernst gewesen war. ###Das war dann wohl auch der Grund, warum ich mich zunehmend schlapper gefühlt habe.###


    Sie schaute Saria an. "Ich denke zwar auch, dass das hier kein Programm auf einem Holodeck ist, aber..." Sie zuckte in einer hilflosen Geste die Schultern. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.


    Saria verstand was Selke meinte, ihr fehlte zur Zeit verständlicher Weise das Vertrauen und die Sicherheit. "Ja sie werden hier auf der Intensivstation noch zwei oder drei Tage zur Beobachtung bleiben hat mir gerade ihr behandelnder Arzt gesagt. Lieutenant Praam und Doktor Trugir waren mehrere Stunden im OP um sie zu behandeln" erwiderte Saria auf die Frage der Romulanerin und machte eine kurze Pause. "Ich kann sie verstehen wenn sie gerade daran zweifeln ob das hier alles real ist, diese Zweifel möchte ich gerne mit Ihnen zerstreuen, allerdings erst wenn sie sich etwas erholt haben, denn sie sind ja noch nicht lange wieder wach und es wäre sehr fahrlässig wenn ich jetzt mit Ihnen einen Ausflug machen würde" fügte die Trill dann noch an.


    Bei der Bemerkung mit dem Ausflug zuckte Selke kurz unwillkürlich zusammen, denn genau das hatte auch eine Priola zu ihr gesagt, bevor sie auf dem Holodeck in einer verschneiten und kalten winterlichen Landschaft in einer Wanne mit Eiswasser gelandet war. Die Erinnerung daran kam auch prompt wieder hoch und sie begann leicht zu zittern.



    [Wörter: 1.024]


    Dies ist der erste Teil des Gesprächs zwischen Selke und Counselor Saria Vahl. Der zweite Teil kommt dann von Junia.

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Shuttlehangar
    Beteiligte Personen: Tira Akari (Manadis)
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 0944 ff


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    Anna saß immer noch vor dem Shuttle und hatte ihre Augen geschlossen. Sie war den Tränen sehr nah, doch das konnte die Ärztin nicht zulassen, auch wenn sie jetzt allein war, sie musste Stärke ausstrahlen, sie war eine erfahrende Ärztin und hatte schon ganz andere Situationen erlebt. ### Stell dich nicht so an Anna, Selke hat es viel schlimmer erwischt als dich. Also schwing deinen Hinter hoch und dann ab auf die Krankenstation! ### schallte sie sich selbst. Sie musste einfach wissen, wie es der Sicherheitschefin ging. Immerhin waren diese die letzten Stunden getrennt gewesen. Als Anna dann eine Stimme vernahm, die genau vor ihr ertönte, zuckte die Ärztin kurz zusammen. Anna hatte nicht damit gerechnet das noch jemand hier im Hangar war.


    Nachdem Anna die Augen geöffnet hatte, saß sie einen Ensign in tealer Uniform. Sie stellte sich als Manadis vor. Anna hörte die Worte, die sie sagte, doch diese waren so fern, zumindest kam es der Ärztin so vor. Manadis fragte Anna dann was sie gerade brauchen würde. Anna wusste das selbst nicht, sie wollte nur auf die Krankenstation, doch Manadis sagte ihr auch das Selke bereits auf der Krankenstation sei und doch bestens versorgt wurde. Das war der Ärztin durchaus klar, immerhin hatte sie einige der Ärzte dort ausgebildet. Anna schaute Manadis mit einem Ausdruckslosen Blick an, in diesem lag nichts als Leere. Die Ärztin war fast schon am Ende ihrer Kräfte.


    „Was... was ich brauche ist jemand der mich auf die Krankenstation bringt. Ich muss nach Lieutenant Selke schauen. Sie braucht viel eher Hilfe als ich. Mir fehlt körperlich nichts, ich bin nur etwas erschöpft“ antwortete Anna und an ihrer Stimme konnte merken das sie kraftlos war. So hatte sich Anna noch nie gefühlt. ### In Sicherheit? Auf der Shenzhou? Diese Priola ist immer noch so quasi auf freien Fuß! ### schoss es der Ärztin dann durch den Kopf.


    [Wörter: 313]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Krankenstation, Intensivbereich
    Beteiligte Personen: Selke
    Datum: 06.10.2400 Uhrzeit: 1730 ff


    NPC Saria Vahl


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    Saria bemerkte die körperliche Reaktion von Lieutenant Selke und sprach leise und sanft "Lieutenant, wo sind sie gerade?"


    Die Romulanerin schüttelte sich ein wenig, und statt diese Frage sofort zu beantworten, wanderte ihr Blick durch den Raum, verharrte kurz auf diversen Dingen, die sie dort sah. Wegen der Ereignisse, die damals zu ihrer Flucht geführt hatten, hatte man ihr damals entsprechende Techniken vermittelt, mit denen sie sich wieder auf den Boden zurück holen konnte. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Sie ließ sich Zeit, auch wenn sie im Hinterkopf hatte, dass da jemand war.


    Erst, als sie sich wieder ruhig genug fühlte, sagte sie leise: "Commander Priola hat mit mir auch einen solchen... Ausflug… gemacht. Aufs Holodeck, in eine winterliche Parklandschaft." Sie wickelte sich unbewusst enger in ihre Decke. "Es war kalt. Und dann..." Sie hielt inne, denn ihre Stimme versagte ihr den Dienst.


    Saria hörte genau zu was Selke ihr sagte. Dass sie gefoltert wurde, das wusste Saria bereits aus den Berichten. "Miss Selke" begann Saria ruhig und mit sanfter Stimme. "Sie befinden sich zur Zeit auf der U.S.S Shenzhou, sind hier auf der Krankenstation und in Sicherheit. Commander Priola kann Ihnen nichts mehr tun. Darauf haben sie mein Wort" fuhr sie dann fort und wartete die Reaktion ab bevor sie fragte "Nennen sie mir bitte fünf Geräusche die sie gerade wahrnehmen und nennen sie mir vier Sachen die sie gerade sehen."


    Selke vernahm die ruhige Stimme der Trill, was ihr durchaus ein wenig Halt gab. Fünf Geräusche? Sie konzentrierte sich und lauschte. "Das Geräusch von diesem Monitor hier neben mir ###Verdammt penetrant!###, Ihr Atmen, Schritte auf dem Gang, ein leises Brummen von diesem Leuchtpanel dort hinten in der Ecke, da ist gerade irgendwo etwas runtergefallen, auch wenn ich nicht weiß, was." Bei ihrem Gehör war das kein Wunder. ###Okay, fehlen vier Dinge, die ich sehe.### "Ich sehe: Ihren Kommunikator, den Monitor hier, diese Decke, die Leuchtpanele an der Decke."


    Selke spürte es selbst. Die Konzentration auf diese Dinge ließ sie wieder ruhiger werden. Zwar kannte sie diese Technik, doch es war ungleich einfacher, wenn jemand dabei war. ###Vor allem so kurz nach allem.### Sie atmete ein paarmal tief durch, und als sie Saria danach ansah, wirkte sie schon wieder etwas gefasster.


    Saria hörte weiter zu und und als Selke sie dann schaute schenkte sie ihr ein warmes lächeln. "Ich möchte mich für diesen Ausdruck entschuldigen" begann sie dann und fragte dann "Kann ich Ihnen gerade etwas gutes tun? Vielleicht einen wärmenden Tee?"


    "Sie konnten das ja nicht ahnen, Miss Vahl", sagte Selke nur und fuhr fort: "Zu einem Tee würde ich jetzt nicht nein sagen. Rotbusch mit ein wenig Karamellaroma, bitte." Tee. Ja, darauf konnte sie sich freuen.


    Saria nickte und sagte "Kommt sofort, einen kleinen Augenblick bitte" und stand dann auf um aus dem Zimmer zu gehen und besagten Tee zu holen. Dabei sprach sie noch einmal mit dem diensthabenden Arzt, allerdings so das es außerhalb des Sichtfeldes des Zimmers war. Nach ein paar Minuten betrat Saria das Zimmer wieder mit einer heiß dampfenden Tasse Rotbuschtee, dessen Aroma man nun im ganzen Raum riechen konnte. Sie reichte die Tasse vorsichtig Selke, da sie keine schnellen Bewegungen machen wollte. "Vorsicht heiß" merkte sie dabei noch an.


    Selke versuchte, es sich ein wenig bequemer zu machen, damit sie es einfacher hatte, den Tee auch trinken zu können. Das erwies sich gerade als nicht ganz so einfach. Offenbar hatte sie mehr abbekommen, als sie selbst es vermutet hatte. Als Saria dann mit dem Tee zurückkam, breitete sich der Duft dieses Heißgetränks im ganzen Raum aus, und Selke genoss dieses Aroma. Mit einem dankbaren Nicken nahm sie die Tasse mit dem Tee entgegen. "Danke, den kann ich jetzt gut gebrauchen", sagte sie und nickte der Trill kurz zu. Die Tasse und ihr Inhalt mochten heiß sein, doch allein die Wärme, das sanfte Aroma, beides tat ihr gerade gut. Langsam und vorsichtig, immerhin war der Tee heiß, nahm sie einen kleinen Schluck. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie zuletzt Rotbuschtee getrunken hatte. ###Wie lange war ich eigentlich weg?### fragte sich ein Teil von ihr, doch sie ging dem nicht weiter nach. Wichtig war nur das Hier und Jetzt. Und natürlich der Tee.


    Saria war erleichtert, dass Selke so gut auf den Tee reagierte, sie ließ ihr auch die Zeit diesen zu genießen. Sie schien zur Zeit einigermaßen stabil zu sein, wenn man von stabil nach so kurzer Zeit überhaupt reden konnte. Nach ein paar Minuten der Ruhe sprach Saria immer noch mit sanfter Stimme. "Ich denke ich habe ihre Zeit lange genug in Anspruch genommen Lieutenant, ich wollte auch nur kurz nach Ihnen sehen."


    "Zeit habe ich momentan eigentlich eine Menge, Miss Vahl", gab Selke trocken zurück. "Solange ich hier auf der Krankenstation bin, wird mein Terminkalender wohl kaum aus allen Nähten platzen." Sie nahm einen weiteren Schluck Tee und spürte, wie sich die Wärme wohlig in ihr ausbreitete.


    Saria grinste kurz aufgrund der Bemerkung. "Da haben sie durchaus recht Lieutenant. Wenn sie möchten kann ich Ihnen auch noch etwas Gesellschaft leisten, ich kann es aber auch verstehen wenn sie gerade mit dem Tee etwas Ruhe brauchen könnten. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. ich kann Ihnen nur Angebote machen" erwiderte Saria.


    "Danke für das Angebot, Miss Vahl", meinte Selke und schenkte der Trill ein zwar kurzes und nicht sehr ausgeprägtes, dafür aber zumindest ehrliches Lächeln. "Ich denke, ich hätte dann im Moment statt Gesellschaft lieber etwas zu lesen. Und bitte keine schwere Lektüre wie Krieg und Frieden..."


    Saria nickte und war froh das Selke kurz lächelte. "Ich werde Ihnen gerne jemanden vom Pflegepersonal vorbeischicken der mit Ihnen eine Auswahl bereitstellen kann Lieutenant" erwiderte Saria und wartete einen kurzen Augenblick. "Und Lieutenant, wenn sie jemanden brauchen sollten, scheuen sie nicht davor jemanden vom Pflegepersonal, einen Arzt oder auch mich zu rufen. Das ist unsere Aufgabe die mir mit Freude erfüllen."


    "Vielen Dank", erwiderte Selke und nickte kurz. "Und ich werde mich darum bemühen, daran zu denken, dass ich Sie oder jemanden vom hiesigen Personal rufen kann, wenn irgendetwas sein sollte. Dafür garantieren, dass ich das im Ernstfall tatsächlich hinbekomme, kann ich allerdings nicht." Sie senkte kurz den Blick, denn ein solches Eingeständnis war für sie als Romulanerin beinahe eine Art Super-GAU.


    "Sie müssen sich keine Sorgen machen das sie jemanden stören könnten falls das ihre Bedenken sein sollten, denn wir sind genau dafür da und Lieutenant, genauso wie Captain Rix sie in Sicherheitsfragen dazu bittet, können sie uns auch jederzeit rufen lassen" erklärte Saria ihrer Patientin dann.


    Selke nickte nur und sagte dann leise: "Ich glaube, ich brauche jetzt echt ein wenig Ruhe. Die letzten Tage waren doch recht anstrengend..."


    "Das kann ich natürlich verstehen Lieutenant" erwiderte Saria und stand auf. Doch eine letzte Frage hatte die Trill noch und diese musste sie auch stellen damit sie ruhigen Gewissens gehen konnte. "Eine letzte Frage habe ich noch Lieutenant. Ich muss sie fragen, ob sie sich etwas antun würden?" dabei beobachtete Saria nun genau die Reaktion des Lieutenant.


    "Warum sollte ich so etwas tun, Miss Vahl?" fragte Selke und schaute die Counselor völlig irritiert an.


    "Nun Lieutenant, ich bin froh das sie so denken" erwiderte Saria und lächelte dabei. "Dann bleibt mir nur noch zu sagen "Genießen sie den Tee" dann machte sich Saria auf den Weg zur Tür.


    "Danke, das werde ich", gab Selke zurück und widmete sich dem Tee, bevor dieser noch kalt wurde.


    [Wörter: 1236]

    • Offizieller Beitrag

    Ort des Geschehens: Deck 21, Arrestzellen
    Beteiligte Personen: Nathaniel McMasters
    Datum: 07.10.2400 Uhrzeit: 1500


    NPC Commander Victoria Priola


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    Victoria saß auf der Pritsche mit einer Tasse Kaffee in der Hand, welcher aber nicht wirklich schmeckte. Immerhin war es Föderationsstandard Kaffee. Dieser hatte noch nie geschmeckt. Dementsprechend geweilt sah sie auch aus.


    Nate hatte sich auf den Weg zur Brig gemacht, denn ihm war durchaus so einiges durch den Kopf gegangen. Zudem wurde er auch von Neugier getrieben, was diese Commander Priola aus dem anderen Universum betraf. In wie weit stimmten ihre Lebensgeschichten wohl überein? Ob es eine gute Idee war, zu ihr zu gehen, wusste er nicht, aber das war ihm ebenso egal, wie was andere wohl dazu sagen würden.


    In der Brig angekommen, war er auf diesen Andorianer namens Shras getroffen, der ein Gespräch mit einem seiner Untergebenen geführt, sich aber sofort umgedreht hatte, als er Nate bemerkt hatte. Es hatte den Marine durchaus ein wenig Überredungskunst gekostet, Shras zu überzeugen, ihm zu gestatten, mit Priola zu reden, doch das Argument, er würde sie schon seit seiner Kindheit kennen und wüsste sie daher besser einzuschätzen, was der Informationsgewinnung förderlich sein dürfte, hatte am Ende gezogen.


    Und so durfte der Marine schließlich zu Priolas Zelle, wo er sie mit einem Becher in der Hand gelangweilt auf ihrer Pritsche sitzen sah. Er blieb vor dem Kraftfeld stehen und sah sie einen langen Moment einfach nur an. "Commander Priola, hätten Sie ein paar Minuten für mich?" fragte er und wusste, dass das im Grunde eine selten dämliche Frage war, denn in der Zelle hatte sie praktisch nichts zu tun. Doch irgendwie musste er anfangen.


    Victoria hatte schon in den Augenwinkeln gesehen das jemand in grüner Uniform den Raum betreten hatte. Sie hatte aber nicht reagiert, denn nicht jeder musste immer wissen das man ihn bereits gesehen hatte. Als dieser jemand sie dann ansprach, wusste sie sofort um wen es sich handelte und sie schaute hoch und ihr Gesichtsausdruck war durchaus weich. Sie hatte zwar schon in Gedanken damit gespielt das dieser McMaster zu ihr kommen würde, aber das er es jetzt tat, das überraschte die blonde Frau tatsächlich etwas.


    Er stand dort nur so vor dem Kraftfeld, Priola schaute noch einmal kurz auch seinen Kragen, ein Staff Sergeant, weit hatte er es also noch nicht gebracht. "Staff Sergeant McMasters, wie sie sehen ist mein Terminkalender nicht gerade prall gefüllt. Ich würde Ihnen ja einen Stuhl anbieten, doch leider habe ich keinen" erwiderte sie etwas sarkastisch.


    "Sollte mir danach sein, mich zu setzen, genügt mir auch der Fußboden", gab Nate trocken zurück. "Immer vorausgesetzt natürlich, dass wir uns so lange unterhalten sollten, dass mir danach sein könnte." Erneut musterte er sie kurz, während er überlegte, wie er fortfahren sollte und entschied sich dann für den direkten Weg. "Commander Priola, ich würde gerne Ihre Sicht der Dinge kennen, was die Ereignisse rund um die Shenzhou und die Entführung zweier Offiziere betrifft", begann er dann unverblümt. "Ich kenne bislang nur die Sicht der hiesigen Crew, aber auch nur so weit, wie ich für die Mission informiert sein musste." Er zögerte kurz. "Mich interessiert jedoch auch die andere Seite, zumal man zunächst mich hier inhaftiert hat. Ich sehe Jason wohl zu ähnlich..." Letzteres brachte er absichtlich mit ins Spiel, denn er wollte ihre Reaktion darauf sehen.


    Victoria lehnet sich zurück und stellte ein Bein auf die Pritsche als sie hörte was dieser Marine da von ihr wollte. Er wollte ihre Sicht der Dinge hören, was hatte er davon? Stellte er die Motive dieser Trill in Frage? Wenn ja, dann könnte Victoria hier vielleicht sogar Gewinn draus ziehen.


    "Sie wollen meine Sicht der Dinge hören? Hat sie dieser unfähige Captain geschickt um mich zu verhören? Nun ich habe schon etwas erwartet was scheitert, aber das dieses Wurmtaxi die Familie McMasters da mit reinzieht, das ist sogar noch erbärmlicher als ich gedacht hatte" antwortete Priola und tat sich mit Absicht etwas unwissend. "Und das sie einen Marine in die Zelle sperrt nur weil sie ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten sind, nun das zeigt einmal mehr ihre Unfähigkeit" fügte die Agentin dann noch an und nahm einen Schluck Kaffee und verzog dabei etwas das Gesicht. Er wollte eine Reaktion und diese hatte er jetzt durch den Kaffee bekommen.


    "Sie meinen Captain Sezor?" fragte Nate. "Nein, der hat mich nicht geschickt. Ebenso wenig Commander Rix. Ich bin aus eigenem Antrieb hier." Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schmeckte ihr der Inhalt ihres Bechers nicht so wirklich, doch das interessierte ihn eher weniger. "Ich kenne, beziehungsweise kannte, ihre Gegenstücke. Und die Victoria Priola, die ich kannte, tat nie etwas, ohne einen guten Grund für ihr Handeln zu haben."


    Victoria schaute diesen McMasters nun direkt an mit ihren eisblauen Augen und zog eine Augenbraue hoch. "Trägt ihr Captain auch einen Wurm?" konterte sie trocken. "Mein Beileid zum Verlust von ihrem Vater und der hiesigen Priola, Sergeant, aber Ihnen bleibt ja noch eine Priola. Scheinbar war die Priola aus diesem Universum genauso gestrickt wie ich es bin. Es es gibt immer einen Grund warum ich so handle wie ich handle. Denn sie sollten dann auch wissen das Blut immer dicker ist als Wasser" fügte sie dann noch an.


    Ob der ersten Bemerkung Priolas konnte sich Nate ein leises Lachen nicht verkneifen. "Nein, nicht dass ich wüsste. Das bleibt wohl Rix vorbehalten." Obwohl besagte Trill der Captain dieses Schiffes war, sah er sie gerade irgendwie nicht als Captain. Lag vielleicht an ihren Rangabzeichen, die sie als Commander auswiesen.


    ###Blut ist dicker als Wasser.### Nate nickte und erinnerte sich nur zu gut an ihre Reaktion, als sie das Medaillon mit einem Bild ihrer Schwester Saskia herausrücken sollte. Ein solches hatte sie auch in diesem Universum gehabt. ###Von ihrer Schwester getrennt worden zu sein, muss für sie ein Alptraum sein###, schoss es Nate durch den Kopf. ###Die beiden waren sehr eng miteinander verbunden. Enger jedenfalls als ich mit Timmy und Sarah.###


    "Sie wollten zurück zu Tante... ich meine zu Saskia." Gerade noch gefangen. "Und Jason zurück zu seiner Familie. Aber wie genau wollten Sie das erreichen? Ich meine, wurden denn vorher keine Nachforschungen angestellt, wie man zurückkehren könnte?"


    Victoria ließ sich nicht anmerken das sie genau gehört hatte das dieser Marine ihre hiesige Schwester gerade Tante nennen wollte. Scheinbar war Victoria hier wohl auch eine Bezugsperson für diesen McMasters, zumindest bevor sie in den Einsatz geschickt worden war. "Nun ich hoffe sie hatten Zeit zu trauern, immerhin haben sie ja nicht nur ihren Vater, sondern auch noch eine weitere Bezugsperson verloren Sergeant" setzte Victoria noch einmal nach.


    "Zu ihrer Frage, man kann ein Ereignis immer reproduzieren. Es kommt nur darauf an wieviel Zeit und Ressourcen man in diesen Projekt investiert" antwortete die blonde Frau und stellte die Tasse ab und zog nun das Medaillon mit dem Bild ihrer Schwester raus. "Mir hat man jede Möglichkeit genommen mit meiner Schwester zusammen zu sein und an allen ist nur eine Person schuld, immerhin hat sie es auch unmöglich gemacht im Sol System mit Warp zu reisen" fügte Victoria noch an.


    "Danke der Nachfrage, Commander", entgegnete Nate. "Ja, ich hatte Zeit, um meinen Vater zu trauern, der als Held starb. Was Tante Vici betrifft, ist nicht klar, ob sie tot ist oder nicht. Sie gilt mitsamt ihrer Einheit als im Dienst vermisst." Diesmal war es kein Versprecher.


    Nate strich sich übers Kinn. "Also, wenn ich das jetzt korrekt verstehe, hat man wohl keine Anstrengungen unternommen, das Ereignis zu replizieren. Stellt sich mir die Frage nach dem Warum. Waren etwa alle widerstandslos damit einverstanden? Schwer vorstellbar. Und kein Warp-Flug mehr im Sol-System? Was, zum Teufel, ist da passiert?"


    "Das ein McMasters als Held stirbt, steht für mich außer Zweifel, aber ich auch mein hiesiges Pendant ist es. Scheinbar enthält man Ihnen mehr als du weißt Nathaniel. Die Frage die du dir jetzt stellen solltest ist, was verschweigt man dir noch?" dabei machte sie eine Geste als wenn sie ihn in den Arm nehmen wollte.


    Einem Teil von ihm war durchaus bewusst, dass er nicht auf sie hören sollte, dass dies vermutlich ein Versuch war, ihn gezielt zu manipulieren und auf ihre Seite zu ziehen. Und ja, er sollte nicht auf sie hören, denn immerhin war sie an der Entführung zweier Offiziere der Sternenflotte beteiligt gewesen und hatte diese Operation auch wohl befehligt. Anders herum, also mit Jason als Anführer, hätte das auch keinen Sinn gemacht, denn auch bei ihren hiesigen Gegenstücken war die Hierarchie immer klar gewesen. Und dennoch...


    Vor allem diese letzten Worte ließen Nate doch sehr nachdenklich werden. Eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, genau wie bei seinem Vater, wenn der nachdenklich gewesen war. ###Das ist wirklich eine sehr gute Frage###, sinnierte er. ###Was verschweigt man mir noch?###


    Victoria ging näher an das Kraftfeld heran um diesem McMasters noch besser in die Augen schauen zu können, denn sie kannte diese Falte die sich gerade auf seinem Gesicht zeigte. "Nun, um noch einmal auf deine Frage meines Motives zurückzukommen, immerhin bin ich nie jemand gewesen der einem McMasters etwas verschwiegen habe, immerhin sind die Familien McMasters und Priola so gut wie eine. Denn auch wenn ich es ungerne zugebe, dein Vater wusste immer wie man ein sehr gutes Barbie veranstaltet" begann Victoria und machte eine kleine Pause.


    "Dein Vater und ich hatten den Auftrag eine Agentin vom Tal'Shiar, die hier an Bord operiert, zu überführen und anschließend Sektion 31 zu übergeben. Leider wurden wir bei unserer Mission gestört als diese unfähige Trill den Warpkern dieses Schiffes in einem Subraumriss explodieren ließ. Diese Explosion brachte uns schließlich hier hin. Also mussten wir improvisieren und konnten nicht mehr im verdeckten operieren wie es eigentlich geplant war" fügte sie dann noch an und trat noch einen Schritt näher. "Aber das Schicksal meint es scheinbar gut mit dir Nathaniel, immerhin ist dein Vater wieder da und ich bin es auch" sagte sie dann und lächelte Nate sehr warm an.


    (Wörter: 1631]

  • Ort des Geschehens: Deck 21, Arrestbereich
    Beteiligte Personen: Junia Rix (Cmdr. Victoria Priola)
    Datum: 07.10.2400 Uhrzeit: 1520


    ------------------------------------------------------


    ###Keine Ahnung, warum sie jetzt darüber spricht, dass mein Vater immer wusste, wie man ein gutes Barbie veranstaltet, aber damit hat sie jedenfalls schonmal recht. Ebenso damit, dass unsere Familien immer eng verbunden waren. Zumindest, seit Dad und... Moment! Diese hier ist nicht Tante Vici, vergiss das nicht!###


    Der Erklärung hörte Nate dann sehr aufmerksam zu. ###Ich hatte also mit meiner Vermutung recht, auch diese beiden gehörten einer Spezialeinheit an. Aber Sektion 31? Es gibt da zwar zig Gerüchte drüber, aber wenn man nachfragt, gibt es nie konkrete Antworten.### Auch die Schilderung des Zwischenfalls, der dazu geführt hatte, dass sie nun hier waren, klang für ihn schlüssig. Ja, es mochte immer noch Teil einer gezielten Manipulation sein, doch es erklärte, wie die aktuelle Situation überhaupt hatte entstehen können.


    ###Eine Agentin des Tal'Shiar?### Immer noch nachdenklich sah er Priola an. "Diese Lieutenant Selke steht im Verdacht, eine Agentin des Tal'Shiar zu sein? Wieso hat man ihr dann überhaupt gestattet, in den Dienst der Sternenflotte..." Er schüttelte kurz den Kopf. "Zu wenig richtige Verdachtsmomente, schätze ich. Aber gibt es mittlerweile Beweise?" Er mochte Romulaner nicht, denn es waren Romulaner gewesen, die den Tod seines Vaters verschuldet hatten. Er hatte bei der Rettung dieses Spitzohrs und Doktor Saar nur seinen Job gemacht.


    Bei den letzten Worten Priolas änderte sich subtil etwas im Gesichtsausdruck des jungen Australiers. "Dieser Jason ist nicht mein Vater", sagte er trocken. "Er sieht so aus wie er, hat wohl auch seine DNA, aber mein Vater ist tot!"


    "Das ist richtig, er ist nicht wirklich dein Vater, aber dennoch ist er es und ich kann dir sagen mein Freund hatte ebenfalls ein Kind. Also wieso nicht das was zusammen gehört auch wieder vereinen?" antwortete Priola auf die letzte Aussage bevor sie sich den Schlussfolgerungen widmete.


    "Nun es gab zu wenig Beweise und die Schlipsträger von der Föderation waren schon immer sehr verweichlicht wenn jemand um Hilfe bittet. Deswegen wurden auch dein Vater und ich auf diese angesetzt. Dein Vater hat soweit ich es weiß ein Geständnis von dieser feindlichen Agentin bekommen, doch leider können wir mit diesem nicht mehr zum hiesigen Geheimdienst gehen, da wir wiederum als Feinde der Föderation eingestuft wurden. Was mehr als lächerlich ist, dein Vater und ich Feinde der Föderation. Weil man diesen ja auch immer den großen Orbitalordnen verleiht" erklärte sie ihm dann.


    "Feinde der Föderation?" Nate schüttelte ein wenig den Kopf. "Ich weiß, ihr beiden seid nicht die, die ich kannte", meinte er dann. "Aber die, die ich kannte, haben für die Föderation alles riskiert." Er machte eine kurze Pause. "Und ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass es bei ihnen beiden anders ist. Immerhin lag ich auch mit meinen anderen Vermutungen, die während unseres Einsatzes zum Tragen kamen, bislang richtig." Er seufzte innerlich. Das war eine verzwickte Situation. Er wusste, dass sie ihn manipulierte. Doch er konnte ihrer Argumentation folgen und die Dinge nachvollziehen. Wem sollte er nun mehr Glauben schenken?


    Victoria nickte nur einmal kurz um ihm zuzustimmen. "Ich habe dem Schutz der Föderation mein Leben gewidmet, genauso wie es dein Vater hat" sagte sie dann und drehte sich um, um zu ihrer Pritsche zu gehen. Sie hatte diesen McMaster anscheinend genau dort wo sie ihn haben wollte.


    Ja, sie war Tante Vici wirklich sehr ähnlich. wobei ihm das schon nicht mehr passend erschien. Nein, sie waren in dieser Hinsicht identisch in ihrem Handeln. Und das machte es für Nate gerade nicht einfacher. Auch er hatte einen Eid geleistet, die Föderation zu schützen, und nach den Aktionen, die Priola und ihre rechte Hand da abgezogen hatten, musste er sie eigentlich als gegnerische Agenten behandeln. Eigentlich.


    Zu gut konnte er nachvollziehen, was sie alles gesagt hatte, ihre Beweggründe. Hinzu kam die Vertrautheit, die er empfand, obwohl diese Priola hier vor seiner Nase nicht mit der identisch war, die er gekannt hatte. Dass man ihm von Seiten seiner Vorgesetzten nicht immer alles sagte, war hingegen auch vollkommen normal. ###Aber wie oft werden Dinge verschwiegen?### fragte sich Nate. Er hatte oft genug andere Kameraden fluchen hören, weil sich Situationen im Einsatz plötzlich ganz anders dargestellt hatten, weil man ihnen einige Details vorenthalten hatte.


    Er hatte das Gefühl langsam aber sicher Kopfschmerzen zu bekommen. "Auch ich habe geschworen, die Föderation zu schützen", sagte er, aber leiser als es sonst bei ihm üblich war.


    "Das habe ich niemals bezweifelt. Du bist immerhin ein McMasters, und einem McMasters liegt es im Blut die Föderation zu schützen vor Feinden zu schützen, ich überlasse es dir dies zu beurteilen ob ich ein Feind bin oder ob man mich nur zum Schweigen bringen will" sagte sie auf dem Weg zu ihrer Pritsche und setze sich dann wieder "Ich denke ich habe deine Fragen beantwortet oder?" fragte sie dann.


    Jemanden, der aktiv gegen Agenten vorging, die von den Feinden der Föderation geschickt worden waren, als Feind betrachten... Nein, das konnte er nicht. Und Priola tat letztlich genau das, sie ging gegen die Feinde der Föderation vor. Und nun hatte man sie, wobei sie genau das getan hatte, selbst als Feindin der Föderation eingestuft. Ergab das Sinn? Waren es die Methoden, die man hier anprangerte? Er wusste es nicht. Was er wusste war, dass man zum Beispiel aus Romulanern kein Geständnis bekam, wenn man sie einfach nur höflich fragte.


    Wollte man Priola zum Schweigen bringen? Er wusste es nicht. ###Scheiße! Es gibt verdammt viel, das ich nicht weiß###, schoss es Nate durch den Kopf.


    "Ja, das haben Sie in der Tat, Commander", begann Nate dann. "Aber was den Rest betrifft: ich habe keine Ahnung, ob man Sie einfach nur zum Schweigen bringen will", sagte er so ruhig, wie es ihm gerade möglich war. "Allerdings habe ich ein Problem damit, jemanden, der die Föderation zu schützen geschworen hat und der aktiv gegen der Föderation gegenüber feindlich eingestellte Agenten vorgeht, als Feind anzusehen."


    Victoria zuckte nur mit ihren Schultern. "Wenn ich kein Feind wäre, würde ich dann hier drin sitzen? Es scheint also so zu sein wie ich es sage. Ich weiß selber nicht ob mir das gefällt, aber dein Vater sitzt im Arrest und ich auch. Es ist nicht an mir die Lage für dich zu beurteilen, ich erkläre dir nur wie es gerade ist. Mehr habe ich dazu aber nicht zu sagen" antwortete Victoria dann und legte sich hin. "Ich will dir nicht gegenüber unhöflich sein, immerhin bist du ein McMasters, allerdings haben mich die ganzen Verhöre die ich ertragen musste seit dem ich hier an Bord bin ermüdet. Immerhin wurde ich ja im Bereitschaftsraum verhört, anstatt wie abgesprochen ein Gespräch zu bekommen" fügte sie noch an.


    Nate wusste, dass auch Unschuldige manchmal unter Arrest stehen konnten, das nannte man dann wohl Untersuchungshaft. Das ließ der junge Australier daher nicht gelten. Dass Priola und der Mann, der sein Vater war auch wenn er eben nicht sein Vater war, derzeit im Arrest saßen, war, solange die Untersuchungen liefen, also durchaus legitim. Auch dass man Priola verhört hatte, erschien ihm schlüssig. Aber hatte man wirklich ein Gespräch zugesagt, und dann ein Verhör draus gemacht? Möglich war es. Es konnte ebenso gut möglich sein, dass die Unterhaltung als normales Gespräch begonnen hatte und im Verlauf zu einem Verhör geworden war. Aber da er nicht dabei gewesen war, konnte er das unmöglich sagen.


    "Dann will ich Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, Commander", gab er zurück. "Ich danke Ihnen jedenfalls, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit für mich genommen haben."


    Er nickte ihr noch einmal zu und verließ dann die Brig. Bereits auf dem Weg zu seinem Quartier arbeitete es in ihm. Sie hatte ihm einiges gesagt, das er erstmal für sich sortieren und überdenken musste. Mit dabei war das Wissen, dass sie ihn zweifellos manipulieren wollte. Doch letztlich blieb ihm nur sein eigenes Urteilsvermögen. Er hatte eine Menge zum Nachdenken.



    [Wörter: 1.297]


    Dies war der zweite Teil des Gesprächs zwischen Cmdr. Priola und Ssgt McMasters. Hat Spaß gemacht, das auszuspielen! :)

  • Junia Rix

    Hat das Thema geschlossen.

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