[Dieser Post wurde von Junia und mir gemeinsam geschrieben, allerdings wurde er mir von ihr komplett zur Verfügung gestellt. Danke hierfür. ]
Ort des Geschehens: Kampfbrücke ---> Brücke
Beteiligte Personen: Junia Rix und alle, die sonst auf der Brücke sein wollen
Datum: 06.09.2402 Uhrzeit: 1730
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Junia stand mit einem Raktajino in der Hand in der Mitte der Kampfbrücke. Zum Glück musste sie die Shenzhou niemals von hier aus kommandieren. Doch heute würde sie hier ihren Nachfolger kennenlernen, denn die Trill wurde auf die Starbase versetzt um von dort aus die Flotte zu koordinieren. Etwas reumütig wartete Junia nun auf Commander Irwin.
Der wiederum war froh, als er die Kampfbrücke erreichte. Denn obwohl er wusste, dass die Romulanerin, die ihn hierher begleitet (eskortiert?) hatte, auf der Seite der Förderation stand, fühlte er sich nicht allzu wohl in ihrer Gegenwart. ###Da muss ich dran arbeiten, schätze ich###, schoss es ihm durch den Kopf. Dann öffnete sich die Tür, und Connor sah in der Mitte der Kampfbrücke eine Frau stehen, der er nun erstmals wirklich persönlich gegenüber stand: Fleet Captain Junia Rix. Er erkannte sie sofort und nahm auch entsprechend Haltung an. Aus Respekt salutierte er auch. "Commander Irwin meldet sich zum Dienst, Ma'am!"
Junia bemerkte, wie sich die Türen der Kampfbrücke öffneten, blieb aber erst einmal stehen und nahm noch einmal einen Schluck aus ihrer Tasse. Commander Irwin blieb ein paar Meter seitlich von ihr stehen und salutierte. Junia lächelte kurz, setzte dann aber wieder ihre normale Miene auf und drehte sich zum neuen Captain der Shenzhou.
"Stehen sie bequem, Commander!" entgegnete die Trill und reichte dem Menschen vor ihr ihre Hand. "Willkommen auf Ihrem neuen Schiff, Commander", fügte die Trill noch an.
Nach entsprechender Aufforderung nahm er eine dazu passende entspanntere Haltung an und ergriff die dargebotene Hand. "Vielen Dank für das freundliche Willkommen, Captain", gab er zurück. Nach einer kurzen Pause merkte er noch an: "Der Gedanke, dass dieses Schiff nun mir anvertraut wird, hat immer noch etwas Überwältigendes."
"Nun Captain, das Gefühl, das Sie vermutlich verspüren, wird Stolz sein, und Sie dürfen es auch sein", antwortete die Trill und betonte das Captain entsprechend, denn der Kommandant eines Schiffes wird stets mit Captain angesprochen, egal welchen Rang die Person inne hat.
"Die Shenzhou ist etwas Besonderes, Captain, das werden Sie bestimmt schnell feststellen. Ich hoffe, Sie werden mit der Crew klarkommen. Sie ist sehr loyal, wenn der Captain ihnen gegenüber dies ebenfalls ist. Mir hat diese Crew mein Leben gerettet, nach den Anschlägen auf Trillius. Sie werden nirgendwo eine bessere finden", erklärte Junia ein bisschen. "Sie werden sich vermutlich auch fragen, warum ich das Schiff verlasse und Sie meine Nachfolge antreten, oder? Ich würde da gerne ihre Gedanken hören."
Dass die Crew der Shenzhou Junias Leben gerettet hatte, hatte Connor nicht gewusst. Aber es beeindruckte ihn. "Es ist schön zu hören, dass dieses Schiff eine so fähige und auch loyale Crew hat", sagte er, und seinem Blick konnte man entnehmen, dass er dies ernst meinte. "Ich habe bislang immer hinter meinen Leuten gestanden, und das werde ich auch hier. Darauf haben Sie mein Wort, Captain Rix." Ein kurzes Nicken begleitete diese Worte.
"Und ja, ich kann nicht leugnen, dass ich mir die Frage gestellt habe, warum Sie das Schiff verlassen und ich Ihre Nachfolge hier antrete." Er legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort: "Was ersteres betrifft, kann ich nur Vermutungen anstellen", sagte er ehrlich. "Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass dies mit ihrem Ausflug in den Gamma-Quadranten und dem zu tun hat, das Sie dort in Erfahrung gebracht haben. Was die andere Frage betrifft, so habe ich ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer, weshalb man mich ausgesucht hat, das Kommando über die Shenzhou zu übernehmen."
Diese Frage hatte ihn durchaus beschäftigt, seit er von seiner Versetzung erfahren hatte. Es gab doch sicherlich genügend fähige Captains da draußen, die infrage kamen. Warum also er? Nicht, dass er sich nicht freuen würde, denn es freute ihn tatsächlich. Aber dieses Fragezeichen war dennoch hartnäckig.
"Es freut mich zu hören, dass Sie immer hinter ihren Männern und Frauen stehen werden. Denn ein Kommandant ist nur so gut, wie seine Crew. Behandeln Sie die Crew gut, werden Sie Loyalität ernten", erwiderte Junia und ging ein paar Schritte auf der Kampfbrücke bevor sie wieder ansetzte. "Nun, Captain, genau kann ich es Ihnen auch nicht sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es mit Ihrer ersten Mission zu tun hat. Sie haben immerhin sehr gute Informationen gesammelt, die uns nachher auch geholfen haben."
Junia schaute Irwin wieder an. "Wieso ich auf die Starbase gehe ist ganz einfach. Eine Flotte zu koordinieren ist einfacher, wenn ich mich nicht auf der Brücke eines Schiffes befinde. Zwar wollte ich nie einen Bürojob, doch ist es in solch unsicheren Zeiten besser, wenn ich die Flotte so koordinieren kann", erklärte Junia dann. Froh war sie nicht, das konnte man vielleicht auch erkennen, doch es war das Beste.
Nach kurzem Nachdenken nickte Connor. "Da haben Sie recht, Captain, das wird die Koordination der Flotte sicherlich vereinfachen. Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass es Ihnen nicht leicht fällt, dieses feine Schiff hier zu verlassen." Er sah die Trill ruhig an. "Ich werde gut auf ihre Crew und ihr Schiff achtgeben. Und Sie sind hier jederzeit herzlich willkommen, falls sie einmal Sehnsucht bekommen und uns besuchen wollen." Das meinte er vollkommen ernst.
"Was diese gesammelten Informationen betrifft... Nun, gesammelt hat die jemand anders. Wir haben diese Person nur beschützt und in Sicherheit gebracht. Und, auch wenn das lapidar klingen mag, die eigentliche Arbeit haben hierbei die Mitglieder des Außenteams erledigt." Er zuckte ein wenig die Schultern.
"Nun, Captain, es mag sein, dass Ihr Außenteam die Informationen gesammelt hat. Dennoch waren Sie der Captain und damit für alle Handlungen Ihrer Crew verantwortlich", entgegnete Junia. Die Trill lehnte sich an ein Geländer der Brücke. "Sie haben auch durchaus recht, dass es mir nicht leicht fällt. Doch es kommt bei solchen Sachen nicht darauf an, ob es mir leicht fällt oder nicht. Wir sind alle Teil der Sternenflotte, Teil von etwas Größerem. Wir sind das Schild, das die Föderation beschützt. Und wenn das Oberkommando der Meinung ist, dass ich dies besser an Bord der Sternenbasis kann, wer bin ich, daran zu zweifeln?" fügte die ehemalige Kommandantin der Shenzhou an.
Connor nickte zustimmend zu ihren letzten Worten. "Da stimme ich Ihnen zu, Captain", sagte er schlicht. "Und wer hat behauptet, dass wir immer mit allem einverstanden oder glücklich mit Entscheidungen sein müssen? Unsere Aufgaben sind klar definiert. Gerade jetzt, wo es offenbar wieder unruhiger wird, müssen wir erst recht der Schild sein, der die Föderation, ihre Werte und vor allem die Bürger beschützt." Das mochte abgedroschen klingen, aber so war es nunmal. "Und ein jeder von uns eben da, wo er das Meiste bewirken kann."
Er schenkte der Trill ein Lächeln. "Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf der Station ebenso gute Unterstützung haben, wie das hier auf der Shenzhou der Fall war."
"Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Jeder Offizier, Unteroffizier und Mannschaftler ist ein Profi, und so werden sie sich auch verhalten", begann Junia und stieß sich wieder etwas von dem Geländer ab. "Ich kann mir aber vorstellen, dass es Ihnen unter ihren Fingernägeln brennt, oder?" fragte sie dann Commander Irwin.
"Das kann ich nicht abstreiten", gab der mit einem kurzen Schmunzeln zurück, denn da hatte sie ihn durchaus ertappt.
"Nun, Commander, dann will ich Sie mal nicht weiter von Ihren Pflichten abhalten. Ich bin mir sicher, Ihre neue Brückencrew ist schon sehr neugierig auf Sie", begann Junia und fügte dann an: "Computer, übertrage die Kommandocodes der U.S.S. Shenzhou NCC 91227 auf Commander Connor Bejamin Irwin. Autorisation Fleet Captain Junia Rix. Fünf - zwei - vier - neun - Gamma", befahl Junia dann dem Computer und es dauerte ein paar Sekunden, die einem sehr lange vorkommen konnten. %Kommandocodes an Commander Connor Bejamin Irwin übertragen% erklang dann die monotone Stimme des Computers.
"Herzlichen Glückwunsch Captain, die Shenzhou gehört nun Ihnen", fügte Junia an und wartete auf die Reaktion.
Es fühlte sich immer noch unwirklich an, selbst als die monotone Computerstimme verkündete, dass die Kommandocodes nun auf ihn übertragen worden waren. Er schloss kurz seine stahlgrauen Augen. Als er sie wieder öffnete sah er Junia an und meinte, trotz allem einen leichten Hauch von Wehmut wahrzunehmen. "Vielen Dank, Captain Rix, sowohl für diese Chance als auch das in mich gesetzte Vertrauen. Ich werde mich aufrichtig bemühen, diesem gerecht zu werden."
Kurz ließ er den Blick über die Kampfbrücke schweifen, dann sagte er: "Würden Sie mir eventuell die Ehre erweisen, mir die Brücke zu zeigen, bevor sie von Bord gehen?" Er sprach es nicht aus, doch er wollte ihr damit die Chance geben, einen letzten Blick auf die Brücke des Schiffes zu werfen, das bislang unter ihrem Kommando gestanden hatte, bevor sie das Schiff verlassen und zur Starbase wechseln würde.
"Das würde ich gerne Captain, allerdings werde ich bereits seit 10 Minuten im CiC der Starbase erwartet, und ich sollte dort nicht allzu spät auftauchen, auch wenn ich dieses nun leiten werde", erwiderte Junia. Die Trill wollte Commander Irwin den ersten Eindruck der Brücke selbst überlassen und nicht durch etwaige Abschiedstrauer von Offizieren verschenken.
"Allerdings Captain, habe ich ich da noch eine Sache. Ich weiß, dass Sie im romulanischen Krieg gekämpft haben. Dennoch, versuchen Sie, ihrem zweiten Offizier zu vertrauen. Sie war mir stets eine Stütze und hat zu keinem Zeitpunkt mein Vertrauen in Sie verletzt", gab Junia noch einen Rat an ihren Nachfolger weiter.
"Schade, dass Sie schon gehen müssen, aber ich werde Sie nicht aufhalten. Nicht dass die Leute dort noch nervös werden, weil Sie nicht auftauchen." Connor schmunzelte kurz. "Ich hatte ja bereits das Vergnügen, Lieutenant Commander Selke kennenzulernen", meinte er dann. "Es wird mir zwar nicht auf Anhieb leicht fallen, aber wie Sie zuvor schon gesagt haben, wir sind alle Profis. Dementsprechend werden wir beiden schon miteinander auskommen." Er nickte ihr zu.
"Nun, dann bleibt mir jetzt wohl nur noch, Sie Ihren Pflichten zu überlassen und zu verabschieden. Captain Rix, es war mir eine Freude, noch mit Ihnen sprechen zu können." Er reichte ihr noch einmal die Hand zum Abschied.
Die Trill ergriff die Hand. "Die Freude ist ganz meinerseits, Captain Irwin. Passen Sie stets auf ihre Crew und das Schiff auf. Ich habe gehört, im Maschinenraum gibt es einen Lieutenant, der es nicht mag, wenn Kratzer in das Schiff gemacht werden", antwortete die Trill und machte sich bereit aufzubrechen.
"Das werde ich, Captain Rix." Er nickte bekräftigend. "Und was den Lieutenant im Maschinenraum betrifft, ich glaube, die mögen das alle nicht sonderlich, wenn jemand Kratzer ins Schiff macht." Er grinste kurz. "Alles Gute, Ma'am."
Nachdem Junia gegangen war, blieb Connor noch ein paar Minuten auf der Kampfbrücke, um alles kurz sacken zu lassen. Nun war er ganz offiziell der Captain der Shenzhou. Dann jedoch machte er sich auf den Weg zur Hauptbrücke, die er kurz darauf auch erreichte. Als sich die Türen mit einem leisen Zischen öffneten und er heraus trat, ließ er einen Moment den Anblick auf sich wirken. Diese Brücke war deutlich größer als die der Cydonia, und hier war der Platz in der Mitte auch tatsächlich der Platz in der Mitte.
"Captain auf der Brücke!" hörte er hier irgendwo jemanden sagen, und es war für Connor schon fast wie ein Reflex, dass er mit einem schlichten "Weitermachen!" darauf reagierte. Dies war nun also sein neuer Wirkungsbereich.
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